Metaphysisches Refugium Quantenphysik & Spiritualität
Das Wort „Metaphysik“ bedeutet im ursprünglichen Sinn: „hinter die Natur der Erscheinungen blicken“.
Angesichts des aktuellen Welttheaters sind wir täglich neu herausgefordert, den dauerhaften Zufluchtsort für unser Leben in unserer innersten Urquelle zu suchen. Hierfür habe ich den Begriff „Metaphysisches Refugium“ gewählt.
„Die Metaphysik hat zum eigentlichen Zwecke ihrer Nachforschung nur drei Ideen:
Gott, Freiheit und Unsterblichkeit.“
(Immanuel Kant, 1724 – 1804)
Im Jahr 1899 entdeckt der deutsche Physiker Max Planck (1858 – 1947) eine wesentliche Naturkonstante und schaffte die Grundlagen der Quantenphysik und revolutioniert die Naturwissenschaft. Im Jahr 1918 wird er mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Max Planck stammte aus einer Kieler Gelehrtenfamilie und wollte ursprünglich Konzertpianist werden.
„Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt – es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden – so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche, denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht , sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es aber Geist an sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: GOTT! Damit kommt der Physiker, der sich mit der Materie zu befassen hat, vom Reiche des Stoffes in das Reich des Geistes. Und damit ist unsere Aufgabe zu Ende, und wir müssen unser Forschen weitergeben in die Hände der Philosophie.“
Max Planck wurde am 23. April 1858 als sechstes Kind in Kiel geboren.
Der junge Max verbrachte die ersten Jahre seines Lebens in Kiel, bis die Familie 1867 nach München umzog, wohin der Vater einen Ruf auf den Lehrstuhl für Zivilprozessrecht erhalten hatte.
Im Jahr 1879 Beginn des Physikstudiums in München. Nach zwei Semestern in Berlin schließt er dort sein Studium mit einer Promotion „Über den 2. Hauptsatz der mechanischen Wärmetheorie“ ab. Nach seiner Habilitation „Über Gleichgewichts-zustände isotroper Körper in verschiedenen Temperaturen“ im Alter von nur 22 Jahren wird er Privatdozent in München.
1885 wird Planck als außerordentlicher Professor für mathematische Physik nach Kiel berufen. 1886 Heirat mit Marie Merck. Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor. 1889 Wechsel als außerordentlicher Professor nach Berlin. 1892 erhält Planck den Lehrstuhl für theoretische Physik in Berlin. 1894 Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Planck befasst sich mit der Thermodynamik. Im Mai 1899 entdeckt Max Planck eine neue Naturkonstante, das nach ihm benannte Plancksche Wirkungsquantum.
1900 entwickelt er durch eine Interpolation das exakte Gesetz der schwarzen Wärmestrahlung, das „Plancksche Strahlungsgesetz“. Planck begründet die Quantentheorie, die die Physik revolutioniert und sie zu einem Grundlagenfach der Naturwissenschaften macht. Erst mit weitergehenden Deutungen von Albert Einstein und dem Bohrschen Atommodell gelingt der Planckschen Quantentheorie zehn Jahre später der Durchbruch. Von 1905-1909 ist Planck Vorsitzender der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
1909 stirbt seine Ehefrau, ein Jahr später heiratet er ihre Nichte Marga von Hoesslin. Als Wissenschaftsorganisator wird er im Jahr 1912 ständiger Sekretär der Preußischen Akademie der Wissenschaften in der Physikalisch-Mathematischen Klasse. 1913 wird er Rektor der Berliner Universität. 1915 erfolgt die Verleihung des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste.
1918 erhält er für die Begründung der Quantentheorie den Nobelpreis für Physik.
Im Juni 1929 stiftet aus Anlass seines Goldenen Doktorjubiläums die Deutsche Physikalische Gesellschaft die Max-Planck-Medaille, deren erste Preisträger Planck und Einstein sind. Von 1930 – 1937 ist er Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (KWG).
In einem persönlichen Gespräch warnt er 1933 Adolf Hitler vor den verheerenden Folgen der Entlassung von jüdischen und politisch missliebigen Wissenschaftlern. Er selbst bemüht sich, die Entlassung einzelner jüdischer Wissenschaftler durch Verzögerung zu entschärfen. Trotz offizieller Verbote organisiert er 1935 eine Gedenkfeier für seinen im Exil verstorbenen jüdischen Kollegen Fritz Haber.
1938 feierte Planck seinen 80. Geburtstag. Er unternahm trotz seines hohen Alters immer noch zahlreiche Vortragsreisen, so 1937 ins Baltikum mit dem berühmten Vortrag „Religion und Naturwissenschaft“, und noch 1943 bestieg er im Urlaub in den Alpen mehrere Dreitausender.
Im Februar 1944 wurde sein Haus in Berlin durch einen Luftangriff völlig zerstört.
Am 23. Juli 1944 wurde sein Sohn Erwin Planck wegen seiner Beteiligung am Aufstand vom 20. Juli 1944 verhaftet und in das Hauptquartier der Gestapo gebracht. Erwin Planck wurde vom Volksgerichtshof am 23. Oktober 1944 zum Tod verurteilt und am 23. Januar 1945 in Plötzensee hingerichtet.
Trotz zunehmender gesundheitlicher Probleme unternahm Planck wieder Vortragsreisen. Im Juli 1946 nahm er als einziger eingeladener Deutscher an den Feierlichkeiten der Royal Society, London, zum 300. Geburtstag von Isaac Newton teil. Am 4. Oktober 1947 starb Max Planck in Göttingen an den Folgen eines Sturzes und mehrerer Schlaganfälle. Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Göttingen, auf dem außer ihm eine Reihe weiterer Nobelpreisträger bestattet sind.
„Der Naturforscher sucht sich auf dem Wege der induktiven Forschung GOTT und seiner Weltordnung als dem höchsten, ewig unerreichbaren Ziel nach Möglichkeit anzunähern. Wenn also beide, Religion und Naturwissenschaft, zu ihrer Betätigung des Glaubens an Gott bedürfen, so steht GOTT für die eine am Anfang, für die andere am Ende alles Denkens. Der einen bedeutet er das Fundament, der anderen die Krone des Aufbaus jeglicher weltanschaulicher Betrachtung… „Religion und Naturwissenschaft – sie schließen sich nicht aus, wie manche heutzutage glauben oder fürchten, sondern sie ergänzen und bedingen einander. Wohl den unmittelbarsten Beweis für die Verträglichkeit von Religion und Naturwissenschaft auch bei gründlich-kritischer Betrachtung bildet die historische Tatsache, dass gerade die größten Naturforscher aller Zeiten, Männer wie Kepler, Newton, Leibniz von tiefer Religiosität durchdrungen waren.“
Der Quantenphysiker und Friedensnobelpreisträger Hans-Peter Dürr (1929 – 2014)
war jahrzehntelang Direktor am Max-Planck-Institut in München und hatte die Notwendigkeit der spirituellen Erfahrung erkannt. Wir haben darüber zahllose Gespräche geführt.
„Für mich als Naturwissenschaftler bedeutet Versöhnung, dass wir nicht auf das Spirituelle verzichten können. Das Spirituelle kommt ohne das naturwissenschaftliche Denken aus, aber nicht umgekehrt. Das heißt, das Spirituelle ist sozusagen das größere Holon, indem die Naturwissenschaft eine Art Unterholon ist. Die Naturwissenschaft hat das Ohr der Welt, weil sie angesehen wird als etwas, was Macht gibt – und deshalb werden Naturwissenschaftler anerkannt. Aber die Naturwissenschaft, wenn sie eine Verbindung zur Religion findet, könnte auch die Tendenz zur Weisheit verstärken und nicht nur zur Macht.
Wissen ist für mich nicht nur ein Mittel zur Macht, sondern auch zur Einsicht und zur Weisheit. Nicht direkt, aber indem wir und die anderen deutlicher unsere jeweiligen Begrenzungen sehen; deshalb interessiere ich mich für den Dialog. Wir müssen unbedingt die spirituelle Komponente wieder in diese Welt bringen, sonst gehen wir einem unendlichen Leid entgegen. Ich fühle mich verantwortlich. Daher auch die Frage, inwieweit Religion ebenfalls eine neue Verantwortung in der Welt übernehmen muss, wenn es darum geht, etwas tun zu wollen.
05.09.2024
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist
Über Roland R. Ropers
Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.
Buch Tipp:
Kardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle
von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu
Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.
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