Die spirituelle Seite der Sucht

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Die spirituelle Seite der Sucht

Ich werde diesen Artikel nicht mit Zahlen über Süchte beginnen. Denn mit derartigen Statistiken werden Menschen mit ein und demselben Thema verwaltet ohne zu hinterfragen, welche Ursachen zugrunde liegen. Offiziell kennen wir familiäre und soziale Prägung, Stress, emotionale Probleme und sozialen Druck als Gründe für Süchte.

Von Kompensation ist die Rede, von Erleichterung, von Realitätsflucht und auch Ko-Abhängigkeit. Wir wissen von der körperlichen Abhängigkeit und auch von der emotionalen, und beschränken uns meist auf den körperlichen Entzug und die Psychotherapie bei der Lösung der Suchtproblematik. Die Eigenverantwortung besteht meist darin Stärke zu zeigen um nicht rückfällig zu werden – was oftmals nicht erfolgreich ist. So lohnt es sich möglicherweise weitere Ebenen zu betrachten um Impulse zu erhalten, mit dem eigenen Suchtverhalten in Frieden zu gehen.

Weitere Ebenen der Sucht

Noch recht gut greifbar ist zunächst einmal die emotionale Ebene. Wenn man das Pferd von hinten aufzäumt und schaut, wie in der Naturheilkunde Süchte unter anderem therapiebegleitend behandelt werden können, stößt man z. B. auf die Blütenessenz des Odermennigs (Agrimony).

Dr. Bach, ein renommierter Arzt, Chirurg und Pathologe seiner Zeit stellte fest, dass ein bestimmter Persönlichkeitstyp vermehrt zu Süchten neigt: es sind die fröhlichen und geselligen Menschen, die mit großem Verlangen nach Harmonie durchs Leben gehen und unter jeder Form von Streitigkeiten leiden. Sie verbergen ihre Probleme, Schwierigkeiten und innere Unruhe hinter einer Maske von Heiterkeit und Humor und sind deshalb sehr beliebt.

Gute Miene zum bösen Spiel

Ursächlich ist hier meist das Erleben langer Lebensspannen von Unfrieden und „guter Miene zum bösen Spiel“ machen müssen. Dieses Verhalten festigt sich zum einen, zum anderen wird jeder Unfriede zur Erinnerung an das Erlebte und somit vermieden. Das ist soweit emotional und psychologisch alles nachvollziehbar und kann sicherlich als „Sucht zur Erleichterung“ eingeordnet werden. Der Zustand geht aber noch viel tiefer: wenn ich lange eine Maske, ein Bild von mir nach außen lebe um mich nicht mit meinen Wunden im Inneren zu beschäftigen, dann entfernen sich Körper und Energiekörper immer weiter voneinander.

Spirituelle Dimensionen

Dies ist eine spirituelle Dimension, in der ich mein Sein nicht lebe und dann in der Sucht eine Möglichkeit finde mich wenigstens temporär wieder zu spüren. Die Bewusstwerdung der Trennung von Emotionen und (Energie-)Körper kann eine hilfreiche Basis sein, auf der gut gewählte Therapien besser greifen können. Seine Emotionen wieder zu spüren, auch die unangenehmen, kann der Schlüssel zur nachhaltigen Heilung werden. Doch von welchen Süchten sprechen wir hier überhaupt?

Ist die Form der Sucht entscheidend?

Letztlich ist die Form der Sucht vermutlich unerheblich, solange ich die Ursache dahinter kläre. Wenden wir uns den beiden populären körperlichen Süchten Tabak und Alkohol zu. Wir wissen was sie im Körper tun, wir kennen die suchterzeugenden Mechanismen auf körperlicher Ebene. Auf seelischer Ebene steht beim Alkohol die Abgabe von Kontrolle im Vordergrund, beim Tabak die Unterdrückung von Emotionen. Beides kann durchaus mal hilfreich sein, beides ist nicht verwerflich, solange ich mir eines bewusst mache: es ist ein Deal, den ich da eingehe. Ein Geschäft. Ein Handel. Und der fordert eine Gegenleistung.

Geistwesen hinter der Sucht

Wenn wir uns die spirituelle Dimension von Alkohol- und Tabaksucht anschauen möchten, müssen wir zunächst anerkennen, dass es sich bei beiden um Geistwesen handelt, um Spirits im schamanischen Sinne. Deren Aufgabe ist es, mir etwas aus ihrem Dienstleistungsangebot anzubieten. Da dieses Angebot von vielen Menschen seit sehr langer Zeit sehr regelmäßig genutzt wird, sind diese Geistwesen im Laufe der Jahrhunderte zu sehr großen und beständigen Spirits geworden. Sie sind so lange in unserer Kultur vorhanden, dass sich ihre Wirkung über Generationen strecken kann. Nicht nur in dieser Welt und Zeitachse, sondern auch über die Ahnenreihe hinweg.

Sucht in der Ahnenreihe

Es gibt die Ansicht, dass ungelöste Alkohol- und Tabakprobleme auch über den Tod hinaus in der Ahnenreihe bestehen bleiben und auf die Nachfahren übertragen werden können. Und in der Tat arbeiten Schamanen mit dieser Weltsicht durchaus erfolgreich an der Lösung von Süchten. Wenn ich also meine seelischen und emotionalen Baustellen in meinem jetzigen, materiellen Leben gelöst habe und nach wie vor ein Problem mit der Sucht habe, so kann es sich lohnen einen Blick in die Ahnenreihe zu werfen. Die Medizin spricht von genetischer Veranlagung zur Sucht, der Psychologe von Sozialisierung – der Schamane spricht von Besetzungen durch den Geist des Tabaks oder Alkohols.

Mögliche Lösungsansätze

Die emotionale Arbeit mit Dritten in der Psychotherapie, Aufstellungsarbeit oder ähnlichen Methoden stellt eine gute Hilfestellung dar um Erkenntnisse zu erlangen zu denen ich allein als Betroffener nur unzureichend fähig bin. Doch ist es ebenso hilfreich in die Selbstverantwortung und Selbstermächtigung zu gehen und an mir und mit mir zu arbeiten. Dies kann ich z. B. mit Chakrenarbeit tun: Die Süchte werden zwar dem Sakralchakra zugeordnet, doch lohnt es sich mit der darunter liegenden Basis, dem Wurzelchakra, anzufangen. Hier ist der Sitz meines Willens zum Sein, hier sitzt das Urvertrauen, die Verbundenheit zur Erdenmutter und zur physischen Welt. Eine sichere, vertrauensvolle Basis ist immer eine gute Ausgangsposition. Darüber, im Sakralchakra, ist der Sitz meiner Emotionen. Hier darf ich mich in all meine Emotionen, aber auch in meinen Schmerz einfühlen und so vieles zur Lösung und Transformation freigeben.

Fehlendes körperlich-seelisches Gleichgewicht

Dies führt zu körperlich-seelischem Gleichgewicht, was genau einer der fehlenden Knotenpunkte in meinem Sein ist, wenn ich mit Süchten zu tun habe. Idealerweise beschränke ich mich nicht auf ein oder zwei Chakren, sondern gehe stehts die Reihe der sieben Hauptchakren durch: nach dem Wurzelchakra mit der Erdung und dem Sakralchakra mit der ehrlichen Betrachtung meiner Emotionen und Schmerzpunkte, steht das Solaxplexuschakra für meine Willenskraft, für die Gestaltung meines Seins.

Hier findet die bewusste Lebensgestaltung statt, die Erfahrungen der beiden unteren Chakren werden hier verarbeitet, transformiert und in die Persönlichkeit integriert. Dies führt zu Harmonie mit mir selbst. Das nachfolgende Herzchakra ist der Sitz der bedingungslosen Liebe, die mir helfen kann mich abzugrenzen von schädlichen Einflüssen, mir zu vergeben und mit mir selbst und anderen ins Mitgefühl und in die Heilung zu gehen.

Mich ohne Furcht ausdrücken

Das Halschakra steht für die Kommunikation, so dass ich in meinen Selbstausdruck komme und eingefahrene Kommunikationsmuster lösen und für mich selbst einstehen kann: ich kann meine Gedanken und Gefühle sowie Erkenntnisse ohne Furcht ausdrücken. Mit meinem Stirnchakra erlange ich Weisheit und Erkenntnis durch die vorangegangenen Lernschritte sowie Intuition, die eine Basis dafür sein kann fortan anders entscheiden und handeln zu können. Mit der Öffnung des Kronenchakras verbinde ich mich mit meinem Ursprung und verstehe und begreife die Welt allumfassend, wodurch ich meine Situation in den größeren Zusammenhang einordnen kann. Das ermöglicht mir einen übergeordneten Blick, um mich selbst nachhaltig zu ordnen.

Mit der Sucht neu verhandeln

Doch nicht nur die Chakrenarbeit ist hilfreich. Wenn wir zurückgehen zum schamanischen Weltbild vom Geistwesen hinter der Sucht, dann kann ich den einstmals geschlossenen Handel möglicherweise neu verhandeln. Idealerweise habe ich schon erkannt und seelisch für mich gelöst, was genau unser Deal war, welchen Nutzen mir der Geist brachte. Als Gegenleistung habe ich, grade bei Alkohol und Tabak, die jeweilige Substanz durch mich geopfert um das Geistwesen zu stärken.

Hier kann ich auf eine Ersatzhandlung umstellen: ich gehe ins Zwiegespräch mit dem Geist des Alkohols oder Tabaks, danke ihm für seine Unterstützung, für den Handel, und erkläre, dass ich die Opfergabe künftig nicht mehr über meinen Körper erbringe, sondern außerhalb. Sodann opfere ich hochprozentigen Schnaps und/oder Tabak in der Natur als Ersatzhandlung. Das werde ich anfänglich möglicherweise mehrfach täglich tun müssen, aber rasch können die Abstände größer werden. Mit zunehmender Stabilität (Entzug) auf körperlicher Ebene komme ich mehr und mehr in meine Kraft, bis ich mich irgendwann vom Spirit verabschieden kann.

Hilfe von außen

Wenn ich die Vermutung habe, dass ich Süchten erlegen bin die möglicherweise nicht zu mir gehören, sondern mir durch die Ahnenreihe, Flüche oder Besetzungen übertragen wurden, dann sollte ich mir Unterstützung im Außen holen. Als Teil des Systems wird es mir kaum möglich sein, diese allein zu lösen. Heiler mit schamanischem Hintergrund oder Curanderos/Curanderas scheinen hier am ehesten geeignet.

Wichtig ist aber grundsätzlich zu wissen, dass grade Alkohol, aber auch die bewusstseinsverändernden Drogen überhaupt, erst empfänglich für solcherlei Besetzungen machen. Möglicherweise fing also das Problem überhaupt erst mit dem Rausch an. Umso mehr macht es tatsächlich Sinn unsere Kinder davor zu behüten, oder ihnen wenigstens einen ganzheitlichen, verantwortungsvollen Umgang damit zu lehren, bei dem alle Dimensionen im Blick bleiben.

26.03.2023
Christine Goerlich
www.naturheilpraxis-wegweise.de

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