Mehr Lebensqualität durch Yoga und Ayurveda
Unser Alltag ist häufig geprägt von Hektik und Stress. Hinzu kommen Sorgen über die Partnerschaft, die Kinder und den Beruf. Nehmen die belastenden Gedanken überhand, kann sich dies negativ auf die Lebensqualität auswirken. Leider kann man nicht alle Stressoren meiden. Jedoch kann es helfen, die eigenen Gewohnheiten zu überdenken und dadurch einen Zustand der inneren Ruhe wiederzufinden. Das Erlernen von Yoga und Ayurveda kann dabei helfen. Vielleicht können wir den Jahreswechsel dazu nutzen, uns mit diesen beiden Praktiken etwas näher zu beschäftigen.
Was bedeutet Yoga?
Yoga bedeutet weit mehr als das Ausführen von mehr oder weniger akrobatischen Übungen. Vielmehr handelt es sich um eine Lehre, die Körper und Geist miteinander verbinden soll. Dies ist übrigens auch die wortwörtliche Übersetzung des Begriffs. Meditation, Atemübungen, Entspannung, Asanas sowie die richtige Ernährung bilden dabei die Säulen der Yoga-Lehre.
Welche Varianten gibt es?
Wer sich einmal mit dem Thema befasst, wird schnell feststellen, dass es zahlreiche Yoga-Varianten gibt. Alle basieren auf derselben Philosophie, nämlich der Verbindung von Körper und Geist. Allerdings werden verschiedene Schwerpunkte gesetzt, um dieses Ziel zu erreichen. Nachfolgend wollen wir die bekanntesten Yoga-Varianten einmal näher beleuchten.
Kundalini-Yoga:
Ziel des Kundalini-Yoga ist es, die Kundalini-Energie zu mobilisieren, indem die sieben Kraftzentren (Chakren) aktiviert werden. Dabei handelt es sich um die Quelle unserer ursprünglichen, allumfassenden Lebenskraft. Körper und Geist erhalten neue Energie, die Wahrnehmung wird geschärft. Das Aktivieren der Chakren erfolgt durch die Abfolge von Atemübungen, Meditation sowie einer festen Übungsabfolge zu einem gewissen Thema. Kundalini-Yoga eignet sich auch für Einsteiger.
Hatha-Yoga:
Hatha-Yoga ist ebenfalls bestens für Anfänger geeignet. Diese Yoga-Variante zielt darauf ab, den Einklang zwischen den Übungen und der Atmung zu fördern. Die Bandbreite an möglichen Übungen im Hatha-Yoga ist groß.
Sivananda-Yoga:
Beim Sivananda-Yoga werden alle Yoga-Schwerpunkte gleichermaßen angesprochen. Körperliche Übungen und Meditation werden nacheinander abwechselnd durchgeführt. Auch den Atemübungen kommt eine große Aufmerksamkeit zu.
Bikram-Yoga:
Bikram-Yoga geht sehr dynamisch vonstatten und eignet sich daher eher für Fortgeschrittene. Bevor die Übungen stattfinden, wird die Raumtemperatur auf etwa 40 Grad angehoben. Dementsprechend kommt man ganz schön ins Schwitzen, während man 26 festgelegte Asanas in einer bestimmten Abfolge praktiziert.
An dieser Stelle sei noch einmal erwähnt, dass es sich nur um eine kleine Auswahl an Yoga-Varianten handelt. Das Spektrum ist weitaus größer.
Was bedeutet der Begriff Asana?
Wer mit dem Yoga-Training beginnt, wird umgehend mit den sogenannten “Asanas” konfrontiert. Unter dem Begriff Asana sind die 84 verschiedenen Körperübungen zusammengefasst, welche die Basis einer jeden Yoga-Richtung bilden. In den verschiedenen Yoga-Varianten werden Intensität und Abfolge der Asanas jedoch variiert.
Wie findet man die Motivation, mit Yoga zu beginnen?
Letztendlich ist der Wunsch zur Veränderung und zur Steigerung der Lebensqualität entscheidend. Wer ständig unter innerer Unruhe leidet, kann durch Yoga-Übungen neue Kraft und Gelassenheit gewinnen. Dies sollte bereits eine große Motivation darstellen. Oftmals spielt jedoch der Zeitfaktor im Alltag eine Rolle, sodass gute Vorsätze nicht umgesetzt werden. Hier kann es helfen, sich ein bewusstes Zeitfenster für die Yoga-Einheit zu schaffen.
Viele Yoga-Anhänger mögen es, vor Sonnenaufgang aufzustehen und den Tag mit Übungen und Meditation zu beginnen. Sich den Wecker früher zu stellen, mag am Anfang etwas Überwindung kosten. Das Wohlbefinden steigert sich jedoch deutlich. Wer sich mit dem frühen Aufstehen gar nicht arrangieren kann, sollte sich andere Zeitfenster schaffen, z. B. in der Mittagspause oder vor dem Schlafengehen. Viele Sportstudios bieten mittlerweile Yoga-Kurse sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene an. Ein fester Kurstermin kann bei Motivationsproblemen Abhilfe schaffen. Letztendlich ist es eine Frage der Gewohnheiten.
Welche Variante ist die richtige für Anfänger?
Wer frisch mit dem Yoga-Training beginnt, sollte sich zu Anfang eine einfachere Variante aussuchen. Später kann man nach und nach zu anspruchsvolleren Übungen wechseln. Yoga-Übungen aktivieren Muskeln, die bei normalen Alltagstätigkeiten kaum angesprochen werden. Daher müssen sich die neu beanspruchten Muskelgruppen erst allmählich aktivieren und gekräftigt werden. Wer sich zu Beginn mit komplizierten Asanas überfordert, tut sich selbst keinen Gefallen. Besonders gut eignen sich Hatha-Yoga, Yin-Yoga und Kundalini-Yoga für Einsteiger.
Welchen Einfluss haben Yoga-Übungen auf die Gesundheit?
Durch regelmäßiges Yoga-Training können das Wohlbefinden sowie die körperliche und geistige Gesundheit positiv beeinflusst werden. Yoga ist nachweislich in der Lage, seelische Anspannungen zu lösen. Dadurch können Migräne, Rückenschmerzen, Angststörungen, Schlafstörungen und sogar Depressionen gelindert werden.
Was bedeutet Ayurveda?
Übersetzt bedeutet Ayurveda die „Wissenschaft vom Leben“. Dabei handelt es sich um eine Gesundheitslehre, deren Ursprung im indischen Kulturbereich zu finden ist. Ayurveda fördert den Erhalt der Gesundheit und kann sogar bestehende Krankheiten lindern. Darüber hinaus wird eine Steigerung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens erreicht. Die Ayurveda-Idee basiert auf dem Zusammenspiel von Geist, Seele und Körper. In dieser Hinsicht finden sich deutliche Parallelen zur Yoga-Philosophie. Im Fokus der Ayurveda-Therapie stehen die fünf Elemente:
- Feuer
- Wasser
- Äther
- Luft
- Erde
Der Einklang von Körper und Geist hängt in der ayurvedischen Lehre mit den drei „Doshas“ (Lebensenergien) zusammen:
- Pitta = Feuer und Wasser
- Vata = Luft und Äther
- Kapha = Erde und Wasser
Jeder Mensch kann einem bestimmten “Typ” zugeordnet werden. Der Pitta-Typ benötigt andere Voraussetzungen zum persönlichen Wohlbefinden als Vata oder Kapha. Auf Basis dieser Überlegungen wird die Ayurveda-Lehre angewandt.
Auf welcher Idee basiert Ayurveda?
Bei der Ayurveda-Philosophie handelt es sich um eine ganzheitliche Methode. Zunächst wird ermittelt, welche Dosha-Konstellation man aufweist. Dazu führt der Ayurveda-Experte eine Puls- und Zungendiagnose durch. Darüber hinaus werden Gespräche geführt. Die Ayurveda-Therapie wird der vorliegenden Dosha-Konstellation angepasst. Ist die Dosha-Konstellation durch äußere oder seelische Einflüsse durcheinandergeraten, äußert sich dies durch körperliches oder psychisches Unwohlsein.
Wie funktioniert Ayurveda?
Die therapeutischen Maßnahmen richten sich individuell nach dem Dosha und den Beschwerden. Ein einheitliches Verfahren sucht man in der Ayurveda-Lehre vergeblich. Grundsätzlich setzt sich die Ayurveda-Therapie aus einer Kombination aus Ernährungsplänen, ayurvedischen Arzneimitteln, Körperfürsorge (Massagen, Dampfbäder) sowie Entspannungstechniken zusammen. Manchmal wird auch der Umgebung ein neuer Anstrich verpasst, um das Wohlbefinden zu steigern, z. B. durch eine neue Raumfarbe und Räucherstäbchen. Ziel ist es, krankmachende Gewohnheiten abzulegen und auf die innere Stimme zu hören. Übrigens können Yoga-Übungen auch Teil der ayurvedischen Medizin sein.
Für wen eignet sich die Ayurveda-Therapie?
Der ayurvedischen Lehre zufolge können fast alle Erkrankungen unterstützend behandelt werden. Manchmal ist allerdings ein wenig Geduld gefragt, bis sich Verbesserungen einstellen. Bei ayurvedischen Arzneimitteln ist ein genauer Blick auf die Packungsbeilage ratsam.
Ayurveda, die alte ganzheitliche Wissenschaft der Regenerierung oder Verjüngung, bietet so etwas wie eine Bedienungsanleitung für Körperweisheit und tägliche Routinen, mit denen wir gesund alt werden können. Kombiniert mit Yoga-Übungen kann unser Körper sein ganzes Potenzial entfalten. Natürlich ist es schwierig, bisherige Gewohnheiten zu hinterfragen und notfalls abzulegen. Aber aus alten Verhaltensweisen zu lernen, ist die Grundlage für Gesundheit und Heilung.
20.01.2021
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Vita von Cate Stillman
Cate Stillman ist Yogalehrerin, Ayurveda-Coach und erfolgreiche Bloggerin und Podcasterin zum Thema Ayurveda.
2001 gründete sie yogahealer.com als eine Brücke für Yogapraktizierende und -lehrende, um die Weisheit des Ayurveda für alle auf moderne und leicht nachvollziehbare Weise verfügbar zu machen.
Inzwischen vermittelt Cate in ihren praktischen und erfahrungsorientierten Kursen einer weltweiten Community die Weisheitstradition des Ayurveda.
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