Schwedenbitter selbst gemacht

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Schwedenbitter selbst gemacht

Schwedenbitter als Bitterspirituose ist ein altes Hausmittel, das man auch selbst herstellen kann. Bitterstoffe wie sie im Schwedenbitter, der auf das 17. Jahrhundert tatsächlich in Schweden zurückgeht, sind für vielerlei Befindlichkeiten hilfreich, sei es im Verdauungsbereich oder zur Desinfektion von kleineren Wunden. Darüber hinaus gibt eine Fülle an inneren und äußeren Anwendungsmöglichkeiten für Schwedenbitter.

Die dunkle und vor allem bittere Flüssigkeit ist ein Multitalent – auch wenn es an wissenschaftlicher Bestätigung bislang fehlt.

Die Rezeptur mit einer wechselvollen Geschichte

geht wenigstens bis ins 17. Jahrhundert zurück. Manch einer behauptet, Paracelsus habe ein ähnliche Mittel angewendet. Die Wiederentdeckung erfuhr Schwedenbitter durch Maria Treben. In ihrem Büchlein „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ findet man ihr Rezept wieder:
Myrrhe, Sennesblätter, Kampfer, Rhabarberwurzel, Safran, Zittwerwurzel, Theriak Venezian, Ebenwurzwurzel, Manna Cannelata und echte Engelwurz werden zu gleichen Teilen mit Kornschnapps in einer dunklen Glasflasche angesetzt. Nach einigen Tagen wird das Gemisch filtriert und ist bereit zur Verwendung.

Wo erhält man die Zutaten für Schwedenbitter?

Sie erhalten die Zutaten in Apotheken und Reformhäusern. Mittlerweile gibt es abweichende Rezepturen, die mit anderen Kräutern ergänzt werden. Es gibt auch eine „kleinere“ Version mit weniger Kräuter. Doch das Original nach Maria Treben bleibt das Original. Es ist einfach herzustellen und kann vielseitig verwendet werden.

Multitalent, jedoch kein Allheilmittel

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Klassisch verwendet man Schwedenbitter bei leichten Verdauungsstörungen. Völlegefühl, sich überessen haben, etwas nicht so recht verdauen können, Blähungen und leichte Darmkrämpfe. Hier hilft Schwedenbitter in einer milden Dosierung, wie etwa 1 Kaffeelöffel. Man kann auch mit etwas verdünnen, falls er zu stark und zu bitter schmeckt. Galle und Leber werden dadurch entlastet.

Schwedenbitter unterstützt auch die Fettverbrennung. Daher ist jegliche regelmäßige Einnahme von Bitterstoffen eine Möglichkeit, den Stoffwechsel anzukurbeln. So können beispielsweise Cholesterinwerte auch abgesenkt werden, insbesondere wenn die Ernährung dazu passt. Schweinebraten und Cholersterinsenkung wird trotz Schwedenbittereinnahme dauerhaft nicht möglich sein. Was Bitterstoffe jedoch tun, ist die Umwandlung von Nahrung in Energie zu beschleunigen. Damit werden auch die Nieren angeregt. Die Beeinflussung des Blutzuckers ist dadurch zudem günstig.

In manchen Quellen wird die regelmäßige Einnahme, verdünnt mit Wasser, Tee oder Fruchtsaft empfohlen.
Bitte beachten Sie, dass Schwedenbitter auf Alkoholbasis erstellt wird. Daher ist er bei bestimmten Indikationen nicht geeignet.

Weitere Anwendungsmöglichkeiten von Schwedenbitter

Aufgrund der Kräuterkonstellation und der Alkoholbasis eignet sich Schwedenbitter auch zur Desinfektion von kleineren Wunden. Die am Internet empfohlenen weiteren äußeren Anwendungen wie z.B. bei übermüdeten Augen sind Möglichkeiten, die man ausprobieren kann. Auch das Auflegen von mit Schwedenbitter getränkten Tüchern im Sinne es Leberwickels kann man probieren.
Wissenschaftlich lässt sich die Wirkung nicht bestätigen. Wenn Schwedenbitter jedoch das persönliche Wohlgefühl steigert, ist es einen Versuch wert. Schwedenbitter ist ein Multitalent, jedoch kein Allheilmittel.

Leseempfehlung:
Maria Treben: Gesundheit aus der Apotheke Gottes – Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern. Ennsthaler Verlag, Steyr 1980, ISBN 978-3-85068-090-5 (Zur konkreten Dosierung und weiteren Anwendungsmöglichkeiten finden Sie die Hinweise ab S. 60 des Büchleins).

11.06.2024
Andrea Riemer
Außerordentl. Honorarprofessorin Dr.habil. Dr. Andrea Riemer, Ph.D.
Zur Autorin finden Sie alles Wissenswerte unter:
www.andrea-riemer.de

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Portrait Andrea RiemerÜber Andrea Riemer:

nach einer einzigartigen, 25 Jahren umfassenden internationalen Karriere als Wissenschaftlerin und Beraterin für Sicherheitspolitik und Strategie (Doktorat in BWL, Ph.D. und Habilitation in Militärwissenschaften; außerordentl. Honorarprofessorin), hat sich Andrea Riemer ab 2012 als eine der erfahrensten Buchautorinnen und Vortragenden zu existentiellen Fragen des Lebens in der poetischen Philosophie etabliert.

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