Drei Formen der Liebe – den Einfluss auf unser Leben besser verstehen
Liebe ist wohl das wichtigste Gefühl, das wir in unserem Leben erfahren können.
Sie motiviert uns, die Besten zu sein, die wir sein können, und die Schlechtesten.
Der Erforschung sind mehr Bücher, Filme und Lieder gewidmet als irgendeinem anderen Thema. Wir wissen, dass Babys, die gehalten und liebkost werden, gedeihen und dass Babys, denen Berührung vorenthalten wird, verkümmern und sogar sterben. Auch im Erwachsenenalter geht unsere Suche nach liebevollen Beziehungen weiter, und wenn uns diese fehlen, fühlen wir uns traurig und deprimiert.
Es gibt viele Arten, aber die drei wesentlichen, welche von den alten Griechen definiert wurden, sind: Eros, Philia, und Agape. Um den Einfluss die Liebe auf unser Leben besser zu verstehen, ist es hilfreich, diese drei Begriffe genauer zu untersuchen.
Eros
Eros ist die Liebe auf der Ebene des physischen Körpers. Er ist die sexuelle Anziehung, die wir für die eine Person statt für eine andere empfinden. Er heizt unsere Geschlechtsdrüsen und unsere Säfte an und erzeugt einen Hunger, eine Begierde in unserem physischen Körper.
Die vielen Arten, sich pflegen zu lassen, Maniküre, Pediküre und selbst das Haareschneiden, sind in unserer Gesellschaft sinnliche Ausdrucksmöglichkeiten für den Eros – und manchmal für uns die einzigen Formen, die uns bleiben, wenn wir keinen Geliebten haben.
Durch die Leidenschaft des Eros bricht die emotionale Stabilität in sich zusammen, was dazu führt, dass unsere Gedanken vom Objekt unserer Begierde beherrscht werden. Es kann Chaos in unserem Leben entstehen, wenn wir stabile Beziehungen und Arbeitsstellen verlassen, um der neuen Person zu folgen, die wir zu lieben glauben.
Diese Phase der erotischen Liebe dauert vielleicht nur drei bis sechs Monate, welch ein Abenteuer ist es!
Während dieser Zeit projizieren wir auf unsere/n Liebhaber/in all die wünschenswerten Qualitäten, die er oder sie haben sollte und vermeiden sorgfältig, jegliche Eigenschaften genauer anzuschauen, die außerhalb unseres Wunschbildes liegen.
Doch mit der Zeit nimmt die erotische Spannung zwischen Liebenden ab, wir wachen auf und erkennen die vorher ignorierten Eigenschaften des geliebten Menschen und fangen an, unsere Beziehung neu einzuschätzen. Fragen über Werte, Lebensstil, Freunde unseres Geliebten tauchen auf und wir prüfen diese genauer, um zu sehen, ob sie mit unseren zusammenpassen. Wenn wir jedoch soweit kommen, unseren Liebhaber als einen Freund zu mögen, dann treten wir in die zweite Phase ein, welche die Griechen Philia nannten.
Philia
Philia ist die Liebe, die wir für unsere Familienmitglieder und für gute Freunde empfinden. Sie ist voller Zuneigung und platonisch. Es ist die Liebe des Herzens, nicht eine geschlechtliche. Wenn wir an die Liebe denken, die wir unserer Mutter, Schwester, unserem Bruder und sowohl Freunden als auch Freundinnen entgegenbringen, dann verstehen wir Philia.
Diese Liebe geht über das Geschlecht, das Alter hinaus; es ist eine Liebe für jemanden, der Teil unseres Zirkels ist, für jemanden, den wir als einen Menschen lieben, welchen wir kennen und mit dem wir unser persönliches Leben teilen.
Diese kann auch die Liebe für einen Hund, eine Katze oder einen Vogel mit einschließen, welche zu unserer Familie gehören. Es könnte auch eine Zuneigung zu einem geliebten Lehrer, Mentor oder Therapeuten sein, der uns auf unserem Weg hilft.
Agape
Es gibt eine dritte Art von Liebe. Agape ist die bedingungslose Verpflichtung, die wir allen Wesen entgegenbringen, Menschen, Tieren, Vögeln, Blumen und unserem gesamten Planeten und dem Universum. Sie wird durch den buddhistischen Satz definiert „Liebe alle Wesen so, wie du deine Mutter liebst“ oder von Jesus, wenn er sagt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.
Zu Agape gehört weder die heiße Leidenschaft von Eros noch die an Bedingungen geknüpfte Ausschließlichkeit von Philia.
Weil Agape kühler und nicht gebunden ist, kann es sein, dass es nicht immer als Liebe erkannt wird. Sie ist eine spirituellere Liebe als die anderen beiden und gründet sich auf dem Glauben, dass alle Wesen eins sind. Es kann sein, dass uns das, was jemand tut, nicht gefällt, aber dennoch lieben wir ihn oder sie.
Agape hat keine Vorlieben, wen sie liebt. Agape ist altruistisch, weit offen und nicht sentimental.
Eros, Philia und Agape schließen sich nicht gegenseitig aus, und wir können einen Menschen und selbst das Göttliche auf alle drei Arten lieben. Jede Art kann uns dazu motivieren, bessere Menschen zu werden. Durch die erotische Liebe erfahren wir die Höhen der Ekstase und die Tiefen der Sehnsucht und des Schmerzes, damit unsere Herzen aufgebrochen werden und wir zu tieferer Liebe fähig werden. Durch Philia erlernen wir Vergebung, Geduld, Toleranz und Ausdauer, indem wir uns verpflichten, jemand anderen auf lange Sicht zu lieben. Durch Agape entwickeln wir unbegrenztes Mitgefühl, Glauben und Vertrauen in alle Arten, auf die das Göttliche in unserer Welt wirkt.
10.08.2018
Tanis Helliwell
Auszug aus Tanis Helliwells Gedichtband: Umarmt von der Liebe
Buch Quelle: Verlag Neue Erde: www.shop.neueerde.de
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Tanis Helliwell
ist Autorin zahlreicher Bücher und die Gründerin des International Institute for Transformation (IIT).
Das Institut bietet seit Januar 2000 Programme an, um Menschen darin zu unterstützen, bewusste Schöpfer zu werden, die in der Lage sind, mit den unsere Welt regierenden geistigen Gesetzen zu arbeiten.
Tanis, als eine Mystikerin in der modernen Welt, bringt seit über 30 Jahren spirituelles Bewusstsein in die Mainstream-Gesellschaft…
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