Unteilbarer Geist der Weltreligionen

Moench im Hochgebirge der Weltreligionen

Unteilbarer Geist der Weltreligionen – Im Hochgebirge der Weltreligionen

Universal Wisdom
A Journey through the Sacred Wisdom of the World

Am 12. Oktober 1996 wurde im berühmten Benediktinerkloster Andechs am Ammersee in einem unvergesslichen Festakt mit 150 Personen die deutsche Version „UNTEILBARER GEIST“ – das 600-seitige geistige Vermächtnis des Benediktinermönchs und Mystikers Dom Bede Griffiths (1906 – 1993) vorgestellt.

Der legendäre Jesuitenpater und persönliche Freund von Mahatma Gandhi (1869 – 1948) Professor Dr.Dr. Michael Anthony Windey (1921 – 2009), der mehr als 60 Jahre in Indien auf leisen Sohlen Überragendes geleistet hatte, hielt den beeindruckenden Festvortrag.

Anfang September 1990 kam Bede Griffiths aus Indien zum ersten Mal zu uns an den Tegernsee.

Moench im Hochgebirge der Weltreligionen
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Er verliebte sich in oberbayerische Gebirgslandschaft, die Natur war für ihn ein Lesebuch Gottes.

Beim gemeinsamen Blick auf die „Blauberge“ (Sanskrit: Nilgiri) am 5. September 1990 entstand urplötzlich in uns beiden die Idee zu einem großen Buch über die Weltreligionen aus spiritueller Sicht.

Die Arbeit an dem großen Opus „UNIVERSAL WISDOM“ ging voran – im ständigen Austausch zwischen Tannirpalli/Süd-Indien und Kreuth.

Damals gab es noch keine E-Mail-Verbindung. Unendlich viele Briefe und  Dokumente mussten auf dem Postweg ihre Bestimmung finden.

Gemeinsam hatten wir eine Textauswahl getroffen. Mich hatte es sehr viel Mühe gekostet, die Abdrucklizenzen zu erhalten.

Im April 1991 – es war extrem heiß – hatte ich mit Bede Griffiths

in seinem Ashram an der Fertigstellung des gesamten Buches gearbeitet.
Er hatte eine faszinierende 50-seitige Einführung geschrieben in gestochen klarer Handschrift – kaum eine Korrektur.

An einem dieser feuchtheißen Frühlingstage – kein Mensch war im Ashram – bat ich meinen verehrten Meister um eine zusätzliche Arbeit. Ich wünschte mir kurze Einleitungstexte zu den 7 Kapiteln „Hinduismus“, Buddhismus“, „Chinesische Tradition“, „Sikhismus“, Islam“, „Judentum“, „Christentum“.

Am Morgen des 24. April 1991 wanderte Dom Bede von seiner Hütte im Ashram 2 km entlang des Ufers des River Cauvery zu einem entlegenen Platz in völliger Abgeschiedenheit, wo er in einer Hängematte den Tag verbrachte und mir in den frühen Nachmittagsstunden seine geistigen Erzeugnisse ablieferte.

Ich war überwältigt. Alle sieben verschiedenen Manuskripte hatte er ohne Zuhilfenahme von Büchern verfasst – dieses Wissen war sein Wesen, das mit der Urquelle immer verbunden war..

Bede Griffiths schrieb in seiner klaren Handschrift die offizielle Widmung für das Buch:

UNIVERSAL WISDOM dedication for Roland Ropers
©UNIVERSAL WISDOM dedication for Roland Ropers

„To Roland Ropers
This book of Readings in the Sacred Writings of the World was originally conceived and has now been brought to completion by Roland Ropers after a meeting in his home in Kreuth in the Bavarian Alps in September 1990. This project developed while I was in Canada and the United States and the texts were finally selected and brought together when we met in Shantivanam in April 1991. We have called the book the UNIVERSAL WISDOM and it is being published in the hope that it may help those, who are in search of truth today, to meditate on the wisdom which is our common inheritance and which can bring unity to a divided world.“

Nun begann die Suche nach einem geeigneten Verleger.

Es war extrem schwierig. Schließlich war Harper Collins, London und San Francisco, damals der größte Verlag der Welt, bereit, das Buch zu machen.

Im April 1992 war ich mit Bede Griffiths in London, wo wir gemeinsam den Vertrag mit Harper Collins unterschrieben hatten. Dennoch zog sich die endgültige Publikation sehr zäh hin. Die 600-seitigen Druckfahnen hatte ich 5mal korrigiert bis zur Freigabe.

Lord Yehudi Menuhin (1916 – 1999) schickte mir ein Statement:
„Das Unbegrenzte darf niemals eine Herrschaft des Begrenzten dulden! Bede Griffiths ist ein authentischer Zeuge für die Weisheit der großen Religionen. Er offenbart meisterlich und wunderbar die Gegenwart Gottes.“

Bede Griffiths starb am 13. Mai 1993 in seiner Ashram-Hütte in Shantivanam.

Cover Universal Wisdom

Er hat leider die Publikation seines großen spirituellen Vermächtnisses nicht mehr erlebt.

Im Mai 1994 erschien zunächst die englische Ausgabe in London, die ich am 12. Mai am Fest Christi Himmelfahrt in der Kirche des Magdalen College der Universität Oxford vor über 400 Zuhörern erstmalig präsentieren konnte.

Der XIV. Dalai Lama schrieb:
„Seine Vision hat ihm den Weg gewiesen, Herz und Verstand der Menschen zu öffnen für den Frieden und die Einheit, welche aus dem Verständnis und der gegenseitigen Anerkennung der großen Religionen erwachsen.“

Zusammen mit dem heute 98-jährigen Mönch & Mystiker David Steindl-Rast (geb. 1926 in Wien) haben wir das Buch im September 1994 im ESALEN-Institute in Big Sur/Kalifornien vorgestellt.

Für die deutsche Ausgabe „UNTEILBARER GEIST“ (Oktober 1996) hatte ich ein Nachwort geschrieben: „Durch Transformation zur Befreiung“. Mein Originalmanuskript war in englischer Sprache: “The Experience of GOD’s Presence” – vorgetragen auf der Conference of Buddhist and Christian Studies im August 1996 an der University of Chicago – in Anwesenheit des XIV. Dalai Lama.

Für die deutsche Ausgabe gab es eine Fülle von bemerkenswerten Statements:

Carl Friedrich von Weizsäcker:
„Die nahe Zusammenarbeit der Weltreligionen ist meiner Überzeugung nach eine der wichtigsten Aufgaben des kommenden Jahrhunderts und der darauffolgenden Zeit. Das Buch von Bede Griffiths enthält Quellen für genau diese Zusammenarbeit und scheint mir daher ein besonders wichtiges Werk.“
(Der Physiker und Philosoph Carl-Friedrich von Weizsäcker, 1912 – 2007, war ein großer Geist. Er war der Mitinitiator des 1. Weltgebetstreffens im Oktober 1986 in Assisi, an dem Papst Johannes Paul II. und der XIV. Dalai Lama sowie 150 Vertreter diverser Religionsgruppen aus der ganzen Welt teilnahmen).

Bede Griffiths lebte so, wie er schrieb:

Moench Bede Griffiths April 1991
Foto© von Roland R. Ropers April 1991 Der 84-jährige Mönch & Mystiker Bede Griffiths arbeitet in seinem süd-indischen Ashram an seinem epochalen Vermächtnis: „UNIVERSAL WISDOM”

„Ein Mönch muss immer auf der Suche nach Gott sein, sich fortwährend bemühen, Gott zu verwirklichen und die Wirklichkeit der verborgenen Gegenwart Gottes in der Tiefe des eigenen Herzens zu entdecken.“

Für Bede Griffiths war der Mönch ein Mensch, der seinen wahren Mittelpunkt gefunden hat. Aus der Kontemplation schöpfte er seine Lebensenergie. Er war davon überzeugt, sie sei die Bestimmung allen menschlichen Lebens.

Seine Briefe, Vorträge, Predigten und persönlichen Gespräche waren so bereichernd, weil sie alle dieser kontemplativen Dimension aus dem tiefsten Inneren entsprangen.

Den Kontemplationsvollzug sah er nicht nur als Begegnung mit der Transzendenz, sondern auch als schmerzliche Erfahrung der Selbstentdeckung, „da sie Selbsterkenntnis und Läuterung bewirkt und die Illusionen, die wir über unser Selbst haben, zerschlägt, je näher wir dieses Mysterium der Transzendenz berühren.“

Disziplin, so sagte mir Bede Griffiths wiederholt, besteht vor allem im Stillhalten. Das macht sie nicht weniger anstrengend. Aber alle Anstrengung fließt ein in die entscheidende Aufgabe, sich nicht zu bemühen.

Um es mit den Worten von T.S. Eliot in den „Four Quartets“ zu sagen:

„Ich sprach zu meiner Seele:
sei still und warte, ohne zu hoffen,
denn Hoffen wäre auf Falsches gerichtet;
warte ohne zu lieben,
denn Liebe wäre auf Falsches gerichtet;
da ist noch der Glaube,
doch Glaube, Liebe und Hoffnung
sind alle im Warten.“

05.12.2024
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist

https://kardiosophie.network


Über Roland R. Ropers

Ehrfurcht vor dem Leben Roland Ropers

Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar– und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.

>>> zum Autorenprofil

Alle Beiträge des Autors auf Spirit Online

Buch Tipp:

cover kardiosophie Roland RopersKardiosophie
Weg-Weiser zur kosmischen Ur-Quelle

von Roland R. Ropers und
Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu

Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.

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