Ernährung mit Ayurveda für Anfänger

Ernährung mit Ayurveda frau bereitet Gemüse zu

Ernährung mit Ayurveda für Anfänger

Im Englischen wird die Ayurveda-Ernährung gerne als Ayurveda-Diät bezeichnet – doch ist es wirklich eine Diät – in dem Sinne, wie wir es heute meist verstehen?
Der Begriff “Diät” hat seine Wurzeln im griechischen Wort “diaita”, was so viel wie “Lebensweise” oder “Lebensführung” bedeutet. In seiner ursprünglichen Bedeutung bezieht sich der Begriff also nicht ausschließlich auf die Ernährung, sondern allgemeiner eine Lebensweise, die sowohl die Nahrungsaufnahme als auch andere Aspekte des Lebens, wie beispielsweise die körperliche Aktivität und den Lebensrhythmus, umfasst.

Im Laufe der Zeit hat sich die Bedeutung des Begriffs “Diät” jedoch gewandelt. Heute wird dieser Begriff „Diät“ häufig in einem engeren Sinne verwendet, um eine spezielle Form der Ernährung zu beschreiben, die oft mit dem Ziel der Gewichtsreduktion oder der Behandlung bestimmter Gesundheitszustände (wie Diabetes oder Bluthochdruck) in Verbindung gebracht wird. Hierbei kann es um eine Einschränkung der aufgenommenen Kalorien, den Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel oder auch um eine spezielle Zusammenstellung der Ernährung gehen.

Die ursprüngliche Bedeutung betont jedoch eine gesunde, ausgewogene Lebensweise, die dazu beiträgt, das Wohlbefinden und die Gesundheit zu erhalten oder zu fördern, ohne notwendigerweise eine Einschränkung oder eine Veränderung der Ernährung im Vordergrund zu stellen.

In diesem Sinne ist der ayurvedische Lebensstil – also der Ayurveda-Lifestyle – diesem ursprünglichen Begriff „Diät“ viel näher – Ayurveda ist eben ein Inbegriff von einer ganzheitlichen Lebensweise, in der auch die Ernährung eine wichtige Rolle spielt, in der aber auch andere Aspekte des Lebens einen gleichwertigen Stellenwert hat.

Oft werde ich gefragt, wie man am besten an die ayurvedische Ernährungsweise herangeht. Viele Menschen haben Angst, dass sie jetzt alles in ihrem Leben auf den Kopf stellen müssen.

In diesem Artikel werde ich einige Aspekte ansprechen, die als Grundlage für eine Umstellung auf Ayurveda sehr förderlich sind, da sie auch Grundlage der ayurvedischen Ernährung sind.

Einige davon sind aber auch bei uns schon als Grundfaktoren für eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise bekannt und werden schon praktiziert. Ayurveda ins Leben zu integrieren ist ein Weg, der sehr viel Freude bereiten kann.

Die beste Herangehensweise an die ayurvedische Ernährung

Offenheit und Entdeckerfreude – sei einfach neugierig darauf, was Du auf dieser Ayurveda-Ernährungs-Entdecker-Reise alles entdecken kannst.

Die Offenheit ist übrigens entscheidend für den Erfolg – unabhängig, wo Du etwas Neues erfahren möchtest. Offenheit ist auch wichtig, wenn es darum geht, diese neue Ernährungsform zu erforschen und zu adaptieren.

  1. Lernen und Wachstum:
    Offenheit fördert die Bereitschaft zu lernen und sich auf unbekannte Aspekte einzulassen, was essenziell ist, um eine neue Ernährungsweise wirklich zu verstehen und korrekt anzuwenden.

  2. Anpassungsfähigkeit:
    Ein offener Geist ermöglicht es, sich flexibel auf Veränderungen einzustellen und neue Gewohnheiten erfolgreich in den Alltag zu integrieren – und auch dabei, alte Gewohnheiten zu reflektieren, ja sogar infrage zu stellen.

  3. Überwindung von Vorurteilen:
    Offenheit hilft dabei, eventuell vorhandene Vorurteile oder festgefahrene Meinungen zu überwinden.

  4. Erfahrung:
    Nur durch eine offene Geistes-Haltung kannst du die volle Erfahrung und mögliche Vorteile einer neuen Ernährungsform wirklich erleben und bewerten.
    Bei Ernährungsumstellungen sage ich den Menschen oft: Stelle Dir vor, das ist eine spezielle Diät – eine ganz persönliche für Dich. Du brauchst Sie voraussichtlich nur ca. 4 Wochen durchführen. Nach dieser Zeit frage ich dann: Und wie gut tut Dir dieses Essen? Und die meisten sind begeistert.
    Dann frage ich, wenn es Dir so ausgezeichnet geht, was spricht denn dagegen, diese Form der Ernährung auch weiterhin zu praktizieren? Ja – so einfach kann das sein.

  5. Körperliche Reaktionen beobachten:
    Offenheit ermöglicht es, ohne vorgefasste Erwartungen die Reaktionen des eigenen Körpers auf die Umstellungen zu beobachten und angemessen darauf zu reagieren.

  6. Genuss und Freude:
    Ein neuer Ernährungsansatz bringt oft auch neue Geschmackserlebnisse mit sich. Offenheit ermöglicht es, diese vollständig und mit Freude zu erleben.

  7. Kulturelle und konzeptionelle Akzeptanz:
    Offenheit hilft dabei, kulturell unterschiedliche Ernährungskonzepte (z.B. aus dem Ayurveda) zu akzeptieren und zu verstehen, ohne sie aus einer engen, eigenen Perspektive heraus zu bewerten.

Haben wir diese Offenheit, dann lade ich meine verehrten Leserinnen und Leser ein, auf diese Weise an die ayurvedische Ernährung ranzugehen.

Nun können wir einen Schritt weiter gehen.

Warmes Essen und warme Getränke 

Eine der grundsätzlichsten Prinzipien der ayurvedischen Ernährung ist: warm zu essen und warm zu trinken.

In unserer westlichen Welt neigen wir meist dazu, morgens kalt zu frühstücken, z.B. Brötchen, Brot, Butter, Marmelade, Müsli mit kalter Milch, Orangensaft u.v.m.
…dann kommt noch der warme Kaffee dazu, vielleicht auch das Frühstücksei, das wären zwar 2 warme Komponenten, aber der größte Teil vom Frühstück ist für viele Menschen bei uns „kalt“.

Das warme Frühstück mit wärmenden Gewürzen, wie Ingwer, Zimt, Kurkuma u.a. – das wäre nach Ayurveda empfehlenswerter.

Auch das Abendessen ist oft kalt: ein Vesper mit Brot, Wurst, Käse, ein gut gekühltes Bier oder ein gut temperierter Wein…

Nach Ayurveda würde ich eine warme Suppe oder ein warmes Gemüsecurry empfehlen – das ist bekömmlicher.
Nach Ayurveda sind die eben beschriebenen üblichen Frühstücke und Abendessen aber schwer verdaulich – und das wird auf Dauer die Gesundheit beeinträchtigen, da die Verdauungskraft durch dieses „Kalt“ geschwächt wird.
…die Verdauungskraft zu stärken, das ist nach Ayurveda ein wesentlicher Teil der Ernährung und der Lebensweise.

Wir kennen auch bei uns den Begriff: Verschlackung der Gewebe. Nach Ayurveda wird das Verschlacken als Ama bezeichnet. Das sind die Stoffendprodukte, die wir nicht rechtzeitig ausscheiden können – einfach, weil es zu viele sind, so dass der Körper diese nicht rechtzeitig ausscheiden kann – er muss diese im Körper ablagern – und das gibt mir der Zeit dann all die Krankheitszeichen, die wir gerne als „ernährungsbedingte oder stoffwechselbedingte Erkrankungen“ in der Medizin kennen – Bluthochdruck, Diabetes Mellitus, Gicht, Übergewicht – um einige zu nennen.

Trinken – ein weiteres Heilelixier nach Ayurveda

Sicher – wir kennen auch bei uns das Sprichwort „Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“
Doch was es an Essen und Trinken oft gibt, da bezweifele ich, dass sich auf Dauer das zeigt, was da angesprochen wird:
Der Genuss von guten Speisen und Getränken sorgt dafür, dass es einem sowohl körperlich wie auch seelisch gut geht.

Nach Ayurveda wären das aber nicht die eisgekühlten Getränke, die ich eben schon angesprochen habe, sondern Ingwertee, Gewürztee, Kräutertees, oder einfach nur das abgekochte, heiße Wasser.

Meine Mutter rümpfte die Nase, wenn ich von Tee sprach, sie sei doch nicht krank…
Der gesundheitliche Nutzen ist aber unübersehbar, das kann man in Ayurveda-Kuren feststellen, man erkennt den Nutzen aber auch sehr schnell, wenn man dies einfach einmal 10-14 Tage „Kur mäßig“ zu Hause durchführt. Kräutertees, Ingwertee oder das abgekochte, heiße Wasser, das unterstützt dabei nicht krank zu werden. Warum willst Du denn mit diesen Getränken warten, bis Du krank bist?

Wir nehmen bei uns im Westen dieses Sprichwort Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen“ um einfach zu genießen – leider oft auf Kosten von der eigenen Gesundheit!

Eine wichtige Maxime ist im Ayurveda, nicht zu viel zu trinken bei einer Mahlzeit – manche sagen sogar, während dem Essen sollte man gar nicht trinken.

Günstiger ist es in jedem Fall, eine Stunde vorher mit dem Trinken aufzuhören oder auch 1- 1 ½ Stunden nach dem Essen nicht zu trinken, damit der Körper sich ganz auf die Verdauung konzentrieren kann und damit die Verdauungssäfte nicht verdünnt werden, das führt zu einer schlechteren Verdauung und dazu, dass der Körper mehr Ama bildet, bzw. verschlackt.

In unserem Magen geht ungefähr so viel Inhalt, wie wir in zwei Händen halten könnten. Doch diese Menge ist nicht das, was wir an fester Nahrung zu uns nehmen sollen:

Die Hälfte vom Magen soll kannst Du mit fester Nahrung füllen – das ist also so viel wie in einer Hand geht, ¼ des Magens ist für die Flüssigkeit, dabei zählt aber auch die Flüssigkeit, die im Essen ist und ¼ soll frei bleiben, damit der Körper die Nahrung auch gut mit den Verdauungssäften mischen kann.
Das erinnert mich an eine Aussage von einer Frau, die weit über 90 Jahre schon gelebt hat – sie meinte: „immer ein wenig Hunger haben und etwas frieren, damit kann man richtig alt werden – und dabei gesund bleiben.

Damit ist ein Thema angesprochen, dass heute ein wichtiges ist, da es unsere Gesundheit meist sehr beeinflusst: wir leben im Überfluss, in der Überfülle und das macht auf Dauer meist krank.
Keine Fastfood, keine Fingerfood unterwegs, keine Fertiggerichte.
Auch wenn es noch so sehr duftet oder verführerisch aussieht – meist sind diese Gerichte ungesund und sie führen auf Dauer zu Krankheit.

Oft habe ich in meinen Gesprächen gehört – die Krankheit kann aber nicht vom Essen kommen, so esse ich doch schon mein Leben lang.
Ich sage dann gern: genau aus diesem Grund ist jetzt die Krankheit da – unsere Körper hat eine enorme Kompensationskraft – ungesundes Essen und Trinken und eine ungesunde Lebensweise kann er oft Jahrzehnte kompensieren, Krankheiten erscheinen meist erst in der Zeit vom Übergang von der Pitta- zur Vata-Lebensphase – das ist in der Zeit vom 45 Jahren und mehr.

Dann wird die Verdauungskraft aufgrund der Lebensphase schlechter und das führt dann dazu, dass die Krankheiten sich zeigen. Jetzt sollte man eigentlich spätestens einsichtiger werden und auf den eignen inneren Heiler hören, der würde sich immer für die gesündere Ernährung entscheiden.

Sinnigerweise werden dann aber die Krankheiten der Menopause zugeschrieben – oft mit dem Hinweis, das kann man nichts machen, das muss man einfach annehmen, das ist eben eine Alterserscheinung und das führt dazu, tatenlos weiterzumachen und immer mehr Krankheitszeichen zu bekommen.

In vielen Kuren habe ich erleben können, wie tiefgreifend solche Stoffwechselkrankheiten sich zurückbilden, wenn die Menschen sich öffnen für Ayurveda-Ernährung.

Ich habe eben schon vom Überfluss gesprochen, meist ist alleine schon das weniger Essen eine Chance für den Körper, zu regenerieren.
Meine Eltern fassten z.B. den Entschluss, als mein Vater pensioniert wurde, nur noch die Hälfte zu Essen, sie brauchen nicht mehr so viel.
Sicher, sie waren weiterhin aktiv, vor allem mit wandern, aber dieses weniger essen, dass hat ihnen ganz sicher geholfen, gesund so alt zu werden, beide wurden auch annähernd 95 Jahre alt.

Alle 6 Geschmacksrichtungen in einer Mahlzeit

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Nach Ayurveda gibt es 6 Geschmacksrichtungen. Süß, sauer salzig, scharf, bitter und herb bzw. zusammenziehend.
Allgemein gehen wir im Ayurveda davon aus, dass ein übermäßiger Genuss von einzelnen Geschmacksrichtungen auf Dauer krank macht.
Zuviel Süß macht z.B. Kapha-Störungen, wie Übergewicht, Diabetes mellitus etc.
Zuviel scharf macht Pitta-Störungen – Entzündungsneigungen
Zu trockene Nahrung, zu wenig Trinken und zu viel kalte Nahrung, das fördert Vata-Störungen – Alterungsprozesse werden dadurch verstärkt.

Weise kombiniert führen diese 6 Geschmacksrichtungen wirklich zum Genuss, zu einer strahlenden Gesundheit und auch zu einer seelischen Ausgeglichenheit.
Diese Geschmacksrichtungen sollten idealerweise in jeder Mahlzeit sein – unabhängig davon, welche Konstitution jemand hat.
Das Essen sollte mit der Geschmacksrichtung süß beginnen, denn dieser regt die Produktion der Verdauungssäfte an.

Bekannte von mir kamen vor vielen Jahren im Urlaub mit Ayurveda in Kontakt und meinten dann: das ist ja super, dann kann ich ja erst eine große Portion Eis essen…
So ist das aber nicht gemeint – über kalte Nahrung, die habe ich schon angesprochen – die schwächt die Verdauungskraft.

Zu „Süß“ gehören nach Ayurveda alle Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Also können wir hier getrost mit der normalen Mahlzeit beginnen. Diese haben ja auch meist die Geschmacksrichtungen sauer, salzig und scharf – was die Verdauungskraft stärkt und das Essen zusätzlich auch schmackhafter macht.
Zum Abschluss kommen dann die Geschmacksrichtungen bitter und herb.

Nach Ayurveda wäre es also günstiger, den Salat zum Abschuss zu essen, denn diese Geschmacksrichtungen schließen den Magen – man kann zufrieden und gesättigt aufhören, ohne ein Völlegefühl zu haben.

Bei uns im Westen wird oft empfohlen, den Salat vorher zu essen – im Ayurveda ist es umgekehrt, da ist der Salat ein guter Abschluss.
Die bitteren Komponenten schließen den Magen und geben ein Gefühl von Zufriedenheit. Süß dagegen regt die Verdauungssäfte an – oft wird man dann also nicht genug kriegen…

Nicht umsonst gab bzw. gibt es einen Slogan in der Werbung: Bitter ist das Neue Süß!
Beworben werden damit Bitterstoffe, die man in der Apotheke kaufen kann um die Lust auf Süßes beim Abnehmen zu reduzieren.

Die eigenen Kochkünste aktivieren – mit Liebe und Achtsamkeit kochen!

Heute neigen viele Menschen dazu, Fertiggerichte zu kaufen oder auch Fastfood zu essen – oft einfach unterwegs so auf die Hand.
…und für viele Menschen ist es schon ganz normal oft auswärts essen zu gehen. Das ist doch einfacher als selbst zu kochen.

Ich liebe es, selbst zu kochen – da bin ich sicher, dass das Essen mit Liebe gekocht ist und ich weiß, was im Essen ist. Ich kann die Zutaten nehmen, die ich möchte und ich bin sicher, dass es schmeckt und dass ich dieses Essen vertrage.
Von 10-mal, in denen meine Partnerin und ich die Idee haben „sollen wir essen gehen?“ entscheiden wir uns 9-mal fürs selbst kochen…

Und selbst kochen muss nicht lange dauern oder umständlich sein. Kürzlich hatte meine Partnerin einen Termin und wir überlegten, ob ich noch etwas kochen soll, vorher.
Wir hatten noch 35 Minuten, bis sie weg musste. Also meinte ich zu ihr: wetten, dass ich das Essen in 15 Minuten auf dem Tisch habe? – das wollte sie wissen und nach 15 Minuten konnten wir Reis essen und ein Gemüsecurry mit etwas Fisch.

Selbst kochen macht Freude – unabhängig davon, ob man allein kocht oder mit anderen zusammen. Ich finde es einfach schön, wenn ich höre, dass auch junge Menschen wieder gern zusammen einen Kochabend planen und durchführen.

Meine Empfehlung ist – und das ist auch im Sinne des Ayurveda – so oft wie möglich selbst kochen – und vor allem „mit Liebe kochen“. Dann kann man wirklich sagen „Liebe geht durch den Magen“ dieses Essen nährt dann Körper, Geist und Seele.

Essensroutine nach Ayurveda etablieren.

Ayurveda betont eine regelmäßige Essensroutine.
Drei tägliche Mahlzeiten mit genügend Abstand untereinander – das sollte der Richtwert sein.
Morgens und abends ist von der Energie-Qualität „Kapha-Zeit“ und Kapha hat eher eine träge Verdauungskraft.

Also gilt im Ayurveda, morgens und abends warm zu essen – und leichte Mahlzeiten zu bevorzugen, um das Verdauungsfeuer nicht unnötig zu belasten.

Gewürze sind zusätzlich wichtig – doch diese werde ich im nächsten Abschnitt ansprechen.
Mittags kann dann auch eine Mahlzeit gewählt werden, die schwerer ist, denn mittags ist „Pitta-Zeit“ – unabhängig von der eigenen Konstitution – jeder hat seinem Typ entsprechend mittags die beste Verdauungskraft.

Aber für alle Mahlzeiten – auch für mittags gilt die Empfehlung: warm zu essen.
Immer zu gleichen Zeiten zu essen das ist für die eigene Verdauung förderlich.

Morgens zwischen 6 und 10 Uhr, mittags Zwischen 12 und 14 Uhr und abends ideal vor 18 Uhr.
Doch mit dem ayurvedisch essen kann man durchaus das Intervallfasten etablieren – wobei ich dann eine Pause von 10-12 Stunden von Abendessen zum Frühstück als ausreichend ansehe.
Das ist auch leicht zu integrieren, wenn man abends vor 18 Uhr isst und morgens das Frühstück nach 6 Uhr einplant.

Du brauchst aber nicht unbedingt 3 Mahlzeiten zu Dir nehmen, wenn Du Dich mit 2 Mahlzeiten wohler fühlst, dann kannst Du das auch so integrieren.

Wichtiger ist es, dass „Zwischendurch Essen“ zu vermeiden. Keine Zwischenmahlzeiten ist also besser, als regelmäßig morgens und nachmittags noch 2 zusätzliche Mahlzeiten einzuplanen – das ist meist ein „Zuviel“ für die Verdauungskraft.

Gewürze sind besser als das Salz in der Suppe.

Leider ist Salz ein beliebtes Gewürz – obgleich es eigentlich kein Gewürz ist.
Die meisten Menschen nehmen viel zu viel Salz zu sich, das zeigen Studien – der Salzkonsum ist nicht nur in Deutschland viel zu hoch, fast alle Nationen haben dieses „Problem Salz“. – zu viel Salz macht krank!
Gewürze und Kräuter, das ist eine schmackhafte Alternative.

Egal, ob es Kräutermischungen sind, wie z. B. italienische, chinesische oder auch eine französische Gewürzmischung – solche Kräutermischungen sind immer ein Bonus für die Gesundheit.

Im Ayurveda gibt es eine Fülle von Gewürzen und Gewürzmischungen, die auch Lust machen, das Essen schmackhaft abzurunden.

Im Ayurveda werden ganze Gewürze genutzt, wie z.B. brauner Senfsamen, Kreuzkümmel, Fenchel u.a. eine schöne Gewürzmischung von mir ist das Panch Puren, in dem 5 ganze Gewürze harmonisch kombiniert sind.

Auch Ingwer und Kurkuma ist in fast allen Gewürzmischungen zu finden – kein Wunder, wenn man sich ein wenig über die gesundheitlichen Benefits von Ingwer und Kurkuma informiert.

Ganz oft habe ich fest gestellt, dass Menschen, die sich fürs „ayurvedisch selbst kochen“ entscheiden, gerne mit Gewürzmischungen arbeiten.

Ich habe aus diesem Grunde über 15 Gewürzmischungen kreiert – nicht nur ayurvedische. Ganz bewusst gibt es auch Gewürzmischungen wie Italienisch, Chinesisch oder auch Mexikanisch – auch wenn man nach den Prinzipien das Ayurveda kocht, können Gerichte, die so gewürzt sind, eine willkommene Alternative sein – es muss also nicht immer „indisch“ sein.

Wer mehr über meine Gewürzmischungen erfahren möchte, dem Empfehle ich mein kostenfreien E-Book, in dem ich diese Gewürzmischungen vorstelle.
Als zusätzliches E-Book gibt es auch eines über Golden-Milk – dem ayurvedischen Getränk, das heute auch bei uns im Westen ein In-Getränk ist.
In diesem zweiten E-Book beschreibe ich auch die Heilwirkung der Gewürze, die zu Golden-Milk verarbeitet werden.

Noch ein Tipp:

Ich empfehle in meinen Kursen und Beratungen auch immer wieder, dass man sich einen kleinen Kräutergarten anlegen kann. Wir haben direkt am Haus, in dem wir wohnen eine kleine Ecke gefunden, man kann aber auch auf dem Balkon, auf der Fensterbank oder auch in der Küche einen solchen Kräutergarten gestalten – da gibt es auch ganz witzige und doch sinnvolle Ideen.

Wir haben in unserem Kräutergarten auch unsere Teekräuter angepflanzt.
Ich mache auch jährlich einen eigenen Haus-Tee, in dem ich die Teekräuter sammle und auch die Eigenen ernte, die ich dann trockne und zu einer köstlichen Teemischung zusammenstelle.
Für mich gibt es aber 2 besondere Tee-Pflanzen – Salbei und auch Thymian – beide geben einen sehr schmackhaften Tee, der zusätzlich auch gerade jetzt im Herbst und Winter hilfreich ist, vor allem bei Erkältungskrankheiten, Problemen mit Husten und mit den Bronchien.

Wir hatten vor einigen Wochen Besuch von guten Freunden. Sie war erkältet und wollte, da sie in einem Hotel wohnten, einen Wasserkocher von uns geliehen haben, damit sie sich Tee kochen könne.
Ich hatte mir gerade einen Thymiantee gekocht und bot diesen ihr an. Sie merkte gleich, wie gut er ihr tat und trank die ganze Kanne im Laufe des Besuchs leer.
Sie bekam von mir auch Thymian – frisch geerntet – mit.
Zwei Tage später meinte sie: Mir geht es bedeutend besser, ich habe ja selbst eine Thymian-Pflanze zu Hause – jetzt kann ich sie aber viel besser „Wertschätzen“, ich wusste gar nicht, wie ich diese Menge in der Küche nutzen sollte.

So regional und saisonal wie möglich einkaufen

Regional und saisonal einzukaufen und zu kochen, dass macht Sinn, denn diese Lebensmittel sind nicht nur aus ökologischen Gesichtspunkten zu empfehlen, sie haben auch die Wirk- und Vitalstoffe, die wir saisonal brauchen.

Für mich ist es immer etwas Besonderes, auf dem Wochenmarkt zu gehen – und wir haben bei uns in Markdorf auch einen Teil des Wochenmarktes der als „Bauernmarkt“ beschildert ist – da finde ich dann wirklich die Anbieter aus der Umgebung.
Für mich ist es etwas ganz Besonderes, dass hier auch genügend Bio-Produkte angeboten werden.

Achtsamkeit in Deinem Tun – Kochen – Essen – Leben

Achtsamkeit ist etwas, was heute als Besonderheit modern geworden ist.
Achtsamkeit-Seminare – Achtsamkeits-Übungen u.v.m.

Achtsam zu sein in allem, was Du tust, dass ist seit vielen tausend Jahren auch eine Maxime des Ayurveda.
Das Kochen mit Achtsamkeit und Liebe – das haben wir schon angesprochen.

Vorher auch die Lebensmittel mit Achtsamkeit einzukaufen, d.h. auch, nicht zu viel einkaufen sondern nur die Menge, die man auch wirklich verarbeiten kann, und auch das Essen mit Achtsamkeit zu verzehren, dass sind auch wichtige Prinzipien des Ayurveda.

Wir neigen bei uns dazu, das Essen als eine gesellige Runde anzusehen. Im Grunde sind viele, wenn sie Essen, Trinken und zusätzlich auch angeregt Gespräche führen – nicht ganz mit ihrer Achtsamkeit beim Essen.

In meinen ayurvedischen Fastenkursen gibt es immer wieder die Runden, in denen man einfach mit Achtsamkeit etwas trinkt, der Meditation nachspürt u.v.m.

Ein Highlight ist es für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch, wenn es ans Fastenbrechen geht und wenn dieses mit ganz viel Achtsamkeit durchgeführt wird – mit einem schön gedeckten Tisch, Kerzen, angenehmer Musik und mit Schweigen. So hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, ganz bei sich selbst zu sein.

Ayurveda von der Pike auf verstehen lernen

Vielleicht wirst Du jetzt denken, vieles von dem, was ich angesprochen habe, ist doch nicht typisch „Ayurveda“.

Da hast Du sicher recht, auch bei uns im Westen haben wir einige dieser Empfehlungen, aber sie sind auch Grundlage dafür, die Ayurveda-Ernährung von der Basis aus richtig zu integrieren.
Da gibt es aber auch noch vieles, was zum Ayurveda gehört, so z.B.

Das Verstehen der eigenen Konstitution

Mit den bisherigen Empfehlungen bin ich nicht spezifisch auf die Konstitution eingegangen – sie sind allgemein und sind für jeden Interessierten nützlich, unabhängig von der eigenen Konstitution.
Mit der Empfehlung: „So saisonal und regional wie möglich“ haben wir aber schon die Doshas bzw. Bioenergien Vata, Pitta und Kapha mit angesprochen.

Diese Bioenergien sind nicht nur die Grundlage für die eigenen Konstitution, sie sind auch Grundlage für die Jahreszeiten, Lebensphasen etc. – Alles im Universum sind Aspekte von Vata, Pitta und Kapha – nur in einer unterschiedlichen und einmaligen Form.

Hier einige Merkmale, was ist in der Konstitution typisch Vata, Pitta und Kapha.

  • Vata: Das Prinzip der Bewegung
    Eigenschaften: leicht, beweglich, rau, trocken, kalt, klar und feinstofflich
    Typisch sind: leichter und schmaler Körperbau, klein und zierlich oder groß und schmal – es ist schwer Gewicht zuzunehmen, leicht, Gewicht zu verlieren. Hervorstehende Gelenke, große Hände und Füße, kleine Augen, schmale Lippen, feines oder dünnes und trockene Haut deuten auf viel Vata hin.
    Vata-Konstitutionen sind meist lebendig, sensibel und kreativ. Vatas haben viele Ideen, sind schnell zu begeistern, haben meist aber kein Durchhaltevermögen. Sie sind sehr Stress-empfindlich.

  • Pitta: Das Prinzip der Umwandlung
    Eigenschaften: leicht, heiß, scharf, flüssig, ölig, sauer und beweglich.
    Typisch sind: muskulöser und fester Körperbau, sportlich, dynamisch – sie sind intensiv, in allem, was sie tun, sonnenempfindliche Haut, haben oft Sommersprossen.
    Pitta-Typen sind redegewandt und sehr ambitioniert, sie können mit ihrer Art die Menschen mitreißen. Wenn es sein muss, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben, dann haben sie eine eiserne Disziplin.

  • Kapha: Struktur und Aufbau
    Eigenschaften: schwer, kühl, süß, flüssig, ölig, dicht und statisch.
    Typisch Kapha: breiter und kräftiger Körperbau – alles ist etwas rundlich – am ganzen Körper.
    Sie haben oft dichtes Haar und eine glatte, geschmeidige Haut. Sie können der Fels in der Brandung sein – ein unerschütterlicher Ruhepol.

Doch die eigne Konstitution wirklich zu erkennen und zu verstehen, dass ist die hohe Schule des Ayurveda, denn in diesem Verständnis liegt der Schlüssel für ein glückliches, langes und gesundes Leben.
Die meisten Menschen leben sehr angepasst, das haben wir meist als Kind bei den Eltern, in der Schule und im Beruf etc. gelernt.

Sich wirklich zu erkennen, bedeutet, sich folgenden Fragen zu stellen: was oder wer bin ich, was sind meine Anlagen und wie kann ich diese leben, was sind meine Schwächen und wie kann ich diese meistern etc.

Dafür musst Du aber auch erkennen lernen, wie lebe ich gerade und welche Konstitution habe ich wirklich. Meist wird dieses viel zu viel gemischt.

Sinnigerweise habe ich in meiner Arbeit als Ayurveda-Therapeut auch die Erfahrung gemacht, dass sich Paare im Laufe der Zeit entsprechend aufeinander einstellen. Ist der eine sehr Vata- oder Pitta-betont, dann geht der Partner in die Defensive, er lebt mehr Kapha.

Eine Klientin von mir, die ganz starke Vata- und Pitta-Störungen hatte, also von morgens bis abends ständig aktiv – sie kam überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Ihr Partner lebte genau das Gegenteil, er wurde immer träger und sie wollte ihn ständig puschen… – das ginge auch anders, wenn beide sich für die ayurvedische Lehre öffnen würde, dann wären solche Probleme leicht zu lösen.
Solche tiefgreifendere Aspekte, die kannst Du aber durch ein Buch oder durch einen Fragebogen allein nicht so schnell unterscheiden.

Ich habe einen Online-Kurs für das Erlernen der Ayurveda-Konstitution kreiert, in dem man dann auch eine Sitzung bei mir vereinbaren kann, damit man das Erlernte auch reflektieren kann.

Muss man nun für jede Konstitution einzeln kochen?

Grundsätzlich muss bei der Ernährung natürlich nicht für jeden Konstitutionstyp anders gekocht werden. Im meinem Online-Kurs “Grundlagen der Ayurveda-Küche“ lernst Du, wie Du schnelle und leckere ayurvedische Gerichte kochen kannst aber auch, wie Du diese Gerichte auf die einzelnen Konstitutionstypen individualisieren kannst.

Die Grundregel heißt hier: Je mehr Du im Ungleichgewicht ist, also Störungen der eigenen Konstitution vorliegen, desto konsequenter ist zum Ausgleich auf konstitutionsbezogenen Empfehlungen zu achten.
Ungleichgewichte der Konstitution kann man meist durch die Lebensweise und durch die Ernährung gut selbst ausgleichen – so erspart Du Dir manche Wartezeit beim Arzt und kannst zusätzlich bis ins hohe Alter das Leben genießen.

Ayurveda für ein glückliches, gesundes und langes Leben.

Für mich ist Ayurveda die schönste Gesundheitslehre – sie ist Gesundheitsvorsorge und Ganzheitsmedizin in einem.

„Ayus“ heißt Leben und „Veda“ ist das Wissen, die Wissenschaft, oder das wahre Wissen.
Ayurveda ist das Wissen vom Leben – von einem gesunden, glücklichen und langem Leben.
Ich erlebe es als Ayurvedalehrer immer wieder, dass die Teilnehmer meiner Kurse erst dafür begeistert, dieses ganze ayurvedische Wissen für sich selbst und für die Familie zu erlernen und zu praktizieren.
Dann kommt aber oft auch der Wunsch, daraus einen erfüllten Beruf oder Nebenberuf zu machen, also Menschen in Ernährungsberatungen, Kochkursen, Fastenkursen etc. zu einem gesünderen Leben zu begleiten. Dazu verhelfen natürlich auch die ayurvedischen Massagen, die sich auch als Gesundheitsvorsorge und zum Genießen eignen.

Das Leben ist viel zu schön, um sich mit Krankheit zu plagen – Vorsorge ist besser als heilen. Und Ayurveda hat vieles zu bieten – und der Beginn kann die ayurvedische Ernährungsweise sein.
Ayurveda ist ein Lifestyle, der Körper, Geist und Seele in Einklang bringt – und das ist purer Genuss.
Ich wünsche Dir, dass Du viele Anregungen bekommen hast, wie Du Dein Leben mit mehr Achtsamkeit und Ayurveda genießen kannst.

31.10.2023
Herzlichst Ihr
Wolfgang Neutzler
Heilpraktiker und  Ayurveda-Lifestyle-Coach
Leiter der Ayurvedaschule-Wolfgang Neutzler


Zeitloses Ayurveda Neutzler 2018Ich berate Sie auch gerne persönlich:
Mein Name: Wolfgang Neutzler 
Telefon: 0157 – 51 27 10 25

Ayurveda-Schule-NLSchule für Ayurveda -Wolfgang Neutzler
88677 Markdorf

 


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Ayurveda-Kochbuch: “Ayurveda-Daily”
Gesund und lecker solle es sein – das Essen, das wir täglich zu uns nehmen

von Wolfgang Neutzler und Barbara Rosa Storb
Weitere Informationen zu dem AYURVEDA DAILY – Kochbuch finden Sie >>> HIER

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