Der Geschmack der Unendlichkeit

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Geschmack der Unendlichkeit steine Der Geschmack der Unendlichkeit – Spiritualität im Alltag

Der 1953 in Köln geborene Buchautor, Filmproduzent und Musiker Rüdiger Sünner hat autobiographisch seinen eigenen spirituellen Weg beschrieben. Seinem im März 2022 im EUROPA-Verlag erschienenen Buch stellt er ein Zitat des englischen Dichters, Malers und Mystikers William Blake (1757 – 1827) voran:

„Wenn die Pforten der Wahrnehmung gereinigt würden, würde alles dem Menschen erscheinen, wie es ist: unendlich.“

Rüdiger Sünner betrachtet viele esoterische Angebote äußerst skeptisch und versucht seine persönliche Deutung des inflationären Begriffs „Spiritualität“. cover ruediger suenner spiritualitaet ropers

Nach seinem Abitur im Jahre 1970 studierte Rüdiger Sünner Musikwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der FU Berlin und spielte  nebenbei in verschiedenen Rockgruppen. 1985 Dissertation über „Die Kunst und Philosophie von Theodor F. Adorno und Friedrich Nietzsche“.  Eine Fülle von großartigen Büchern und Dokumentarfilmen über Rudolf Steiner, C.G. Jung, Paul Celan, Joseph Beuys und Rainer Maria Rilke.

Das vielleicht spannendste Kapitel in seinem aktuellen Buch: „Was kommt nach dem Tod?“. Dieses Thema wird sehr spekulativ von zahlreichen Menschen behandelt. Niemand hat eine verlässliche Antwort. Wer in der Schule eines spirituellen Meisters und Mystikers war, stellt die Frage nicht. Und hier sollte man das Missverständnis von Spiritualität klären. Es geht stets um die Erfahrung der immer größeren Lebenswirklichkeit in der Dualität und Polarität von Geburt und Tod.

Der römische Politiker, Jurist und Philosoph Marcus Tullius Cicero ( 106 – 43 vor Christi Geburt) hatte den bis heute gültigen Ausspruch der Welt hinterlassen:

„Dum spiro spero“! („Solange ich atme, hoffe ich!“)

Schönheit und Wirklichkeit

Im Jahr 2011 erschien von Rüdiger Sünner der bis heute beeindruckende Film „Das Kreative Universum – Naturwissenschaft und Spiritualität im Dialog“ (als DVD erhältlich). cover ruediger suenner kreative universum ropers

Darin lässt er kreative Querdenker unserer Zeit zu Wort kommen, die alle auf verschiedene Weise ihre Demut vor der Schöpfung zum Ausdruck bringen: der Neurobiologe und Psychiater Professor Dr.med. Joachim Bauer, der Astronom, Theologe und Jesuit George Coyne (1933 – 2020), der Quantenphysiker und Friedensnobelpreisträger Hans-Peter Dürr (1929 – 2014), der Quantenphysiker Thomas Görnitz, der Biologe und Ökologe Stephan Harding, der Biowissenschaftler Stuart  Kauffman, der Paläontologe Simon Conway Morris, der Teilchenphysiker und Theologe John Polkinghorne, der Evolutionsbiologe Bernd Rosslenbroich, der Evolutionsbiologe Wolfgang Schad, der Gewässerbiologe Wolfram Schwenk, der Biologe und Naturphilosoph Rupert Sheldrake, der Molekularbiologe Johannes Wirz, der Quantenphysiker Arthur Zajonc.

In unserem Alltag geben wir uns meist mit dem ersten Blick zufrieden.

Unser Geist macht sich daraufhin seine Bilder der Welt, ordnet sie in seine Verzeichnisse und unterscheidet sie nach den wenigen Kriterien, die er wahrnehmen konnte. Er hat nicht die Fähigkeit, die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist. Hans-Peter Dürr unterscheidet sehr präzise zwischen „Realität“ und „Wirklichkeit“. Die Deutung des Begriffs „Wirklichkeit“ hatte mein Freund Hans-Peter Dürr nach zahllosen Gesprächen von mir übernommen.

Was wir als „die Welt“ ansehen, basiert auf den Informationen, die wir über unsere Sinnesorgane aufnehmen, in unseren Geist abspeichern und dann für wahr halten. Wahrheit und Wirklichkeit hängen eng miteinander zusammen (im Lateinischen gibt es für diese 2 Begriffe ein einziges Wort: veritas).

Dieses Erkennen der Wahrheit oder Wirklichkeit ist frei von jeglichen Bildern. Sonst lebe ich in der Welt von Imagination, wo ich mir ein persönliches Bild mache, das ich im schlimmsten Fall auch noch verehre; z.B. die Anbetung und Verherrlichung von Gottesbildern in Kirchen oder Tempeln. Das ist purer Götzendienst. Das hinter jedem Bild liegende und verborgene Geheimnis ist die Wirklichkeit, die es zu erfahren gilt. Dann vollzieht sich der Schritt von der Ein-Bildung zur Wahr-Nehmung.

Alle unsere Wahrnehmungen sind normalerweise von unterschiedlicher Natur.

Wir sehen etwas an, und dies ist dann ein Objekt der Wahrnehmung durch unsere Augen. Und wir selbst sind dessen Betrachter. Bei diesem Vorgang entsteht in unserem Geist eine Wahrnehmung, das Bild des Objekts, des Gegen-Standes. Subjekt und Objekt hängen gegenseitig voneinander ab. Das eine ist sowohl Ursache als auch Bedingung für das jeweils andere. Unser Geist schaut in der Regel auf eine einzelne Erscheinung. Er kann sie aber nicht in ihrer ganzen Wirklichkeit erkennen. Mit unseren Sinnesorganen bereiten wir uns selbst Informationen  von unserer Wahrnehmung.

Wenn ein Glas halb voll bzw. halb leer ist, bin ich selbst der Informant über meine Wahrnehmung. Die angeschaute Wirklichkeit informiert mich nicht. Die offenbarte Wahrheit lässt sich nicht in halb voll oder halb leer aufspalten, je nach Geschmack des Betrachters. Dies ist der Bereich von Dualität, den es zu überwinden, zu transzendieren gilt.

In dem Film ist oft die Rede von „Gott“ und „Geist“, jeder Wissenschaftler hat seine sehr überzeugende Interpretation. Das Mysterium von Schönheit und Wirklichkeit durchdringt diesen einzigartigen Film.

19.05.2022
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist

www.KARDIOSOPHIE-NETWORK.de


Über Roland R. Ropers

Brigitte D'Ortschy Roland Ropers Portrait 2021

Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.

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Buch Tipp:

cover kardiosophie Roland RopersKardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle

von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu

Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.

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