Ökologie Engel: Spirituelle Wesen in Verbindung mit Natur

Engel als Naturwesen und auf der Erde

Ökologie Engel: Spirituelle Wesen in Verbindung mit Natur

In einer Zeit globaler ökologischer Krisen, in der die Erde unter dem Druck von Ausbeutung, Zerstörung und Entfremdung leidet, wächst das Bedürfnis nach neuen spirituellen Perspektiven auf unser Verhältnis zur Natur. Während Theologie, Ökologie und Philosophie sich zunehmend um planetare Ethik bemühen, schlummert in spirituellen Traditionen ein weitgehend unbeachtetes Reservoir an Sinn und Verbindung: die Welt der Engel. In einer integralen Sichtweise lassen sich Engel nicht nur als himmlische Botschafter oder persönliche Schutzgeister verstehen, sondern als Bewusstseinsformen planetarer Intelligenz – als Hüter ökologischer Ordnungen, Verbündete des Lebendigen und Vermittler zwischen Mensch und Natur.

Engel jenseits des Dualismus: Vom Himmel auf die Erde

Traditionell werden Engel als Boten Gottes verstanden, als überirdische Wesen reinen Lichts, die zwischen Gott und Mensch vermitteln. Diese Vorstellung ist tief in abendländischen Religionen verankert, insbesondere im Christentum, Judentum und Islam. Doch sie ist meist mit einem transzendenten Weltbild verbunden, in dem die Erde – als „irdisch“ und „gefallen“ – gegenüber dem Himmel als minderwertig gilt.

Ein Umdenken beginnt dort, wo Engeltheologie erdet: Was wäre, wenn Engel nicht nur himmlische Wesen sind, sondern auch irdische Prinzipien verkörpern? Wenn sie nicht fern der Welt existieren, sondern Teil einer lebendigen, spirituell durchdrungenen Naturordnung sind? Diese Sichtweise eröffnet eine „Ökologie der Engel“, in der Engel nicht außerhalb der Schöpfung stehen, sondern tief in ihr verwoben sind – als Ausdruck göttlicher Ordnung im ökologischen Gefüge der Welt.

„Die Schöpfung ist nicht etwas außerhalb von Gott, sondern Ausdruck seines Geistes.“ – Pierre Teilhard de Chardin

Engel als Ausdruck planetarer Intelligenz

Die moderne Gaia-Hypothese, wie sie von James Lovelock und Lynn Margulis formuliert wurde, beschreibt die Erde als ein lebendiges System, das sich selbst reguliert – ein atmender, bewusster Organismus. In spiritueller Interpretation könnte man sagen: Gaia ist nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein metaphysisches Wesen. Ihre Intelligenz wirkt nicht nur biologisch, sondern auch spirituell – und Engel könnten als Bewusstseinsformen dieser planetaren Intelligenz verstanden werden.

In dieser Sichtweise sind Engel keine externen Akteure, sondern energetische Agenten im Netzwerk des Lebendigen. Sie wirken in Pflanzen und Tieren, in Elementen und Ökosystemen. Die schützende Präsenz, die mancher beim Waldbaden spürt, das Gefühl von Erhabenheit beim Anblick eines Gebirges oder die heilende Ruhe eines klaren Baches – all das sind möglicherweise Begegnungen mit der unsichtbaren Welt der Engel.

„Was wir als Materie erleben, ist der Schatten des Geistes.“ – Albert Einstein

Die vergessene Verwandtschaft: Engel und indigene Naturgeister

Ökologie Engel und Wasserwesen
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Diese Vorstellung findet eine faszinierende Entsprechung in indigenen Kosmologien. In vielen traditionellen Kulturen – von den Aborigines Australiens bis zu den Andenvölkern Südamerikas – ist die Natur durchdrungen von geistigen Wesenheiten: Ahnengeister, Baumgeister, Flussgeister, Windwesen. Sie haben Namen, Geschichten und Rituale. Sie leben in einer Beziehung zu den Menschen, die geprägt ist von Achtung, Gabe und Gegenseitigkeit.

Obwohl sie kulturell unterschiedlich benannt werden, ähneln diese Naturgeister in ihrer Funktion stark den Engeln: Sie sind Mittler zwischen Welten, Wächter von Orten, Hüter von Leben. In einem integralen Verständnis könnten Engel und Naturgeister als Ausdruck derselben spirituellen Realität verstanden werden – als unterschiedliche kulturelle Resonanzen auf dieselbe archetypische Präsenz.

„Wenn du einen Baum berührst, berührst du einen Engel.“ – Altperuanisches Sprichwort

Ökospiritualität: Der Schutzengel der Erde

Wenn Engel Teil der lebendigen Erde sind, dann ist der Gedanke eines „Schutzengels für die Erde“ keine Metapher, sondern ein spirituell ernstzunehmender Impuls. In einer Welt, die unter den Folgen der Entfremdung vom Heiligen leidet – Klimakatastrophe, Artensterben, Plastikmeere – bedarf es eines neuen spirituellen Ethos. Nicht als moralische Anstrengung, sondern als Wiederverbindung mit dem Spirituellen im Natürlichen.

Hier beginnt die Ökospiritualität. Sie erkennt an, dass die Erde nicht nur ein physischer Lebensraum, sondern auch ein heiliger Organismus ist. Sie lädt dazu ein, nicht nur ökologische Verantwortung zu übernehmen, sondern auch in Beziehung mit den spirituellen Wesen dieser Erde zu treten – mit Engeln als Verbündeten des ökologischen Wandels.

„Der Engel ist das Gedächtnis Gottes in der Natur.“ – Raimon Panikkar

Die Vision von Ingrid Auer: Engelarbeit für Mensch und Erde

Eine Pionierin der Verbindung zwischen Engelwesen und Erdheilung ist die österreichische Autorin und spirituelle Lehrerin Ingrid Auer. Seit den 1990er-Jahren widmet sie sich der Kommunikation mit Engeln, aufgestiegenen Meistern und spirituellen Lichtwesen. Mit ihren gechannelten Botschaften, Energie- und Symbolprodukten, Seminaren und Publikationen öffnet sie einen Raum für eine praktische und gleichzeitig hochschwingende Verbindung zur Engelwelt.

Banner Ingrid Auer persönliche Essenzen

Ingrid Auer beschreibt Engel nicht nur als himmlische Begleiter, sondern als aktive Transformationskräfte in Zeiten des Umbruchs – sowohl individuell als auch kollektiv. Besonders hervorzuheben ist ihre Arbeit mit Lichtkristall- und Engel-Symbolen, die in ihrer Anwendung nicht nur auf den Menschen, sondern auch auf die energetische Reinigung und Stabilisierung von Orten, Landschaften und der Erde selbst ausgerichtet sind.

In ihrem Buch „Engel begleiten uns durch die Zeitenwende“ betont sie, wie wichtig es ist, sich jetzt mit den Engeln der neuen Zeit zu verbinden. Diese helfen uns, die Schwingung der Erde zu erhöhen, alte karmische Muster zu lösen und mit dem Bewusstsein der planetaren Transformation in Einklang zu kommen.

„Die Engel sind nicht mehr nur stille Beobachter – sie sind unsere aktiven Begleiter auf dem Weg der Heilung für Mensch und Erde.“ – Ingrid Auer

Ingrid Auer öffnet damit die Tür zu einem erweiterten Engelverständnis, in dem energetische Erdheilung, spirituelle Bewusstseinsarbeit und ökologische Verantwortung sich zu einem integralen Pfad verbinden.

Neue Rituale, neue Beziehungen

Die Rückbindung an eine ökologische Engelwelt erfordert auch neue spirituelle Praktiken. Anstelle von bloßen Bittgebeten oder abstrakten Vorstellungen von Transzendenz braucht es Rituale, die die Verbindung zwischen Mensch, Natur und Engelwelt konkret erfahrbar machen.

Beispielhafte Praktiken könnten sein:

  • Engelmeditationen in der Natur, bei denen bestimmte Landschaften als Manifestationen bestimmter Engelqualitäten erkannt werden – etwa der Engel der Stille in einem nebelverhangenen Moor, der Engel der Wandlung im Herbstwald.

  • Dankesrituale für Naturwesen, inspiriert von indigenen Opfergaben oder Blumenopfern, verbunden mit einem Gebet an die Engel der Elemente.

  • Engelorakel für Orte, die Hinweise für energetische Reinigung und Harmonisierung liefern – ähnlich der Arbeit von Ingrid Auer mit Symbolen.

  • Gemeinschaftliche Zeremonien zur Erdheilung, in denen Menschen sich bewusst mit den Engeln der Erde verbinden, um Impulse für kollektive Transformation zu empfangen.

Die politische Dimension: Spiritualität als Widerstand

In einer Zeit, in der ökologische Fragen oft technokratisch, wirtschaftlich oder geopolitisch verhandelt werden, wirkt die Rückbindung an Engel zunächst vielleicht weltfremd. Doch genau hierin liegt ihre Kraft: Sie erinnert an die Tiefe, Heiligkeit und Unverfügbarkeit des Lebens. Spiritualität – wenn sie ernst genommen wird – ist radikaler als jede Reform. Sie verändert nicht nur Systeme, sondern Weltbilder.

„Wir brauchen eine Mystik, die politisch ist, und eine Politik, die mystisch denkt.“ – Dorothee Sölle

Die Ökologie der Engel ist damit auch ein spiritueller Widerstand gegen das profitorientierte Denken, das die Erde zur Ressource degradiert. Sie ist eine Einladung, wieder zu sehen, was längst da ist: Die Erde lebt, atmet, fühlt. Und in dieser lebendigen Erde wirken Kräfte, die wir Engel nennen können – nicht als Hirngespinste, sondern als Resonanzen eines größeren Bewusstseins.

Engel im Anthropozän: Hoffnung inmitten der Krise

Engel als Naturwesen und auf der Erde
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Wir leben im Anthropozän – einem Zeitalter, in dem der Mensch zur geologischen Kraft geworden ist, zur Ursache globaler Umbrüche. Es ist ein Zeitalter der Verunsicherung, des Abschieds, der Ohnmacht. Doch zugleich ist es auch ein Moment der Neuorientierung, der spirituellen Öffnung, des Aufbruchs.

Inmitten der ökologischen Katastrophen wächst das Bedürfnis nach Sinn, Verbindung und Heilung. Engel – neu gedacht – können Träger dieser Hoffnung sein. Nicht als himmlische Lichtwesen fern vom Leid der Welt, sondern als sanfte Kräfte, die uns daran erinnern, dass alles Leben verbunden ist. Dass es eine Ordnung gibt, die tiefer reicht als unsere Systeme. Und dass wir nicht allein sind in unserem Ringen um eine lebenswerte Zukunft.

Schlussgedanke: Die Erde als Engelswesen

Vielleicht ist die Erde selbst ein Engel. Ein gigantisches, atmendes, fühlendes Wesen, das uns trägt, nährt und liebt – trotz aller Verletzungen, die wir ihr zufügen. In dieser radikalen Umkehrung des Blicks – von der Erde als Objekt zur Erde als Subjekt – liegt der Schlüssel zu einer neuen Spiritualität.

Die Ökologie der Engel ist dann nicht nur eine theologische Spielart, sondern ein Bewusstseinswandel. Sie lädt ein, die Welt wieder zu bewohnen – nicht als Konsumenten, sondern als Kinder einer lebendigen Mutter. Sie ruft uns auf, Verbündete der Engel zu werden – im Dienst an der Erde, im Schutz des Lebens, im Namen der Liebe.

Quellenverzeichnis und weiterführende Literatur

Quellen und weiterführende Literatur

  • Auer, Ingrid: Engel begleiten uns durch die Zeitenwende. Ekonja Verlag.

  • Lovelock, James: Gaia: A New Look at Life on Earth. Oxford University Press.

  • Margulis, Lynn: Symbiotic Planet: A New Look at Evolution. Basic Books.

  • Panikkar, Raimon: Die kosmotheandrische Wirklichkeit. Herder Verlag.

  • Sölle, Dorothee: Mystik und Widerstand. Kreuz Verlag.

  • Teilhard de Chardin, Pierre: Der Mensch im Kosmos. Herder Verlag.

  • Webseite von Ingrid Auer: www.ingridauer.com

18.04.2024
Uwe Taschow

Alle Beiträge des Autors auf Spirit Online

Uwe Taschow Krisen und Menschen Uwe Taschow

Als Autor denke ich über das Leben nach. Eigene Geschichten sagen mir wer ich bin, aber auch wer ich sein kann. Ich ringe dem Leben Erkenntnisse ab um zu gestalten, Wahrheiten zu erkennen für die es sich lohnt zu schreiben.
Das ist einer der Gründe warum ich als Mitherausgeber des online Magazins Spirit Online arbeite.

“Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.”
Albert Einstein

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