Die große Licht und Liebe Falle
Licht und Liebe, austauschbar mit – es ist alles gut – es passiert immer nur das Beste für dich – Wünsche und dir wird gegeben – alles Worthülsen, die in der spirituellen Szene geradezu inflationär gebraucht werden. Bei jeder passenden und leider auch bei vielen unpassenden Gelegenheiten wird dir dieser Allgemeinplatz – Licht und Liebe und alles ist gut – um die Ohren gehauen. Als wäre es das Rezept gegen jedes Unbill des Lebens. Gegen jede Sorgenfalte auf der Seele.
Dummerweise ist es das nicht.
Es ist eine Trance, bestens geeignet, dem Leben und dem, was gerade passiert, auszuweichen.
Es ist Selbsthypnose, um den Schmerz, die Einsamkeit, die Verlorenheit, die Hilflosigkeit und die Angst, die dich bisweilen umarmt, nicht zu spüren. Es ist die Verweigerung, den Dingen auf den Grund zu gehen.
Wenn du das mit dir machst, ist es deine Verantwortung. Wenn du es deinem Nächsten zumutest, kannst du ziemlich ins Fettnäpfchen treten. Denn vielleicht ist dein Gegenüber gerade in einer ganz anderen Stimmung und deine „spirituellen Ratschläge“ stoßen auf Widerstand und Abwehr. Es kann durchaus sein, dass statt Liebe und Licht Aggressionen auftauchen. Das hat einen einfachen Grund. Möglicherweise fühlt sich dein Nächster in diesem Moment weder gesehen noch wahrgenommen von dir. Deine Trance geht vermutlich gerade scharf an der Lebenswirklichkeit deines Gegenübers vorbei.
Natürlich sind Licht und Liebe per se nichts Falsches. Das Problem sind die Bilder, die damit verknüpft sind. Sie suggerieren im Allgemeinen, dass alles gut ist, leicht ist, lichtvoll ist.
Das stimmt auch, aber nicht auf der persönlichen Ebene.
Solange du dich als Person identifizierst – und ich bin ziemlich sicher, dass du das meistens tust, taugt dieses Konzept nichts. Für eine Persönlichkeit, mit einer Geschichte, gefangen in der Zeit, ist es nicht immer hell und leicht. Es ist auch schwer und dunkel. Das ist das Wesen der Dualität in der du lebst. Dem ausweichen zu wollen, ist ein völlig sinnloses Unterfangen. Dir das schön zu reden bringt dich nur immer tiefer in den Strudel der Verdrängung. Und alles was du verdrängst, beherrscht dich. Da kannst du noch so tolle Affirmationen aufsagen, am Ende landest du immer wieder in der gleichen Falle. Irgendetwas geht schief – zumindest in deinen Augen und du fühlst dich elend. Klar gibt es dann noch die Möglichkeit, jemand anderen dafür verantwortlich zu machen. Böse Mächte zum Beispiel, Dämonen, Menschen, Umstände, Karma, das einen nichts Gutes will. Die Auswahl ist beliebig und unbegrenzt verfügbar.
Doch wie du es auch drehst und wendest. Du sitzt in der Falle, der Licht und Liebe Falle.
Was tun?
Als Erstes würde ich dir vorschlagen, hör einfach mal für eine Zeit auf, diese Worte ständig zu benutzen. Benenne das, was du gerade wahrnimmst. Das kann Zufriedenheit sein, Wärme, Hilflosigkeit, Angst, Zuversicht, Traurigkeit und die ganze Palette deiner Empfindungen. Erlaube sie, lass sie Da-Sein und bewerte sie nicht ständig. Versuche auch nicht, sie gleich wieder in Schubladen zu verstauen oder sie an eine bestimmte Erfahrung zu knüpfen. Gib ihnen die Freiheit zu kommen und zu gehen, in ihrer Zeit.
Als Persönlichkeit bist du dem Wandel unterworfen. Mal ist es hell und leicht, mal ist es dunkel und schwer und viele Zwischentöne gibt es auch noch. Hier eine Konstante zu suchen ist aussichtslos und unnötig. Es ist das, was man Leben nennt.
Also kein Grund, ständig über Licht und Liebe und alles ist gut zu quatschen. Hör dir lieber zu und hör deinem Gegenüber zu, dann findest du die adäquaten Worte für diesen einen einzigen Moment.
Und doch gibt es einen Platz, an dem „Alles gut ist.“
Um diesen zu finden, musst du für einen Augenblick die Idee verlassen, eine individuelle Persönlichkeit zu sein. Du musst deine Geschichte vergessen und still werden. Du brauchst nicht nach innen zu gehen, du bleibst einfach stehen. Jetzt, gerade in diesem Augenblick. Noch bevor Gedanken entstehen, noch bevor dich die Gefühle einholen, noch bevor du ihnen Namen und Bedeutung gibst.
Hier kann alles sein. Ein unendlich weites Feld an Möglichkeiten.
Noch ungeformt, aber total lebendig. Weit, warm, still. Keine Notwendigkeit es zu benennen. Worte zu geben, die doch nicht passen würden. Hier findest du die Sprache der Stille. In ihr ist alles geborgen, sämtliche Bewegungen des Lebens, jedes auf und ab, stetes Kommen und Gehen.
Hier bist du allem enthoben, was dich im persönlichen Leben so umtreibt.
Wenn du das dein Zuhause nennen kannst, dann hast du es nicht mehr nötig, Mantra artig irgendetwas zu beschwören. Du bist – mit all dem, was dir begegnet. Aus diesem Raum, diesem Sein heraus zu leben, macht dich wahrhaft lichtvoll. Allerdings enthebt dich dieser „Raum“ auch der Versuchung, ständig von Licht und Liebe zu reden.
Du hast ein Tor durchschritten. Eine neue Dimension entdeckt. Du hast die Fesseln der Persönlichkeit abgestreift und dadurch nicht etwa an Bodenhaftung verloren, sondern im Gegenteil, du bist angekommen. Mitten im Leben, mit allen Sinnen, auf dieser Welt, doch nicht von dieser Welt.
12.02..2022
Herzlichst
Mata
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Alle Beiträge der Autorin auf Spirit OnlineÜber Mata Fischer
Zusammen mit meiner Schwester habe ich die changing lives Lebensschule gegründet. Eine Arbeit der Klärung, lösungsorientiert und zutiefst richtungsweisend. Eine Arbeit der „ Neuen Zeit „, wie wir sie nennen. Es braucht wache, verantwortungsbewusste Menschen um die Erde zu retten. Damit dies geschehen kann, muss man aber zuallererst „sich selbst retten„. Es geht um Ganzheit, die Herzkraft spüren und der Berufung folgen.
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