Demenz, was es ist und was es bedeutet

demenz-mann-puzzleteile-dementia

 

Demenz, was es ist und was es bedeutet


1. Definition: Was ist Demenz?

Demenz ist ein Sammelbegriff für Erkrankungen des Gehirns, die zu einer langsamen, fortschreitenden Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen (z.B. Gedächtnis, Sprache, Orientierung) führen. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, Alltagsaktivitäten wie das Anziehen oder Kochen selbstständig durchzuführen. Die Krankheit verläuft in Schüben, in denen die Symptome plötzlich auftreten oder sich verschlimmern können.

Am häufigsten sind Alzheimer-Krankheit und frontotemporale Demenz. Bei der Alzheimer-Krankheit bilden sich im Gehirn Ablagerungen von Eiweiße (sogenannte Plaques), die Nervenzellen schrumpfen und sterben ab. Frontotemporaler Demenz geht mit Schrumpfungsprozessen im Frontallappen und temporalen Lappen (Hirnregionen, die für Sprache und Gedächtnis zuständig sind) einher.

Die Symptome der Demenz können unterschiedlich ausgeprägt sein und je nach Erkrankungsverlauf unterschiedlich schnell fortschreiten. Manche Menschen leben noch viele Jahre mit der Krankheit, andere sterben bereits nach wenigen Jahren an den Folgen der Demenz.

2. Ursachen 

Es gibt viele verschiedene Erkrankungsbilder der Demenz. Die häufigste ist Alzheimer-Krankheit, aber es gibt auch andere Formen der Demenz, wie zum Beispiel Lewy-Körper-Demenz, Frontotemporale Demenz und Parkinsonsche Demenz. Manche Menschen haben auch eine Mischform der Demenz, bei der mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Zu den weiteren möglichen Ursachen der Demenz werden gezählt:

• Schlaganfall
• Kopfverletzungen
• Infektionen des Gehirns, zum Beispiel durch Herpes-simplex-Virus oder HIV
• Gehirntumore
• Neurodegenerative Erkrankungen wie Huntington-Krankheit oder Amyotropher Lateralsklerose (ALS)
• Vitaminmangel, insbesondere Vitamin B12- oder Folatmangel
• Schilddrüsenerkrankungen
• Nierenerkrankungen
• Depression

3. Symptome der Demenz

In den meisten Fällen beginnt die Demenz langsam und schleichend. Die ersten Symptome sind oft geringfügig und können leicht übersehen werden. Im Laufe der Zeit nehmen die Symptome jedoch zu und werden schließlich zu einem ernsthaften Problem. Die häufigsten Symptome der Demenz sind:

Gedächtnisprobleme: Die betroffene Person hat Schwierigkeiten, sich an neue Dinge zu erinnern oder bereits bekannte Dinge wiederzufinden.

Probleme beim Denken: Die betroffene Person hat Schwierigkeiten, komplexe Aufgaben zu verstehen oder zu lösen. Sie kann auch Probleme mit der Sprache haben und Schwierigkeiten, die Bedeutung von Wörtern zu verstehen.

Probleme mit dem Orientierungsvermögen: Die betroffene Person verliert die Orientierung in Raum und Zeit. Sie kann sich nicht mehr an das Datum oder den Tag erinnern und weiß möglicherweise nicht mehr, wo sie sich befindet.

Probleme mit dem Verhalten: Die betroffene Person kann ungewöhnliche oder unpassende Verhaltensweisen an den Tag legen. Sie kann aggressiv sein oder in ihrer Sprache unflätig werden.

Einschränkung der Sinne: Die betroffene Person kann Probleme mit dem Sehen, dem Hören oder anderen Sinnen haben.

4. Behandlungsmöglichkeiten 

Die Behandlung der Demenz ist ein komplexes und vielschichtiges Thema. Es gibt zwar kein Heilmittel, aber durch die frühzeitige Erkennung und Behandlung der Krankheit können die Symptome gelindert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden.

Die Behandlung der Demenz erfordert ein multiprofessionelles Team, das aus Ärzten, Pflegern, Therapeuten und anderen Fachleuten besteht. Die Behandlung muss individuell auf den Patienten abgestimmt werden und sollte sowohl medikamentös als auch non-medikamentös erfolgen.

Medikamentöse Behandlung:
die medikamentöse Behandlung der Demenz zielt darauf ab, die Symptome der Erkrankung zu lindern und den Verlauf der Krankheit zu verlangsamen. Die am häufigsten eingesetzten Medikamente sind Cholinesterasehemmer. Diese Medikamente wirken indem sie die Konzentration des Nervenbotenstoffes Acetylcholin im Gehirn erhöhen. Acetylcholin ist für die Informationsübertragung im Gehirn verantwortlich und ein Mangel an diesem Botenstoff führt zu den typischen Symptomen der Demenz, wie zum Beispiel Gedächtnisprobleme, Sprachstörungen und Orientierungslosigkeit.

Nebenwirkungen von Cholinesterasehemmern sind unter anderem Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen. Daher sollten diese Medikamente nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.

Non-medikamentöse Behandlung:
die non-medikamentöse Behandlung der Demenz umfasst eine Reihe verschiedener Maßnahmen, die darauf abzielen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihnen dabei zu helfen, so lange wie möglich selbstständig zu bleiben.

Dazu gehören unter anderem:
• Gedächtnis- und Orientierungstraining
• Logopädie (Therapie bei Sprachstörungen)
• Physiotherapie
• Ergotherapie (Therapie bei alltäglichen Aktivitäten)
• Sozialberatung
• Psychotherapie
• Beratung für Angehörige

5. Wie kann ich mich vor einer Demenz schützen?

Eine der besten Möglichkeiten, um demenzielles Risiko zu reduzieren, ist regelmäßige körperliche und geistige Aktivität. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig trainieren, ein geringeres Risiko haben, an Alzheimer oder anderen Formen der Demenz zu erkranken. Auch andere Lifestyle-Faktoren spielen eine Rolle bei der Prävention von Demenz. Dazu gehören unter anderem:

·.

· Nichtrauchen – Rauchen erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall – beides Faktoren, die das Demenzrisiko erhöhen. Darüber hinaus schadet das Nikotin dem Gehirn und kann daher zu Gedächtnisproblemen führen.

· Reduzierter Alkoholkonsum – Zu viel Alkohol kann zu verschiedensten Gesundheitsproblemen führen – unter anderem auch zur Schädigung des Gehirns und somit zur Erkrankung an Alzheimer oder anderer Form von Demenz. Ausreichend Trinkwasser hingegen ist gut für die Gesundheit des Gehirns: Es stellt sicher, dass Nährstoffe richtig transportiert werden und Abfallprodukte effektiv abtransportiert werden können.

weitere hilfreiche Punkte: soziale Kontakte pflegen, gesundheitliche Probleme frühzeitig behandeln lassen, Stress vermeiden, auf ausreichend Schlaf achten

6. Leben mit Demenz

Für diejenigen, die an Demenz erkrankt sind, ist das Leben ein ständiger Kampf. Jeden Tag müssen sie sich neuen Herausforderungen stellen und versuchen, ihr Leben so normal wie möglich weiterzuführen. Viele Betroffene fühlen sich aber alleingelassen und verloren in einer Welt, die ihnen immer fremder erscheint.

Demenz ist nicht nur eine Krankheit des Alter, auch jüngere Menschen können an dieser leiden. Die meisten Erkrankten sind allerdings über 65 Jahre alt. In Deutschland leiden derzeit etwa 1,6 Million Menschen an Demenz, Tendenz steigend. Schätzungsweise werden 2030 bereits 2,8 Million Menschen betroffen sein. Diese Zahlen machen deutlich: Demenz ist keine Randerscheinung unserer Gesellschaft und es wird immer wichtiger, das Thema offener zu besprechen und aufzuklären.

Die Diagnose Demenz ist für viele immer noch ein Tabuthema. Oft wird versucht, die Krankheit zu verdrängen oder zu leugnen. Doch das kann den Betroffenen mehr schaden als nützen. Es ist wichtig zu verstehen: Demenz ist keine unheilbare Krankheit und man kann auch mit dieser Diagnose noch lange Zeit ein relativ normales Leben führen.

7. Wie leben Angehörige mit einem Menschen mit Demenz?

Die Diagnose einer Demenz ist für Angehörige ein Schock. Viele sind sofort damit beschäftigt, das Leben des Patienten zu organisieren und zu planen, dass sie kaum Zeit haben, mit ihren eigenen Gefühlen umzugehen.

Doch die Gefühle kommen meistens doch: Die Angst, den geliebten Menschen zu verlieren, die Wut über die Situation und die Hilflosigkeit, weil man nichts gegen die Krankheit tun kann.

In dieser Situation ist es wichtig, dass Angehörige sich selbst nicht vergessen und auf ihre eigenen Bedürfnisse achten. Nur wenn sie selbst stark sind, können sie dem Patienten die notwendige Unterstützung geben.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Angehörige mit der Situation umgehen können:

– Informieren Sie sich über die Krankheit und ihre Verlaufsform. Je besser Sie die Krankheit verstehen, desto besser können Sie damit umgehen.
– Suchen Sie sich Unterstützung bei anderen Angehörigen oder in Selbsthilfegruppen. Dort treffen Sie Menschen in einer ähnlichen Situation und können sich austauschen.
– Nehmen Sie sich regelmäßig Auszeiten und machen Sie etwas, was Ihnen gut tut. Das kann Sport sein, Lesen oder ein Spaziergang in der Natur. Wichtig ist, dass Sie regelmäßig abschalten und zur Ruhe kommen.
– Suchen Sie professionelle Hilfe auf, wenn Sie das Gefühl haben, nicht mehr weiterzukommen. Es gibt Beratungsstellen und Therapeuten, die Ihnen helfen können.

Zusammengefasst
Zuzusehen, wie jemand, den man liebt, langsam die Kontrolle über sein Leben und seine Erinnerungen verliert, ist nicht einfach. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Menschen mit Demenz sich nicht selbst helfen können. Angehörige spielen daher eine wichtige Rolle in der Betreuung und Betreuung von Menschen mit Demenz.
Wenn Sie sich fragen, wie Sie mit dieser Situation am besten umgehen, finden Sie hier einige Tipps:

  • Zunächst sollten Sie versuchen, so viel wie möglich über die Krankheit zu erfahren. Informationen helfen allen Beteiligten.
  • Sprechen Sie mit anderen Familienmitgliedern und Freunden über Ihre Erfahrungen. Es ist wichtig, sich Unterstützung zu holen, und Sie müssen nicht alles alleine schaffen.
  • Versuchen Sie, dem Betroffenen einen möglichst normalen Zustand zu verschaffen. Er oder sie sollte in der Lage sein, weiterhin an normalen täglichen Aktivitäten teilzunehmen.
  • Bitte haben Sie Geduld und haben Sie Verständnis. Demenz kann zu inakzeptablen Verhaltensänderungen führen. Verstehen Sie jedoch, dass die Person nicht bewusst handelt und nicht anders handeln kann.

Wie unterstütze ich Menschen mit Demenz? Stefanie Menzel


Mit Abspielen des Videos stimmen Sie einer Übertragung von Daten an Youtube zu. Bitte beachten Sie die Datenschutzerklärung.

 
23.07.2016
Heike Schonert
HP für Psychotherapie und Dipl.-Ök.

Alle Beiträge der Autorin auf Spirit Online


Heike SchonertVerlustangst Heike Schonert

Heike Schonert, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Diplom- Ökonom. Als Autorin, Journalistin und Gestalterin dieses Magazins gibt sie ihr ganzes Herz und Wissen in diese Aufgabe.
Der große Erfolg des Magazins ist unermüdlicher Antrieb, dazu beizutragen, dieser Erde und all seinen Lebewesen ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu bieten, das der Gemeinschaft und der Verbindung aller Lebewesen dient.

Ihr Motto ist: „Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, uns als Ganzheit begreifen und von dem Wunsch erfüllt sind, uns zu heilen und uns zu lieben, wie wir sind, werden wir diese Liebe an andere Menschen weiter geben und mit ihr wachsen.“

>>> Zum Autorenprofil

Für Artikel innerhalb dieses Dienstes ist der jeweilige Autor verantwortlich. Diese Artikel stellen die Meinung dieses Autors dar und spiegeln nicht grundsätzlich die Meinung des Seitenbetreibers dar. Bei einer Verletzung von fremden Urheberrecht oder sonstiger Rechte durch den Seitenbetreiber oder eines Autors, ist auf die Verletzung per eMail hinzuweisen. Bei Bestehen einer Verletzung wird diese umgehend beseitigt. Wir weisen aus rechtlichen Gründen darauf hin, dass bei keiner der aufgeführten Leistungen oder Formulierungen der Eindruck erweckt wird, dass hier ein Heilungsversprechen zugrunde liegt bzw. Linderung oder Verbesserung eines Krankheitszustandes garantiert oder versprochen wird. Alle Inhalte des Magazins sind kein Ersatz für eine Diagnose oder Behandlung durch einen Arzt, Psychotherapeuten oder Heilpraktiker.