Trauer. Ich begleite während meiner Arbeit viele Menschen, die eine geliebte Person verloren haben. Darunter auch sehr viele Eltern, die ihr eigenes Kind gehen lassen mussten. Dieser enorme Schmerz wird oft noch zusätzlich strapaziert, wenn es für die Beziehung zur Belastungsprobe wird. Nicht selten kommt es vor, dass nach dem Tod eines Kindes auch die Beziehung zerbricht. Dies hat mich dazu bewegt, hier diese Kolumne zu schreiben.
Heute berichte ich also nicht über das Weiterleben im Jenseits und darüber, dass es unseren Verstorbenen nach dem physischen Leben in der Geistigen Welt gut geht. Sondern ich möchte den Unterschied zwischen der Trauer von Frauen und Männern beleuchten. Mir ist bewusst, dass dies nicht auf alle Paare zutrifft, aber erfahrungsgemäss doch auf sehr viele.
Immer wieder haben sich Frauen ganz verzweifelt an mich gewendet und erzählt, wie sie die Trauer ihres Partners wahrnehmen. Sie denken, dass ihr Partner gar nicht richtig trauert und dass er manchmal sogar wütend reagiert, wenn sie mit ihm über den Tod ihres Kindes sprechen wollten. Wenn ich dann allerdings die Aura des Mannes angesehen habe, konnte man sehr tiefe Narben der Trauer sehen. Auch bei Männern, die sich äusserlich wenig bis nichts haben anmerken lassen.
Grundsätzlich liegt der Schmerz der Trauer in der Sehnsucht nach etwas Liebenswertem.
Wird diese Sehnsucht mit der Idee ewigen Verlustes kombiniert, dann tut das richtig weh. Nur schon deswegen ist es ein Segen zu wissen, dass das Leben nie ein Ende nimmt und wir uns alle wiedersehen werden. Aber dies wäre ein anderes Thema. Traurigkeit wird erst dann zu einem Problem, wenn das Ego sich einmischt.
Das Ego nimmt alles persönlich, selbst den Tod geliebter Menschen oder Haustiere und ja, sogar den Verlust von Gegenständen. Das Ego ist – ich glaube das wissen wir alle – ein kleines, quengelndes Kind welches sofort Krokodilstränen weint wenn es etwas nicht bekommt was es haben will. Wenn diese Umstände vorliegen ist es natürlich ein Drama traurig zu sein. Es wird dann als persönlicher Verlust erlebt und man hat das Gefühl, ein Teil von sich selbst verloren zu haben.