Beruf damals und heute

Beruf damals und heute

Beruf damals und heute. In dieser Woche soll das Thema Beruf im Fokus stehen. In früheren Generationen waren die beruflichen Wege in gewisser Weise berechenbar.

Abhängig von der Schulbildung startete man mit einer Ausbildung oder einem Studium, fand dann einen Job, der in der Regel mit einer Karrieremöglichkeit verbunden war und entwickelte sich dort, abhängig vom persönlichen Potenzial weiter, solange bis der Ruhestand eintrat.

Wie ist es bei Dir?

Vielleicht ist für Dich der Beruf ein wichtiger Aspekt Deiner Stabilität. Vielleicht machst Du seit Jahren das Gleiche ohne Höhen und Tiefen. Vielleicht bietet der Beruf nur das wirtschaftliche Fundament eines ansonsten faszinierenden Lebens.

Wie auch immer, es ist Dein ganz persönliches Leben. Der Beruf spielt im Leben sehr vieler Menschen, sicher der meisten Männer, in Deutschland gewiss auch bei den meisten Frauen eine so große Rolle, dass man ihn als eine der entscheidenden Lebensbühnen im Gesamtleben auffassen kann.

In gewisser Weise entspricht die berufliche Biografie einem eigenen initiatischen Weg mit entsprechenden Entwicklungsstufen. Dabei spielt es natürlich eine Rolle, welche Talente jemand mitbringt. Wichtig ist aber auch, in welche Kultur er hineingeboren wurde.

Konnte seine Familie ihn fördern? Oder gab es andere Personen, mit denen er oder sie sich schon früh identifizieren konnte? Manche spüren schon im Grundschulalter die Berufung für einen Beruf. Entsprechend wichtig sind die wirtschaftlichen Verhältnisse und das Netzwerk, in das jemand eingebettet ist.

Beruf damals und heute – Aufbruch ins Leben.

Beim Eintritt in das Berufsleben geht es um den Aufbruch auf einen langen, anstrengenden, aber auch faszinierenden Weg. Er verlangt von den meisten Menschen Disziplin, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen. Mit diesen Ressourcen können wir Zeiten intensiven Suchens und Lernens ertragen.

Dieser Aufbruch ist jedoch keinesfalls selbstverständlich. Es gibt durchaus viele Menschen, für die der Beruf nicht das Lebenswerk ist, auf das sie irgendwann tief befriedigt im Gefühl überstandener Kämpfe zurückblicken wollen. Für sie dient der Beruf ganz einfach nur der Erwerb des Lebensunterhaltes.

Der Beruf wird wie ein Joch und nicht ohne zu klagen auf sich genommen. Ohne Ehrgeiz und ohne Freude, aber durchaus in der demütigen Erkenntnis der Notwendigkeit verbringen diese Menschen den beruflich aktiven Teil ihrer Biografie mit einem sehnsüchtigen Blick auf die Rente.

Work-Life-Balance – das Gleichgewicht finden.

Es gab immer wieder Schwellensituationen deren Überwindung zu einer anspruchsvolleren aber auch befriedigenden beruflichen Situation führen konnte. Gerade in den letzten Jahrzehnten rückte dabei zunehmend auch die sogenannte Work-Life-Balance in den Fokus der Aufmerksamkeit und viele Menschen lernten aus ihrer Sicht ein gesundes Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben herzustellen.

Diese Situation hat sich in den letzten 10 Jahren in vielfacher Hinsicht drastisch geändert.

Immer weniger Menschen haben das Privileg ein Leben lang in der gleichen Firma arbeiten zu können.

Manche bekommen nie einen entfristeten Arbeitsvertrag, sondern hangeln sich über Jahrzehnte von Zeitvertrag zu Zeitvertrag mit der entsprechenden Unsicherheit. Eine enorme Mobilität wird verlangt und gleichzeitig müssen dafür stabile Lebenspläne, oft auch Beziehungen, praktisch immer ein Gefühl von Sicherheit, aufgegeben werden.

Der Anspruch an Mobilität richtet sich dabei nicht nur an den Wohnort, sondern gleich auch auf die berufliche Identität. Man muss sich immer wieder neu zu erfinden. Wenn Du gut bist, kann es sein, dass Du bis zur Rente 3, 4, 5 berufliche Identitäten erarbeitest, immer wach bleibst und bereit, das Neue auf Dich zu nehmen.

Was dabei oft übersehen wird ist, dass die Kraft sich Neuem zu stellen, im Lauf der Jahrzehnte abnimmt und dass es Phasen gibt, in denen auch der stabilste Mensch in die Krise kommt und durch eine solche berufliche Situation völlig überfordert ist.

Bei aller Begeisterung, die in manchen Kreisen eine ganze Generation von immer kreativen Menschen feiert, werden Schwankungen in der Leistungsfähigkeit ebenso wie das ganz normale Älterwerden viele Menschen in problematische Situationen führen. Diese Situationen aufzufangen wird mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte sein.

Die Entwicklung des Menschen durch den Beruf.

Die beruflichen Schwellen sind Entwicklungsschwellen, die sich durch eigene, innere Prozesse selbst inszenieren. Manchmal werden sie von der Außenwelt getriggert, die dann scheinbar zum äußeren Verursacher für innere Wandlungsprozesse wird.
Wie ist es bei Dir?

  • War Dein bisheriger, beruflicher Werdegang geradlinig?
  • Fließt er wie ein Fluss kontinuierlich seiner Bestimmung entgegen?
  • der gehörst Du zu den Menschen, deren berufliche Biografie Brüche und Wandlungen aufweist?

An dieser Stelle ist es besonders wichtig, mal hinzuschauen, wie sich diese Wandlungen vorbereitet haben.

  • Hast Du daraus gelernt?
  • Haben Dir Deine beruflichen Widersacher einen Dienst erwiesen?

Und nochmal die Frage: In welchen Teilen Deiner Biografie war und ist Dein Tun authentisch, also im Einklang mit Deiner wahren Natur, und wann eben nicht?

Eins steht fest:

Die Biografie aller Menschen lässt sich in deren Erwachsenenalter gut entlang der beruflichen Schwellensituationen beschreiben und verstehen. Weitere, wichtige Kräfte, die das Erwachsenenalter gut entlang der Schwellensituationen beschreiben und verstehen. Weitere, wichtige Kräfte, die das Erwachsenenleben prägen können, sind natürlich Schicksalsschläge wie Krankheit, Trennung und Tod.

14.12.2019
Wolfgang Krahé
Heinz-Jürgen Weigt
Mehr unter: www.bridge-into-life.de

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Über die Autoren:

Heinz-Jürgen WeigtBeruf damals und heute Heinz Juergen Weigt kamphausen

Dipl.-Ing. Heinz-Jürgen Weigt war nach seinem Studium der Ingenieurswissenschaften in verschiedenen Aufgaben im Management tätig. Als Führungskraft war es ihm schon früh ein Anliegen ökonomische und humanitäre Interessen ins Gleichgewicht zu bringen. In seinem heutigen Tätigkeitsbereich bei Bridge into life, als Coach, Trainer und Unternehmensberater ist seine Leitmotivation: Führung ist eine Sonderform von Begegnung.

Wolfgang KrahéBeruf damals und heute Wolfgang Krahe kamphausen

Dr. med., Dipl.-Psych. Wolfgang Krahé ist Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, sowie Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Gemeinsam mit seiner Frau Katja betreibt er eine psychiatrisch, psychotherapeutische Praxis. Gemeinsam mit Heinz-Jürgen Weigt erarbeitete er die Organisationpsychotherapie, und gemeinsam betreiben sie Bridge into life PartG, ein interdisziplinäres Beratungsunternehmen.

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