Buchstaben des Alphabets und ihre symbolische Bedeutung
Im Zusammenhang mit den Methoden und Werkzeugen der Vornamensdeutung geht es in diesem Beitrag um die symbolische Bedeutung der Buchstaben des Alphabets. Um Essentielles in der Sprache, in Buchstaben und Vornamen bewusst zu machen, schließt der Autor von der äußeren Erscheinung eines Buchstabens und eines Wortes beziehungsweise Vornamens, also von Form und Klang, auf dessen Wesen.
Die Bedeutung des symbolischen Denkens
Bevor wir uns die Qualität von Buchstaben und den Gehalt von Worten bzw. Vornamen näher ansehen, betrachten wir zunächst die Bedeutung des symbolischen Denkens im Allgemeinen. Der symbolische Geist bringt zusammen, was zusammengehört. Symbolisch stammt vom griechischen sym-ballein, was zusammenfügen bedeutet.
Symbole erinnern, indem wir nach innen gehen und erkennen, wie die Dinge zusammengehören.
Symbole zeigen die innere Verbindung von äußerlich Getrenntem
Sie schenken uns tiefe Wahrheiten und be-deuten, was es Wichtiges zu tun gilt.
Das kollektive Unbewusste
Carl Gustav Jung geht in seiner Definition des kollektiven Unbewussten davon aus, dass sich Wesentliches in Symbolen widerspiegelt.
Hier wird dieses Symboldenken auf die Sprache erweitert: Wesentliches, das, was das Wesen des Menschen ausmacht, zeigt sich auch in der Sprache.
Buchstaben symbolisieren durch ihre Laut und Schriftform geistige und psychische Kräfte. Diese Symbole verbinden uns mit ursprünglichem Wissen, zeigen, was zu uns gehört, was wesentlich und sinnvoll ist, und lassen uns insofern tief blicken.
Die Symbolkraft von Buchstaben
Im Wort „Buchstabe“ kommt dem „Stab“ eine besondere Bedeutung zu. Das hat einen tieferen Grund, denn der Stab ist ein altes Symbol der Macht.
Buchstaben enthalten Kräfte, in denen sich Lebensprinzipien widerspiegeln
Je mehr wir vom Leben und von uns selbst verstehen, desto feiner können wir uns auf uns selbst und auf unser Leben einstellen.
Die symbolische Bedeutung des Alphabets
Wir gehen bei der symbolischen Bedeutung des Alphabets grundsätzlich von der Form der lateinischen, großen Druckbuchstaben aus. Sie zeigen, wie die Ursymbole Kreis und Linie in immer neuen Variationen auftauchen und spielerisch miteinander kommunizieren.
Der Kreis ist ein Symbol der Vollendung.
Die Linie ist ein Symbol, wie wir unseren Geist auf Linie bringen.
Der Kreis
Der Kreis steht als Ursymbol zum Beispiel im Buchstaben „O“ für Gefühl. In der positiven Kraft des „O“ fühlen wir uns rund. In der negativen Kraft des „O“ drehen wir uns mit unseren negativen Gedanken und Gefühlen im Hamsterrad.
Die Linie
Die Linie steht als Ursymbol im großen Buchstaben „I“ für das aufgerichtete und damit aufrichtige Ich. Im Negativen steht es für Steifheit.
Die Kombination von Kreis und Linie
Der große Kreis wird im Buchstaben „B“ in zwei halbe Kreise geteilt, die an einer Senkrechten befestigt sind. Hier werden die beiden Ursymbole, Kreis und Linie, miteinander kombiniert. Das „B“ ähnelt einem Busen. Es steht für Geborgenheit. Die beiden Ursymbole, Kreis und Linie, tauchen im Alphabet immer wieder in neuen Kombinationen und damit neuen Bedeutungen auf.
Das “S”
Einen guten Einblick in die Symbolkraft von Buchstaben bietet das „S“. Es hat die Form einer Schlange. Diese steht dank ihrer Häutung für Wandlung und Schnelligkeit. Im „S“ haben wir nämlich keine kriechende, sondern eine Schlange, die senkrecht in die Höhe schnellt und wachsam ist.
Nach der Runendeutung steht das „S“ für Sieg.
Traurige Berühmtheit erlangte das „S“ durch die „Waffen-SS“ im Dritten Reich, eine Abkürzung für Schutzstaffel, einem Blitzzeichen, das blitzschnelles Eingreifen symbolisiert. Die Nationalsozialisten verstanden es, sich unbewusster, kollektiver Kräfte zu bedienen. In einer Zeit wirtschaftlicher Depression, von Not und Lähmung bekommt gerade das „SS-Zeichen“ eine magnetische Kraft. Menschen werden angezogen, weil Wandlung und Schnelligkeit suggeriert werden.
Im „S“ liegen sich zwei Halbkreise gegenüber. Der obere Halbkreis ist nach vorne offen, der untere nach hinten, wodurch energetische Ressourcen für blitzschnelles Reagieren stets erhalten bleiben. Diese beiden gegensätzlichen Pole im „S“ verleihen dem Buchstaben spezielle Kräfte.
Als Buchstabe mit der Qualität „Wandlung“ zeigt sich das „S“ besonders wandelbar und taucht in vielen unterschiedlichen Botschaften auf
Ziehen wir einen Kreis um das „S“, entsteht ein gespiegeltes Yin-Yang-Zeichen.
Das „S“ und die Schlange in der Medizin, der Äskulap-Stab als Symbol der Heilung.
„S“ im mathematischen Zeichen für Unendlichkeit.
Das „S“ als Kontrolle. Zwei aufgerichtete Schlangen ergeben ein Paragraphenzeichen.
Das Fragezeichen besteht aus einem Spiegel-„S“ mit einem Punkt darunter. Dieser steht für Positionierung. Aus einer festen Position heraus macht es Sinn, Fragen zu stellen, für die wir eine Antwort wünschen.
Die Sparkasse bedient sich des „S“. Der Punkt über dem „S“ verstärkt die Wachsamkeit.
Das „scharfe ß“ zeigt, dass das „S“ auch für Schärfe steht.
Eine Senkrechte mitten durch das „S“ und schon haben wir das Dollarzeichen.
Herzliche Grüße Anagramm
Joachim Schaffer-Suchomel
13. Dezember 2022
Joachim Schaffer-Suchomel
Joachim Schaffer-Suchomel ist ein deutscher Diplom-Pädagoge, Coach und Sachbuchautor. Im Jahr 1998 gründete er gemeinsam mit seiner Frau das Brainfresh-Institut für frisches Denken. Er arbeitet als Coach für Privatpersonen, Wirtschaftsunternehmen, Politik und Verbände, u. a. zu den Themen „Konfliktlösung“, „Teambildung“ sowie „Paradigmenwechsel“.
In seinem Buch “Handbuch der Vornamen” hat sich Joachim Schaffer-Suchomel intensiv mit der Bedeutung von Vornamen beschäftigt und seine Erkenntnisse zur Namensdeutung niedergeschrieben.
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