
Karma und Hinduismus
1. Die Lehre vom Karma
Karma ist eine der Kernlehren des Hinduismus und besagt, dass unsere Handlungen in diesem Leben wiederholt werden und Einfluss darauf nehmen, wie unser nächstes Leben aussieht.
Jede unserer Handlungen hat also eine Konsequenz und wir müssen für unsere Taten gerade stehen. Wenn wir uns gut verhalten haben, werden wir im nächsten Leben ebenfalls gut handeln und umgekehrt. Dadurch entwickeln wir uns stetig weiter und können endlich die Erleuchtung erlangen, nach der wir alle streben.
Der Hinduismus lehrt, dass das Karma die Gesetze des Universums sind, die jeder beachten muss. Diese Gesetze regeln, was wir in unserem Leben bekommen und was wir verdienen. Wenn wir gute Taten tun, werden wir im nächsten Leben eine bessere Position haben. Wenn wir schlechte Taten tun, werden wir im nächsten Leben eine schlechtere Position haben. Das Karma ist also ein Meritensystem, das unsere Handlungen bestimmt und uns zu unserer nächsten Inkarnation führt.
2. Die Wiedergeburt
In den hinduistischen Lehren gibt es die Vorstellung der Wiedergeburt. Dies bedeutet, dass nach dem Tod einer Person ihre Seele in einem anderen Körper wiedererstehen kann. Dieser Prozess wird als Samsara bezeichnet. Die Seele wandert also von Körper zu Körper und nimmt an verschiedenen Leben teil, bis sie sich schließlich von allen weltlichen Bindungen löst und in das absolute Bewusstsein (Brahman) eingeht.
Die Wiedergeburt ist also ein wesentlicher Bestandteil der hinduistischen Lehren. Sie hängt jedoch stark mit dem Konzept des Karma zusammen. Karma bedeutet im Hinduismus, dass jede Tat, die wir tun, Folgen hat. Gute Taten führen zu positiven Folgen (Punya), während böse Taten zu negativen Folgen (Papa) führen. Diese Folgen beeinflussen unsere Wiedergeburt. Wenn wir in diesem Leben viele gute Taten vollbracht haben, wird uns in unserem nächsten Leben ein besseres Schicksal beschieden sein. Auf der anderen Seite, wenn wir in diesem Leben viele böse Taten begangen haben, wird uns in unserem nächsten Leben ein schlechteres Schicksal beschieden sein.
Das Konzept des Karma sorgt also dafür, dass die Wiedergeburt fair ist. Menschen, die in diesem Leben viel gelitten haben, werden in ihrem nächsten Leben belohnt, während Menschen, die in diesem Leben viel Glück hatten, in ihrem nächsten Leben bestraft werden. So ist es möglich, dass eine Person in ihrer nächsten Inkarnation einen höheren oder niedrigeren sozialen Status hat, je nachdem was sie in ihrem vorherigen Leben getan hat.
Das Konzept der Wiedergeburt und des Karma sorgt also dafür, dass im Hinduismus alles seinen gerechten Lauf nimmt. Menschen bekommen das, was sie verdienen und können sich im Laufe ihrer Inkarnationen immer weiter verbessern.
3. Die Veden
Die Veden sind eine der wichtigsten heiligen Schriften im Hinduismus. Sie enthalten Informationen über die Natur des Universums und die menschliche Seele. Sie bieten auch Richtlinien für ein gutes, moralisches Leben. Die Veden wurden vor Tausenden von Jahren von weisen Männern niedergeschrieben, die die Wahrheiten des Lebens durch Meditation und Reflexion erfahren haben.
Die Veden lehren, dass jede Tat, die wir tun, Konsequenzen hat. Diese Konsequenzen können positiv oder negativ sein. Wenn wir Gutes tun, werden wir mit positiven Konsequenzen belohnt. Wenn wir Böses tun, werden wir mit negativen Konsequenzen bestraft. Dieses Gesetz des Karma wird als Gesetz der Ursache und Wirkung bezeichnet. Es bedeutet, dass für alles, was wir tun, eine Reaktion erfolgt.
Das Gesetz des Karma ist ein grundlegendes Prinzip im Hinduismus. Hindus glauben, dass unsere Seele von unseren Taten beeinflusst wird. Je mehr Gutes wir tun, desto besser wird unsere Seele. Je mehr Böses wir tun, desto schlechter wird unsere Seele. Unsere Taten beeinflussen also unser Schicksal in diesem Leben und in künftigen Leben.
Gutes Karma zu haben bedeutet also, ein glückliches und erfülltes Leben zu führen. Um dies zu erreichen, sollten wir uns bemühen, immer freundlich und hilfsbereit zu sein und anderen Menschen Gutes zu tun.
4. Die Upanishaden
Die Upanishaden sind eine Sammlung von Schriften, die in den letzten Jahren vor dem Beginn der Hindu-Reformation entstanden sind. Sie bilden die philosophischen Grundlagen für diese Religion und sind der Ausgangspunkt für alles weitere Hindu-Gedankengut. Die Upanishaden lehren uns, dass alles im Universum eins ist und von Brahman geschenkt wurde. Wir müssen nur unsere Aufmerksamkeit darauf richten und es annehmen, um glücklich zu sein. Die Upanishaden lehren uns auch, dass alles, was wir tun, Konsequenzen hat. Diese Konsequenzen werden als “Karma” bezeichnet und bestimmen unser Leben auf vielfältige Weise. Wenn wir ein gutes Karma haben, werden wir glücklich sein; wenn nicht, werden wir unglücklich sein.
5. Die Bhagavad Gita
Die Bhagavad Gita ist eines der bekanntesten religiösen Schriften Indiens und ein integraler Bestandteil des Hinduismus. Dieses Werk enthält eine Dialog zwischen Krishna, dem Gott, und Arjuna, dem Menschen. In diesem Gespräch wird Krishna von Arjuna nach dem Sinn des Lebens und der Unausweichlichkeit der Taten gefragt. Krishna antwortet ihm mit einer langen Erklärung über das Konzept des Karma und der Notwendigkeit, sein Schicksal anzunehmen.
6. Hinduismus in der Moderne
Karma ist ein wesentlicher Bestandteil des Hinduismus und beeinflusst sowohl die individuelle Erfahrung als auch das gesellschaftliche Zusammenleben. In der Moderne haben sich jedoch einige Aspekte des Karma geändert. Dies ist zum einen auf die Verbreitung des Hinduismus in andere Kulturen und zum anderen auf die Modernisierung Indiens selbst zurückzuführen.
Eine der wichtigsten Änderungen ist, dass Karma heute viel offener und inklusiver ist. Früher war es vor allem an bestimmte soziale Schichten oder Kasten gebunden. Heute jedoch können Menschen aller Schichten und Kasten von Karma profitieren. Dies hat zu einer allgemein positiveren Sichtweise auf das Konzept geführt.
Ein weiterer Aspekt, der sich in der modernen Interpretation von Karma geändert hat, ist die Rolle der Gewalt. Früher glaubten viele Hindus, dass Gewalt eine notwendige Konsequenz des Karma sei. In der modernen Interpretation von Karma wird jedoch mehr Wert auf den inneren Zustand des Individuums gelegt. Es gibt also keine Notwendigkeit mehr, Gewalt anzuwenden, um das Karma zu beeinflussen.
Schließlich hat die Modernisierung Indiens selbst dazu geführt, dass sich auch die Art und Weise, wie Karma interpretiert wird, geändert hat. Heute leben Hindus in einer Gesellschaft, die immer mehr vom Westen beeinflusst wird. Dies führt dazu, dass viele Hindus auch Westerner Ansichten über das Leben und Karma haben. Dies ist jedoch nicht unbedingt negative, da es Hindus ermöglicht, ihre Traditionen in einem moderneren Kontext zu verstehen und weiterzugeben.
7. Zusammenfassung:
Es gibt verschiedene Ansichten darüber, wie die Folgen von Handlungen entstehen.
(1) Nach dem Tod verlässt die Seele den Körper und wird in einem neuen, durch Karma bestimmten Körper wiedergeboren.
(2) Rache ist teils später und teils in einer neuen Existenz.
(3) Gutes Karma kann zu Glückseligkeit im „Himmel“ führen, vielleicht auch nur vorübergehend. Während schlechtes Karma zu einem Leben in der „Hölle“ führen kann, aber ein endgültiges Leben, das sich mit der Geburt von Tieren abwechselt, findet nicht statt. Arbeit kann einen religiösen Wert (Puña) haben, diese hilft, Karma zu schaffen und zu beseitigen. Anhänger erwarten diese besonderen Vorteile von religiösen Zeremonien, Fasten, Pilgerfahrten oder Opfergaben an Brahmanen sowie von allgemeiner Wohltätigkeit (danam) und dem Bau von Tempeln.
Der Mensch ist frei und voll verantwortlich für sein eigenes Karma. Doch während Karma das Gesetz von „Ursache und Wirkung“ beschreibt, glauben insbesondere Bhakti-Anhänger auch an Gottes bedingungslose Gnade, die die Wirkungen von Karma zerstören und Menschen retten kann.
Wichtig ist, dass auch scheinbar „schlechte“ Handlungen gute Wirkungen haben können, wenn die Motive rein und altruistisch sind. Der beschriebene Ansatz gehört zur Perspektive der „Arbeitstätigkeit“ (pravritti). Menschen tun Dinge mit guter Wirkung.
Inaktivität (nivritti) ist der entgegengesetzte Weg, dies bedeutet sich von der Welt zurückzuziehen. Sehnsucht nach Leben wird als Ursache für schmerzhafte Zustände gesehen. Nach dem Willen zum Leben bewirkt die Wiedergeburt nur eine neue vergängliche Existenz. Arbeit bindet den Menschen, aber er wird durch Wissen (vidya) und Untätigkeit (nivritti) befreit. Das Gleichheitsideal beruht auf dem Verzicht auf jegliches Handeln, um Erfolg zu erzielen.
Schlechtes Karma ist die Folge von negativen Handlungen, die man in seinem Leben getan hat. Dies kann dazu führen, dass man in einem späteren Leben eine schlechtere Position einnimmt oder bestimmte Schwierigkeiten erfährt. Schlechtes Karma kann auch durch Gebete und andere fromme Handlungen aufgehoben werden.
Jeder Mensch hat eine Seele, die in verschiedene Körper wandert, bis sie schließlich in Nirvana findet. Hindus glauben an das Konzept des Guten und des Bösen Karma. Das Gute Karma hilft uns, in unserem nächsten Leben glücklicher zu sein, während das Böse Karma uns daran hindert, unseren Weg zu finden. Hindus glauben an die Verantwortung für unser Handeln im Hier und Jetzt und daran, dass jedes Mal, wenn wir etwas Gutes tun, unser Karma verbessert wird.
Eine Möglichkeit besteht darin, sich von den negativen Taten zu lösen, die man in der Vergangenheit begangen hat. Dies kann man tun, indem man sich selbst vergeben und loslassen kann. Auch durch die Entschuldigung bei den Menschen, die man verletzt hat, kann man sich selbst befreien. Dadurch wird das Karma gelöscht und man kann ein neues Leben beginnen.
Eine andere Möglichkeit, Konsequenzen zu mildern, ist es, Gutes zu tun. Indem man anderen Menschen hilft und Gutes tut, kann man sein eigenes Karma verbessern. Auf diese Weise kann man sich selbst von den negativen Taten befreien und ein besseres Leben führen.
11. Februar 2013
Uwe Taschow
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