Spiritualität und Selbsterkenntnis: Die Illusion hinter der Illusion erkennen

Doreen Draheim erkenne dich selbst hinter der Illusion

Spiritualität und Selbsterkenntnis, bedeutet, erkenne dich SELBST in der Illusion hinter der Illusion – Die doppelte Illusion

Spiritualität ist mehr als ein modisches Konzept oder ein esoterisches Hobby. Sie ist ein radikaler Weg der Selbsterkenntnis, der dich auffordert, die Schleier der Wirklichkeit zu durchdringen. Dabei stehen wir nicht nur einer Illusion gegenüber – sondern zwei:

  1. Die äußere Illusion: die scheinbar objektive Welt mit all ihren Regeln, Rollen, Reizen und Erwartungen.

  2. Die innere Illusion: unsere eigenen Denkmuster, Überzeugungen, Masken und Ängste, die wir für unser Selbst halten.

Erst wenn wir beide Ebenen erkennen und durchdringen, können wir unserem wahren Selbst begegnen.

Die äußere Illusion: Welt der Formen und Erwartungen

Wir leben in einer Welt der Objekte, Titel, Erfolge und materiellen Messgrößen. Was zählt, ist Sichtbarkeit, Effizienz, Überlegenheit. Doch diese Welt ist eine Projektionsfläche. Sie zeigt nicht, wer wir sind, sondern was wir darstellen.

Soziale Normen, familiäre Prägungen, Leistungskultur und Konsumgesellschaft schaffen ein kollektives Trugbild. Wir funktionieren in Rollen, nicht in unserer Essenz. Die äußere Illusion ist das Theater des Alltags.

Spiritualität bedeutet hier: Die Bühne erkennen, ohne in ihr aufzugehen.

Die innere Illusion: Ich-Konstrukte und seelische Nebel

Noch raffinierter als das äußere Schauspiel ist die innere Illusion: die Stimme im Kopf, die uns einredet, wir seien unsere Gedanken, unsere Erfolge, unsere Verletzungen.

Diese Illusion ist subtiler, tiefer verankert – denn sie ist mit Gefühlen verbunden.

  • Ich bin nicht genug.

  • Ich muss etwas beweisen.

  • Ich bin, was andere in mir sehen.

Diese Überzeugungen sind nicht Wahrheit, sondern Überlagerungen. Sie entstehen früh, durch Traumata, Erziehung, soziale Spiegelung. Spiritualität fordert, diese Schatten zu durchlichten.

Selbstreflexion: Spiegel der Wahrheit

Spiritualität und Selbsterkenntnis Frau blickt in einen Spiegel
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Selbsterkenntnis ist kein Zustand, sondern ein Weg. Sie beginnt mit der Frage: Wer bin ich wirklich, wenn ich aufhöre zu glauben, was ich glaube?

Werkzeuge zur Reflexion:

  • Meditation: Beobachte deine Gedanken, ohne dich mit ihnen zu identifizieren.

  • Journaling: Schreib radikal ehrlich über deine Glaubenssätze.

  • Kontemplation: Stell die großen Fragen: Was ist wirklich wahr? Was bleibt, wenn alles andere fällt?

Selbsterkenntnis entsteht dort, wo du aufhörst zu reagieren und beginnst zu erkennen.

Der spirituelle Prozess: Ent-Täuschung als Befreiung

Erleuchtung ist kein Licht, das plötzlich angeht, sondern das langsame Erlöschen von Illusion. Es ist eine Ent-Täuschung. Eine Rückkehr zum Wesentlichen.

Drei Phasen der spirituellen Ent-Täuschung:

  1. Erkennen: Ich bin mehr als meine Gedanken, Rollen, Reaktionen.

  2. Loslassen: Ich lasse alte Identifikationen, Masken und Muster fallen.

  3. Erwachen: Ich erlebe mich als Bewusstsein, verbunden mit allem, frei von der Illusion.

Spiritueller Fortschritt zeigt sich nicht in spektakulären Erlebnissen, sondern in stiller Tiefe, in echtem Mitgefühl, in innerer Klarheit.

Die Wahrheit jenseits der Illusion

Was ist Wahrheit? In der Spiritualität ist sie keine objektive Tatsache, sondern eine innere Erfahrung. Wahrheit zeigt sich, wenn das Ego schweigt. Wenn das Denken innehält und das Sein aufscheint.

“Die Wahrheit ist nicht etwas, das entdeckt wird, sondern etwas, das du bist.” — Nisargadatta Maharaj

Deine Wahrheit ist das, was bleibt, wenn die Illusion gegangen ist.

Fazit: Erkenne dich SELBST

Die Reise zur Selbsterkenntnis führt durch die äußeren Fassaden und inneren Irrgärten hindurch. Spiritualität bedeutet, die doppelte Illusion zu erkennen und sich selbst als Bewusstsein, als Teil des Ganzen zu erfahren.

Es ist ein Weg, der Mut erfordert. Doch er führt zu tieferer Wahrheit, innerem Frieden und einem Leben, das nicht mehr in der Täuschung, sondern aus der Essenz heraus gelebt wird.

Beginne heute: Stelle dir ehrlich die Frage: “Welche Illusionen regieren mein Denken?” Und dann: Sei bereit, ihnen liebevoll zu begegnen. Nur so findest du dein wahres Selbst.

26.05.2025
Uwe Taschow

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Uwe Taschow Krisen und Menschen Uwe Taschow

Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken – eine Erkenntnis, die schon Marc Aurel, der römische Philosophenkaiser, vor fast 2000 Jahren formulierte. Und nein, sie ist nicht aus der Mode gekommen – im Gegenteil: Sie trifft heute härter denn je.

Denn all das Schöne, Hässliche, Wahre oder Verlogene, das uns begegnet, hat seinen Ursprung in unserem Denken. Unsere Gedanken sind die Strippenzieher hinter unseren Gefühlen, Handlungen und Lebenswegen – sie formen Helden, erschaffen Visionen oder führen uns in Abgründe aus Wut, Neid und Ignoranz.

Ich bin Autor, Journalist – und ja, auch kritischer Beobachter einer Welt, die sich oft in Phrasen, Oberflächlichkeiten und Wohlfühlblasen verliert. Ich schreibe, weil ich nicht anders kann. Weil mir das Denken zu wenig und das Schweigen zu viel ist.

“Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.”
Albert Einstein

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