Achtsamkeit und Spiritualität, Wege zurück zu Freude und Glück
Das Interesse an Achtsamkeit und Spiritualität ist in den letzten Jahren rasant gestiegen. Und dies, obwohl sich immer mehr Menschen nicht für Religion oder Kirche interessieren und im Alltag kaum mehr eine Rolle spielt? Wir leben in einer technisierten Welt, in der Produktivität und Effizienz die beherrschende Rolle übernommen haben. Konsum gilt als Lückenfüller und Ausgleich. Leistungsdruck, Wettbewerbsfähigkeit machen immer mehr Menschen zu schaffen. Unsere Sinnfähigkeit scheint verlustig zu gehen. Achtsamkeit und Achtsamkeitstraining in seinen unterschiedlichen Formen bieten hier wieder eine Möglichkeit zu unseren Sinnen zurückzufinden. Und damit wieder unser Leben zu spüren.
Nur wenn wir mit unserem körperlichen und emotionalen Erleben verbunden sind, können wir den jeweiligen Moment mit unserem Bedürfnis in Einklang bringen und erfahren. Freude, Dankbarkeit oder Fülle können wieder zu uns durchdringen und in uns Platz finden. Denken können wir dies nicht, sondern nur spüren! Nur wenn wir uns im Mitgefühl statt Ablehnung uns selbst und anderen gegenüber üben, können wir erfüllende Beziehungen leben und uns und anderen mit Mitgefühl begegnen. Gleichmut unseren Gefühlen, Empfindungen und Gedanken gegenüber ermöglicht uns in Berührung zu kommen mit unseren tiefsten Wünschen und Visionen. Wir müssen den Mut aufbringen, unsere Werte zu leben und unser Leben danach ausrichten. Der Beginn dieses Weges wird begleitet von Entschleunigung, innehalten und uns unserem Inneren wieder anzunähern.
Unser Geist macht es uns nicht einfach. Ständig stecken wir in einem Gedankenkarussell, hin und her gerissen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Unser Verstand will planen und wir schweifen ständig vom aktuellen Augenblick ab. Ein körperliches, emotionales Präsentsein im Hier und Jetzt ist für die Struktur unseres Gehirns eine Plage, deshalb bedarf es der Übung.
Achtsamkeit fällt also nicht vom Himmel, sondern will regelmäßig geübt werden. Achtsamkeit ist schlichtes Gewahrsein dessen, WAS JETZT IST. Dies ist integraler Bestandteil spiritueller Praxis und von Spiritualität generell.
Uwe Taschow