Beziehung zum inneren Kind: Die verborgene Macht deiner emotionalen Wurzeln

Kind mit Teddy

Beziehung zum inneren Kind: Die verborgene Macht deiner emotionalen Wurzeln

Die bedeutendste Beziehung, die ein Mensch führen kann, ist die zum eigenen inneren Kind – ganz gleich, ob bewusst oder unbewusst. Denn dieses Kind lebt in uns weiter und beeinflusst unser emotionales Erleben, unsere Reaktionen, unsere Bindungsfähigkeit – und oft auch unser gesamtes Lebensgefühl.

Was ist das innere Kind?

Das innere Kind steht symbolisch für unsere frühen emotionalen Erfahrungen, vor allem die unbewältigten. In der Kindheit nehmen wir Eindrücke ungefiltert auf – ohne Sprache, ohne kognitive Reife. Das Gehirn verarbeitet Erlebnisse mit den vorhandenen Mitteln: emotional und körperlich.

Der Frontallappen – zuständig für Logik und Reflexion – ist noch nicht ausgereift. Dafür steuert die Amygdala – unser emotionales Alarmsystem – das Erleben, insbesondere bei Schock und Angst.

Warum frühe Verletzungen so tief wirken

Erlebt ein Kind traumatische oder überfordernde Situationen und wird nicht getröstet, speichert das Gehirn diese Erfahrung ab – nicht als Erinnerung, sondern als Reaktionsmuster. Kommt es später im Leben zu einer ähnlichen Situation, reicht schon ein Reiz wie ein Duft oder ein Wort, und das System reagiert mit Flucht, Angriff oder Erstarrung.

Scham – das tiefste Trauma

Während Schuld an eine Handlung gekoppelt ist („Ich habe etwas falsch gemacht“), bedeutet Scham: „Ich bin falsch.“ Sie entsteht oft in einem Alter, in dem wir keine Sprache und keine Selbstregulation haben. Scham verletzt unsere Identität – und hinterlässt tiefe Spuren.

Diese frühe Scham ist oft so schmerzhaft, dass das Gehirn komplexe Schutzmechanismen aufbaut, um nie wieder damit in Berührung zu kommen. Daraus entstehen Glaubenssätze wie:

  • „Wenn ich niemanden an mich heranlasse, werde ich nicht verletzt.“
  • „Wenn ich funktioniere, komme ich durch.“
  • „Gefühle zeigen ist gefährlich.“

Wie das innere Kind unsere Gegenwart steuert

Je reifer wir werden, desto mehr entwickelt sich unser Gehirn weiter. Doch die alten Verletzungen bleiben. Das „innere Kind“ lebt weiter in uns – mit all seinen Schutzmustern, Ängsten, aber auch mit seinen Ressourcen: Lebensfreude, Neugier, Unschuld und Kreativität.

Problematisch wird es, wenn in belastenden Situationen die Amygdala übernimmt – das alte System springt an, und wir handeln unbewusst aus alten Mustern heraus, obwohl unser erwachsenes Gehirn heute ganz anders reagieren könnte.

Warum Selbstmitgefühl heilt

Beziehung zum inneren Kind Kind mit Teddy

Der Schlüssel zur Heilung des inneren Kindes ist bewusstes Selbstmitgefühl. Das innere Kind braucht heute genau das, was es damals nicht bekommen hat: Trost, Schutz, Liebe, Halt. Und diese Zuwendung können wir uns heute selbst geben.

„Auf emotionaler Ebene existiert keine Zeit. Was damals verletzt wurde, kann heute geheilt werden.“

Das bedeutet: Wenn wir dem inneren Kind in uns einen sicheren Ort bieten, wenn wir mit liebevoller Achtsamkeit auf die alten Wunden blicken, kann echte Transformation geschehen.

Wie du dein inneres Kind begleiten und stärken kannst

1. Erkenne deine Trigger

Frage dich in belastenden Momenten: Reagiere ich gerade als Erwachsener oder als verletztes Kind?

2. Schenke dir selbst Mitgefühl

Sprich innerlich beruhigende Sätze: „Ich bin jetzt für dich da.“, „Du bist sicher.“

3. Gestalte einen inneren Zufluchtsort

Visualisiere einen sicheren Raum für dein inneres Kind, wo es immer wieder Schutz findet.

4. Anerkenne deine Gefühle

Vermeide es, Schmerz oder Scham zu verdrängen. Heilsame Emotionen dürfen da sein.

5. Hol dir Begleitung

Therapie, Coaching oder innere-Kind-Arbeit können helfen, tiefer zu gehen und dauerhaft neue Muster zu etablieren.

Fazit: Heilung beginnt mit Bewusstheit

Die Beziehung zum inneren Kind ist nicht Vergangenheit – sie ist Gegenwart. Jeder von uns trägt die Spuren seiner frühen Erfahrungen in sich. Doch wir sind heute nicht mehr hilflose Kinder. Wir können Verantwortung übernehmen, neue Erfahrungen ermöglichen – und damit alte Wunden in Weisheit verwandeln.

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FAQ zum Thema „Beziehung zum inneren Kind“

Was ist das innere Kind?
Das innere Kind ist ein Symbol für unsere frühkindlichen Erfahrungen, Gefühle und Glaubenssätze – sowohl positive als auch verletzende.

Wie zeigt sich ein verletztes inneres Kind?
Oft durch übermäßige Angst, Scham, Rückzug, Wut oder das Gefühl, nicht gut genug zu sein.

Kann man sein inneres Kind wirklich heilen?
Ja. Durch Selbstmitgefühl, Bewusstwerdung und neue emotionale Erfahrungen ist tiefe Veränderung möglich.

Was ist der Unterschied zwischen Schuld und Scham?
Schuld bezieht sich auf eine Handlung. Scham stellt die gesamte Person infrage – und wirkt daher oft tiefer und lähmender.

Artikel aktualisiert

23. Mai 2025
Susanne Hühn
Autor
www.susannehuehn.de

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Susanne Huehn
(c) Susanne Hühn

Susanne Hühn

Ich steh für das innere Kind. Ich stehe dafür, euch Werkzeuge zu geben, mit denen ihr in Selbstverantwortung soviel wie nur irgendwie möglich von eurer Liebe, eurer Schönheit, eurer Strahlkraft und eurer Wildheit in die Tat, in die Form bringen könnt. Mein wichtigstes Werkzeug ist die Arbeit mit dem inneren Kind und damit zeige ich mich.

Und nur darum geht es. Positioniere dich. Zeig dich mit dem, was dir heilig und wesentlich ist und geh dafür. Wofür brennst du? Das ist dein Alleinstellungsmerkmal und dein Marketingkonzept. Sei, wofür du stehst und zeig dich damit.

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