Mikroplastik in Wasser, Erde und Luft – Gefahr für Mensch und Gesundheit?

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Was im Grunde der menschliche Verstand schon seit Jahren ahnt, erreicht uns durch entsetzte Medien auf dem kalten Fuße. Mikroplastik wurde erstmals im menschlichen Körper wissenschaftlich nachgewiesen. Erinnern wir uns an absurde Diskussionen um Discounter Plastiktüten, Millionen Tonnen zusätzlich giftigen Verpackungsdreck durch Kaffee Aluminium Kapseln, Plastikflaschen und so weiter.
Und nun? Vergiftet sich die Menschheit aus lauter Dämlichkeit selbst?

Haben wir alle nicht die Plastik Berge schwimmend im Meer vor Augen erfolgreich verdrängt?

Und weiter so. Wir leben in einer Zeit der Ignoranz. Konsequenzen werden verlagert. Wir leben in einer Zeit, wo es möglich ist, das Partei Mitglieder der AFD behaupten können, dass der Klimawandel durch Windräder verursacht wird. Wir diskutieren über die Dieselskandale, als ob nicht jährlich tausende Menschen an Stickoxiden sterben würden. Hat die Menschheit besseres verdient?

Nein, wir lassen es zu das Politik, Lobbyisten und Industrie, das tun, was sie am besten können; Geld verdienen so lange sie können, auf Kosten unserer Zukunft!
Und es wird mitgemacht, weitergemacht, ohne Gedanken ohne Verantwortung.

Durch Plastikmüll, der in den Meeren landet, nehmen Meerestiere Plastikpartikel auf, die auch später bei uns auf dem Teller landen. 

Mikroplastik wird noch immer in zahlreichen Kosmetik-Produkten wie Zahnpasta, Shampoo, Duschgel, Gesichtscremes und Wasch- und Putzmitteln als Binde-, Schleifmittel und Füllstoff und Weichmacher verarbeitet und gelangt so ins Abwasser und in den menschlichen Körper.

Das Problem: Die meisten Kläranlagen können Mikroplastik nicht herausfiltern. Deshalb landet es in unserem Trinkwasser, aber auch in Flüssen und letztlich im Meer und wird dort von Meerestieren aufgenommen.

Wir nehmen es aber nicht nur zu uns, wenn wir Fisch essen. Sondern auch über Leitungswasser oder Nahrungsmittel wie Milch oder Honig. Und über PET-Flaschen und Plastikverpackungen.
Plastikpartikel lösen sich aus den Verpackungen und werden von uns über Getränke und Lebensmittel aufgenommen.

Auch beim Tragen von Kleidung aus Polyester oder Fleece und über den Abrieb von Autoreifen verteilen sich Plastikpartikel in der Luft, die wir dann wiederum einatmen.

Und jetzt haben Forscher erstmals nachgewiesen, dass Mikroplastik auch tatsächlich im menschlichen Körper zu finden ist

In einer Pilotstudie von Umweltbundesamt und Medizinischer Universität Wien wurde erstmals Mikroplastik im menschlichen Stuhl entdeckt – und das bei allen der acht internationalen TeilnehmerInnen. Der Nachweis ist Bettina Liebmann vom Umweltbundesamt und Philipp Schwabl von der Medizinischen Universität Wien gelungen. Die Ergebnisse werden heute am internationalen UEG-Gastroenterologie-Kongress in Wien präsentiert und stellen die Grundlage für weitere Untersuchungen in größerem Umfang dar.

Die TeilnehmerInnen der Studie, fünf Frauen und drei Männer im Alter von 33 bis 65 Jahren, leben in Finnland, den Niederlanden, Großbritannien, Italien, Polen, Russland, Japan und Österreich. Sie führten eine Woche lang ein Ernährungstagebuch und gaben anschließend eine Stuhlprobe ab. Alle TeilnehmerInnen konsumierten in Plastik verpackte Lebensmittel oder Getränke aus PET-Flaschen, die Mehrzahl von ihnen verzehrte Fisch bzw. Meeresfrüchte, und niemand ernährte sich ausschließlich vegetarisch.

Die ExpertInnen des Umweltbundesamts analysierten im Labor den Stuhl der TeilnehmerInnen hinsichtlich zehn der weltweit meist verbreiteten Kunststoffe. Bei allen acht Personen wurde Mikroplastik im Stuhl entdeckt, im Mittel 20 Mikroplastik-Teilchen pro 10 Gramm Stuhl. „In unserem Labor konnten wir neun verschiedene Kunststoffarten in der Größe von 50 bis 500 Mikrometer nachweisen“, erklärt Bettina Liebmann, die für Mikroplastik-Analysen zuständige Expertin im Umweltbundesamt Am häufigsten fanden sich PP (Polypropylen) und PET (Polyethylenterephthalat) in den Proben.

„Zusammenhänge zwischen Ernährungsverhalten und einer Belastung mit Mikroplastik können wir aufgrund der geringen Anzahl der ProbandInnen nicht sicher herstellen“, erklärt Erstautor Philipp Schwabl von der Klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie der MedUni Wien, „die Auswirkungen der gefundenen Mikroplastikpartikel auf den menschlichen Organismus – insbesondere auf den Verdauungstrakt – können erst im Rahmen einer größer angelegten Studie erforscht werden“.

Bei anderen Studien wurden in Tieren die höchsten Mikroplastikkonzentrationen im Magendarmtrakt nachgewiesen, jedoch waren kleinste Plastikteilchen auch in Blut, Lymphe und sogar in der Leber nachweisbar. „Obwohl es erste Anzeichen gibt, dass Mikroplastik durch die Begünstigung von Entzündungsreaktionen oder Aufnahme schädigender Begleitstoffe den Magendarmtrakt schädigen kann, sind jedenfalls weitere Studien notwendig, um potenzielle Gefahren von Mikroplastik für den Menschen abzuschätzen“, hält Schwabl fest.

Plastikteilchen mit einer Größe kleiner 5 Millimeter werden als Mikroplastik bezeichnet

Dieses wird als Zusatz in Kosmetikprodukten verwendet, entsteht aber vor allem ungewollt durch Zerkleinerung, Abrieb oder Zersetzung größerer Plastikteile in der Umwelt.

Die globale Plastikproduktion ist seit den 1950er Jahren rasant angewachsen und liegt aktuell bei über 400 Millionen Tonnen pro Jahr. Schätzungen zufolge gelangen zwei bis fünf Prozent des produzierten Plastiks ins Meer, wo der Abfall zerkleinert von Meerestieren aufgenommen wird und über die Nahrungskette in den Menschen gelangen kann. Darüber hinaus ist es sehr wahrscheinlich, dass Lebensmittel während der Verarbeitung oder durch die Verpackung mit Kunststoffen – und dadurch auch mit Mikroplastik – in Kontakt kommen.

Hört auf Plastik zu kaufen. Hört auf, euch selbst, eure Kinder zu vergiften. Hört auf, Politikern zu glauben. Fangt an verantwortlich zu SEIN!

27.10.2018
Uwe Taschow

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