Meine Erfahrung mit hermetischen Ereignissen
Wie im Außen – so im Innen. Was wir im Außen sehen und erleben, kann uns ein Hinweis darauf sein, worum es in unserem Inneren geht. Oder was gehen will. Etwas, das wir vielleicht noch nicht wahrnehmen können.
Gerade jetzt, wo wir zwischen alter und neuer Zeit oftmals gefühlt wie in einem Schmiedeeisen stecken. Oder noch hübscher ausgedrückt: Wir sind Diamanten, die geschliffen werden.
An einem Beispiel möchte ich euch erzählen, wie das ganz praktisch aussehen kann.
Vom Frühjahr bis zum Herbst und dann vom Winter bis zum Frühjahr sammelt sich in einem kleinen Dorf die Gülle der Tiere in der Grube. Die ganze „Scheiße“ kommt erstmal außer Sicht- und Riechweite. Nach unten. Weg. Aber weg ist sie nicht. Irgendwann ist die Grube voll und kann nichts mehr aufnehmen.
Dann wird alles im Eiltempo – vor allem auch, weil der erste Frost naht – auf die Felder gebracht. Auf jedes Feld, komplett rund um das Dorf. Da es nur ein paar Häuser hat, ist das Gleichgewicht ziemlich aus dem Ruder. Ebenso verhält es sich bei den anderen Dörfern. Spritzende Güllewagen, wohin das Auge schaut. Es gibt kein Entrinnen. Die grünen Wiesen sind braun, es stinkt bis zum Himmel und nachts durch die Ritzen der Fenster. Tageweise, für einige Wochen.
Der Weg zurück
Dazu noch folgende Anekdote, als ich spazieren ging.
Das Dorf hat drei Straßenausgänge, alle drei waren frisch befahren worden. Dort langzugehen, war wirklich nahezu unmöglich. Also entschied ich mich für einen Feldweg, der in der Mitte des Ortes beginnt. Ich ging dort hinaus und wollte nach einhundert Metern rechts herum: ein Güllewagen. Gut, dann links herum: Dasselbe. Mir blieb nur der Weg zurück, der Weg, auf dem ich gekommen war. Im übertragenen Sinne: Zurück in die Vergangenheit.
Erst später sah ich, dass auch das ein Teil der Aufführung war, die ich mir unbewusst selbst gab.
Denn als ich das erlebte, war mir anfangs noch gar nicht bewusst, dass ich selbst bis zu den Knien in (alter) Scheiße stand. Da halfen auch die neuen Gummistiefel nichts. Und so kam aus meiner inneren Grube hoch, was hochkommen musste, um weiter meines Weges (mit und ohne Gummistiefel) zu gehen. Die Zeit war reif.
Auch ich war es. Denn im Gegensatz zu vielen früheren Erfahrungen, in denen ich mit Mühe nicht in der Kloake versank, hatte mich mein Leben mittlerweile gestählt. Nun hatte ich einen Werkzeugkoffer mit Erkenntnissen aus vielen durchlebten Erfahrungen – sowie mit anderen Werkzeugen zur Selbsthilfe – zu meiner Verfügung.
Alchemie
Als es sich in mir wieder klärte, konnte ich auch sehen, wie das Außen und das, was ich in meinem Inneren erlebte, zusammenpassten. Vielleicht ist es nicht immer so offensichtlich. Es kommt auch darauf an, ob uns das, was uns im Außen begegnet, berührt. Das plötzliche Übermaß an Gülle an dem mir noch fremden Ort hatte mich definitiv berührt. Nicht nur, weil ich mit den Naturwesen fühlte.
Und gleichzeitig sorgten weise Instanzen dafür, dass auch mein Inneres die dunklen Schätze freigab, so dass sie sich in ihre höhere Form verwandeln konnten. Pure Alchemie – von Gülle zu Gold.
Es kam für mich ans Licht, dass ich mich mittendrin in einer bewussten praktischen Erfahrung der hermetischen Gesetze befand.
Die hermetischen Prinzipien sind sieben geistige Gesetze, die Hermes Trismegistos erstellt und auf Steintafeln, den sogenannten Tabula Smaragdina, festgehalten hat. Sie zeigen unter anderem Wege auf, das eigene Leben selbst zu gestalten und seine schöpferische Kraft zu entfalten. Somit geht es um Selbstverantwortung und darum, sich einen wunderschönen, fließenden und klaren Lebensfluss kreieren zu können. Aber auch zu verstehen, was dazu geführt hat, wenn es Hindernisse im Lebensfluss gibt. Erfahrungen können zu Bewusstheit führen und Bewusstheit zur Heilung. Durch das 1908 erschienene Buch „Kybalion“ wurden diese Schriften weltweit bekannt.
Und so ist das zweite hermetische Gesetz nach Hermes Trismegistos „Das Prinzip der Entsprechung“ vielleicht gemeint, das so lautet:
Wie oben, so unten; Wie unten, so oben.
Oder:
Wie außen, so innen; Wie innen, so außen.
Diese kurzen, einfach anmutenden Sätze können sich wie ein Fächer ausbreiten und bieten uns vielfältige Beobachtungs- und Erfahrungsräume – auf unserem Weg der Selbstmeisterung.
So kann es sich lohnen, mal anders auf unsere Umgebung und das, was und wer uns umgibt, zu schauen. Zum Beispiel könnten chaotische Ecken in der Wohnung, tropfende Wasserhähne, Stagnation im Beruf oder der anstrengende Nachbar ein Gruß aus unserem Inneren sein. Doch nicht immer ist alles so, wie es zuerst scheint …
Nachtrag
Und als ich, nachdem ich den Text geschrieben hatte, erneut über die Felder ging, manche grün, manche noch braun, die Luft bereits wohltuend aufgeklart, sang mir der sanfte Wind leise ein Lied:
„Das ist der Rhythmus des Lebens,
auf und ab, ab und auf.
Er durchwebt all eure Erfahrungen,
färbt sie mal hell, mal dunkel.
Aus neu wird alt, aus alt wird neu,
wieder und wieder, im Tanz des Lebens.
Bis euer Diamant kristallklar ist.“
So hat mich der Wind gleich noch auf das fünfte hermetische Gesetz „Das Prinzip des Rhythmus“ aufmerksam gemacht, das auch in meiner Erfahrung enthalten ist. Ich vermute, dass ich auch alle anderen Gesetze der Sieben finden werde. Denn wie heißt es: Alles ist eins, und eins ist alles.
08.12.2024
Melanie Ackermann
www.melanieackermann.de
Autorin und Feinwesen, ist im Land Brandenburg geboren und aufgewachsen. Sie schreibt in Artikeln, Gedichten und Geschichten über Sichtbares und Unsichtbares.
Vor kurzem hat sie ihr zweites Buch „Nirima – Das Licht überall“ veröffentlicht.
Hier geht es zu ihren Karten und Büchern: https://melanieackermann.de
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