Die Kraft des Suchens – Leseprobe

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mann-gedanken-suchen-beanieDie Kraft des Suchens 

Leseprobe aus dem Buch: Die Kraft des SuchensDein Weg zu physischer und mentaler Stärke
von Robert Ehrenbrand

Ein weiteres Buch über Selbsterkenntnis, Selbstfindung und Yoga?
Ich höre das „Wellness“-Regal im letzten verbliebenen Buchladen unseres Vertrauens laut ächzen – vollgestopft mit Tipps und Tricks, wie wir uns selbst und unser Leben optimieren können: von Bewegung und Schlaf über Sexualität, Atmung und Ernährung bis hin zu der richtigen Art und Weise, unseren ungenutzten Foam-Roller auf dem Kopf zu balancieren.

Die Flut der Veröffentlichungen dazu nimmt immer noch kein Ende. Sicher ist nur eines: Wir scheinen uns gänzlich und dauerhaft in die Hände von sogenannten „Experten“ begeben zu müssen, um unseren Aufenthalt auf diesem seltsamen Planeten zielführend zu etwas zu machen, das vor allem Sinn hat. Neben diesem Sinn allerdings auch Freude verspüren zu wollen, zumindest ansatzweise, erscheint dabei fast schon gierig. Oder zu unernst?

An diesem Punkt erlaube ich mir, mich kurz einzuschalten – als Wirtschaftspsychologe, als Coach und Trainer, als Lehrer, Musiker und Mensch. Zugegeben, ich bin auch ein Experte, doch mein Buch ist primär einer einzigen Frage gewidmet:

Wie kannst du es als denkender, fühlender und „machender“ Mensch endlich schaffen, dir nicht länger selbst im Weg zu stehen?

Man könnte es auch anders formulieren: Ich glaube fest daran, dass es Möglichkeiten und Wege für dich gibt, dein Leben mit Sinnhaftigkeit UND Freude zu befeuern, ohne von „Experten“ abhängig zu sein.
Um die Sache „Expertentum“ zu klären, lass uns mit einer kurzen Parabel beginnen. Nein, nicht aus der Tiefenpsychologie und auch nicht aus einem vergangenen Zeitalter in Indien. Wir begeben uns vielmehr – ich wünschte, dort würden sehr viel mehr Schriften über Yoga und Selbstfindung beginnen – ins Reich der Stand-up-Comedy. Yep, du hast richtig gelesen.

Vielleicht erinnerst du dich an den schon etwas in die Jahre gekommenen US-amerikanischen Stand-up-Comedian Bob Newhart und seinen genialen Sketch „Stop it“.

Falls nicht, will ich dir kurz skizzieren, worum es in der kurzen Comedy-Einlage geht:

Eine junge Dame betritt die Räumlichkeiten eines Therapeuten (gespielt von Bob) und berichtet von ihrer lähmenden Angst, in einer Kiste begraben zu werden. Der Therapeut fragt nach, ob schon jemals jemand versucht hätte, sie in einer Kiste zu begraben. Die Dame verneint zwar, kommt aber dennoch immer wieder auf eben diese Angst zu sprechen. Im Verlauf der Session kommen außerdem immer neue Ängste der Dame ans Licht. Der Rat des Therapeuten ist simpel: „Stop it!

Bevor du jetzt darüber rätselst, ob dieser Sketch in unserer Zeit noch politisch korrekt wäre und ob ich mich gegebenenfalls über Menschen mit Ängsten lustig mache, lass uns gleich gemeinsam die Kurve kriegen: Selbstverständlich geht es mir nicht darum, mit diesem saloppen Beispiel die häufig unglaublich schwerwiegenden Angstzustände von Menschen zu karikieren. Warum, wirst du im weiteren Verlauf noch erfahren – (Spoiler alert: Ich kenne Ängste leider nur zu gut). Ich erwähne den Sketch, weil ich der festen Überzeugung bin, dass wir viele unserer Zustände, wenn schon nicht frei wählen, dann doch mindestens selbst produzieren – bewusst oder unbewusst. Wir können demnach unsere innere Landschaft auch selbst neu erschaffen oder verändern.

Im richtigen Moment innezuhalten und sich selbst aus der (freien) Bahn zu gehen, ist eine wahre SUPERPOWER.

Du brauchst keinen Händchen haltenden Guru. Alles, was du brauchst, ist ein klein wenig Humor und viel Kraft, und wie du zu beidem gelangst … na ja, darum geht es in diesem Buch. Ich möchte, dass du den Sketch und vor allem den Ratschlag von Bob im Hinterkopf behältst, wenn wir uns jetzt gemeinsam auf eine Reise begeben. Also, schnall dich an, atme tief durch und wir machen uns zusammen auf den Weg. Welchen Weg?

Den, der definitiv schwierig zu gehen ist, der aber auch das Potenzial hat, dich zu dir selbst zu bringen. Und wenn sich innere Dramen, negative Zustände oder übertrieben gut funktionierende Fantasien währenddessen immer mal wieder aufmachen, deinen inneren Weg zu kreuzen, weißt du ja bereits jetzt, was zu tun ist:

STOP IT!

DIR GEHT’S GUT …

Wenn du dieses Buch in Händen hältst, ist die Chance groß, dass du bereits einige der eben erwähnten Bücher (aus dem „Wellness“-Regal) oder Blogs oder Tipps oder Hacks kennst und vielleicht sogar schon so manches ausprobiert hast. Vielleicht möchtest du einfach dein Potenzial mehr ausschöpfen, vielleicht hast du ganz bestimmte Ziele, die du zeitnah erreichen willst, und vielleicht gibt es Probleme in deinem Leben, die ohne die Hilfe von Experten als nicht zu bewältigen erscheinen.

All dies sind weder unehrenhafte Bemühungen, noch möchte ich dich davon abhalten, deine innersten Ziele zu verfolgen oder endlich deine drängendsten Probleme anzugehen. Und schon gar nicht möchte ich, dass du aufhörst, dir dein Leben erfüllt vorzustellen.

Aber die Wahrheit ist doch:

Egal, in welcher Lebensphase wir uns befinden, das Leben ist kompliziert! Vielleicht ist es komplizierter mit einer läufigen Hündin und drei Kindern, die gleichzeitig die Grippe haben, als mit Anfang zwanzig in einer Berliner Wohngemeinschaft. Aber kompliziert ist wohl jede Lebensphase auf ihre Art.

Vielleicht ist dein Job so langweilig, dass selbst YouTube als Unterhaltungsinsel langsam unerträglich wird und du begonnen hast, dein eigenes LEGO-Kriegsschiff zu entwerfen. Oder aber dir macht inzwischen nichts mehr wirklich so viel Freude wie noch in deiner Jugend. Irgendwie ist die Luft raus, selbst aus Dingen, die dir mal unglaublich viel bedeutet haben.

Egal, womit unsere derzeitige Situation aufwartet, wir können, so glaube ich, einfach mal festhalten:

Das Leben bietet immer neue Herausforderungen, und wir sind oftmals einen oder auch drei Schritte hinterher, was deren Aufarbeitung oder gar Lösung anbelangt.

Das ist an sich schon okay, solange wir nicht aus den Augen verlieren, dass wir nur eine Chance erhalten, unser Leben auch wirklich zu leben. Nur eine! Und selbst ein orthodoxer Hindu-Mönch würde zustimmen, dass unsere nächsten Geburten keineswegs sicher in eine menschliche Inkarnation führen werden. (Du kennst die anderen Varianten? Wir könnten auch als Wurm oder Qualle auf diesen Planeten zurückkehren.)

Es wäre also sinnvoll, das Beste und Erfüllendste aus diesem aktuellen Planeten-Rundgang herauszuholen. So weit, so gut. Egal, ob wir ein hängen gebliebener Mod am Strand von Brighton sind, der sich an einer Solo-Wiederherstellung der Kampfszenen aus Quadrophenia versucht, ein Bürotäter auf dem Weg ins nächste Meeting, ein surfender Zahnarzt im Urlaub oder ein Mönch in einem entlegenen Kloster in Griechenland – es gibt schon so etwas wie einen gemeinsamen Nenner, und zwar unsere bewusste oder weniger bewusste Suche nach Glück.

Als Grundbaustein unserer Existenz ließe sich also herauskristallisieren, dass wir alle irgendwie nach Glück streben.

Natürlich gibt es verschiedenste Grundbedürfnisse, die unserer Suche nach Glück vorgelagert sind. Einen sicheren Ort zum Schlafen, genug zu essen, ein geschütztes Umfeld für unsere Familie und so weiter. Doch ganz im Zeichen des alten Sprichworts „Wer Hunger hat, hat nur ein Problem. Sobald wir satt sind, haben wir viele Probleme“ scheint ein Abdecken unserer existenziellen Bedürfnisse ein zwar wichtiger, aber dennoch nur erster Schritt zu sein, um unser fragiles Dasein auch wirklich genießen zu können.

Die Suche nach Glück hat uns sogar auf direktem Weg zur Suche nach Komfort geführt – und genau da wird es wirklich kompliziert. Ich möchte dich in diesem Buch mit Statistiken verschonen. Erstens, weil sie mich selbst sehr schnell sehr müde machen, und zweitens, weil mich der Statistik-Professor aus meiner weit zurückliegenden Universitätszeit bereits in der ersten Vorlesung wissen ließ, dass sich mit ausreichendem statistischen Geschick so ziemlich alles glaubhaft belegen lassen würde. Drittens geht es hier um DICH und nicht um Mehrheiten und Zwischenwerte und dergleichen.

Es geht, kurz gesagt, einfach um DICH, der oder die einen Schritt auf sich selbst zugeht.

Das wiederum wäre dann fast Yoga, aber so weit sind wir noch nicht. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, Komfort. Klingt an sich gar nicht verkehrt. Netflix, eine bereits gut konditionierte (aka: weich gelegene) Couch, BIO-Chips. Und das alles zusätzlich zum Dach über dem Kopf und den Smoothies oder einem leckeren Menu to go.

Als Menschen der westlichen Hemisphäre haben wir derzeit ein Maß an Komfort erreicht, das in der evolutionären Historie unseres Planeten wohl einzigartig ist. Ich brauche hier keine einschläfernden Statistiken. Nimm kurz das Geschichtsbuch deines Teenage-Sohns zur Hand oder stolpere mit deinem Hund an der Leine in die nächste Stadtbibliothek. Oder verlasse deine Couch gar nicht und bemühe die Suchmaschine, und zwar diejenige, die dich nach deinem Empfinden am allerwenigsten ausspioniert. Fakt ist:

Den meisten von uns geht es rein evolutionstheoretisch gesprochen besser als Menschen jemals zuvor.

Und gemäß unserer Suche nach Glück müsste dieses Maß an Komfort eigentlich ausreichen, um uns auf diesem Planeten zu fühlen wie ein Rosettenmeerschweinchen, welches das beengte Zuhause in der Zoohandlung für ein Stück Garten auf dem Land verlassen darf. Und genau hier streue ich einen meiner kurzen spaßbremsenden Sätze ein: Das stimmt so leider nicht!

Dass wir in der westlichen Welt so gute medizinische Versorgung und so gut gesalzene Mikrowellen-Gerichte wie nie zuvor genießen dürfen, hat uns in keiner Weise Glück beschert. Was es uns beschert hat, ist viel und noch mehr Komfort. Wir müssen uns weniger bewegen als je zuvor, und wer es doch tun will, aber die Frisur dabei vor störenden Windböen bewahren möchte, der begibt sich auf ein Laufband im Innern eines neonbeleuchteten Fitness-Studios. Und wen es dazu noch belasten könnte, beim Laufen aus dem Fenster sehen zu müssen, der richtet seinen Blick auf einen XXL-Bildschirm und schaut einer anderen Existenz im Reality-TV zu.

Für manche von uns ist das Besorgen von Nahrung vielleicht lästig, denn wer steht schon gerne an einer Kasse an. Vielleicht ist uns auch unser Job lästig und vielleicht sogar unsere Partnerschaft, aber das Überleben ist mittlerweile für die meisten von uns absolut machbar. Und das, ohne dabei auch nur ins Schwitzen zu geraten. Nun wäre das alles ja relativ genial – Amazon Prime macht’s möglich! –, aber die skandalöse Wahrheit ist, dass dieses Level an Komfort unserem Streben nach Glück keinesfalls entgegenkommt.

Unfassbar schwer zu lesende und nicht minder empörende psychologische Untersuchungen zeigen vielmehr, dass Unbehagen, Angst, Panikattacken und generelles Unwohlsein weite Teile unserer Existenz fest im Griff haben. Zum Beispiel den Teil, den wir unseren Geist nennen, auf den wir so unfassbar stolz sind. Oder den anderen Teil, unsere Emotionen. Und wenn diese Bestandteile nicht mehr in unserem Sinne arbeiten, hilft ein satter Magen oder ein trockenes Ruheplätzchen nur noch bedingt.

Objektiv betrachtet leben wir ohne Zweifel im sichersten, sattesten und informiertesten Jahrhundert auf diesem Planeten –

egal, wie der Einzelne die derzeitige globale Situation einschätzt.
Gerade deshalb ist es zumindest verwunderlich, dass große Teile der Erdbevölkerung ausgerechnet mit mentalen Problemstellungen zu kämpfen haben. Und egal, wie schwarz man die derzeitige Lage sehen könnte, sie ist mindestens als bedenklich einzuschätzen. Bedenklich schon allein deshalb, weil vornehmlich Menschen der komfortorientierten Staaten in zunehmendem Maße auf Medikamente zurückgreifen, um sich bei Laune zu halten. Und wir sprechen hier von ärztlich verschriebener(!) Medikation. Was manche mit Drogen und Alkohol anstellen, um sich „gut zu fühlen“, kommt hier noch erschwerend hinzu.


Buchtipp:Kamphausen-Ehrenbrand-Kraft-des-Suchens-Cover

Die Kraft des Suchens
Dein Weg zu physischer und mentaler Stärke
von Robert Ehrenbrand

SUCHEN – NICHT FINDEN.
BEWEGEN – NICHT ANKOMMEN.
WACHSEN – NICHT WISSEN.
ERLEBEN – NICHT EXISTIEREN.

Yoga kann so viel mehr sein als nur Bewegungsabläufe. Und Meditation kann ein wirkliches Abenteuer darstellen. Du brauchst Intensität, aber auch einen starken Geist und Unabhängigkeit von wankelmütigen Emotionen. Starte mit einem Programm für deinen Körper und deinen Kopf, das du garantiert schaffen kannst und gib dann dein Bestes. Es wird dein Leben gravierend verändern. Versprochen!

Mehr über das Buch erfahren

22.03.2021
Robert Ehrenbrand
www.robertehrenbrand.de


Vita: Robert Ehrenbrand

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©Birgit Hart

Robert Ehrenbrand ist Vater, Ehemann, Yogi, Wirtschaftspsychologe, Kampfsport Enthusiast, Coach und Musiker (Bassist der US-amerikanischen Band BOYSETSFIRE).

Er unterrichtet Seminare, Yogaklassen und virtuelle Trainings, in denen er Menschen hilft, physisch wie auch mental zu wachsen mit dem Ziel, die eigene Kraft und Intuition zu erwecken und verborgene Potentiale zu finden. www.robertehrenbrand.de

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