Genervt sein oder enttäuscht sein

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Genervt sein oder enttäuscht sein

Inga kommt von der Arbeit nach Hause. Ihre beiden Kinder stürzen auf sie ein. Inga kann noch nicht einmal ihren Mantel ausziehen, da kletten ihre beiden Lieblinge schon an ihren Beinen und wollen auf den Arm. „Lasst mit doch erstmal in Ruhe zuhause ankommen“, keucht Inga genervt. Ihr „genervt sein“ irritiert die Kinder. Freut Mama sich denn gar nicht über die stürmische Begrüßung?

Die Kinder haben das „genervt sein“ von Mutter Inga bemerkt. Ok – dann machen wir es Mama eben beim nächsten Mal anders recht.

Als Inga am nächsten Tag von der Arbeit nach Hause kommt, stürmt niemand auf sie ein. Es ist keiner da. Erst eine Stunde später kommt Papa Olaf mit den beiden Kindern nach Hause. „Wir waren noch unten in der Stadt am Hafen und haben ein Eis gegessen. Wir dachten, das ist vielleicht besser, damit Du ganz in Ruhe zuhause ankommen kannst.“

Inga lächelt verlegen.

Sie versucht gute Miene zum schlechten Spiel zu machen.

Doch innerlich ist Inga immer ganz schön enttäuscht, dass niemand da war als sie heim kam.

Entweder ist Inga genervt – oder sie ist enttäuscht

Der impulsive Gefühlsausdruck der Kinder beim Willkommenheißen war echt und authentisch. Ist es diese Echtheit, diese Authentizität, die Inga nervt?

Wäre es besser, wenn die Kinder ihre Gefühle kontrollieren und beherrschen und in angemessener Art und Weise wohl dosiert zum Ausdruck bringen?

Würde Inga sich freuen, wenn die Kinder brav und artig sagen: „Hallo Mama, schön das Du wieder da bist. Wir freuen uns.“ Oder würde auch dann Inga etwas fehlen, nämlich die natürliche Lebendigkeit ihrer Kinder?

Wie geht es Inga?

Wie geht es den Kindern?

Und wie geht es dem Partner und Papa?

Gibt es irgendeine Möglichkeit, es „richtig“ zu machen?

Jeder Mensch hat Engelchen und Teufelchen auf seinen Schultern sitzen und jeder Mensch lebt mit der schier unlösbaren Aufgabe, es gleichzeitig Engelchen und Teufelchen recht machen zu wollen. Doch das geht nun mal einfach nicht.

Wir können es nicht Engelchen und Teufelchen gleichzeitig recht machen

Wenn wir es Engelchen (unserem Herzen) recht machen, dann schaut Teufelchen (Ego) in die Röhre.

Und wenn wir es Teufelchen (Ego) recht machen, dann schaut Engelchen (unser Herz) in die Röhre.

Einer guckt immer in die Röhre

Wenn sich Inga gegen Enttäuschung entscheidet, dann fühlt sie ihr „genervt sein“.

Und wenn sich Inga gegen das „genervt sein“ entscheiden würde, dann fühlt sie Enttäuschung.

Wer hat, dem wird gegeben

Und so mehrt sich in der Zukunft stets diejenige Energie, die bereits jetzt in uns schwingt.

Wenn wir genervt sind, dann mehrt sich unser „genervt sein“ und es wird immer größer und stärker und nimmt immer mehr Raum/Platz in unserem Leben ein.

Und wenn wir enttäuscht sind, dann mehrt sich unsere Enttäuschung und sie wird immer größer und stärker und nimmt immer mehr Raum/Platz in unserem Leben ein.

Wenn Inga etwas verändern will in ihrem Leben, dann müsste sie zu einer der beiden Varianten bereitwillig „Ja“ sagen – entweder ja zu dem Ansturm der Kinder und zu ihrem genervt sein oder „Ja“ zu dem Gefühl von Enttäuschung, wenn der Begrüßungsansturm aus bleibt.

Solange Inga mit ihrem Genervtsein oder mit ihrem Enttäuschtsein hadert, bleibt es so wie es ist und wird nur immer noch schlimmer und noch heftiger.

Und wie ist es für Papa Olaf?

Er ist schon ganz genervt davon, dass seine Frau Inga immer so genervt ist.

Genervt sein vom Genervtsein des anderen

Und er ist enttäuscht, dass seine liebe Frau Inga enttäuscht war als er versucht hatte, eine Lösung zu finden, damit sie nicht genervt ist.

Olaf fühlt also die gleichen Gefühle wie Inga – ist ja auch nur natürlich, denn beide sind ja in Liebe miteinander verbunden und der eine fühlt empathisch, wie es dem anderen geht.

Wenn Olaf im Zusammenleben mit seiner lieben Inga mehr Lebenszufriedenheit erlangen möchte, dann muss er sich innerlich von Ingas Genervtsein wie auch von Ingas Enttäuschtsein distanzieren. Ist nicht sein Thema. Ist nicht sein Problem. It’s not Olafs business.

Doch natürlich führt dies zu einer Distanzierung, zu einer inneren Trennung – die ja aber ohnehin schon da ist, denn auch Ingas Gefühle von „genervt sein“ und von Enttäuschung haben eine trennende Qualität/Wirkung – diese Gefühle/Energien wirken nicht verbindend, sondern trennend.

genervt sein enttaeuscht sein mutter und kinder ki generiertUnd hieraus kann man den Rückschluss ziehen, dass Inga selbst in sich selbst von sich selbst getrennt ist – von ihrem Herzen getrennt ist, von ihrer Intuition abgetrennt ist – und mit ihren Gedanken, Vorstellungen und Erwartungen (Ego) verbunden ist. Es macht für Olaf möglicherweise keinen Sinn, sich mit Inga emotional zu verbinden und sich ihr von Herzen nahe zu fühlen, wenn Inga selbst ihrem eigenen Herzen gar nicht nahe ist. Olaf will ja nicht Ingas Ego nahe sein, sondern ihrer Herzensfeld-Liebe.

Somit ist es für Olaf nur klug, wenn er sich von Inga und ihren Ego-Gefühlen distanziert, denn Olaf legt überhaupt keinen Wert auf eine Beziehung/Partnerschaft auf der Ego-Ebene. Natürlich ist dies enttäuschend – hier kann Olaf nun bei sich selbst weiter arbeiten und schauen, ob er selbst ebenso wie Inga von seinem eigenen Herzen getrennt ist und gar nicht wirklich gut angebunden ist an seine eigene Intuition und an sein eigenes Herzensfeld.

Beide Gefühle – „genervt sein“ und „enttäuscht sein“ – bringen ein Getrenntsein zum Ausdruck – ein Getrenntsein vom eigenen Herzensfeld – ein Getrenntsein von der eigenen Intuition.

„Genervt sein“ und „enttäuscht sein“ bringen Getrenntsein zum Ausdruck

Ein gesundes Angebundensein ans eigene Herzensfeld würde sowohl den überschwenglichen Begrüßungsansturm der Kinder voll Freude würdigen, wertschätzen und genießen – und würde auch bei einem Fehlen der Willkommens-Begrüßung durch die Kinder nichts persönlich nehmen, sondern einfach diesen Moment der Stille in Selbstliebe rundum genießen.

Und auch Olaf würde – wenn er an sein eigenes Herzensfeld sicher angebunden wäre – nicht versuchen, es „ihr“ recht zu machen (es Inga recht zu machen), sondern er würde sich einfach in einer Art und Weise verhalten, sodass er selbst eine schöne Zeit mit den Kindern hat und in seiner eigenen Herzensfeld-Energie sicher schwingt. Und diese Selbstzufriedenheit aus dem Herzensfeld heraus gelebt würde Olaf leicht und entspannt über Ingas Befindlichkeiten hinweg tragen – und er würde einfach nur freundlich lächeln, Inga einmal liebevoll in den Arm nehmen und seine Herzensfeld-Selbstliebe weiterhin schwingen und die Situation bestimmen/dominieren lassen.

Wer mit seinem Herzen sicher verbunden ist, reagiert nicht genervt und ist nicht enttäuscht – sondern schwingt in der Liebe und in der Freude seiner aus seinem eigenen Herzen kommenden Selbstliebe – und strahlt Gelassenheit, Ruhe, Dankbarkeit und Frieden aus – ganz gleich was im Außen um ihn/sie herum gerade passiert.

Manche Menschen machen hierfür „schwierige Übungen“

Es erfordert ein hohes Maß an geistiger Disziplin, in dieser Welt, die durch so viele Reize und Ego-Vorstellungen und Ego-Erwartungen bestimmt ist, in sich selbst Frieden zu sein und Frieden zu bleiben.

Und jeder Tag bietet eine Vielzahl an Situationen und Möglichkeiten, sich hierin zu üben und „immer besser zu werden“ – die Verbindung zum einen Herzen und zum Frieden in uns selbst immer stabiler zu halten – auch in der Gegenwart von Menschen, die eine Identifikation mit ihrem Ego haben und die mit ihren Gedanken, Vorstellungen und Erwartungen verbunden sind.

In diesem Sinne wünsche ich Dir gutes Gelingen

Herzlichst

Dein
Björn Geitmann
Buchautor des Buches „Eine Neue Ordnung – Praxishandbuch zum spirituellen Erwachen“
www.leben-und-sein.online/lichtschule
14.07.2025

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