Merkwürdig sein!
Merkwürdig sein, sonderbar, seltsam… wer will das schon!?
Meist achten wir doch ziemlich penibel darauf, dass wir genau das alles nicht sind, oder?Und genau darin liegt oft unser Problem. Wir passen uns zu sehr an, Opfern unsere Einzigartigkeit, ja, Merkwürdigkeit zu Gunsten einer Vorstellung, dass Anecken nicht gesund sei und zu sehr auffallen schon gar nicht!
Und fühlen uns irgendwann wie ein Einheitsbrei, spüren uns nicht mehr in der Klarheit, die uns glücklich macht und versinken immer mehr in der Grauzone!
Merkwürdig sein, aus der Reihe tanzen, den Rahmen sprengen, mit alten Vorstellungen brechen,
das ist etwas, das tun doch nur Rebellen, Pubertierende, diejenigen, die sich noch nicht gefunden haben, Menschen, die sich nicht einfügen können… so ist es oft in unseren Köpfen verankert! Hier gibt es so viele Klischees und Vorstellungen, die uns auf die eine oder andere Weise in unseren Köpfen daran hindern, uns zu zeigen.
- Authentisch.
- Frei.
- Ungezwungen.
Wir stoßen an diese Grenzen in Momenten unseres Lebens, wo wir weiter wollen und weiter müssen. Wo der alte Rahmen nicht mehr funktioniert. Und das kann auf ganz vielfältige Art und Weise geschehen.
Wir wünschen uns eine neue Beziehung. Wir wünschen uns mehr Sichtbarkeit in unserem Business, wir möchtengesehen werden von den Menschen unseres sozialen Umfeldes, wirklich gesehen und wahrgenommen werden, besonders dann, wenn wir uns verändert haben und neue Aspekte unseres Inneren nach außen bringen.
Anders sein – die große Gefahr?!
Woher kommt die Angst, merkwürdig zu sein, andersartig, seltsam? Warum haben diese Begriffe überhaupt einen so negativen Beigeschmack?
Es gab Zeiten, auch in der Geschichte unseres Landes, da war es nicht nur gefährlich, sondern sogar tödlich, aufzufallen. Merkwürdig zu sein.
Bewusst geworden ist mir das bei den Erzählungen in meiner Verwandtschaft: Eine Frau, mit einer starken Sehbehinderung zu Zeiten des Dritten Reichs geboren, erzählte, dass ihre Eltern ständig in Sorge waren, dass sie als „merkwürdig“ eingestuft und, ja, im Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten untergehen würde. Ja, sicherlich, ein krasses Beispiel. Aber leben diese und ähnliche Urängste nicht immer noch versteckt in unseren Genen und Gefühlen?
Damals und auch heute, wenn auch in ganz anderer Form, war es sicherer, in der Masse einzutauchen und homogen mit ihr zu verlaufen.
Dieses emotionale Erbe trugen unsere Großeltern, unsere Eltern und tragen auch viele von uns, wenn auch unbewusst.
Manch einer rebelliert dagegen, geht ins Extrem, andere passen sich komplett an.
Zurück zum Merkwürdig-Sein!
Eigentlich ist es doch ganz einfach! Wenn ich merkwürdig bin, wird mir zumindest eines mit Sicherheit nicht passieren:
Dass man mich vergisst!
Denn merkwürdig bedeutet doch schlicht und ergreifend, dass ich es würdig bin, dass man sich an mich erinnert! Dass etwas von mir beim anderen hängen bleibt.
Er sich Gedanken macht, hinterfragt, sich mit mir beschäftigt – unabhängig davon, ob dies zu einem positiven oder negativen Resultat führt.
Neulich habe ich ein YouTubu Video dazu veröffentlicht.
Die Resonanz auf dieses Video hat mir die Sprache verschlagen:
Noch NIE habe ich auf ein Video so viele persönliche Nachrichten und Mails bekommen von Menschen, die überglücklich endlich zu sich selbst ja sagen konnten.
Endlich – wie es eine Frau schrieb – die „Erlaubnis bekommen hatte, sie selbst zu sein, so merkwürdig sie auch sein mag!“
Anscheinend hatte das Video etwas aufgegriffen und angesprochen, das gerade viele Menschen beschäftigt…
Schau doch mal rein!
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Wir brauchen diese Erlaubnis nicht – nicht von außen! Sondern von uns selbst! Auch wenn dieser Beitrag und das Video dazu Dich vielleicht inspirieren und Dir den Kick in Deine richtige Richtung geben mögen bist Du es, der Dich genau so sein lassen und annehmen kann, wie Du es Dir so von Herzen wünschst!
Trau Dich!
Ich möchte Dich ermutigen, mehr von Dir zu zeigen! Dich zu trauen, aus Deiner bekannten Rolle heraus zu gehen, mehr zu leben, mehr zu erleben! Ja zu Neuem zu sagen, Frisches und Unbekanntes in Dein Leben zu lassen und ja, auch seltsam, merkwürdig und nicht perfekt dabei zu sein, sondern wild und frei Dein Leben zu entdecken, zu gestalten und zu leben!
Merkwürdig sein – Sei merk-würdig! Und feiere das!
Sei stolz darauf, dass Du bist wie Du bist! Steh zu Dir, dann befreist Du auch sofort andere davon, diesen Job für Dich zu tun!
Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben und Du bist einzigartig, der Einzige Deiner ganz besonderen Art!
Und Du bist vor allem eins: wert und würdig, dass man sich an Dich erinnert!
Merkwürdig sein
22.07.2019
Ursula Schulenburg
www.institut-schulenburg.de
Autorin, Dozentin, Heilpraktikerin, Life Coach und führt ihr online Business Soulcentered Evolution.
Ursula Schulenburg
ist Leiterin des „Instituts für bewusste Lebensgestaltung“, das schwerpunktmäßig online seine Dienstleistungen anbietet, arbeitet als Autorin, Dozentin, Heilpraktikerin und Life Coach.
Als Gründungsmitglied des Opferschutzvereins El Faro e.V. engagiert sie sich für Menschen, die Missbrauch und Trauma erleben mussten. Es ist ihr wichtig, mehr Licht, Klarheit und Transparenz in dieses dunkle Thema zu bringen und ihm auch öffentlich eine Stimme zu geben. Dies tut sie u.a. über regelmäßige Vorträge und Beiträge in sozialen Medien (u.a. YouTube
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ein wichtiges Thema, danke für den Artikel!
auch mir ist erst kürzlich in einem Seminar über die Nachkriegskinder klar geworden, dass unsere Eltern und Großeltern (ich bin Jahrgang 1955) verheimlichen mussten. was sie wirklich dachten, weil es sie sonst eventuell das Leben gekostet hätte. Und dieses Erbe tragen wir noch bis heute in uns.