Wut, Trauer, Stress, Ohnmacht – Wie Emotionen Gesundheit beeinflusst
Im ersten und im zweiten Interview mit Andreas Goldemann haben wir uns mit der Entstehung von Energieblockaden in unserem Körper durch festsitzende Emotionen sowie mit ihrer Ablösung befasst. In diesem dritten Interview wollen wir ihre Wirkung auf unsere Gesundheit mit Hilfe einiger Beispiele verdeutlichen.
Frage: Andreas, beeinflussen Energieblockaden unsere Gesundheit?
Andreas Goldemann: Mittel- bis langfristig ja! Wir müssen auf jeden Fall die Zeichen so früh wie möglich erkennen. Deswegen möchte ich gleich mit dem Beispiel der Nieren in dieses Thema einsteigen. Sie sind meines Erachtens ein besonders wichtiges Organ, weil dort unsere Lebensenergie sitzt. Das ist unsere Hauptenergie, sie wird auch Hauptchi, Chi, Ki oder Prana genannt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist es normal, dass der Arzt zuerst die Nieren untersucht. Man schaut, wie viel Energie in den Nieren ist.
Frage: Wird das unabhängig von dem konkreten Problem des Patienten gemacht? Ist es also egal, ob man Magenschmerzen, Migräne oder eine Erkältung hat?
Andreas Goldemann: Ja, das ist das Erste, was ein Arzt der Traditionellen Chinesischen Medizin untersucht. Wenn wir nicht genügend Lebensenergie haben, ist die Heilung stark erschwert. Die Lebensenergie kommt über unsere Chakren rein und sammelt sich im Sexualzentrum und den Nieren an. Man kann sich das wie ein „Energie-Reservoir“ vorstellen.
Frage: Ich kann mich nicht erinnern, dass je ein Arzt zuerst meine Nieren untersucht hätte…
Andreas Goldemann: Das sollte aber so sein! Viele Krankheiten könnten dadurch vermieden oder im Anfangsstadium behandeln werden. Wir sollten natürlich auch selbst vorsorgen, z.B. indem wir allen Stress, den wir verspüren, möglichst hinter uns lassen. Das gilt insbesondere für Partnerschaftsstress. Aus diesem Grund empfehle ich, wenn Probleme in der Partnerschaft auftreten, sie möglichst sofort zu lösen! Wenn man das nicht tut, setzen sich die Emotionen, die damit verbunden sind, im Gewebe der Nieren fest und werden bei jeder Gelegenheit aktiviert und bestärkt.
Frage: Hängt unsere Lebensenergie so eng mit Partnerschaftsthemen zusammen?
Andreas Goldemann: Ja, sie spielen eine wichtige Rolle. Die Nieren sind das Partnerschaftsorgan. Wir haben ja auch zwei. Zusätzlich spiegeln die Nieren auch die Beziehung zu uns selbst. Wie betrachte ich mich selbst? In welcher Beziehung stehe ich zu mir, wie viel Liebe bringe ich mir selbst entgegen, oder wie sehr drehe ich mich von mir weg.
Auch Trauer hängt sehr eng mit der Nierenenergie zusammen. Wenn wir trauern, z.B. aufgrund des Verlusts eines uns wichtigen Menschen, eines geliebten Tieres oder unseres Jobs ist unsere Nierenenergie unten. Trauer geht auch ganz tief in die Lungen hinein, d.h. uns bleibt die Luft weg, das Atmen fällt schwer. Die Energie ist doppelt verhindert und man zieht sich ein, die Schultern kommen hoch und die Strukturen machen in diesem Bereich dicht.
Frage: Was kann denn passieren, wenn unsere Nierenenergie sehr niedrig ist und wir nichts dagegen tun?
Andreas Goldemann: Die Nierenenergie ist direkt mit unserem Immunsystem verbunden. Unser Immunsystem kann zusammenbrechen, wenn es nicht mit Lebenskraft genährt wird. Da kann uns alles Mögliche passieren, wir sind für alle Arten von Krankheiten anfällig. Ein charakteristisches Beispiel ist die Gürtelrose.
Frage: Wie verhält es sich mit anderen Emotionen, wie z.B. mit der Wut? Auf welche Organe wirkt sie sich aus? Hängt auch sie mit unserer Lebenskraft zusammen?
Andreas Goldemann: Mit unserer Lebensenergie hängen alle Gefühle und Emotionen zusammen, positive wie negative. Die negativen rauben sie uns, die positiven verstärken sie. Wut und mit ihr verwandte Emotionen wie Groll oder Verärgerung wirken sich stark auf Galle und Leber aus.
Frage: Wie wirkt sich die Wut auf unsere Galle aus?
Andreas Goldemann: Der Gallenblasenmeridian ist der längste Meridian im Körper. Er verläuft, grob gesagt, von der Schläfe bis zu den Zehen und ist mit der Galle und der Leber verbunden. Wenn er durch Wutausbrüche blockiert, kann es zum Beispiel zu migräneartigen Kopfschmerzen führen. Wenn die Verbindung mit der Galle direkt blockiert ist, werden Gallensteine durch Übersäuerung aufgebaut.
Frage: Lassen sich deswegen so viele die Gallenblase entfernen?
Andreas Goldemann: In Deutschland werden jährlich ca. 200.000 Gallenblasen-OPs durchgeführt. Das ist eine der häufigsten Operationen im Organbereich. Wenn ich Teilnehmer an meinen Kursen nach einer solchen OP frage, ob es ihnen seitdem besser geht, sagen sie meistens „nein“ oder „ich weiß nicht“. Vor allem im emotionalen Bereich sehen sie keine Verbesserungen. Wie auch? Man hat ja nicht mit den Emotionen gearbeitet. Man hat ja nur das Symptom, nicht aber die Ursache entfernt. Energetisch sind alle festhängenden Emotionen noch im Körper, die zur Gallensteinbildung geführt haben. Eigentlich hätte man über sanfte Wege die Emotionen herauslösen müssen, dann hätten sich auch die Gallensteine aufgelöst.
Frage: Durch die Reizüberflutung in unserer heutigen Welt entsteht ein Dauerstress. Welches Organ wird hauptsächlich durch diesen Stress belastet?
Andreas Goldemann: Das sind in erster Linie unsere Nebennieren. Sie reagieren auf Konflikt- und Stresssituationen oder bei drohender Gefahr und produzieren die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. In dem Moment wo Aufregung, Konflikt oder Stress entsteht, gehen wir in einen Flucht- und Kampfreflex hinein. Einerseits schützen uns die Stresshormone vor Schmerzen, andererseits machen sie uns leistungsfähiger und kampfbereiter. Sie sorgen dafür, dass das Blut im Körper schnell in die Arme und Beine fließt, damit wir kampf- und fluchtbereit sind.
Wenn wir jedoch ständig Adrenalin produzieren, weil wir im Dauerstress sind, fehlt uns das Blut im Organbereich. Über unseren Verdauungstrakt verarbeiten wir zum Beispiel die Eindrücke von außen. Das können wir jedoch nicht, wenn dieser aufgrund des Alarmstatus nicht richtig arbeitet. Das Blut ist nicht da, wo es gebraucht wird.
Wenn wir aus diesem Zustand nicht herauskommen und immer wieder in die Ruhe kommen, bekommen unsere Organe über den ganzen Tag viel zu wenig Energie und Sauerstoff. Wenn ständig Stress- und Schutzhormone produzieren, dann werden wir irgendwann sehr müde und man spricht von der so genannten „Adrenal Fatigue“ oder “adrenaline Ermüdung”. Das kann zu chronischer Müdigkeit, zu Schlaf- und Verdauungsstörungen aber auch zu Körperschmerzen führen. Man ist nicht mehr im Anspannungs-Entspannungsprozess drin, der eigentlich ganz normal durchlaufen sollte. Man kommt auch nicht mehr in die Erholung über den Schlaf hinein und ist kurz vor dem Burnout.
Nach Dr. Hans Selye, dem bekannten Stressforscher, unterliegen wir dem „Generellen Anpassungssyndrom“ (GAS). Damals, wenn der Höhlenmensch aus der Höhle ging, um auf die Jagd zu gehen, hat er Stress empfunden. Er musste Nahrung für die Familie besorgen. Gleichzeitig war er Gefahren ausgesetzt. Zurück in seiner Höhle konnte er sich dann aber entspannen. Sie war für ihn der sichere Hort, der Ort der Familie und der Ruhe.
Frage: Ist das nicht heute genauso?
Andreas Goldemann: Unser Zuhause sollte immer diese Qualität haben. Hat es aber nicht mehr. Wenn wir in der Früh aus dem Haus gehen, fahren wir mit dem Auto oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, d.h. wir müssen die ganze Zeit aufpassen, dass wir nicht verletzt werden, wir müssen allgemein achtsam sein. Das tun wir meistens unbewusst oder instinktiv. Bei der Arbeit ist wieder Achtsamkeit angesagt, falls Spannung mit den Kolleginnen und Kollegen herrscht. Diesen Stress erleben die meisten von uns unbewusst. Abends Zuhause werden wir vom Fernseher mit negativen Informationen bombardiert, mit Nachrichten, die einem suggerieren oder offen zu verstehen geben, dass unsere Welt nicht sicher ist. Das ist ähnlich, wenn wir uns über das Internet informieren, was in der Welt passiert.
Unsere Nebennieren produzieren ständig Adrenalin und das Gehirn versucht verzweifelt, alle Probleme zu beheben, mit denen wir konfrontiert sind. Dadurch bleiben in einem ständigen Stressmodus verhaftet. Wir saugen unbewusst alles auf, was uns von den Medien als Nachrichten serviert wird. Da bleibt wenig Zeit für Ruhe und erholsamen Schlaf.
Frage: Ist das nicht alles ein bisschen viel, was bei uns hängenbleibt? Können wir uns da noch dagegen schützen?
Andreas Goldemann: Zuerst einmal müssen wir uns der heutigen Situation bewusst werden und dann, was wir für Einflüsse an uns heranlassen und was wir konsumieren. Am besten ist es, wenn wir unsere emotionalen Altlasten entsorgen, um unsere Organe und den gesamten Muskelskelettapparat zu entlasten. Wie ich schon in den vorangehenden Interviews dargelegt habe, sind das genau die Emotionen, die sich im Laufe unseres Lebens wie Schlacken in den verschiedenen Ebenen des Gewebes unserer Organe oder unserer Muskeln festgesetzt haben.
Sinnesinformationen wie hören, riechen, sehen, schmecken und fühlen werden über Spiegelneuronen gespeichert. Die Spiegelneuronen sind wie Erinnerungsspeicher unseres Gehirns. Da sie die sinnlichen Informationen abspeichern, sind sie direkt mit unseren Emotionen aktiv. Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir die Spiegelneuronen bei negativen sinnlichen Erfahrungen neu formatieren damit sie dann wieder neue positive Informationen aufnehmen können.
Frage: Woran merken wir, dass eine solche Formatierung stattgefunden hat?
Andreas Goldemann: Man hat später keine Erinnerung mehr, wie sich die negative Emotion früher angefühlt hat. Man weiß es einfach nicht mehr. Gleichzeitig stellt sich eine innere Leichtigkeit und Lebensfreude ein. Und wenn dies der Fall ist, dann haben wir einen guten Job gemacht!
Wer ist Andreas Goldemann?
Andreas Goldemann ist ein „Intuitive“ oder „Intuitiver“, d.h. er nimmt über seinen Körper wahr, wenn Menschen in Disharmonie oder in Disbalance sind. Er setzt seine außergewöhnliche Gabe schon seit mehr als 22 Jahren erfolgreich ein und hat in über 20 Ländern mit Zehntausenden von Menschen erfolgreich gearbeitet.
Andreas leitet all seine Sessions auf eine ganz besondere Weise: Über Stimme, Ton, Bewegung und Reflexion hilft er den Teilnehmern seiner Kurse, in eine neue Tiefe ihres Seins zu gelangen und sich von negativen Emotionen, die ihren Körper, ihren Geist und ihre Seele belasten, zu befreien. Das sorgt dafür, dass wieder mehr Lebensenergie durch ihr System fließt, und sie sich dadurch wieder kraftvoller, lebendiger und glücklicher fühlen.
26.10.2019
Andreas Goldemann
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