Weg zum Selbst: Die spirituelle Seite des Reisens
Viele Menschen gelangen an einen Punkt in ihrem Lebensweg, an dem sie das Gefühl haben, nicht mehr vorwärts zu kommen. Doch ist es wirklich so, dass die persönliche Entwicklung an einem bestimmten Punkt endet? Ob im Studium, im Berufsleben oder auch im Ruhestand: Es gibt immer die Möglichkeit, sich selbst neu zu entdecken und die eigenen Lebenswerte zu erkunden. Manchmal braucht es einfach nur einen neuen Blickwinkel, um dies zu erreichen. Kann es sein, dass Reisen genau diese frische Perspektive bieten kann? Kann uns das Erkunden neuer Orte und Kulturen dazu inspirieren, das Leben mit anderen Augen zu sehen und neue Seiten an uns selbst zu entdecken? Es ist nie zu spät, den Mut aufzubringen, sich auf diese Abenteuer einzulassen und sich selbst auf eine Reise der Selbstfindung zu begeben. Wer weiß, welche Schätze wir auf diesem Weg finden werden und wie sehr wir uns dabei weiterentwickeln können. Lassen wir uns also von der Überzeugung leiten, dass es immer Raum für Wachstum und Veränderung gibt – wenn wir nur bereit sind, den ersten Schritt zu wagen.
Reisen führt hinaus und verändert den Blick
Das Schöne am Reisen liegt darin, dass der Mensch selbst für Urlaube im eigenen Land seinen gewohnten Rahmen verlassen muss. In diesem noch unbekannten Umfeld lassen sich eingefahrene Gewohnheiten, übliche Abläufe und sogar immer wiederkehrende Gedanken oder Sorgen leichter verändern, betrachten und möglicherweise sogar abstellen. Reisen führt nicht zwangsläufig zur Selbstoptimierung, sondern schon allein das Nach-innen-Schauen kann genügen, um den eigenen Lebensweg reflektiert zu betrachten.
Wohin die Reise führt, ist dabei nebensächlich. Manche Menschen träumen von langen Fahrten oder Flügen in ferne Länder wie Asien oder Amerika, während andere glücklich sind, wenn sie am Bodensee oder auf einer ostfriesischen Insel entspannen können. Entscheidend ist, sich Ziele zu suchen, die sich gut anfühlen. Denn das Äußere kann die inneren Prozesse stark beeinflussen. Fühlen sich Reisende an ihrem Zielort unwohl oder fehl am Platz, fällt es der Seele schwer, sich zu entfalten. Daher lohnt es sich, verschiedene Reiseziele zu erkunden, bevor man eine Entscheidung trifft.
Am Reiseziel selbst scheint dann der Alltag weit entfernt zu sein. Dies ist die perfekte Gelegenheit, um Blockaden zu lösen und neue Wege einzuschlagen. Das Verlassen der persönlichen “Komfortzone” beim Reisen tut dem Geist gut, denn so erkennt der Mensch, dass er selbst die Grenzen setzt. Dieses Erkennen gehört zu den bedeutendsten Schritten im Leben. Anschließend lassen sich bestimmte Verhaltensweisen wie übermäßiger Perfektionismus, übermäßige Sorgen oder mangelndes Selbstbewusstsein klarer erkennen und erforschen.
Sich selbst zu hinterfragen und sein Handeln kritisch zu betrachten, macht das Reisen zu einer Zeit der Veränderung. Besonders dann, wenn dieses Erlebnis allein genossen wird. Ohne die gewohnten sozialen Kontakte werden viele Schutz- und Abwehrmechanismen überflüssig und der Blick auf die eigene Seele fällt leichter. Diese Erfahrung auszuhalten und letztlich davon zu profitieren stärkt den Geist.
Aspekte, die Reisen zu wertvollen Erfahrungen machen
Reisen – insbesondere alleine – eröffnet die Vorteile vorübergehender Abgeschiedenheit. Diese Erfahrung lässt die Menschen wieder näher zu sich selbst finden und blendet die „Störgeräusche“ der gewohnten Umgebung aus. Wer in der Lage ist, die Stimme seines eigenen Geistes erneut wahrzunehmen, entdeckt in der Regel viel leichter seinen neuen und richtigen Lebensweg.
Doch das ist noch nicht alles, denn Reisen bedeutet nicht nur, nach innen zu schauen, sondern kann auch dazu beitragen, die Grenzen des eigenen Bewusstseins zu erweitern. Um dies zu erreichen, bedarf es der Bereitschaft, sich auf neue Eindrücke einzulassen und Erfahrungen zu sammeln. Das Ziel ist also nicht, die gesamte Reise in Isolation zu verbringen, sondern vielmehr auch Beziehungen aufzubauen, die sich positiv anfühlen.
Mit Menschen im Reiseland zu interagieren und möglicherweise sogar Freundschaften zu schließen, ermöglicht es, die eigenen Perspektiven über das Leben, sich selbst und andere neu zu gestalten und auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen.
Sinn-Suche: Oft ist es die Heimkunft
Auf Reisen zieht sich der Mensch also bewusst von dem Bekannten zurück. Dies kann zu einer aufregenden Erfahrung führen, denn sowohl positive als auch negative Aspekte erscheinen im neuen Licht anders. Dies betrifft nicht nur das eigene Wesen, sondern auch die Interaktionen mit anderen.
Am Ende einer Reise, die idealerweise mindestens drei Wochen dauern sollte, gewinnt man mehr Klarheit über die eigenen Wünsche und Ziele. Dies fördert die Motivation, Veränderungen herbeizuführen und wertvollen Lebensinhalten mehr Beachtung zu schenken.
Die Rückkehr zu geschätzten Werten ist ebenfalls ein Ergebnis, das eine längere Reise allein mit sich bringt. Eine Umfrage zeigt hier:
Beziehungen zu anderen, für die Familie da zu sein und eine erfüllte Partnerschaft zählen zu den zentralen Aspekten im Leben der Deutschen.
Dies führt uns zu dem faszinierendsten Punkt dieser spirituellen Perspektive auf das Reisen:
In vielen Fällen ist es tatsächlich die Rückkehr, die dem gesamten Vorhaben seinen Sinn verleiht. Dann gilt es, die neu gewonnenen Einsichten auch im Alltag umzusetzen, die Umarmungen geliebter Menschen zu genießen und das erweiterte geistige Bewusstsein zu nutzen.
Das bewirkt, dass der Reisende achtsamer durch das Leben schreitet und Dinge entdeckt, die ihm ohne den nötigen Abstand verborgen geblieben wären. So findet der Mensch nicht nur zu sich selbst, sondern erkennt auch Aspekte, die seinem Geist ein Zuhause geben.
06.07.2018
Uwe Taschow
Uwe Taschow
Als Autor denke ich über das Leben nach. Eigene Geschichten sagen mir wer ich bin, aber auch wer ich sein kann. Ich ringe dem Leben Erkenntnisse ab um zu gestalten, Wahrheiten zu erkennen für die es sich lohnt zu schreiben.
Das ist einer der Gründe warum ich als Mitherausgeber des online Magazins Spirit Online arbeite.
“Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.”
Albert Einstein
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