Klangtherapie für Wohlbefinden

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Wie hilft Musik gegen Stress klangtherapie musicKlangtherapie – Wie hilft Musik gegen Stress?

Klangtherapie ist eine wunderbare Möglichkeit für mehr Wohlbefinden im Leben. Klänge und Töne begleiten den Menschen seit Anbeginn quer durch alle Kulturen, Religionen und Regionen dieser Welt. Bei vielen Gelegenheiten wird Musik gespielt: um zu unterhalten, um die Freude auszudrücken, um Trauer auszudrücken, um zur Ruhe zu kommen. Wir sprechen und schreiben vom göttlichen Klang, von einer Symphonie, die unsere Seele berührt, vom Gesang, der uns zu Tränen rührt. Eine gezielte Klangtherapie kann sehr hilfreich sein.

Musik, Klänge und Töne begleiten uns durchs Leben – bei unzähligen Gelegenheiten. Musik gilt als ein schier unüberblickbares weites Land. Töne sind nicht nur etwas für sich allein. Es gibt Grundtöne und Obertöne; alles hat eine regelmäßige Schwingung. Alles ist auch ein Form der Kosmischen Mathematik. Das erkannte bereits Johann S. Bach. Er wendete diese Erkenntnisse in seinen unzähligen Kompositionen an. Daher bewundern diese ob ihrer Einfachheit und gleichzeitigen Schönheit. An Klangtherapie dachte er dabei wohl noch nicht. Doch intuitiv wusste er um die Wirkung von Musik Bescheid. 

Wir leben heute mehr denn je in einer Geräuschkulisse, also in unstrukturierten Klängen. Oft nehmen wir die einzelnen Elemente gar nicht wahr, z.B. wenn Papier knistert oder wir das Feuer „hören“. Zwischen Ton und Geräusch ist der Übergang oft ein fließender. Vieles ist vom Raum und seiner Resonanz abhängig, wie wir etwas wahrnehmen.

Was hat das alles mit Klangtherapie zu tun?

Sehr viel. Weil sowohl Klänge als auch Töne zur Heilung eingesetzt werden können. Auch Musik heilt, wie wir beispielsweise aus Untersuchungen und Studien wissen, die Babys und Menschen im Koma umfassen. Klangtherapie bedient sich der Möglichkeiten, die uns Musik, Klänge, Töne und Geräusche bieten.[1]

Musik hilft uns, unser Wohlgefühl zu steigern. Klangtherapie kann vielerlei Formen annehmen, die in Kombination oder einzeln zum Einsatz kommen: man hört Musik; man singt und bringt den Körper in eine Schwingung – der Körper wird zum eigentlichen Instrument; man bewegt sich im Rhythmus von Klängen. Auch zur Meditation findet Klangtherapie z.B. in Form von Obertongesängen und Obertonklängen Anwendung. Ziel ist es jeweils, das Gesamte aus Geist, Körper, Seele in einen Ein-Klang zu bringen und auch zu stabilisieren. Dabei werden Blockaden gelöst, denen man sich oft gar nicht bewusst ist. Unsere Gehirnwellen synchronisieren sich. Wir werden ruhiger und gelassener.

Was bringt einem diese Therapie?

Mittlerweile gibt es umfangreiche Forschungsarbeiten zur Wirkung von Klängen, Tönen und Musik auf Geist, Körper und Seele. Einer jener Musiker, die diese Arbeiten unterstützen, war der Dirigent Herbert von Karajan. Sein Fördergebiet waren die Neurowissenschaften und Musik. Auch im Bereich der Pädiatrie gibt es zahlreiche ermutigende Ergebnisse, vor allem im Teilgebiet der Neonatologie (Frühgeburten) und der Schwangerenbegleitung. Klangtherapie ist seit Jahren in den weiten Teilen der Medizin angekommen. 

Im Alltäglichen helfen uns Klänge, Töne und Musik, unsere Stimmung und Wahrnehmung zu verändern. Man weiß, dass eine als beruhigend empfundene Musik längerfristig sich stärkend auf das Immunsystem auswirkt, weil das negative Stressniveau abgesenkt wird.

Wir wissen auch, dass Musikstücke in bestimmten Frequenzen stimulierend oder beruhigend wirken. Manches ist individuell und ermutigt, verschiedene Stücke für sich auszuprobieren und die körperliche Reaktion wahrzunehmen.

Auf den Punkt gebracht: eine gezielte und individuell abgestimmte Klangtherapie bringt einem Ruhe, Gelassenheit und nachhaltig eine verbessertes Gesundheitssystem. Natürlich nicht alleine, sondern immer in Kombination mit anderen Behandlungsmöglichkeiten.

Welche Arten von Klangtherapien gibt es?

Es gibt eine Vielzahl an Klangtherapien. Die Aufstellung ist nicht erschöpfend, sondern soll zur weitergehenden Recherche anregen.

  • Vibro-akustische Therapie, d.h. über hörbare Schallschwingungen wird Balance in einem hergestellt. Die Schwingung führt zu Entspannung von Geist, Körper und Seele. Man fühlt sich leichter und wohler.
  • Geführte Meditationen ist auch eine Art der Klangtherapie, bei der zu gesprochenen Anweisungen meditieren kann. Ein*e Moderator*in führt quasi musikbegleitet mit seiner Stimme die Zuhörer*innen. Die Themen können z.B. zur Konzentration, zum Lernen, zur generellen Entspannung, zum Einschlafen, zum Aufwachen sein. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig.
  • Klangschalen-Therapien sind sehr alte Klangtherapien, die mit unterschiedlichen Metallschalen arbeiten. Diese werden angeschlagen und z.B. je nach Stimmung der Schale auf einen Körperbereich gestellt oder im Raum belassen. Im deutschsprachigen Raum gelten die Arbeiten von Peter Hess als prägend.
  • Stimmgabel-Therapien arbeiten mit kalibrierten Metall-Stimmgabeln, ähnlich wie beim Musikunterricht. Diese Gabeln erzeugen unterschiedlichen Schwingungen, die mit verschiedenen Körperpartien in Resonanz gehen.
  • Binaurale Beats sind eine neuere Form der Klangtherapie, bei der das linke und rechte Ohr zwei geringfügig unterschiedliche Frequenztöne hören, die sie als einen Ton wahrnehmen. Die genauen neurophysiologischen Einflüsse auf das Gehirn werden noch erforscht. Auch hier stellen sich beim Hören Wohlgefühl, Entspannung oder Fokus ein.

Wie wissenschaftlich sind Klangtherapien?

Klangtherapien haben eine Fülle von Einsatzgebieten. Daher finden wissenschaftliche Arbeiten dazu Eingang in unterschiedliche Fachgebiete wie in die Psychologie, die Psycho-Akustik, die Neurowissenschaften. Es ist kein großes Fachgebiet, doch ein immer wichtiger werdendes ergänzendes Fachgebiet, da der Mensch mehr und mehr gesamthafter wahrgenommen wird.

Wo kann man die Klangtherapie einsetzen?

Klangtherapien helfen beispielsweise bei

  • Entspannung, vor allem um das allgemeine Wohlbefinden anzuheben
  • Lernen und Fokussieren, um Störendes mehr und mehr beiseite zu lassen
  • Angststörungen
  • Depression
  • posttraumatische Belastungsstörung
  • Demenz
  • Autismus
  • Verhaltens- und psychiatrische Störungen
  • Krebs
  • Schmerztherapie

Im Grund kann man mit dieser sehr vielfältigen Therapie nicht viel falsch machen. Man fühlt rasch, ob einem der Klang von einer Klangschale guttun, wo sie in einem Wohlbefinden auslöst. Oder ob sie Blockaden löst, was auch mal unangenehm sein.

Daher wird empfohlen, die unterschiedlichen Möglichkeiten experimentell auszuprobieren und zu sehen, was einem jetzt guttut.

Übrigens kann das morgen und übermorgen schon wieder anders sein. Der Mensch ist ein Schwingungswesen, das jede Stunde, jeden Tag die Schwingung verändert. Daher lohnt es auch, immer wieder neue, andere Klangtherapien auszuprobieren.


Video Subliminals und Silent Subliminals Podcast mit Marvin Alberg


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Fußnote
[1]           Vgl. dazu sehr eingängig und auch für Laien verständlich: Ingo Metzmacher: Keine Angst vor neuen Tönen, Reinbeck bei Hamburg, 2006. Der renommierte Dirigent Ingo Metzmacher gibt in diesem Taschenbuch einen ausgezeichneten Einblick in die Grundzüge der Musik, die auch für das Verständnis der Klangtherapien in unterschiedlichen Ausprägungen sehr hilfreich ist.

21.10.2021
Außerordentl. Honorarprofessorin Dr.habil. Dr. Andrea Riemer, Ph.D.
Zur Autorin finden Sie alles Wissenswerte unter: www.andrea-riemer.de

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Über Andrea Riemer:

nach einer einzigartigen, 25 Jahren umfassenden internationalen Karriere als Wissenschaftlerin und Beraterin für Sicherheitspolitik und Strategie (Doktorat in BWL, Ph.D. und Habilitation in Militärwissenschaften; außerordentl. Honorarprofessorin), hat sich Andrea Riemer ab 2012 als eine der erfahrensten Buchautorinnen und Vortragenden zu existentiellen Fragen des Lebens in der poetischen Philosophie etabliert.
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