Geist, Verstand, No mind im Achtsamkeitsprozess –
Meditation verbunden mit Modellen aus dem NLP
Das denkende Bewusstsein ist unmittelbar mit unserem Verstand verbunden. Dies ist die allgemeine Auffassung vieler und es wird zwischen dem Geisteszustand und dem Verstand kein Unterschied gemacht.
In diesem Artikel möchte ich aber ganz bewusst den Geist und den Verstand trennen um den Zustand von „No mind“ zu erklären und auch erste Schritte in diese Richtung aufzeigen.
Mindfulness und No Mind
Mindfulness – zumeist Übersetzt mit Achtsamkeit – und No Mind sind entscheidende Achtsamkeitsprozesse im Buddhismus. Besonders der Begriff Achtsamkeit ist in unserer Gesellschaft immer mehr ein Begriff. Es gibt ein breites Angebot in Yogaschulen, Coachings und auch in der Psychotherapie. Doch was bedeuten diese beiden Begriffe?
Im Grunde genommen stehen sie für das Verbinden mit dem Hier und Jetzt. Der Geist soll wahrnehmen, aber nicht beurteilen. No Mind bedeutet nicht keinen Geist mehr zu haben. Dies ist aber ohne einen geschulten Geist nicht möglich. Der Verstand, im Buddhismus oft liebevoll als Affenkäfig bezeichnet, macht uns einen Strich durch die Rechnung.
Es ist nicht so einfach möglich mal eben schnell achtsam zu sein oder den Verstand auszuschalten. Er ist stets auf der Suche nach Erklärungen und Antworten. Plant, träumt wünscht, beurteilt um hier nur eine Punkte zu nennen was der Verstand so treibt. So gut wie jeder der es schon versucht hat kann davon berichten. Wir setzen uns auf das Meditationskissen und versuchen uns in Versenkung. Sofort springt der Verstand an. Ich muss heute noch…., meine Mann oder meine Frau hat gesagt….., der Verkehr ist aber laut usw.
Geist und Verstand
Wie oben in der Zeichnung stelle dir vor, der Geist ist ein mittlerer Punkt. Er steht für die Verbindung zum Hier und Jetzt, aber auch für transzendente Wahrnehmung. Umgeben wird der Geist vom Verstand. Je älter wir werden um so mehr verdichten sich diese Kreise und lässt nur noch kleine Spalten offen für ein gelegentliches Wahrnehmen, einen Moment tatsächlicher Achtsamkeit, wenn man diese nicht gezielt schult.
Bei kleinen Kindern kann man sehr gut beobachten wie sehr sie noch mit der Wahrnehmung – Geist – ihre Welt im Hier und Jetzt erfahren. Bei vielen ihrer Tätigkeiten befinden sie sich in einem fast schon tranceähnlichen Zustand der Versenkung in ihre Tätigkeiten. Sind stärker verbunden mit ihrem Hier und Jetzt und haben einen ausgesprochenen intensiven Zustand der Wahrnehmung ihrer Umwelt. Kinder in diesem Alter fehlt die „Schwarzweißmalerei“.
Die Unterscheidung zwischen gut und böse, Sorgen, Ängsten, Erwartungen usw. sind noch nicht so ausgeprägt wie bei einem erwachsenen Menschen. Die meisten Erwachsenen haben mit ihrem Verstand gelernt zu katalogisieren und allem was um sie herum stattfindet einen Stempel aufzudrücken.
Der Hund ist laut. Das Essen ist nicht warm genug. Der Sommertag ist zu heiß usw. Hinzu kommt das ihr Verstand gelernt hat autonomistische Programme ablaufen zu lassen. Ein Automatismus für jede Gelegenheit im Alltag. Vom Autofahren bis zum Fernsehen einschalten. Natürlich haben auch Kinder diese Empfindungen oder Wahrnehmungen. Aber sie beurteilen sie nicht so stark wie der Erwachsene. Kinder halten nicht so lange an ihrer Beurteilung fest, nehmen es war, lassen aber schneller wieder los.
Geist
Ist also die unmittelbare Verbindung zum all – sein. Beurteilt nicht. Verlangt nicht. Benötigt nicht. Wünscht nicht.
Verstand
Fordert. Erwartet. Benötigt. Begehrt. Verlangt. Ehrgeizig. Hungrig. Um nur einige Eigenschaften aufzuzählen, die unterschiedlich intensiv ganz individuell auftreten.
Geist und Verstand trennen
Wie ist es nun aber möglich Geist und Verstand zu trennen? In dem man den Verstand füttert, bevor man überhaupt sich einen Moment Zeit nimmt um zu meditieren. Genau mit dem was er verlangt. Wenn dein Verstand hungrig ist, wird es dir schwerfallen zu meditieren. Bevor du dich also hinsetzt um dich in Achtsamkeit zu üben, gib deinem Verstand genügend Nahrung für das Verlangen welches er im Augenblick hat.
Beantworte ihm die 5 wichtigsten Fragen, die dir gerade im Kopf rumschwirren. Du musst ihm nicht zwingend ein Ergebnis liefern, aber er sollte eine zufriedenstellende Antwort bekommen. Zum Beispiel: Was esse ich heute Mittag. Wann lerne ich für meine Klausur oder lege ich mein Meeting fest. Wann bespreche ich einen Konflikt mit einem Mitmenschen usw. Am besten schreibst du dir diese 5 Fragen auf einem Blatt Papier auf und beantwortest sie für deinen Verstand.
Welche Technik der Meditation passt zu dir?
Meditationstechnik finden mit VAKOG aus der Neuro Linguistischen Programmierung
Grundsätzlich beginnen wir jede Meditation gleich. Wir setzten uns aufrecht hin. Im Lotus oder Halblotussitz oder setzten unser Gesäß auf unseren Unterschenkeln ab. Es ist aber auch ein Stuhl mit Lehne möglich. Unsere Wirbelsäule ist gerade. Das Kinn leicht zur Brust. Die Schultern sind leicht nach hinten geöffnet. Die Zunge berührt sanft den Gaumen. Wir schauen, dass wir bequem sitzen und kommen einen Moment zur Ruhe.
Die Meditationszeit sollte zwischen 5 – 20 Minuten nach Möglichkeit 2 x täglich liegen.
Bist du ein sehr visueller Mensch? Redest du sehr schnell und kannst Dinge sehr gut bildlich lernen?
Dann atme ruhig und gleichmäßig tief in deinen Bauch ein. Dabei schaust und konzentrierst du dich nur auf deine Nasenspitze.
Bist du sehr auditiv. Hast ein ausgesprochen gutes Gehör – bist ganz Ohr – und wenn du sprichst verwendest du gerne Worte wie, ich hören, das klingt harmonisch, ich lausche gerne den Vögeln usw.?
Dann atme ruhig und gleichmäßig tief in deinen Bauch ein.
Schließe deine Augen. Nehme nur die Geräusche um dich war. Wenn dein Verstand ins bewerten fällt, dann lasse ihn bewerten. Fang jetzt nicht an ihm Nahrung zu geben, in dem du mit ihm streitest. Diese Form der Meditation funktioniert für mich immer sehr gut an einem Fluss, in einem Wald oder einem ruhigen Park.
Bist du ein sehr kinästhetisch (körperlich) veranlagt? Spürst du viel um dich herum? Sind Mitmenschen kalt zu dir? Gehst du mit deinem Partner Hand in Hand?
Dann atme ruhig und gleichmäßig tief in deinen Bauch ein.
Schließe deine Augen. Konzentriere dich nun auf das Dreieck zwischen deinen rechten und linken Nasenloch und der oberen Lippe. Spüre auf diesem Dreieck wie dein Atem raus – und hineinströmt.
Dies sind drei der fünf Zugänge in dieser Meditationspraxis
die verbunden sind mit den fünf Sinnesmodalitäten der Neuro Linguistischen Programmierung und verschaffen dir einen leichteren Zugang zu deinem Geist in dem dein Verstand besänftigt und ruhig wird. Die zwei weiteren Möglichkeiten liegen über den Geruchsinn (Olfaktorisch) – konzentriere dich dabei über die Gerüche die du wahrnimmst.
Oder den Geschmacksinn (Gustatorisch), welchen Geschmack nimmst du auf deiner Zunge war?
Falls du dir unsicher bist, welche Technik zu dir passt, versuche gerne einfach mal alle aus und schaue welche bei dir am besten wirkt.
Gehe nicht mit einer Erwartung an die Übungen heran. Lass dir Zeit. Füttere nicht deinen Verstand.
17.02.2020
Ich wünsche dir viel Spaß dabei.
Markus Zhou – Schneider
Über Markus Zhou – Schneider
ist Psychologischer Berater und Life Coach. Ausgebildet und zertifiziert nach QCA (Qualitätsgemeinschaft Coaching Ausbildungen) Standard. Seine eigne Lebensgeschichte führte ihn zur seiner Berufung.
Er ist praktizierender Buddhist und verbindet fernöstliche Psychologie und Lebensweisheit mit westlichen modernen psychologischen Verfahren.
Als The Work™ Coach hält Markus Vorträge, Seminare und Workshops. Er lebt mit seiner Frau und seiner Tochter wahlweise in Süddeutschland und Kunming/China.
Beitrag von Herr Zhou Schneider hat mir seht gut gefallen ????????