10 Lebensregeln von Patanjali – mehr als hundert Jahre vor unserer Zeitrechnung entstanden
Lebensregeln dienen zur Orientierung so auch die 10 Lebensregeln von Patanjali. Doch sie beinhalten auch Botschaften tiefer Weisheit und göttlicher Präsenz. Jenseits aller Religionen gibt es diese Botschaften. Die Goldene Regel, 10 Gebote oder 10 Lebensregeln von Patanjali sind Beispiele hierfür.
Ahimsa – Gewaltlosigkeit
„Ahimsa“ bedeutet wörtlich, nicht schaden“. Diese Regeln beinhaltet, dass man damit aufhört, anderen und sich selbst Schaden zuzufügen – Schaden nicht nur durch Taten, sondern auch durch Worte und Gedanken. Der Streit mit anderen ist ein Streit in uns selbst, denn allem Ärger liegen Wünsche zugrunde, die mit unserem Ego zu tun haben.
Satya – Wahrheitsliebe
„Satya“ bedeutet, dass man sich in Gedanken, Worten und Taten jeglicher Unwahrheit enthält. Dies geht weiter als das alleinige „nicht lügen“. Es ruft dazu auf, aus dem Herzen zu sprechen. Man sollte jedoch lieber schweigen, als den anderen mit der eigenen Wahrheit zu verletzten.
Asteya – nicht stehlen
Wir stehlen, sobald wir uns etwas aneignen, das uns nicht zukommt. Ist man eifersüchtig auf das, was ein anderer kann oder besitzt, so ist das Diebstahl in Gedanken. „Denk daran, dass alles auf dieser Welt ein Geschenk ist, das uns eigentlich nicht gehört.“ Was gibt es dann noch zu stehlen?
Brahmacharya – Selbstkontrolle
„Brahmacharya“ steht für Enthaltung von Gier und Sinnlichkeit,. Unser Denken verlangt Spaß und fragt immerzu: Bekomme ich noch ein bisschen mehr? Dieses Verlangen macht unruhig und trägt den Keim für Schmerz und Elend in sich. Wem es gelingt, sein Denken davon zu lösen, der erfährt Freiheit und Energie. Patanjali sagt: „Behalte Deinen Wunsch, solange du ihn behalten willst. Aber mache ihn nicht stärker als nötig.“
Aparigraha – frei sein von Begehren
Verlangen, Erwartungen, Wünsche, Begierden sorgen für unruhige Gedanken, und unruhige Gedanken sorgen für geteilte Energie. Jeder erfüllte Wunsch schafft natürlich Befriedigung – Ruhe -, aber sofort tauch der nächste Wunsch auf. „Höre darum damit auf, immerzu der Erfüllung Deiner Wünsche hinterherzujagen und mäßige Deine Begierden. Wer den Geist unter Kontrolle hat, innerlich ruhig und im Gleichgewicht ist, der gewinnt an innerer Kraft.“
Sauca – Reinheit
„Sauca“, Reinheit, ist das erste der fünf Niyamas. Es zielt nicht nur auf die Reinigung der Gedanken, Emotionen und Handlungen ab, sondern auch auf den Körper und den Platz, an dem man sich aufhält. „Der Körper ist die erste Widerspiegelung des reinen Selbst, also ernähre ihn gut und vernünftig und reinige ihn regelmäßig durch Fasten und Atemübungen.“
Santosha – Zufriedenheit
Das Wort Zufriedenheit enthält das Wort Frieden. Beim Praktizieren von Zufriedenheit geht es vor allem um die Haltung, die wir gegenüber Situationen, Personen, Schmerzen oder Umständen einnehmen. „Gefallen dir diese nicht, so kannst du probieren, sie zu verändern.
Gelingt das nicht, so übe Dich darin, zu akzeptieren, dass alles so ist, wie es ist.“
Tapah – Ertragen
Das Leben besteht aus Gegensätzen: Geburt und Tod, Glück und Unglück, Hitze und Kälte, Gesundheit und Krankheit. „Lerne, dies zu sehen und zu unterscheiden“, sagt Patanjali, „und übe Dich in Gleichmut.“ Sich von äußeren Umständen freizumachen, egal, ob diese angenehm sind oder nicht. Wo ein Anfang ist, da ist auch ein Ende; und wo ein Ende ist, da ist auch wieder ein Anfang.
Svadhyaya – Selbststudium
„Untersuche regelmäßig die eigenen Gedanken und Emotionen und suche ihre Ursachen nicht in der Außenwelt, sondern in Deinen Erwartungen und in Deinem Ego. Denke über deine wahre Natur nach, darüber, wer du wirklich bist. Dein Körper ist nicht das, was du bist: Deine Emotionen sind nicht das, was Du bist; Deine Gedanken sind nicht das, was du bist.“
Ishvara Pranidhana – Hingabe
Hingabe ist das freiwillige Loslassen von Ego und Wünschen. Bei allen vorhergehenden Yamas und Niyamas wurde Gewaltfreiheit praktiziert, Zügelung des Begehrens, Toleranz, Reinheit, Wahrheitsliebe und Zufriedenheit unter allen Umständen. Dadurch wird ein losgelöstes Denken entstehen; dieses verwandelt sich von selbst in einen Zustand der Hingabe. Nicht willenlos, aber wunschlos.
14. Februar 2013
Uwe Taschow
Uwe Taschow
Als Autor denke ich über das Leben nach. Eigene Geschichten sagen mir wer ich bin, aber auch wer ich sein kann. Ich ringe dem Leben Erkenntnisse ab um zu gestalten, Wahrheiten zu erkennen für die es sich lohnt zu schreiben.
Das ist einer der Gründe warum ich als Mitherausgeber des online Magazins Spirit Online arbeite.
“Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.”
Albert Einstein
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