Die Schönheit des Todes

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Die Schönheit des Todes

Was geschieht mit uns, wenn wir sterben? Diese Frage beschäftigt wohl ausnahmslos jeden Menschen früher oder später, wenn auch meist heimlich. Das körperliche Geschehen im Sterbeprozess ist kein Geheimnis mehr, doch in welchem Zustand sich unser Geist befindet, wenn der Körper stirbt, diese Fragestellung geht über den Zuständigkeitsbereich der Wissenschaft hinaus und entzieht sich ihren Forschungsmöglichkeiten. Denn dieses Geschehen ist rein subjektiv. Wenn wir also erfahren möchten, wie es sich wirklich anfühlt zu sterben, sollten wir uns nicht ins Labor begeben, sondern unsere Aufmerksamkeit einfach den Berichten jener Menschen schenken, die dem Tod ins Antlitz geblickt haben.

„Was Menschen für den Tod halten, ist in Wirklichkeit das wahre Leben. Diese Feststellung traf ich mit einer puren Freude, die alles menschliche Verständnis übersteigt.“
(Mark Ziegler)

Erlebnisse in körperlicher Todesnähe bezeichnet man als Nahtoderfahrungen (im Beitrag gelegentlich mit NTE abgekürzt). Vergleichbare Erfahrungen können unter allen Umständen auftreten, auch im körperlichen Normalzustand (also bei völliger Gesundheit). Auch wenn ich nicht pauschalisieren möchte, wage ich nach der Betrachtung zahlreicher Fälle die Schlussfolgerung, dass besonders tiefgehende Erfahrungen durch einen Herzstillstand begünstigt werden, infolge dessen die Hirnaktivität innerhalb von Sekunden endet und sich das Bewusstsein vom Gehirn befreit. Man könnte beinahe sagen: Je näher der Tod, desto lebendiger das Leben! Das heißt im Klartext: Je schlechter der Zustand des Körpers, desto höher die Wahrscheinlichkeit besonders intensiver Wahrnehmungen, die später als Nahtoderlebnis eingeordnet werden können.

Nahtoderfahrungen sind keineswegs selten.

Es gibt inzwischen weltweit viele Millionen Berichte. Ausgiebige Untersuchungen haben gezeigt, dass etwa 10 bis 20 % aller Patienten nach einem Herzstillstand von einer Nahtoderfahrung berichten bzw. sich daran erinnern können. Das Durchschnittsalter aller Patienten, die in den von neugierigen und offenherzigen Ärzten durchgeführten NTE-Studien befragt wurden, liegt bei etwa 60 Jahren.

Interessant ist, dass Kinder in Todesnähe wesentlich häufiger außerkörperliche Erfahrungen machen. Der Grund liegt auf der Hand: Sie sind wahrscheinlich noch nicht so stark mit dem Körper identifiziert, weshalb das Loslassen leichter fällt. Wer bereits seit einigen Jahrzehnten einen Körper bewohnt und diesen mit völliger Selbstverständlichkeit als das Selbst betrachtet, kann das einzig bekannte Heim offenbar nicht so schnell verlassen, wenn sich die Möglichkeit bietet.

Auffallend ist, dass die Berichte von Nahtoderfahrenen übereinstimmende Merkmale enthalten. Diese gelten unabhängig vom Alter, Geschlecht und dem kulturellen/religiösen Hintergrund der Personen. Jene Eigenschaften prägen lediglich die Wortwahl bei der Beschreibung der Wahrnehmungen.

Merkmale einer Nahtoderfahrung

Zu den typischen Merkmalen von Nahtoderlebnissen zählt die außerkörperliche Erfahrung. Dabei handelt es sich um eine Verlagerung des Bewusstseins auf eine Position außerhalb des physischen Körpers, sodass dieser sowie das Geschehen um ihn herum aus der Vogelperspektive beobachtet werden können.

Auch die Begegnung mit einem überwältigenden Licht gehört zu den häufigen Elementen einer Nahtoderfahrung. Dieses Licht wird als von einem göttlichen Wesen ausgehend oder als dieses selbst empfunden. Damit einhergehend wird in den Zeugenaussagen immer wieder eine bedingungslose, unbeschreibliche Liebe erwähnt, von der sich die Erlebenden eingehüllt fühlen. Diese göttliche Liebe wird fast immer als beglückender beschrieben als alles, was je zuvor erlebt wurde.

Ein weiteres NTE-Merkmal ist die Begegnung mit verstorbenen Angehörigen (darunter gelegentlich auch Haustiere). Diese Wiedervereinigung findet normalerweise in einer außerweltlichen Umgebung statt („Jenseits“ / „geistige Welt“ / „Himmel“), die zwar häufig Ähnlichkeiten mit der irdischen Welt aufweist, aber als realer empfunden wird.

Vorherrschende Empfindungen während der gesamten Erfahrung sind meist Glück, Frieden und Freiheit von bisher unbekannter Intensität. Eine typische Aussage lautet: „Das war das schönste Erlebnis meines Lebens.“

Ein Teil der Erfahrung, der nicht immer nur von angenehmen Empfindungen begleitet wird, ist die Lebensrückschau. Sie ist wie ein biographischer Film des eigenen Erdenlebens, der den Erlebenden gezeigt wird. Jedoch schaut sich der Betroffene diese Szenen nicht nur als objektiver Beobachter an, sondern durchlebt die Situationen nochmals mit sämtlichen Eindrücken. Diesmal lernt er/sie die Perspektive seiner Mitmenschen kennen, die an den jeweiligen Ereignissen beteiligt waren, indem er/sie sich plötzlich in deren Körpern wiederfindet, um nun alles am eigenen Leibe zu erfahren, was er/sie ihnen auf der Erde ggf. angetan hat.

Die daraus resultierende Erkenntnis: Wir sind alle eins.

Als Dannion Brinkley vom Blitz getroffen wurde,

wurde er aus seinem Körper herauskatapultiert und begann eine extrakorporale Reise, die ein eindrucksvolles Beispiel für eine Lebensrückschau beinhaltet. Als Soldat tötete Brinkley Menschen im Krieg und wurde damit in seinem Lebensfilm konfrontiert. Im Folgenden berichtet er, wie er einen “feindlichen“ Offizier erschoss: „Ich lud durch und spürte, wie es am Gewehr einen kleinen Ruck gab. Einen Augenblick später sah ich, wie sein Kopf zerplatzte und sein Körper vor den entsetzten Soldaten zusammensackte. So sah ich es damals, als es geschah.

Während meiner Lebensrückschau erlebte ich dies aus der Perspektive des nordvietnamesischen Obersten. Ich spürte seine Trauer, als er seinen Körper verließ und erkennen musste, dass er nicht mehr nach Hause zurückkehren würde. Dann spürte ich die restlichen Kettenreaktionen – die Trauer seiner Familie. Ich erlebte alle meine Exekutionen in genau dieser Weise. Ich sah, wie ich tötete, und spürte dann die furchtbaren Folgen.“

Dannion Brinkley beschreibt noch eine andere Situation:

„Wir sprengten ein Gebäude bei Sonnenaufgang, wobei etwa 50 Menschen ums Leben kamen, die sich dort aufhielten. Damals lachte ich darüber und sagte, dass alle diese Menschen den Tod verdient gehabt hätten. Auch dieses Ereignis erlebte ich bei meiner NTE wieder, doch stürmte diesmal eine Flut von Gefühlen und Informationen auf mich ein. Ich erlebte den Schmerz, den ihre Angehörigen empfanden, als sie die Nachricht bekamen. Insgesamt war ich für den Tod von Dutzenden von Menschen in Südostasien mitverantwortlich, und es war schwer erträglich, dies alles nochmals erleben zu müssen.“

Nach dem Erlebnis veränderte er wie viele nahtoderfahrene Menschen sein Leben grundlegend. Später hatte er eine zweite NTE, die ebenfalls einen Lebensfilm enthielt. Diesmal fielen die Eindrücke anders aus: „Ich erlebte auch ein Ereignis in New York nach, als ich einige Bettlerinnen in ein Restaurant zum Essen einlud. Ich sah, wie sie auf der Straße in Mülltonnen wühlten, und ich empfand Mitleid mit ihnen. Ich begleitete sie in ein kleines Restaurant und spendierte ihnen ein warmes Essen. Nun erfuhr ich das aus der Perspektive der Frauen und erlebte ihren Genuss. Die Mahlzeit kostete mich über 100 Dollar, doch war dieses Geld nichts im Vergleich zu der Freude, diese Tat wiederzuerleben.“

„Da jeder das eigene Selbst ist, ist, was auch immer wer auch immer wem auch immer tut, allein sich selbst angetan.“
(Ramana Maharshi)

Das Einheitsgefühl bzw. das Empfinden, mit allem und jedem verbunden zu sein, durchzieht häufig die gesamte Nahtoderfahrung.

Als Übergang von dieser Welt/Dimension in die nächste wird oft ein Tunnel oder „dunkler Raum“ beschrieben, durch den auch die Rückreise stattfindet, wenn die Nahtoderfahrenen in ihre menschlichen Körper zurückkehren – was meist als der unangenehmste Aspekt der NTE erlebt wird, da das Gefühl der grenzenlosen Freiheit plötzlich endet und sich der Körper beinahe wie ein Gefängnis anfühlt („viel zu eng“).

Zusammenfassung der beweiskräftigsten Fakten

Die außerkörperlichen Erfahrungen enthalten oftmals nachweislich wahrheitsgetreue Wahrnehmungen. Die Nahtoderfahrenen beschreiben bspw. Objekte und Ereignisse im Operationssaal, die sich in zahlreichen Fällen durch eine nachfolgende Überprüfung als absolut zutreffend herausstellen, aber außerhalb der Reichweite ihres Körpers lagen, der darüber hinaus funktionsunfähig war. Es handelt sich also um Informationen, die sie schlicht und ergreifend unmöglich mit ihren körperlichen Sinnen in Erfahrung gebracht haben können, die aber dennoch von ihnen korrekt bezeugt werden.

Auch völlig unvorhergesehene Vorkommnisse oder ungewöhnliche Verhaltensweisen und Aussagen z. B. von Ärzten oder Krankenschwestern während der OP werden wahrgenommen und später vom höchst verblüfften medizinischen Personal bestätigt. Diese Wahrnehmungen gehen teilweise weit über den Ort des Geschehens hinaus. Der Biologe Dr. Ulrich Warnke liefert ein eindrucksvolles Fallbeispiel: „Was uns sicherlich am meisten fasziniert, ist das Wahrnehmungsvermögen klinisch toter Patienten. Manchmal schauen sie sogar aus dem Fenster und erkennen draußen Einzelheiten. Einmal beobachtete ein Sterbender einen Autounfall draußen auf der Straße, als er während seiner Herzoperation zur Decke des Operationssaals schwebte. Später trug er dazu bei, den flüchtigen Fahrer ausfindig zu machen, denn er merkte sich das Autokennzeichen des Flüchtenden. Als er aus der Narkose erwachte, erhielt die Polizei alle wichtigen Hinweise von ihm, sodass der Fahrer daraufhin gestellt wurde.“

In einem weiteren Beispiel berichtet ein Krankenpfleger über einen wiederbelebten Patienten: „Eine Woche später, bei der Medikamentenausgabe, begegnete ich dem Patienten wieder. Als er mich sah, sagte er: „Oh, dieser Pfleger weiß, wo mein Gebiss ist.“ Ich war ganz überrascht, doch er erklärte mir: „Ja, Sie waren doch dabei, als ich ins Krankenhaus kam, und haben mir das Gebiss aus dem Mund genommen und es auf einen Wagen gelegt, auf dem alle möglichen Flaschen standen. Er hatte so eine ausziehbare Schublade und in die haben Sie meine Zähne gelegt.“

Das erstaunte mich vor allem deshalb, weil sich dies meiner Erinnerung nach alles zu einer Zeit abgespielt hatte, als der Patient in tiefem Koma lag und gerade reanimiert wurde. Weitere Nachfragen ergaben, dass er damals selbst sehen konnte, wie er im Bett lag, und dass er von oben auf die Ärzte und Pflegekräfte herabsah, die ihn mit aller Kraft zu reanimieren versuchten. Er konnte auch den kleinen Raum, in dem er wiederbelebt wurde, und das Aussehen der Anwesenden korrekt und genau beschreiben. Er war tief bewegt von dem, was er damals erlebt hatte und sagte, dass er sich heute nicht mehr vor dem Tod fürchte.“

Viele weitere Beispiele enthalten derart detailreiche Beobachtungen!

Das Sehen außerhalb des Körpers ist wesentlich klarer als durch die physischen Augen.

Ebenso ist die Geschwindigkeit und Klarheit der Gedanken deutlich erhöht – wodurch sich das Gehirn als Einschränkung herausstellt, dessen Zweck offensichtlich darin besteht, als Filter zu fungieren, um uns nur bestimmte Informationen zugänglich zu machen, damit wir uns als Individuen in dieser Welt zurechtfinden.

Die Nahtoderfahrenen begegnen während der NTE im jenseitigen Zustand ausschließlich Menschen, die wirklich gestorben sind. Dies ist ein bedeutender Unterschied zu Träumen und Halluzinationen. Nicht selten kommt es zu Begegnungen mit Menschen, die erst kürzlich verstorben sind, was die Erlebenden noch gar nicht wissen. Sie sind dann überrascht, jene Familienmitglieder, Freunde oder Bekannte im „Jenseits“ zu treffen und erhalten erst später – nach der Rückkehr in den Körper – die Nachricht, dass derjenige gestorben ist, worauf sie dann allerdings meist nicht besonders überrascht reagieren… Eine übliche Reaktion auf die Mitteilung fällt wie folgt aus: „Das weiß ich bereits. Ich habe ihn/sie getroffen. Es geht ihm/ihr gut.“

Der offensichtlichste objektive Beweis

Außerkörperliche Erfahrungen mit verifizierbaren Wahrnehmungen finden in vielen Fällen während des nachweislichen Hirntods statt. Das Elektroenzephalogramm, welches die elektrische Aktivität im Gehirn misst, zeigt die Nulllinie an, das bedeutet: Die Hirnaktivität ist zum Stillstand gekommen.

Der Arzt Dr. Sam Parnia geht also aus gutem Grund über den Begriff „Nahtoderfahrung“ hinaus und spricht von einem Zustand des „Faktisch-tot-seins“ (also nicht Nahtod, sondern Tod!). Gelegentlich wird argumentiert, Nahtoderfahrungen könnten wenig oder nichts über den Geisteszustand nach dem Tod aussagen, da die Betroffenen dem Tode nur nahe waren, die Schwelle jedoch nicht überschritten haben. Das ist schlicht und ergreifend falsch! Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Prozess in den NTE-Fällen noch umkehrbar ist. Der Zustand des vorläufigen biologischen Todes und jener des endgültigen biologischen Todes haben eine entscheidende Gemeinsamkeit: Herz und Hirn sind inaktiv.

Die Tatsache, dass intensive Wahrnehmungen während des vorläufigen Todes stattfinden und dass sich die Patienten währenddessen lebendiger fühlen als jemals zuvor, lässt eine identische Schlussfolgerung im Hinblick auf den endgültigen Tod des Körpers zu. Der endgültige Tod ist nämlich lediglich eine Fortsetzung und KEINE STEIGERUNG des vorläufigen Todes. Wer klinisch tot ist, hat weder einen Puls noch eine aktive Hirnfunktion. Die Aktivität liegt bei 0 – und es gibt keine Steigerung von 0. Weniger als nichts gibt es nicht. Diese Menschen waren tatsächlich vorübergehend tot und können uns daher sehr wohl ernstzunehmende Zeugenaussagen anbieten.

Keine Sinnestäuschungen

Alle Nahtoderfahrenen betonen, dass die NTE völlig unvergleichbar mit Träumen und Halluzinationen aller Art ist – das gilt auch für diejenigen unter ihnen, die bereits Halluzinationen erlebt haben. Sie stellen klar, dass jeder Vergleich unangebracht und lächerlich ist.

Wer träumt oder halluziniert, ist sich spätestens im Nachhinein in der Regel darüber im Klaren, dass die Erfahrungen illusionär waren. Bei NTEs trifft das Gegenteil zu: Alle Erlebenden betonen nicht nur die unzweifelhafte Wirklichkeit der NTE, sondern beschreiben sie darüber hinaus als wesentlich realer und intensiver als alles, was sie je als Menschen auf der Erde erlebt haben.

Die Folgen

Menschen mit einer Nahtoderfahrung haben weniger oder keine Angst mehr vor dem Tod, da sie um ihre Unsterblichkeit wissen. Es hat für sie nichts mehr mit Glauben zu tun. Ihre Zweifel sind verschwunden, da sie es unmittelbar erfahren und erkennen durften. Daraus resultiert eine erheblich gesteigerte Lebensfreude, denn mit der Todesangst lösen sich auch alle Lebensängste auf, die uns einschränken.

Trotz der fantastischen Schönheit der NTE und einer damit gelegentlich einhergehenden „Todessehnsucht“ gibt es eine verblüffende Beobachtung: Wer sein Nahtoderlebnis durch einen Suizidversuch ausgelöst hat, wird danach mit wesentlich geringerer Wahrscheinlichkeit erneut versuchen, Selbstmord zu begehen, als jemand, der bei seinem Suizidversuch keine NTE hatte. Dies liegt daran, dass Nahtoderfahrene einen tiefen Lebenssinn erkennen und fortan mit der Einstellung leben, dass sie eine Aufgabe auf der Erde zu erfüllen haben, solange ihr Herz schlägt.

Durch die Erkenntnis der Einheit allen Lebens werden die beschenkten Menschen liebevoller und mitfühlender im Umgang mit ALLEN Lebewesen.

Auffällig ist außerdem ein gewaltiger Umschwung in den Wertvorstellungen:

Die Beschenkten haben meist keinerlei Interesse mehr an Status, Anerkennung und weltlichem Ruhm. Sie haben die Wahrheit erfahren, dass wir alle allein deswegen unendlich geliebt werden, weil wir existieren. Wir müssen nichts leisten, um uns die göttliche Liebe zu verdienen. Sie ist absolut bedingungslos.

Eine Nahtoderfahrung ist grundsätzlich unbeschreiblich. Dies gilt insbesondere für die göttliche Liebe – bestätigt von einem Mann namens Howard Storm, der in seiner NTE Jesus begegnete und dessen Liebe spürte: „Ich wünschte, ich könnte anderen Menschen diese Liebe vermitteln, aber das geht nicht. Das ist frustrierend, denn es ist das Schönste, was ich jemals erlebte. Es ist alles, wonach sich der Mensch sehnt und was das Leben ausmacht. Es ist das Absolute. Ich habe es erlebt, aber ich kann es nicht beschreiben.“

Howard Storm gehört zu den verhältnismäßig wenigen Nahtoderfahrenen, deren Erlebnis teilweise unangenehme Eindrücke enthielt. In vielen dieser Fälle, wie auch in seinem, wendet sich jedoch alles zum Positiven, sobald der/die Erlebende sich im Vertrauen hingibt.

Himmel und Hölle sind keine Orte, sondern Geisteszustände. Sie haben nichts mit Belohnung und Bestrafung zu tun (dies sind Konzepte des kleinen Menschenverstandes), sondern sind natürliche Folgewirkungen der eigenen Lebensführung – nicht erst nach dem Tod, sondern auch schon hier und jetzt.

Nahtoderfahrene Menschen sind auch nicht mehr sonderlich an Geld oder „Wertgegenständen“ aller Art interessiert. Diese haben sich als wertlos erwiesen.

„Es lohnt nicht, nach dem zu streben, was unbeständig ist.“
(Ramana Maharshi)

Wirklich wertvoll ist das, was nicht vergeht: Die Liebe.
Und die Gewissheit, unsterblich zu sein.

Ihre Erfahrung hat sie gelehrt, dass wahres Glück mit der inneren Lebendigkeit identisch ist, die unabhängig von allen äußeren Umständen immer und überall sofort zur Verfügung steht.

Der Fall Pam Reynolds

Wir wollen nun ein NTE-Beispiel genauer unter die Lupe nehmen. Dieser Fall wird nochmals eindringlich demonstrieren, dass wir den Tod offensichtlich nicht fürchten müssen.

Die Musikerin Pamela Reynolds unterzog sich 1991 einer Gehirnoperation. Es wurde eine Hypothermie herbeigeführt, d. h. man kühlte ihren Körper auf unter 16 Grad Celsius herunter und entzog ihrem Gehirn sämtliches Blut, damit die Ärzte übersichtlich und möglichst risikofrei arbeiten konnten. Das Gehirn stellte seine Arbeit für fast eine Stunde vollständig ein. Es handelt sich um die perfekte Simulation des Todes. Aus medizinischer Sicht ist es in der Hypothermie schlichtweg unmöglich, bewusst zu sein. Unter diesen Bedingungen gibt es keine Möglichkeit des geringsten Austausches zwischen den Neuronen im Gehirn. Jegliche Funktion ist ausgeschaltet.

Pams Augenlider waren während der Operation mit Pflastern zugeklebt und um ihre Gehirnreaktion zu überwachen, waren in jedes Ohr Klickmodule gesteckt worden, kleine Lautsprecher, die kontinuierliche Klickgeräusche von sich gaben, mit 90-100 Dezibel so laut wie ein Rasenmäher oder vorbeifahrender Zug.

Der zuständige Neurochirurg Dr. Robert Spetzler, der die Operation leitete, äußerte sich wie folgt zu diesem Fall: „Sie war so tief wie möglich betäubt. Wir konnten absolut keine Hirnaktivität mehr feststellen. Bei einem hypothermischen Herzstillstand ist es für mich unvorstellbar, dass es irgendeine Gehirnfunktion gibt. Es steht absolut außer Frage, dass Pam Reynolds klinisch tot war. Pam erinnerte sich an Dinge, die bemerkenswert genau waren. Aus physiologischer Sicht verstehe ich nicht, wie dies möglich ist. Niemand kann in diesem Zustand körperlich sehen oder hören. Es gibt in der Tat keine plausible wissenschaftliche Erklärung.“

Pam Reynolds beschrieb das Aussehen des Hauptinstruments, das bei der OP zum Einsatz kam, als einer elektrischen Zahnbürste ähnlich. Dr. Spetzlers Kommentar dazu: „Wenn mich jemand fragen würde, wie der Midas-Rex-Bohrer aussieht, würde ich durchaus die Formulierung verwenden: wie eine elektrische Zahnbürste. Er hat die gleiche Grundform. Ich halte es also für eine sehr gute Umschreibung des Werkzeugs. Auch ihre Beschreibungen der austauschbaren Einsätze für den Bohrer waren sehr akkurat.“

Es kann ausgeschlossen werden, dass sie zu diesen Beobachtungen vor oder nach der OP in der Lage war. Als sie anästhesiert wurde, befanden sich die chirurgischen Instrumente noch nicht im OP-Bereich… „Man fängt erst an, sie herauszuholen, wenn der Patient vollkommen schläft, um die Sterilität zu wahren.“, so Dr. Spetzler. Außerdem wurde die Patientin schon anästhesiert, bevor sie in den OP-Saal gebracht wurde. Sie konnte die Instrumente auch nicht nach der Narkose gesehen haben, da sie zum Erwachen in einem anderen, weit entfernten Raum untergebracht wurde, wo sie erst lange nach der OP wieder „zu sich“ kam. Demnach bezeugte sie das Geschehen, während ihr Gehirn nachweislich funktionsunfähig war!

Prof. Dr. Peter Vajkoczy – einer der renommiertesten Neurochirurgen weltweit und seit 2007 Direktor der Klinik für Neurochirurgie an der Charité Berlin, Europas größter Universitätsklinik – bezeichnete Robert Spetzler in einem TV-Interview als „ein großes Vorbild für mich“. Er zeigte sich beeindruckt vom Fall Pam Reynolds und sagte dazu: „Das ist ein Beweis dafür, dass es viele Dinge gibt, die wir nicht verstehen.“

Dr. Bruce Greyson – Professor für Psychiatrie und Neurowissenschaften an der Universität von Virginia – fand ebenfalls klare Worte: „Diese Patientin war nach allen herkömmlichen Kriterien tot. Ihr EEG war völlig flach. In ihrem Gehirn war kein Blut mehr vorhanden.“

Nun lassen wir Pamela Reynolds selbst zu Wort kommen.

Sie beschreibt im Folgenden viele der zuvor genannten Merkmale einer Nahtoderfahrung…

„Ich war so bewusst wie noch nie in meinem ganzen Leben. Nie im Leben hatte ich etwas so klar wahrgenommen. Es war keine normale Wahrnehmung, es war klarer, heller, gezielter und schärfer als übliches Sehen. Nachdem ich am oberen Ende meines Kopfes sozusagen aus meinem Körper herausgeschossen war, war mein Blickwinkel so, als säße ich auf der Schulter des Chirurgen.

Das Gefühl, den Körper zu verlassen, war unglaublich. Ich habe zwar nie 500 Pfund gewogen, aber es fühlte sich an, als hätte ich dieses Gewicht gerade verloren. Ich konnte mich nach Belieben umherbewegen. Ich verspürte keinen Schmerz, kein Leid, keine Angst mehr. Auch keine Sorge mehr um das Wohl meiner Kinder. All das entfiel, als ich diesen Körper verließ. Ich war frei. Es war unbeschreiblich und wunderschön.

Ich hörte die Stimme meiner Großmutter, die nach mir rief. Aber es war keine Stimme wie die, die von Stimmbändern hervorgerufen wird. Es waren so viele Menschen da. Sie waren wie aus Licht gemacht. Nach und nach nahmen sie eine Form an, die ich erkennen und begreifen konnte. Ich war beeindruckt davon, dass diese Leute wundervoll aussahen. Im Nachhinein weiß ich, dass jeder so wie auf dem Höhepunkt seines Lebens aussah. Meine Großmutter hatte nicht den Anschein einer alten Frau, sie strahlte. Alle sahen jung, gesund und stark aus. Da war diese Liebe, diese Wärme, diese Geborgenheit. Es fühlte sich großartig an.

Dann sah ich meinen Onkel, der im Alter von 93 Jahren gestorben war. Er benutzte nicht seinen Mund, um mit mir zu sprechen. Er sah mich an und ich verstand. Und es dauerte nicht lange, bis ich verstand, dass hier jeder auf diese Weise kommunizierte. Die Qualität der Kommunikation war viel besser, es gab kein Missverständnis. Was gesagt wird, ist die Wahrheit. Ich fragte meine Großmutter nach dem Wesen des Lichts…

Ich fragte: „Ist das Licht Gott?“
Es gab großes Gelächter, und die Antwort lautete:
„Nein, meine Liebe, das Licht ist nicht Gott.
Das Licht ist das, was geschieht, wenn Gott atmet.“

So lautete die Botschaft. Und ich erinnere mich ganz genau daran, dass ich dachte: Ich stehe im Atem Gottes!

Ich hörte wundervolle Musik, Geräusche eines Wasserfalls und Vogelgesang. Sie [ihre Verwandten] wollten nicht, dass ich in das Licht eintrete. Sie sagten, wenn ich zu weit gehen würde, könnten sie mich nicht mehr mit meinem Körper verbinden. Deshalb ließen sie mich nicht weitergehen.
Dann haben sie mich gefüttert. Sie taten dies nicht durch meinen Mund, wie mit Nahrung, sondern sie führten mir etwas zu. Ich kann es nur so ausdrücken, dass es etwas Funkelndes war. Ich erinnere mich auf jeden Fall an das Gefühl, genährt und gefüttert und stark gemacht zu werden.“

An dieser Stelle pausieren wir kurzzeitig, um eine verblüffende Parallele zu einer Aussage des Yoga-Meisters Paramahansa Yogananda zu betrachten: „Die Seelen, die Strahlen, auf denen sie wandeln, und die Strahlen, die sie trinken und essen, bestehen alle aus lebendigem Licht.“
Angesichts all der übereinstimmenden Aussagen, die völlig verschiedene Menschen aus allerlei Kulturen und unterschiedlichen Zeiten unabhängig voneinander treffen, könnte der unbestreitbare Wahrheitsgehalt ihrer gemeinsamen Botschaft kaum offensichtlicher sein.

Pam fährt mit ihrem Bericht fort und kommt zu dessen Ende:

„Schließlich spürte ich, dass ich zu meinem Körper zurückkehren musste. Mein Onkel begleitete mich. Er hat mich durch einen Tunnel nach unten gebracht. Es war in Ordnung für mich, bis ich das Ding sah [ihren Körper] und alles andere als erfreut war. Er versuchte mich zu überreden und sagte: „Denk an dein Lieblingsessen. Würdest du deine Lieblingsspeisen nicht vermissen? Schatz, spring einfach.“

Ich wollte definitiv nicht in das Ding da rein und weigerte mich, also schubste er mich. Ich habe lange gebraucht, meinem Onkel das zu verzeihen. In den Körper zurückzukommen war, wie in einen Pool mit Eiswasser zu springen, ich werde das niemals vergessen. Es war buchstäblich schockierend. Ich konnte den Elektroschock spüren und es war äußerst unangenehm.“

Pamela schreckt nicht vor einer klaren Schlussfolgerung zurück:

„Ich weiß, dass das Bewusstsein den Tod des Körpers überlebt, weil ich diese Erfahrung gemacht habe. Wenn der Tod das Schlimmste ist, was uns passieren kann, dann ist das unglaublich! Ich sehe das Problem nicht, ich verstehe es wirklich nicht. Der Tod ist eine Illusion. Der Tod ist eine ganz gemeine Lüge. Ich habe keine Angst mehr vor dem Tod. Tatsächlich kenne ich Menschen, die gerade im Sterben liegen und ich beneide sie um ihre Reise. Wenn meine Zeit kommt, werde ich den Tod begrüßen.“

Pamela Reynolds starb 19 Jahre später im Alter von 53 Jahren.

Empfehlungen

Es lohnt sich, die Vorurteile zu überwinden und das große Tabuthema Tod genauer zu betrachten. Man muss nicht auf eine eigene Nahtoderfahrung zurückblicken können, um von den daraus hervorgehenden Erkenntnissen zu profitieren. Eine intensive objektive Beschäftigung mit den verfügbaren Informationen kann ebenso Früchte tragen wie ein subjektives Erlebnis.

Ein nahtoderfahrener Mann namens Christopher Matt sagte: „Eines ist mir für immer klar geworden: Unser Bewusstsein ist nicht von unserem Körper und dem Gehirn abhängig. Das weiß ich genau, denn als mein Auto sich überschlug, befand ich mich außerhalb meines Körpers. Dort, außerhalb des Körpers, lebt das bewusste Sein in solch einem absoluten Frieden, in solch absoluter Ruhe und solcher Liebe, wie wir es uns noch nicht einmal vorstellen können.“

Der Kardiologe Dr. Pim van Lommel leitete eine Langzeitstudie und stellte das Resultat mit auffallend ähnlichen Worten vor: „Aus wissenschaftlichen Untersuchungen geht hervor, dass Bewusstsein unabhängig vom Körper erfahren werden kann, wenn das Gehirn nicht mehr funktioniert. Das Bewusstsein ist endlos. Es ist immer da. Immer!“

Es sei noch darauf hingewiesen, dass ich für diesen Beitrag längst nicht alle relevanten Fakten zum Thema berücksichtigen konnte. Für ein tiefergehendes Studium empfehle ich folgende Bücher:

Objektive Präsentation von Studienergebnissen:

  • Endloses Bewusstsein – Dr. Pim van Lommel
  • Erkundung der Ewigkeit – Steve Miller
  • Beweise für ein Leben nach dem Tod – Dr. Jeffrey Long
  • Jenseits des Todes – Leslie Kean

Subjektive Erfahrungsberichte:

  • Blick in die Ewigkeit – Dr. Eben Alexander
  • Heilung im Licht – Anita Moorjani
  • Licht ohne Schatten – Sabine Mehne

Für den Blick auf weitere Phänomene, die unsere wahre Natur offenbaren, möchte ich auf meinen Artikel „Es gibt keinen Tod“ verweisen.

Die Auseinandersetzung mit dem faszinierenden Phänomen der Nahtoderfahrungen ist einer von unzähligen Wegen, die uns zu der äußerst kostbaren Erkenntnis führen können:

Das Bewusstsein ist unabhängig vom Körper.
Es gibt ein Leben nach dem Tod.

26.03.2024
Simon Bartholomé
Kontakt: simon.bartholome@yahoo.de

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Simon Bartholomé Bartholome-Simon Die Schönheit des Todes

ist Autor, als Referent für Vorträge und Seminare tätig, dies bisher vorrangig zum Thema ‘Tod‘ für Hospizvereine.
Er verfasste vier Bücher zum Thema, die allesamt veröffentlicht wurden: „Über Gott und die Welt“ (2015), „Du bist Bewusstsein!“ (2016), „Wer bin ich? Die Essenz der Spiritualität“ (2017) und „Die ewige Vollkommenheit des Seins“ (2022).
Sein Herzensbedürfnis besteht darin, seine Mitmenschen daran zu erinnern, wer sie wirklich sind, damit sie furchtlos und glücklich leben können.

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Wir weisen aus rechtlichen Gründen darauf hin, dass bei keiner der aufgeführten Leistungen oder Formulierungen der Eindruck erweckt wird, dass hier ein Heilungsversprechen zugrunde liegt bzw. Linderung oder Verbesserung eines Krankheitszustandes garantiert oder versprochen wird. Alle Inhalte des Magazins sind kein Ersatz für eine Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker.

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