Medium als Beruf – Geschichte, Ethik und Verantwortung

Medium als Beruf

Medium als Beruf – Geschichte, Ethik und Verantwortung

Ein Medium als Beruf bezeichnet Menschen, die spirituelle Botschaften von Verstorbenen, Geistführern, Engeln oder anderen nicht-physischen Quellen empfangen. Diese uralte Praxis begleitet die Menschheit seit Jahrtausenden – von Schamanismus über antike Seher bis hin zum modernen Spiritismus. Heute braucht dieser Beruf neue ethische und qualitative Grundsätze, um Seriosität, Verantwortung und Schutz für Ratsuchende zu gewährleisten.

Medialität im Verlauf der Geschichte

Schamanismus – Ursprung spiritueller Praxis

Der Schamanismus gilt als die älteste Form religiöser Betätigung. Schamanen waren geistliche Führer, Heiler und Dichter, die durch Trancezustände Zugang zu spirituellen Welten erhielten. Archäologen wie David Lewis-Williams sehen Trancepraktiken bereits im Jungpaläolithikum (40.000–10.000 v. Chr.) belegt. Bis heute ist der Schamanismus in Südamerika, Asien und Afrika lebendig und prägt auch moderne Medialität.
👉 Mehr dazu: Schamanismus und spirituelle Heilung

Seher in der Antike

In Griechenland, Troja und Rom waren Seher hoch angesehen. Das bekannteste Beispiel ist die Priesterin Pythia von Delphi, die im Namen des Gottes Apollon Weissagungen sprach. Auch der blinde Thebaner Teiresias oder die mythische Kassandra prägten das Bild der antiken Seher. Seher agierten nicht nur religiös, sondern auch politisch – ein Vorläufer des Mediums im Berufskontext.

Die Hopi-Prophezeiungen

Die Hopi-Indianer bewahrten seit über 10.000 Jahren Prophezeiungen auf Steintafeln. Sie beschreiben kosmische Zyklen, Übergänge und warnen vor Zeiten der Spaltung – Themen, die auch heutige mediale Arbeit berühren.

Die sieben heiligen Rishis

In Indien lehrten die Rishis um 5000 v. Chr. spirituelle Weisheit. Sie überlieferten das Ayurveda-Wissen in den Veden und lasen in der Akasha-Chronik. Ihre Palmblattmanuskripte existieren in Indien und Sri Lanka bis heute.
👉 Mehr dazu: Ayurveda – Wissen für Körper und Geist

Afro-brasilianische Religionen: Candomblé und Umbanda

In Brasilien verbanden sich afrikanische Traditionen mit katholischen Einflüssen. Der Candomblé entstand als Widerstandskultur gegen Sklaverei, während die Umbanda 1908 als spirituelle Mischung von Kardezismus, katholischen und schamanischen Elementen entstand. Beide Religionen nutzen Trance und Besessenheitspraktiken, die bis heute Grundlage medialer Arbeit sind.

Kardezistischer Spiritismus

Allan Kardec (1804–1869) begründete mit „Das Buch der Geister“ (1855) den Spiritismus. Besonders in Brasilien verbreitete sich diese Bewegung stark. Das Medium Chico Xavier gilt als ihr berühmtester Vertreter.

Moderner Spiritismus

Die Geburtsstunde des modernen Spiritismus datiert auf den 31. März 1848, als die Fox-Schwestern in New York Klopfgeräusche als Botschaften aus dem Jenseits interpretierten. In Großbritannien wuchs daraus eine Bewegung, die 1901 in die Gründung der Spiritualists National Union (SNU) mündete.

Medialität im aktuellen Zeitgeschehen

Heute existiert weltweit eine Vielzahl von Medien, die in Traditionen wie Schamanismus, Spiritismus oder Channeling arbeiten – oder frei ohne Zugehörigkeit zu einer Vereinigung. Informationen stammen aus sehr unterschiedlichen Quellen:

  • Verstorbene & Ahnen

  • Engel und Geistführer

  • Außerirdische (Plejader, Arkturianer)

  • Höheres Selbst & Quelle

  • Aufgestiegene Meister, Christus-Energie

Praktiken in der medialen Arbeit

  • Channeling – Empfang von Botschaften in Trance

  • Tranceschreiben – automatische Schrift

  • Trance Speaking – direkte Rede durch das Medium

  • Besessenheitstrance – Geistführer übernimmt die Identität

  • Physikalische Medialität – Erscheinungen & Effekte

  • Trance Healing – Heilenergie durch das Medium

  • Mentale Medialität – intuitive Wahrnehmung ohne Trance

👉 Vertiefung: Channeling – Botschaften aus anderen Dimensionen

Medium als Beruf – Notwendigkeit neuer ethischer Grundsätze

Die Nachfrage nach medialer Beratung wächst, doch es gibt bislang keine verbindlichen Qualitätsstandards. Damit Ratsuchende geschützt sind, braucht es neue Regeln:

  • Qualitätssicherung: Ausbildung, Supervision, Zertifizierung

  • Ethik: Keine Angsterzeugung, Transparenz in Aussagen

  • Verantwortung: Klare Grenzen zwischen Spiritualität & Psychotherapie

  • Verbraucherschutz: Abgrenzung von Betrug und Geschäftemacherei

Ein Medium sollte nicht nur spirituelle Fähigkeiten, sondern auch Integrität, Empathie und Professionalität verkörpern.


FAQ – Medium als Beruf

Kann jeder Mensch ein Medium werden?
Jeder Mensch besitzt intuitive Fähigkeiten, aber nicht jeder entwickelt sie bis zur professionellen Medialität.

Wie erkennt man ein seriöses Medium?
Seriöse Medien arbeiten transparent, mit klaren ethischen Grundsätzen, und grenzen sich von Manipulation und Angstmache ab.

Welche Formen der Medialität gibt es?
Von Channeling über Trancearbeit bis zu physikalischer Medialität existieren verschiedene Ansätze.

Warum sind ethische Grundsätze heute so wichtig?
Sie schützen Ratsuchende, fördern Vertrauen und machen Medialität als Beruf gesellschaftlich anerkennbarer.


Die verschiedenen Quellen, von welchen Medien scheinbar Informationen erhalten sowie die unterschiedlichen Praktiken von Medien sind auch Gegenstand wissenschaftlicher Forschung. Mehr Informationen darüber erhalten sie in folgenden Artikeln sowie Podcast von mir auf Spirit Online.

„Trancemedialität und Bedeutung!“ 
„Genauigkeit in Trance gechannelter Inhalte!“
„Jenseitsbotschaften über ein Medium!“
„Quelle von Jenseitsbotschaften!“ 

Regulierung des Berufs als Medium. Medium als Beruf

Die Berufsbezeichnung Medium ist in Deutschland und auch in anderen Ländern weltweit nicht geschützt. Ganz unabhängig von einer wirklichen Qualifikation als Medium kann sich jeder als Medium bezeichnen was erhebliche Risiken für Menschen mit sich bringt, welche die Leistung eines Mediums in Form einer Einzelsitzung für einen Jenseitskontakt, ein Channeling, einer Jenseitsdemonstrationen vor Publikum, Kurse, Workshops, Seminare und mediale Ausbildungen in Anspruch nehmen.

In der heutigen Zeit können Menschen ganz einfach, um ein Medium zu werden Seminare, Kurse oder eine mediale Ausbildung besuchen, welche in einem unterschiedlichen Preisniveau angeboten werden, jedoch keiner Qualitätssicherung unterliegen.

Häufig werden, um die außersinnlichen Fähigkeiten von Menschen zu fördern, verschiedene Techniken der Medialität eingesetzt, für dessen Wirksamkeit es jedoch keine fundierte Basis gibt. Techniken der Medialität wie Trance, Meditation, Sitting in the Power, Aktivierung und Training der Hellsinne sowie Visualisierung sind Gegenstand von schamanischen Ausbildungen, Ausbildungen nach dem englischen Spiritismus sowie im Umbanda und Candomblè.

Einen Überblick über die verschiedenen Techniken der Medialität erhalten sie in folgenden Artikeln von mir auf Spirit Online.

„Techniken der Medialität!“ 
„Techniken der Medialität – Training und Aktivierung der Hellsinne!“ 
„Technik der Visualisierung in der Medialität!“
„Mystisch spirituelle Erfahrung mit Meditation!“ 
„Hypnose Bewusstseinszustand und Psi Fähigkeiten!“ 

Die „spirituelle Szene“ und „mediale Szene“ scheint stetig zu wachsen, wobei fast jeder schon einmal mit Sicherheit mit der Werbung von sogenannten Medien auf Facebook, Instagram, Tik Tok oder YouTube konfrontiert wurde, welche teilweise als sehr aggressiv angesehen wird.

Einige dieser sogenannten Medien füllen ganze Hallen und wieder andere versuchen auf den Social-Media-Kanälen eine hohe Reichweite zu erzielen, um ihre Angebote zu verkaufen.

Gleichzeitig gibt es innerhalb dieser Szene sehr viel Kritik, Vorwürfe des Betruges und der Geldmacherei sowie dass Menschen, welche Leistungen eines Mediums für sich in Anspruch genommen haben, für sich persönlich das Gefühl hatten, an einen Betrüger geraten zu sein, ohne diesen Vorfall zum Beispiel polizeilich oder öffentlich angezeigt zu haben.

Eine Regulierung des Berufs als Mediums mit neuen ethischen sowie qualitativen Grundsätzen wäre sinnvoll, um Menschen vor unseriösen Anbietern zu schützen und würde folgende Vorteile mit sich bringen;

  • Qualitätssicherung
  • Verbraucherschutz
  • Professionalisierung des Berufs
  • Ethik und Verantwortung

Mehr Sicherheit durch Qualitätssicherung, Verbraucherschutz, Ethik und Verantwortung.

Mehr Qualitätssicherung, Verbraucherschutz, Ethik und Verantwortung für den Beruf als Medium würde Menschen, welche die Leistung eines Mediums in Anspruch nehmen möchten, mehr Sicherheit und Vertrauen geben, dass es sich bei dem Anbieter wirklich um ein Medium handelt und nicht um einen unseriösen Anbieter, welche häufig Betrugstechniken wie Cold – Reading oder Hot – Reading verwenden.

Weltweit existieren Stiftungen sowie Non-Profit-Organisationen wie das Windbridge Research Center, die Forever Family Foundation und in Deutschland Mediumship & Research Institut für Medialität & Afterlife Forschung, welche mehrfach verblindete Zertifizierungsverfahren einsetzen, die Cold – Reading, Hot – Reading und andere betrügerische Mittel im Zertifizierungsprozess eines Mediums ausschließen.

Qualitativ geeignete Zertifizierungsverfahren für Medien, Ethik, Qualitätssicherung, Verantwortung und Verbraucherschutz sind auch Gegenstand von Wissenschaftlern innerhalb der modernen Forschung mit Medien. Weitere wertvolle Informationen zu den Themen Cold – Reading, Hot – Reading, Zertifizierungsverfahren für Medien, der kostenlosen Zertifizierung sowie dem kostenlosen evidenzbasierten Schulungsprogramm von Mediumship & Research Institut für Medialität & Afterlife Forschung erhalten sie über folgende Links.

„Reading oder wirkliche Botschaften von Verstorbenen?“ 
„Wissenschaft und Jenseitskontakte!“ 
„Zertifizierungsprogramm für Jenseitsmedien!“ 
  Mediumship & Research Institut für Medialität & Afterlife Forschung: kostenlose Zertifizierung im Fünffachblindverfahren 
Mediumship & Research Institut für Medialität & Afterlife Forschung: kostenloses evidenzbasiertes Schulungsprogramm mit abschließender Zertifizierung im Fünffachblindverfahren 

Quellen
Bildquelle:

https://www.istockphoto.com

Quellen:

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22.01.2025
Herzlichst,
Dr. rer. hum Jana Stapel
Diplom – Biologie, Medium, mediale Beratung, Wahrnehmungs-Coaching
E-Mail: contact@medium-dr-janastapel.com
Webseite: www.medium-dr-janastapel.com

Bildquelle: www.istockphoto.com/de

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Jenseitskontakte und Botschaften Verstorbener Dr. Jana Stapel

Über Dr. rer. hum. Jana Stapel

Als Medium kombiniert sie in ihren Vorträgen und Seminaren das Wissen aus der Bewusstseinsforschung, Reinkarnationsforschung, Nahtodforschung, Medialitätsforschung und Quantenphysik mit ihren eigenen Erfahrungen, die sie als Medium gemacht hat.
In ihrer Praxis in Rostock bietet sie Jenseitskontakte, Kontakt zum eigenen Geistführer als mediale Beratung, ein Wahrnehmungscoaching in Zusammenarbeit mit dem eigenen Geistführer, Mediale Abende, Mediale Übungszirkel sowie verschiedene Vorträge und Seminare an.
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