Individuelle Spiritualität als Trend unserer Zeit: der Mensch als spirituelles, nicht religiöses Wesen
Die Informationsflut hat auch vor den großen Religionen und ihren Abspaltungen nicht Halt gemacht. Wer auf der Suche ist, findet auf seine Fragen zu Leben und Tod irgendwo in den Tiefen des Netzwerks eine Antwort. Dem Suchenden ist oft gar nicht wichtig, aus welcher Richtung diese kommt. Er möchte eine Antwort, die zu seinem spirituellen Bild passt. Und diese Antwort ist von Mensch zu Mensch verschieden. Wir basteln uns aus Bausteinen unsere eigene, persönliche Religion, die uns die Hilfe bietet, die wir für unser Leben brauchen. Dieses moderne Phänomen wird mit individueller Spiritualität bezeichnet. Der Trend zieht sich durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten, und er hat erst angefangen.
Der Mensch ist ein spirituelles Wesen. Wie die biologische Nahrung für den Körper, brauchen wir geistige Nahrung für unsere Seele. Nur sehr oberflächliche Menschen können ganz darauf verzichten.
Wie genau lässt sich der neue Trend der individuellen Spiritualität einordnen?
Unsere Religionen gaben uns lange Halt und Orientierung. Doch lassen Beobachtungen vermuten, dass sie nicht mehr zeitgemäß sind. Immer öfter treten eigentlich Gläubige aus der kirchlichen Gemeinschaft aus. Die Kluft der Generationen zeigt sich auch hier: Die Nachkommen legen weniger Wert auf praktizierenden Glauben als die Vorfahren.
Immer häufiger wird die Freiheit des Glaubens entdeckt. Wer philosophiert, hinterfragt und befreit sich von alten Glaubensmustern. Vor allem die jüngeren Generationen wollen sich nicht mehr von verstaubten, alten Herren sagen lassen, worum es in ihrem Leben gehen soll. Sie wollen mitmischen und mit ihren Ansichten zu einer guten Lebensphilosophie einer guten Gesellschaft ohne Religion beitragen.
Man könnte sagen, die individuelle Spiritualität hat die Rolle der Religion übernommen. Wir können sie in unseren Herzen ganz individuell für uns selbst erfinden. Immer mehr Menschen basteln sich nach ihren Bedürfnissen ihren eigenen Glauben. Voraussetzung dafür ist die Freiheit im Herzen, die es uns erlaubt, zu glauben, was wir wollen und brauchen. Wir errichten uns unser eigenes Gottesbild und unser eigenes Weltbild.
Schlagwörter wie Tarot oder Astrologie begegnen uns mittlerweile überall.
Meditations- und Yoga-Retreats schießen aus dem Boden. Früher belächelt, sind Phänomene wie Schamanismus oder Reinkarnationsglaube mittlerweile nicht nur gesellschaftsfähig, sondern werden respektvoll anerkannt. Viele religiös entfremdete Menschen sind auf der Suche nach etwas, das die entstandene Lücke füllt. Meist fällt diese Rolle der Esoterik zu.
Es handelt sich nicht etwa um die angebliche Zielgruppe Nummer 1, nämlich Frauen im mittleren Alter, sondern um Jugendliche genauso wie Manager in Toppositionen oder hochgebildete Universitätsprofessoren. „Spirituell, aber nicht religiös“ ist der neue Trend, der sich besonders unter Millennials verbreitet und somit Eingang in die sozialen Medien gefunden hat.
Vor allem die Astrologie erfreut sich höchster Beliebtheit. Selten war die Interpretation des eigenen Horoskops so wichtig und einflussreich wie heute. Yoga und Meditation bereichern das Leben einer großen Anzahl von Menschen in physischer und psychischer Hinsicht. Unterstützende Rituale zur Abwehr schlechter und Verstärkung guter Energien erfreuen sich großer Beliebtheit. Alte Rituale aus vorchristlicher Zeit wie Sonnwendfeiern oder Räuchern an Raunächten werden wiederentdeckt. In der Medizin ziehen alternative Heilmethoden mehr Gläubige an als die auf Wissenschaft basierende Schulmedizin. Reiki oder Blockadenlösung durch Chakrenbehandlung scheinen mehr zu helfen als die Pille aus der Apotheke. Sogar Heilsteine und Heilschmuck haben die Fähigkeit, schlechte Einflüsse „auszuleiten“ und zur Gesundung beizutragen.
Seit etwa zwanzig Jahren kann man die wachsende Beliebtheit gelebter Spiritualität unabhängig von vorherrschenden Religionen beobachten. Der Trend wird immer machtvoller und wird weiter wachsen. Laut einer Befragung des Meinungsforschungs-Instituts YouGov glauben etwa die Hälfte der Befragten an Schutzengel, ein Drittel glaubt an Hellseherei und ein weiteres Drittel glaubt an die Fähigkeiten von Heilern und Heilerinnen.
Wonach suchen Menschen, die sich zu individueller Spiritualität bekennen?
Unsere Welt wird immer oberflächlicher und gleichzeitig undurchschaubarer. Menschen haben dennoch niemals aufgehört, nach dem Sinn und Ursprung zu fragen. Von den konservativen Religionen erhalten sie keine befriedigende Antwort mehr. Mit Dogmen und sinnlosen Regeln behaftet, konnten diese sich über die Jahrhunderte und Jahrtausende nicht an die veränderte Gesellschaft anpassen. Veränderte Konstellationen verlangen aber veränderte Hilfestellungen.
Der moderne Mensch ist frei im Denken und befolgt keine Dogmen, die nicht einleuchten und Werte vermitteln. Auch die häufigen Missbrauchsskandale, der Umgang mit dem ungeheuren Reichtum der Kirche und die Korruption der Geistlichkeit schockierten zu viele ehemalige Anhänger.
Je besser es den Menschen geht, umso eher können sie sich von Dogmen distanzieren.
Unserer Kriegs- und Nachkriegsgeneration gab die herrschende Religion Halt und Orientierung. Sie versprach Hilfe und gab Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Heute, in einer Zeit stark wachsender psychischer Erkrankungen, scheinen die Religionen ihrem Auftrag nicht mehr nachzukommen.
Dennoch – so ganz kommen die Menschen ohne Hilfe und Trost durch einen Glauben nicht klar. Genau hier greift die individuelle Spiritualität.
Vielleicht bedarf der Begriff einer weiteren Klärung, da er oft fälschlicherweise mit dem Begriff der Esoterik gleichgesetzt wird. Es besteht ein wesentlicher Unterschied: Die Esoterik ist so gelagert, dass die „Eingeweihten“ nach einem genau fixierten Regelwerk agieren. Es lassen sich klare Hierarchien erkennen: Wer schon „weiter“ ist auf dem Weg als seine Mitmenschen, transportiert dies nach außen und scheint auf eine etwas arrogante Art abgehoben. Schlimm für die Gesellschaft wird dies, wenn die modernen Wissenschaften verleugnet und Verschwörungstheorien kreiert werden.
Bei der individuellen Spiritualität gibt es kein Regelwerk und keine Hierarchie. Jeder zimmert sich seinen eigenen Glauben. Aus diesem Grund könnte man den Begriff Spiritualität mit dem Begriff Magie gleichsetzen. Wir erschaffen uns unsere eigene Lebensmagie. Das bedeutet nicht Hokuspokus oder Abrakadabra, sondern ein Rückbesinnen auf unser Menschsein als Teil der Natur. Wir möchten den magischen Kontakt zu ihr wieder herstellen, denn wir sind magische Wesen und damit Teil einer magischen Natur.
Die große Freiheit entsteht durch Ablegen von Hoffnung und Furcht.
Der griechische Schriftsteller Nikos Kazantzakis kämpfte im Laufe seines Lebens für die verschiedensten Ideale. Er sagte von sich selbst: „Ich war ein Küfer (Hersteller von Weinfässern), ein Anwalt der Katharevousa (die moderne griechische Staats- und Bildungssprache), ein Nationalist, ein Anwalt der Dimotiki (neugriechische Volkssprache), ein Intellektueller, ein Poet, ein religiöser Fanatiker, ein Atheist, ein Ästhet – und nichts davon kann mich je wieder täuschen.“ Damit tut Kazantzakis einen sehr weisen Ausspruch, der wohl nur am Ende eines langen, reichen Lebens entstehen kann. Der Mensch sollte keines seiner Ideale zu seinem Dogma erklären.
Kazantzakis beschäftigte sich mit dem Buddhismus und versuchte auch, das Leben Christi neu zu interpretieren. Dies führte zum Bruch mit der katholischen und orthodoxen Kirche und ein Begräbnis auf einem christlichen Friedhof wurde ihm deshalb verwehrt. Seine Grabinschrift lautet:
„Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.“
Diese letzten Worte klingen heute wie eine Prophezeiung. Wir alle können uns nichts Besseres wünschen und ersehnen als das. Nichts zu erhoffen und nichts zu fürchten, macht uns frei wie die Adler der Lüfte. Unsere eigene Religion zu konstruieren, ist der erste Schritt in diese Richtung.
Wohin die Reise geht, ist noch nicht sichtbar, aber eins steht fest: Die Zeiten von religiösen Zwängen und Angstpropaganda sind vorbei. Das christliche Motto „Himmel oder Hölle!“ oder das buddhistisch angehauchte Motiv „Lerne, denn sonst wirst du im nächsten Leben eine Ameise sein!“ gehören der Vergangenheit an. Unsere moderne Gesellschaft verlangt nach der spirituellen Wahrheit und die ist nur in einem freien Herzen zu finden. Dieser spannende und hoffnungsvolle Prozess hat gerade erst begonnen – er wird nicht mehr aufzuhalten sein.
03.02.2022
Emanuell Charis
einer der bedeutendsten international bekanntesten Hellseher
https://www.emanuellcharis.de
Kurze Vita von
Hellseher Emanuell Charis
Einmal in die Zukunft blicken – Nur wenige sind aufgrund angeborener Fähigkeiten wirklich in der Lage, in die Zukunft zu blicken und andere Personen daran teilhaben zu lassen. Emanuell Charis ist einer der bedeutendsten international bekanntesten Hellseher, und sein Blick in die Zukunft begeistert Menschen und Medien immer wieder.
Die Vielzahl der Menschen, die ihm vertrauen, ebenso die Vielzahl der Medienberichte, TV- und Radio-Shows sind der Beweis seiner erfolgreichen Karriere. Auch wenn man als Hellseher geboren wird, so wird der Titel nur von anderen verliehen. Die Menschen wählen ihren eigenen Helden. Emanuell Charis war nie ein selbst ernannter Hellseher, Menschen aus der ganzen Welt haben ihn ins herzen geschlossen wenn es sich um seriöse Voraussagen handelt.
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