Ausgewogenheit im Denken – DenkART

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Ausgewogenheit im Denken – DenkART

DenkART – Ich denke, also bin ich, sagte Descartes. Denken ist Tun und Tun ist nicht Sein bzw. Sein ist Nicht-Tun, sagt Eckhart Tolle. Als Metapher wählt er das Wasser der Meere und die Wasseroberfläche, wobei das Wasser dem Sein entspricht und die Wasseroberfläche dem Tun.

Welche Rolle die Ausgewogenheit / Balance im Sein hat, darüber ist schon viel gesprochen worden. Es gibt unzählige Methoden dafür. Die Rolle der Ausgewogenheit im Denken ist dagegen nur stiefmütterlich behandelt. Im Nachfolgenden geht es um deine Ausgewogenheit / . Denn wenn Ausgewogenheit / Balance das ist, was dir immer und überall unter allen Umständen dein glücklich sein und dein heil sein schenkt, was könnte wertvoller für dich sein, als automatisch und selbstregulierend das Gleichgewicht zu halten bzw. immer wieder automatisch ins Gleichgewicht zurück zu kommen?

Ur-eigentlich ist der menschliche Körper – wie auch die menschliche Psyche – genau dafür geschaffen, immer und überall im Gleichgewicht zu sein.

Wie ein Seiltänzer, der in höchster schwindelerregender Höhe auf einem Seil von A nach B jongliert und bei jedem Schritt die Balance aufgeben und gleichzeitig wiederfinden muss, so ist der menschliche Körper und die menschliche Psyche unaufhörlich damit beschäftigt, die Ausgewogenheit / Balance in den eigenen Systemen zu halten bzw. sie wieder herzustellen (sog. Prinzip der Homöostase).

Das gilt uneingeschränkt in Bezug auf das Sein, – in der Metapher von oben: das Wasser (versus der Wasseroberfläche). Den Wassern der Meere ist es vollkommen egal, ob und wie sehr deine Wasseroberfläche bewegt ist. Man nennt einen Menschen, der in dieser „Egalität“ des Wassers verwurzelt ist, dann auch „gleich-mutig“. In Bezug auf das Denken, – in der Metapher von oben: die Wasseroberfläche -, gilt allerdings eine andere Regel: Entweder du lernst auf den Wellen zu reiten. Oder besser noch: Du lernst so zu denken, dass schon gar keine Wellen entstehen.

Wie machst du das?

Homöostase“, so steht es in Wikipedia, „bezeichnet einen Gleichgewichtszustand eines offenen dynamischen Systems, der durch einen intern regelnden Prozess aufrechterhalten wird. Homöostase ist damit eine Spezialfall der Selbstregulation von Systemen.
Das Gleichgewicht spielt sich also in einem offenen dynamischen System ab und es verlangt innere Selbstregulation. Die meisten Menschen denken sich das Gleichgewicht aber genau anders herum, nämlich statisch, d.h. sie haben in ihrem Denken an das Gleichgewicht die Vorstellung von etwas, das unveränderlich und gleichbleibend ist.

Wenn du zum Beispiel das Stichwort BALANCE googelst und dazu Bilder aufrufst, wirst du Steine finden, die von Menschenhand übereinander gesetzt wurden und jetzt – aufeinander ruhend – statisch im Raum thronen. Manchmal sind diese Steine auch im Abbild einer Waage zusammengesetzt. Wie dem auch sei, es scheint, als ob die menschliche DenkART mit dem Gleichgewicht alles verbindet, nur nicht das, was das Gleichgewicht ausmacht: nämlich Dynamik und Selbstregulation, wie es oben am Beispiel des Seiltänzers aufgeführt ist.

Was heißt DenkART?

DenkART heißt DenkSPUR oder auch neurobiologisch: DenkAUTOBAHN. Als Mensch sind wir so sehr gewohnt in einer bestimmten DenkART zu denken, dass uns gar nicht bewusst ist, eine DenkART zu haben. Das ist der berühmte blinde Fleck.

In der Systemtheorie spricht man von einer Stukturdeterminiertheit. Die Struktur sitzt viel tiefer als das (Verhaltens)Muster. Sie ist meistens nicht (mehr) zu erkennen, weil sie so sehr ins Unbewusste (ab)gerutscht, d.h. so sehr automatisiert ist, dass sie nicht mehr wahrgenommen wird.

Wenn nun aber eine DenkART das gesamte Kollektiv erfasst und wenn diese DenkART eine „falsche“ Vorstellung beinhaltet, dann „tickt“ diese kollektive DenkART – einer Zeitbombe gleich – unbemerkt auf dem Grund des Kollektivbewusstseins und sendet fortlaufend Denk-Impulse mit einer „falschen“ Denkvorstellung aus, bis die Bombe entweder entschärft wird oder ihrer Bestimmung gemäß explodiert.
Mit anderen Worten: Bis die Menschheit mit ihrer „falschen“ DenkART „an die Wand fährt“.

Welcher DenkART folgst du?

Wenn ich dich jetzt an dieser Stelle fragen würde, in welcher DenkART denkst du? Denkst du im entweder-oder- Modus der Polarität oder denkst du im und-Modus der Liebe? Wenn du z.B. im Trennungsdenken unterwegs bist, findest du dich häufig mit Ambivalenzen und Entscheidungsdilemmas konfrontiert. Wenn du z.B. im Verbindungsdenken unterwegs, erkennst du die „Verbindungs-Links“ zwischen den Polaritäten und du hast eine Lösungs(er)findung zu allem. Wenn ich dich jetzt also fragen würde: Auf welcher neurobiologischen Autobahn fährst du? Hättest du darauf eine Antwort parat? Aber Achtung und Aufgepasst: Das ist eine Fangfrage. Dazu später. Beginnen wir langsam.

Die alte und die neue DenkART

Das Denken in Trennung folgt der DenkART entweder dies oder das, wozu das Denken in Verbindung mit seinem dies und das in Gegensätzlichkeit steht. Nehmen wir zum Beispiel das Polaritäten-Paar Haben / Sein (i.w.S.: materiell / spirituell). Der Unterschied beider Denkarten ist immens:
1) Das Denken in „entweder-oder“ erschafft zwei gegensätzliche, sich ausschließende Positionen, die es zu verteidigen, zu rechtfertigen, zu behaupten gilt, für die es zu kämpfen gilt. Das ist die vertikale Spaltung im A.

Das Denken in „und“ erschafft auch zwei gegensätzliche Positionen, allerdings solche, über die es zu verhandeln, sich auszutauschen, sich zu einigen gilt. Das ist der horizontale Balken im A, – die Brücke zwischen den Positionen.

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2) Die (Bewegungs)Energie beider Denkarten ist eine andere. Das entweder-oder-Denken bewegt sich auf der Horizontalebene zwischen den gegensätzlichen Positionen hin und her. Wie zwei Wellenberge so schlagen die Wogen aufeinander.

Während sich das und-Denken auf der Vertikalebene nach oben bewegt, wodurch die beiden entweder-oder- Positionen der Horizontalebene einander näher und näher kommen, bis sie sich „unvereint-vereint“ einen gemeinsamen Raum teilen.

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Das ist die Spitze im Dreieck vom A, von Max Schupbach (WorldWork) auch die Superposition genannt. Das Merkmal der Superposition ist es, dass Gegensätzliches gegensätzlich sein kann, ohne Gegensätzliches zu bewirken.

Mit anderen Worten:

Die beiden gegensätzlichen Positionen der Horizontalebene (Haben / Sein bzw. materiell / spirituell) erlauben sich im Raum der Superposition in Koexistenz und Kooperation nebeneinander-miteinander-füreinander zu sein, also ohne sich im entweder-oder-Modus gegenseitig zu bekämpfen und zu bekriegen.
Das Ergebnis ist die Synergie der Vielfalt versus „Denergie“ aus „Einfalt“. Die Superposition ist dem Verstand nicht zugänglich.

FAZIT:
So betrachtet gibt es also eine „nieder-einfältige“ und eine „höher-vielfältige“ DenkART und das menschliche Kollektivbewusstsein kann von der einen oder der anderen DenkART bestimmt und reguliert sein, ohne dass sich der Mensch als Einzelner dessen bewusst ist.

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Und nur mal angenommen, du bist in der nieder-einfältigen DenkART unterwegs und du möchtest jetzt auf die höher-vielfältige DenkART umswitchen:

Wie machst du das? Wie veränderst du deine DenkART?

Schon Einstein sagte (sinngemäß), dass das Denken, mit dem ein Problem kreiert wurde, das Problem nicht lösen kann.
Mit anderen Worten: Mit der alten DenkART kann keine neue Welt gebaut werden. Vielmehr muss das alte Denken durch ein neues Denken ersetzt werden, um eine neue Welt bauen zu können.

Das alte Denken der Jetzt-Zeit wird bestimmt durch die DenkART der Trennung, d.h. das Denken in Dualität mit dem entweder – oder der Dinge in Konsequenz. Auf unser Beispiel bezogen: Haben ODER Sein.

Krass übersetzt: Entweder bist du spirituell unterwegs oder du bist reich. Diese DenkART wird in unserer modernen Zeit, – nicht zuletzt aufgrund der Erkenntnisse aus der Quantenphysik -, zunehmend von einer neuen DenkART „attackiert“. Es ist die DenkART der Verbindung, d.h. die DenkART, die das und zwischen den scheinbar gegensätzlichen Positionen bildet und im Raum alles miteinander verbunden weiß. Auf unser Beispiel bezogen: Haben UND Sein, also spirituell und reich.

Metaphorisch gesprochen ticken in unserer Modernen Zeit zwei „Zeitbomben“ auf dem Grund der Lebensmeere, und die Wellenringe, die durch die beiden verschiedenen Denk-Impuliserungen ausgelöst werden, bilden einen Raum der Interferenz, worin sich die beiden DenkARTen nicht gegenseitig nivellieren, sondern eben „nur“ überlagern, und zwar als die „nieder-einfältige“ und die „höher-vielfältige“ DenkART (s.o.).

Eine DenkART ist ein Qualitätsmerkmal.

Eine Qualität (versus Quantität) wird – so Hegel – gebildet durch einen inneren Wertzuwachs. Der Wechsel einer DenkART erfolgt demnach über einen Wertewandel, der in sich wiederum einen Wertzuwachs darstellt.

Der Wert der alten DenkART der Trennung liegt im Merkmal der UNTERSCHEIDUNG, denn wie schon Gregory Bateson (Natur und Geist) sagte: „Nur das ist eine Information, was einen Unterschied bildet.“

Esoterisch ausgedrückt: Licht ist im Licht nicht als Licht zu erkennen. Das Licht braucht also die Finsternis, um als Licht unterscheidbar und beGREIFBAR zu existieren. Eine Unterscheidung jenseits der Ausgewogenheit, d.h. in Übertreibung wird zur (Ab)Spaltung mit der Folge von Isolation und Stagnation.

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Dem alten Wert der Unterscheidung steht der neue Wert der VERBINDUNG gegenüber mit de Folge der Wechselbeziehung, der Wechselwirkung. Eine Verbindung jenseits der Ausgewogenheit, d.h. in Übertreibung wird zur Vermischung, worin sich die Unterscheidung verliert und damit auch die Information (s.o.).

Man könnte sagen, dass sich in den beiden Wellenringen aus dem alten Trennungsdenken und dem neuen Verbindungsdenken das Element Feuer und Wasser begegnen. Zuviel des Feuers und das Wasser verdampft. Zuviel des Wassers und das Feuer erlischt.
An dieser Stelle beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz. Denn einerseits braucht es den Wertewandel, d.h. dein Denken muss sich weg bewegen von der „nieder-einfältigen“ DenkART hin zur „höher-vielfältigen“ DenkART. Und andererseits darf der Wertwandel aber nicht zu einem Werteverlust führen.
Konkret: In deiner Bewegung hin zur „höher-vielfältigen“ DenkART darf sich in dir die „nieder-einfältige“ DenkART nicht verlieren.

Deine SUPERPOSITION als dein Goldener Schnitt muss also eine neue, andere DenkART sein, die weder im entweder-oder-Modus schwingt, noch im und-Modus gebunden ist, die vielmehr einen Raum bildet, in dem beide Modi ihren eigenen Ton beibehalten und dennoch synergetisch einen neuen Ton bilden, ohne sich zu vermischen.

Wie gesagt, der Verstand kann die Superposition nicht beGREIFEN. Und Worte können sie nur annähernd umschreiben.

Die neue DenkART wäre am ehesten so zu formulieren:

Sie verbindet in der Trennung / Unterscheidung wie sie auch in der Verbindung trennt / unterscheidet.
Am Beispiel Haben / Sein: Die Superposition wäre das Haben im Sein mit Sein im Haben unvereint-vereint.

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Wie kommst du in deine Superposition?

Das DenkMal der Zukunft ist das Denken im Dreieck. Das Denken im Dreieck denkt GLEICHZEITIG

  1. in Unterscheidung der beiden gegensätzlichen Positionen rechts und links auf der Horizontalebene
  2.  im rhythmisch ausgewogenen Austausches der beiden gegensätzlichen Positionen
  3.  im Goldenen Schnitt, d.h. in der Trennung / Unterscheidung verbindend wie auch in der Verbindung trennend / unterscheidend.

Im Denken im Dreieck (er)findet sich deine Superposition, in der sich Feuer und Wasser synergetisch umarmen, ohne sich miteinander zu vermischen, noch sich voneinander abzuspalten. Der berühmte welterschaffende Tanz des Shiva, – auf der Denkebene wäre er hier zu lokalisieren.

Das Denken im Dreieck ist die neue DenkART der Zukunft. Es ist die DenkART der Ausgewogenheit, die sich durch Übung installiert und durch Gewohnheit automatisiert und für Ausgewogenheit im Tun sorgt mit dem allseits geliebten und erträumten (Denk)Flow in der Folge.

04.01.2021
Elisabeth Maria Anna Betsch
Wingwave Coach für Frauen
www.tipitopi.eu

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