Mystische Prinzipien der Heilung

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mystisch-heilung-baum-wasser-natur-sunsetMystische Prinzipien der Heilung

Leseprobe der deutschen Buch Ausgabe: Kollektives Trauma heilen
Persönliche und globale Krisen verstehen und als Chance nutzen
von Thomas Hübl

Wir müssen das Abenteuer nicht einmal allein wagen, denn die Helden aller Zeiten sind uns vorausgegangen.
Das Labyrinth ist bestens bekannt. Wir müssen nur dem Weg des Heldenpfades folgen, und wo wir gemeint hatten, Gräuel zu finden, werden wir einen Gott finden.
Und wo wir gemeint hatten, einen anderen zu erschlagen, werden wir uns selbst erschlagen. Wo wir gemeint hatten, nach auffen zu gehen, werden wir in das Zentrum unseres eigenen Daseins gelangen. Und wo wir gemeint hatten, allein zu sein, werden wir mit der ganzen Welt sein.
Joseph Campbell
Der Heros in tausend Gestalten

Der amerikanische Mythenforscher Joseph Campbell beschrieb zwei Taten, die ein Held oder eine Heldin auf ihrer archetypischen Reise zu vollbringen haben. Bei der ersten geht es um etwas Materielles, um irgendeine handfeste äußere Aufgabe, die sehr schwierig, ja unmöglich erscheinen kann und die man nur mit viel Mut bewältigt.

Die zweite Tat ist weniger klar, da sie spiritueller Natur ist. Sie schickt den Helden auf eine Reise, in deren Verlauf er verborgenes mystisches Wissen über die menschliche Existenz aufspürt und in vielen Fällen mit einer höheren Botschaft oder mit einem Leben spendenden Elixier zurückkehrt.1 Dabei fand Campbell heraus, dass alle Heldenreisen, von den ältesten Mythen bis zum modernen Filmdrehbuch, ein annähernd gleiches Verlaufsmuster haben.

Wir sind immer Held oder Heldin unserer eigenen Geschichte, ob wir es mit Drachen oder Dämonen, mit Sirenen oder Heiligen zu tun bekommen, ob wir an magisch vorgegaukelten Orten Himmelsmusik hören oder einfach den alltäglichen Prüfungen und Versuchungen des »gewöhnlichen« Lebens ausgesetzt sind.

Jede Heldenreise läuft letztlich auf eine Verwandlung hinaus.

Den Toren ist es bestimmt, am Ende weise zu sein. Die Geschichte des Zynikers endet damit, dass seine starre Haltung aufgebrochen wird und er sich ungeschützt und damit authentisch zeigt. Der Verzweifelte findet am Ende Hoffnung, Vertrauen und Erneuerung. Der Furchtsame oder Schwache wächst im Laufe seiner Geschichte in den Adel seiner wahren Stärke hinein. Das sind Grundformen der geistigen Reise, sie beschreiben den Bogen des Seelen-Narrativs.

Wenn wir uns auf den Weg machen, folgen wir damit unserem Ruf, dem Weckruf, der eigentlich immer ergeht, der aber nur gehört wird, wenn das Herz von großem Verlangen erfüllt ist.
Heute ergeht ein neuer Ruf, eine ganz entschiedene Aufforderung, die einer tiefen kollektiven Sehnsucht entspringt. Wir sind zu einer gemeinsamen Heldenreise aufgerufen, bei der wir im praktischen wie im spirituellen Sinne aktiv werden müssen.

Im Grunde ist das ein Weg der kollektiven Heilung, und für das Gelingen kommt es darauf an, die Kluft zwischen der Welt der Wissenschaft und der des Geistes zu schließen, zwischen zwei lebenswichtigen, aber bislang als unvereinbar wahrgenommenen Domänen. Wenn dieser Weg sein Ziel findet, wird Einheit statt Spaltung, Integration statt Trennung herrschen. Und wie bei allen großen Heldenreisen ist es so, dass unser Leben auf dem Spiel steht.
Dieses Buch möchte die Dringlichkeit des Rufs herausstreichen und appelliert an den Helden und die Heldin in jedem von uns.

Das Ensō-Prinzip

Mystische Erkenntnis ergibt sich aus direkter und unmittelbarer Erfahrung des Göttlichen. Diese Erfahrung gewährt uns einen flüchtigen Blick auf das Mysterium im Innersten von allem und hinterlässt bei Suchenden ein Gefühl von gesteigerter Bewusstheit, einen klareren Blick auf die eigene Person und andere, auf Mensch und Kosmos. Wenn der spirituelle Blick nicht mehr von Doktrinen und Dogmen getrübt ist, wenn Parteiinteressen und Machtstrukturen ihren belastenden Einfluss verlieren, können die zeitlosen Grundsätze eines gesunden, harmonischen und erfüllten Daseins wieder Raum greifen.

Unabhängig von der jeweiligen Kultur, Religion oder Epoche offenbaren uns die Grundprinzipien der großen Weisheitstraditionen immerwährende Wahrheiten über das Menschsein, die Natur der Wirklichkeit und für manche über das Göttliche.
In mystischen Lehren geht es nie einfach um Wissen, sondern um Resonanz, Kohärenz, Er-Innern und Erfüllung – es geht darum, in eine tiefere Klarheit der Wahrnehmung zu kommen.

Das vor allem im Zen-Buddhismus verbreitete Ensō-Symbol, manchmal als »Erleuchtungskreis« oder »Kreis der Unendlichkeit« bezeichnet, taucht in der japanischen Kalligraphie sehr häufig als ein vollkommen unvollkommener offener Kreis auf. Das Ensō- Symbol steht häufig für Satori oder Kenshō – wörtlich »Schau des eigenen wahren Wesens« –, die meist einfach mit »Erleuchtung« übersetzt werden. In diesem Sinne repräsentiert das heilige Kreissymbol auch die Weite des Raums und die Zyklen des Werdens und Vergehens zusammen mit der großen Unendlichkeit, in der sie sich abspielen: Vollendung und zugleich offener Raum für die Erneuerung.

Enso-symbol
Das Ensō-Symbol
 

Das Ensō-Symbol verdeutlicht auch den Transformationsweg der Energie durch die Materie, von dem sie auf einem höheren Entwicklungsstand in den Frieden zurückkehrt.

Auch an unserem Leben wird dieses Prinzip erkennbar.
Wenn es irgendwo zu Stauungen meines Chi, meiner Lebensenergie, kommt und sie nicht mehr ihrem natürlichen Entwicklungspfad folgen kann, spaltet sie sich vom Ganzen ab und endet dann im Unbewussten. Das bedeutet, dass ich diese Abspaltung nicht bemerke, aber sie trotzdem als zusätzlichen psychischen Ballast mit mir herumtrage. Es hat etwas von dem, was im Computerbereich als Fragmentierung der Festplatte bezeichnet wird: Unabgeschlossene Prozesse hinterlassen Dateifragmente, deren Häufung schließlich das ganze System ausbremsen.

Nehmen wir an, ich würde mittags ein schwieriges Gespräch mit einem Kollegen führen, aus dem ich gereizt, angespannt und in einer Abwehrhaltung herausgehe. Im weiteren Verlauf dieses Tages spiele ich dieses Gespräch immer wieder im Kopf durch, und jedes Mal stellt sich die gleiche Irritation und Anspannung wie während des Gesprächs ein, und das bleibt auch so, wenn ich schon längst nicht mehr an den Kollegen denke. Am Abend treffe ich mich zum Essen mit einem Freund. Wenn ich die Erlebnisse dieses Tages dann noch nicht verarbeitet habe, könnte ich eigentlich gleich ein drittes Gedeck für meinen energetischen Ballast herrichten lassen. Und mein Freund wird diesen Dritten vermutlich spüren, auch wenn ich ihm nicht davon erzähle, wie es mir geht und weshalb. Und sollte beim Essen irgendetwas hin- zukommen, was mich noch weiter irritiert, stehe ich am Ende mit noch mehr energetischem Ballast vom Tisch auf.

Die ungelöste Energie bedrückt mich nicht nur und wirkt sich auf meine ganze Wahrnehmung aus, sondern verhindert auch, dass ich ganz im Augenblick gegenwärtig bin.

Es ist die Energie einer nicht bereinigten Vergangenheit und sie ist in diesem Sinne karmisch. Indem sie die Verbindung mit dem jeweiligen Augenblick verhindert, verzerrt sie nicht nur meine Wahrnehmung, sondern auch grundsätzlich mein Erleben von Raum und Zeit. In den mystischen Traditionen werden Fragmentierung, Stagnation und Isolation als Schwäche, Gebrechen oder Krankheit aufgefasst. Wenn sich ein Organ, eine Struktur, ein System des Körpers oder auch der ganze Mensch ausklinkt, absondert, isoliert oder Mangel leidet, gehen die innere und äußere Kommunikationsfähigkeit und Informationsaufnahme teilweise oder ganz verloren.

Das kann die Gesundheit des Organismus gefährden, und Heilung bedeutet dann, dass die Wege erneut geöffnet und die Verbindungen wiederhergestellt werden, bis sich die Dinge zuletzt zum Kreis schließen wie im Ensō-Symbol.

Beim Werk der Heilung wird unser unbewusstes Gepäck in einem geschützten Rahmen ausgepackt.

Es ist so etwas wie eine Defragmentierung, durch die ein höheres Maß an Integration entsteht. Danach sind wir auf unserem weiteren Weg leichter und lichter, sodass wir voller und tiefer im Augenblick präsent sein können, da uns Vergangenes nicht mehr so belastet und nicht mehr so viel Energie und Aufmerksamkeit kostet. Wir sind zunehmend präsent, wir sind hier, wir sehen und fühlen unsere Welt klar und scharf. Wie Dorothy in Der Zauberer von Oz erscheint uns die Welt auf einmal in Technicolor.

Mit der Rundung des Ensō-Kreises tritt wieder Frieden ein. Durch die offene Stelle kann göttliche Intelligenz einströmen. Was bisher die gewöhnliche Welt war, ist auf einmal ganz ungewöhnlich und alle isolierten und gestauten Bereiche können wieder frei atmen und beben erneut vor Energie und Vitalität. Fließend durchdringen die Systeme einander, tauschen sich aus und sprühen vor Lebendigkeit.

In den vor uns liegenden Kapiteln werden wir uns aktuelle und allgemein anerkannte psychologische, neurologische, epigenetische2 und soziokulturelle Befunde zur Trauma-Thematik ansehen, bei denen wir uns aber immer wieder auf die alten mystischen Prinzipien des Menschseins und der Heilung beziehen. Auf diese Weise lassen wir Wissenschaft und Spiritualität einen heiligen Bund eingehen und daraus eine Doppelhelix aus alter Weisheit und moderner Erkenntnis entstehen.

Das Schicksal der nicht geheilten Helden

Aus der Sicht eines Mystikers (oder C. G. Jungs) werden alle nicht zur Kenntnis genommenen, unverarbeiteten oder verleugneten Erlebnisse oder Gefühle im Reich des Unbewussten oder Schattens gespeichert. Es sind Erfahrungen, die von der Psyche nicht integriert werden und deshalb immer wieder in neuer, aber irgendwie vertrauter Form auftauchen, ja auftauchen müssen. Bei dem, was wir Schicksal nennen, handelt es sich in Wahrheit um nicht integrierte Vergangenheit, und die fragmentierte, nicht integrierte Vergangenheit findet ihren Niederschlag in einer Zukunft der Wiederholungen – ein gleichsam programmierter Weg, auf dem sich der Einzelne ebenso wie das Kollektiv bewegt, bis das Vergangene dem Licht des Bewusstseins ausgesetzt und dadurch wieder geeint wird und schließlich heilen kann.

Dieses mystische Wissen findet seinen Niederschlag in der Geschichtswissenschaft und Psychologie und bestätigt die Worte des Philosophen George Santayana: »Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.«3

Wir können dieses erneute Durchspielen von Schatten-Inhalten als Karma auffassen; dieses Sanskritwort bedeutet ursprünglich so viel wie »Wirkung« oder auch »Schicksal« beziehungsweise »Bestimmung«. Oder wir erkennen darin das, was wir nach heutigem Verständnis als Trauma oder spezifischer als Retraumatisierung bezeichnen: die unbewusste Wiederholung früherer Trauma-Umstände bei uns selbst und anderen.

Alle Inhalte meines Unbewussten fließen mit denen aller anderen Menschen zusammen und vermischen sich mit ihnen.

So entsteht der kollektive Schatten, den wir uns als dunkle unterirdische Gewässer tief unter unserem Alltagsbewusstsein vorstellen können. Das dunkle Wasser des kollektiven Schattens wird eine Art Auffangbecken für die energetischen Überreste ungelöster Konflikte, für Generationen übergreifendes Leid und nicht geheilte Traumata jeder Art. Der unausgesprochene Hass eines Volks auf ein anderes, die unterdrückten Ängste einer ethnischen Gruppierung oder eines Geschlechts, die ganze Empörung einer Stammesgesellschaft oder einer Religionsgemeinschaft – all das hat hier seinen Ort.

Im Schatten gehaltene psychische Energie bleibt unsichtbar, bis sie durch äußere Umstände oder kumulative energetische Schwungkraft aus dem sozialen Feld mobilisiert wird. Dann können die finsteren Schatteninhalte wie ein Ungeheuer von Loch Ness auftauchen und sich zu Verhaltensmustern aufbauen – von toxischen Beziehungen bis zu vergifteten gesellschaftlichen Strukturen. Es handelt sich um ein erneutes Heraufbeschwören unserer nicht geheilten Verletzungen und nicht aufgearbeiteten Misserfolge. Freud bezeichnete diesen Hang, die nicht bewältigte Vergangenheit immer wieder neu zu inszenieren, als Wieder- holungszwang.

Nach seiner Auffassung stellt diese unbewusste Retraumatisierung den Versuch dar, das ursprüngliche Trauma zu bewältigen.4

Wiederholungszwang – mag er sich im Kleinen als fortgesetzte Armut, häusliche Gewalt und Sucht oder auf gesellschaftlicher Ebene als Rassenhass, Krieg oder gesellschaftliches Versagen zeigen – existiert schon immer als Unterströmung aller menschlichen Belange – und er ist heilbar.
Unser Wille ist frei, aber unsere tatsächlichen Möglichkeiten sind immer durch Karma, durch Trauma und durch das, was wir als Vergangenheit begreifen, eingeschränkt – durch alles, was wir verneinen, verleugnen, abspalten und unterdrücken.

Jede Erfahrung, die wir nicht wahrhaben wollen, verfestigt einen Teil unserer Energie als Schatten, und im gleichen Maße büßen wir unsere Freiheit und unseren Raum für Entwicklung ein. Verleugnete oder verdrängte Vergangenheit macht uns selbst zu Schöpfern unseres Schicksals, das in der Wiederholung früherer Leiden besteht.

Aber wie sich in den großen spirituellen Mythen zeigt, kann der Held die Torheiten der Vergangenheit erkennen und bereinigen und durch Integration all dessen, was er je gewesen ist, wahrhaft frei und er selbst werden.

Die Zukunft kann die Vergangenheit neu schreiben

Sowohl die Philosophie als auch die Quantenphysik kennen eine Theorie, die als Retrokausalität bezeichnet wird und die davon ausgeht, dass Wirkungen einer ganz bestimmten Art ihren Ursachen vorausgehen könnten. Auf beiden Gebieten ist die Retrokausalität heiß umstritten, aber es zeigen sich immer wieder neue Gesichtspunkte, die für diese Annahme zu sprechen scheinen. 2017 veröffentlichte die altehrwürdige Royal Society eine Arbeit der Physiker Matthew S. Leifer und Matthew F. Pusey, in der die Retrokausalität theoretisch untermauert wird.5

Sollte die Theorie der Retrokausalität je bewiesen werden, könnte das bedeuten, dass Einflüsse aus Gegenwart oder Zukunft auf die Vergangenheit einwirken und sie dadurch verändern können. Aus mystischer Sicht ist das ein Wesenszug der Gnade und immer wahr. Die Zukunft hat hier wirklich die Macht, die Vergangenheit »umzuschreiben«. Immer wenn wir Schatteninhalte oder Traumata integrieren, handelt es sich um eine Anwendung dieses Prinzips, denn die Heilung von etwas Zurückliegendem breitet sich wellenartig nach vorn aus. Dadurch werden Licht und Energie, die bis dahin im Schatten festgehalten waren, wie- der frei und lassen in der Gegenwart mehr Bewegungsspielraum und Freiheit zu.

Das Prinzip der Retrokausalität steht im Zentrum der von mir angeleiteten Arbeit der Traumaheilung bei Einzelnen und Gruppen, sei es in der Familie, einer Organisation oder einer anderen Gemeinschaft irgendwo auf der Welt. Wir werden uns in einem späteren Kapitel näher mit dem Phänomen der retrokausalen Heilung befassen.

»Die Ontogenese rekapituliert die Phylogenese« –

dieser berühmte Satz des großen Zoologen und Evolutionsdenkers Ernst Haeckel gilt im Kern nach wie vor. Einfach ausgedrückt besagt er, dass die Entwicklung eines einzelnen Organismus (Ontogenese oder individuelle Entwicklung) viel von dem erkennen lässt, was die Entwicklung der Ahnenreihe dieses Organismus (Phylogenese oder Stammesentwicklung) ausmachte.

Wir sind dazu bestimmt, uns weiterzuentwickeln, so wie alle Lebewesen, und zwar nach einem ähnlichen Muster: grundlegend, bewusst, systematisch, gemeinsam. Indem wir zu Bewusstsein gelangen, schaffen wir Raum für das Licht der Inspiration und Innovation, sodass es
uns erfüllen und durch uns hindurchfließen kann. So kommt es zu Flow-Zuständen, dem ungehinderten Strömen reiner Evolutionsenergie. Dieses kreative, spontane Strömen von Licht und Informationen ist das Wesen einer authentischen Zukunft, die wirklich neu und nicht einfach eine Wiederholung ist.

Mit der Bereinigung unserer karmischen Vergangenheit sowie der Heilung und Integration von Traumata wird unsere wahre Zukunft eintreffen und zu uns stoßen. Wenn wir sie begrüßen und dabei präsent und auf sie eingestimmt sind, wird die Welt Feuer fangen. Plötzlich ändert sich alles, aber nichts geht verloren. Wo wir blind waren, sind wir auf einmal Sehende, wie Paulus auf der Straße nach Damaskus.

Neue Ausblicke eröffnen sich.

Wir nehmen unsere Welt dreidimensional wahr, aber nach den Aussagen der Physiker gibt es viele weitere Dimensionen. Wir können uns an dieses mehrdimensionale Sehen herantasten, indem wir uns ein Hologramm vorstellen. Ein holographisches Bild ist ein nach einem komplexen Verfahren aufgenommenes Foto, das den aufgenommenen Gegenstand für den Betrachter dreidimensional erscheinen lässt. Das Foto selbst ist zweidimensional, lässt sich aber so projizieren, dass auch die Tiefendimension sichtbar wird.

Jetzt stellen Sie sich vor, Sie seien in der Fünf- oder Sechsdimensionalität zu Hause und könnten dort alles fünf- oder sechsdimensional wahrnehmen, aber auch Dinge von weniger Dimensionen, genauso wie wir in der Dreidimensionalität auch zwei- oder eindimensionale Gegenstände wahrnehmen können.

Von Ihrer höherdimensionalen Warte aus würden Sie Zeit, die vierte Dimension, wahrscheinlich ganz anders wahrnehmen.

Uns stellt sich die Zeit in unserer 3D-Welt als streng linear dar, wir gehen davon aus, dass die Vergangenheit hinter uns und die Zukunft vor uns liegt und die beiden sich auf keinen Fall begegnen können. Aus höherdimensionaler Sicht jedoch würden wir es als ganz normal empfinden, dass Wirkungen ihren Ursachen vorausgehen können und die Zukunft die Vergangenheit zu ändern vermag.


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20.03.2021
Thomas Hübl
Autor, internationaler Speaker, moderner Mystiker,  spiritueller Lehrer
Weitere Informationen: https://thomashuebl.com/de

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Vita Thomas HüblThomas-Huebl-hintergrund-verschwommen

Thomas Hübl ist ein moderner Mystiker und spiritueller Lehrer. In seinem Wirken verbindet er die wichtigsten Lehren der großen Weisheitstraditionen mit Erkenntnissen der modernen Wissenschaft, und macht dank seines tiefgreifenden Verständnisses beide verständlich und erfahrbar.

Er wurde 1971 in Wien geboren, studierte einige Jahre Medizin und beschäftigte sich intensiv mit Körpertherapie und anderen holistischen Therapierichtungen. Mit 26 Jahren folgte er einem starken inneren Ruf, brach sein Studium ab und widmete sich für vier Jahre fast ausschließlich der Meditation und der Erforschung von inneren Bewusstseinsräumen. Seit 2004 ist Thomas weltweit unterwegs, gibt Vorträge und veranstaltet Festivals, Workshops, Online-Kurse und Trainings für spirituell Suchende und Fachleute verschiedenster Bereiche. Er wird regelmäßig als Gastredner zu Konferenzen auf der ganzen Welt eingeladen.
Weitere Informationen: https://thomashuebl.com/de

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