Woher komme ich? Die Fragen des Menschen seit sicherlich ewigen Zeiten.
Woher komme ich? Wohin gehe ich? Warum bin ich hier? Kurz vorm Einschlafen beim Mittagsschlaf hatte ich plötzlich den Gedanken, dass das, was wir als Gott bezeichnen, vielleicht etwas ist, das wir sicherlich niemals werden greifen können. In mir formulierte sich so die Frage: „Ist Gott etwas / jemand, der – wie eine Art Vater – die Geschicke des Weltalls lenkt? Oder ist das eine Form der Energie wie z.B. die Luft, das Wasser, die Erde, das Feuer, die allesamt einfach da sind?!“
Ich denke nicht, dass die Luft ein Zentrum hat, eine Art Zentrum, von dem alles ausgeht. Ebenso sehe ich das mit dem Wasser. Mit der Erde und auch mit dem Feuer. Ist es nicht eher so, dass auch diese Vaterfigur letztlich ein menschliches Konstrukt ist? Ein Versuch, etwas eigentlich Unerklärliches zu erklären, zu definieren?
Faustus bekommt gesagt: „Du gleichst dem Geist, den Du begreifst … ! So geht es uns ja allen. Jedem in seiner ganz persönlichen Weise.
Physikalisch kann man natürlich erklären, was die Luft ist, woraus sie besteht. Während jedoch der Strom eine Quelle hat, die wir sehr genau definieren können, finden wir bei den Elementen so etwas nicht.
Was also, wenn auch das, was wir als „Gott“ verstehen, kein „leitendes, lenkendes Zentrum“ ist, sondern eine Energieform, eine Form von Element, das bestimmten „Regeln“ folgt, die wir nicht kennen oder gar erfassen könnten?!
Das ist ja auch bei den anderen Elementen so.
Wir wissen, woraus sie bestehen und was sie beinhalten. Physikalisch / chemisch kann man das gut analysieren, aber wie und woraus hat sich das alles entwickelt?
Und – die Wissenschaft findet ja fortwährend Zusammenhänge, die uns so bisher nicht klar waren. Über die energetischen Bereiche sind wir allerdings auch heute noch nicht imstande, wirklich klare Aussagen zu machen. Wir wissen, dass es eine Form des energetischen Heilens gibt, auch der Telepathie, also all der Dinge, die so gern der „Esoterik“ zugeschrieben werden – oft ohne zu berücksichtigen, was das eigentlich heißt.
In mir ist da das Wissen, dass zB jede Fremdhypnose, also die durch einen Hypnotiseur durch- geführte Hypnose, letztlich eine Selbsthypnose ist, in der nur das durchgesetzt werden kann, wozu der (geistig normale) Patient auch „ja“ sagt. Würde in der Trance etwas gefordert, was gegen seine Grundprinzipien verstößt, wacht er auf und bricht die Sitzung ab.
So stelle ich mir das Thema „Gott“ vor = eine Form der Energie, die bestimmten „Regeln“ folgt, deren Erlernen und Umsetzen sich in mehreren Erdenleben vollzieht. Da ist also auch niemand, der straft oder so, sondern all das, was wir nicht gelernt und entsprechend umgesetzt haben, bekommen wir auf Wiedervorlage.
Dabei kann ein Mensch sich sehr wohl bestraft fühlen, aber eigentlich ist das ein völlig emotionsloser Vorgang. In jeder Inkarnation entwickeln wir uns ein Stückchen weiter, bis wir – wie Edgar Cayce sagte – die seelische Reife haben, durch die wir beim Ursprung bleiben können, weil wir den Lernprozess abgeschlossen haben.
Ist das nicht ein fast ewiger Kreislauf,
so wie ihn auch die Luft durchwandert, das Wasser, die Erde, das Feuer … ?!
Wenn ich mir die vier Elemente ansehe, die uns allen bekannt sind, finden wir feste Regeln, nach denen jedes einzelne der Elemente funktioniert.
Wikipedia erklärt es so: „Nach der Vier-Elemente-Lehre (auch Vierelementelehre) besteht al- les Sein in bestimmten Mischungsverhältnissen aus den vier Grundelementen bzw. „Essenzen“ oder „Wurzelkräften“ „Erde“, „Wasser“, „Luft“ und „Feuer“ als Prinzipien des Festen, Flüssigen, Gasförmigen und Glühend Verzehrenden.
In der chinesischen Kultur gibt es ein ähnliches Modell, die Fünf-Elemente-Lehre. Hierbei sind die fünf Grundelemente Metall, Holz, Erde, Wasser und Feuer.“
Ich bleibe hier mal bei „unseren“ Deutungen. Zwar spüre ich in mir auch eine gewisse Verbundenheit zur TCM (Traditionell Chinesischen Medizin), aber ich will mich nicht verzetteln und bleibe jetzt hier bei der Vier-Elemente-Lehre.
Wir haben also:
- Erde
- Wasser
- Luft
- Feuer
Für all diese Elemente gibt es ausreichende Interpretationen. Gute Ansätze fand ich auf den Seiten von „mystischerrabe.de“. Da hat der Verfasser eine wirkliche Fleißarbeit geliefert.
Was mir bei der Darstellung der vier Elementen jedoch fehlt, ist etwas, das ich dann im Pen- tagramm finde = eine fünfte Ebene, gekennzeichnet durch den 5. Zacken.
Hier wird die obere Ebene als „Spirit“ bezeichnet, und es scheint deutlich, dass wir hier in einem nicht-materiellen Bereich sind. Ein Bereich, den der Mensch ja, wie auch sonst alles – mit seiner ihm zur Verfügung stehenden Fähigkeit, Dinge zu erfassen und zu benennen – definieren wollte.
Nun hat der Mensch wohl seit Anbeginn die Fähigkeit besessen, mehr Fragen zu stellen als er auch wirklich umfassend beantworten konnte.
Vor diesem Hintergrund entstand mein Bild der Torte:
Und weil ich mich seit frühester Jugend in keiner dieser Erklärungen (Tortenstückchen) wie- der fand, blieb ich über viele Jahrzehnte ein Suchender!
Eigentlich ev.-luth. getauft und konfirmiert, bekam ich jedoch nie einen Draht dazu. Einzelhei- ten will ich mir (und dem Leser) ersparen. Als ich knapp volljährig war (damals mit 21), kam ich mit Baptisten in Kontakt. Sie hatten in Hannover eine Teestube eingerichtet. Hier konnte man einfach nur so sitzen, klönen, spielen, Musik hören usw., ohne missioniert zu werden.
Natürlich führte das dann auch mal dazu, dass ich mit in die Gemeinde ging. Das dort gelebte Miteinander gefiel mir sehr gut, aber eine Antwort auf meine Fragen nach dem „Woher + Wohin des Menschen“ fand ich dort letztlich auch nicht.
Es folgten Kontakte zu Zeugen Jehovas, die ich jedoch nicht gesucht habe, sondern die sich so ergaben. Ich schnupperte mal in die buddhistische Gruppe Hannover rein, auch bei den Anthroposophen, einer Kabbala-Gruppe, auch 32 Jahre (aktiver) Mitgliedschaft im Freimaurer- Orden (1978-2010) … ! Und ich wurde nie wirklich fündig. Alles, was ich dort fand, waren – wie ich fand – menschliche Konstrukte, also wieder verschiedene Tortenstückchen.
Wenn ich nun hier sitze und den Gedanken an „Spirit“ weiterverfolge …
erkenne ich dann auch wieder nur ein Tortenstückchen, oder ist das eine gültige Antwort?
Ich stelle mir – wie gesagt – vor, dass jedes der vier Elemente seine eigenen Regeln hat. Und dass alle zusammen sich zu einer Einheit ergänzen. Wenn „Spirit“ nun auch eine Art Elementen-Ebene ist, die ganz automatisch ihren eigenen Regeln folgt, in die die vier „materiellen Ebenen“ integriert sind?!
Wenn dann die Erfahrungen, die der Mensch im Umgang mit der Spirit-Ebene macht, Gott bzw. Göttern zugeordnet wurden, um zu begreifen?! Und das immer vor dem Gedanken, den Goethe – wie gesagt – im „Faust“ so wunderbar formuliert hat: „Du gleichst dem Geist, den Du begreifst, nicht mir!“
Dann haben wir plötzlich einen schöpferischen Automatismus, in dem es keinen strafenden Gott gibt, sondern wo Aktionen automatisch Reaktionen hervorrufen?!
Ich kann mir das so vorstellen,
wie es im Ablauf unserer Schulerfahrungen sichtbar ist:
Wir kommen in die Schule und lernen den Stoff der ersten Klasse. Mit diesem Wissen gehen wir in die nächste Klasse – bis wir schließlich mit unserem Ausbildungsweg fertig sind. Sollten wir den Stoff einer Stufe mal nicht wirklich erfasst haben, bekommen wir das auf Wiedervorlage, d.h., wir wiederholen die entsprechende Klasse.
Was nun, wenn es im spirituellen Sinne ebenso oder ähnlich abläuft? Der „schlafende Prophet Edgar Cayce“ hat es sinngemäß so formuliert, dass unsere Seele durch die Inkarnationen mehr und mehr lernt und reift. Ganz im Sinne von „Das Größte unter Euch aber sei die Liebe!“ Das ist dann das Ziel. Und wenn wir es erreicht haben, dürfen wir bei unserem Ursprung blei- ben = in der Ebene „Spirit“?!
So ist alles, was uns Menschen hier im materiellen Leben begegnet, eine Art Schulung, ein Lernprozess. Und wenn Liebe das größte unter uns ist, frage ich: „Wo beginnt sie?“ Und die Antwort muss doch sein: Immer bei uns selbst, nicht wahr? Und das scheint mir die größte Hürde zu sein = Sich selbst vorbehaltlos anzunehmen und zu lieben. Wenn wir das jedoch wirklich umsetzen, uns in unserem So-sein akzeptieren, wie wir sind, werden wir auch tolerant mit unserem Nächsten umgehen können. Dann gibt es kein Konkurrenzdenken mehr, kein Verurteilen usw., sondern liebevolles Miteinander auf allen Ebenen.
Und es ist gerade dieser Gedanke,
den John Lennon in seinem „Imagine“ ausspricht:
You may say I’m a dreamer
But I’m not the only one
I hope someday you’ll join us
And the world will live as one.
In diesem Sinne bin ich auch gern ein Träumer. Und ich finde meine Bestätigung in den Ge- danken von Mahatma Gandhi, der da u.a. sagt:
„Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“
Wollen wir das selbst einfach noch bewusster versuchen? So gut wir es eben können? Denn ich bin überzeugt davon, dass es „da oben“ niemanden gibt, der eine Strichliste über vermeintliche Verfehlungen führt. Alle unsere Entscheidungen führen dazu, dass wir Themen, die in unserem Lebensplan anstehen, erledigt und geklärt haben – ganz im Sinne des großen Ganzen (und somit natürlich auch für uns selbst) –, oder aber, dass wir diese Themen ganz einfach auf Wiedervorlage bekommen.
Im nächsten Leben, denn natürlich spreche ich hier von der Reinkarnation! Die bedeutet aber nicht, dass wir all das Schwere, das wir vielleicht in diesem Leben durchmachen mussten, ebenso wieder erleben. Da haben manche Menschen leider völlig verkehrte Vorstellungen.
Wir sollen lernen, Entscheidungen zu treffen, für die wir auch die Verantwortung zu übernehmen haben. Wir sollen lernen, für uns selbst einzustehen, sollen lernen, „ja“ und / oder „nein“ zu sagen. Damit ist nicht der pure Egoismus gemeint, sondern das Arbeiten mit den individuell gestellten Aufgaben – zum eigenen Wohl und dem des großen Ganzen.
Auf dass uns das mit jedem Tag ein bisschen besser gelingen möge.
09.12.2022
Ihr Manfred Aubert
Manfred Aubert
arbeitet schon seit vielen Jahren in unterschiedlichster Weise mit Menschen, und weil er damit sein “Hobby” halt auch zum Beruf (= Berufung) gemacht hatte, will und kann er natürlich nicht einfach damit aufhören. Im Gegenteil.
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