Der Weg des Lichts – Omraam Mikhaël Aïvanhov

meer weg licht path of light

Der Weg des Lichts – Omraam Mikhaël Aïvanhov

„Hinter ihrer sichtbaren Fassade verbirgt die Natur eine Wirklichkeit, von der die Menschen noch nicht einmal träumen. Jeder Mensch ist einem Wassertropfen vergleichbar und dieser Tropfen wird genau auf den Ort fallen, der für ihn von der kosmischen Intelligenz vorgesehen ist, um dort seine Aufgabe zu erfüllen.“
Omraam Mikhaël Aïvanhov (1900 – 1986)

Der Weg des Lichts 

Das Zitat des großen spirituellen Meisters und Weisen Omraam Mikhaël Aïvanhov begleitet mich seit vielen Jahren und ist in der gegenwärtigen CORONA-Krise extrem bedeutungsvoll.

Omraam Mikhaël AïvanhovMikhaël Aïvanhov wurde am 31. Januar 1900 in dem kleinen Dorf Serbzi im heutigen Mazedonien geboren. Es war kurz nach Mitternacht und Mikhael war zu früh gekommen: im achten Monat. Deswegen bestellte seine Mutter noch am selben Tag den Popen zur Taufe, denn damals überlebten die „Frühchen“ meistens nicht. Der Pope war an dem Tag so glücklich, dass er sich zum ersten Mal in seinem Leben betrank! Etwas sagte ihm, dass dieses Kind etwas Besonderes sei. Bei seiner Empfängnis hatte sich Mikhaëls Mutter innig gewünscht, ihr Kind möge ein Diener Gottes werden. Mit diesem ständigen Wunsch im Herzen trug sie ihn auch aus. Sie war arm und hatte ein hartes Leben, doch innerlich war sie reich an Weisheit, Güte und Gottesliebe. Sie beklagte sich nie und fand immer die richtigen Worte, um andere zu trösten.

Mikhaël Aïvanhov wurde tatsächlich ein besonderes Kind.

Seine Liebe galt vor allem diesen vier Dingen: Fäden, hohen Bäumen, Wasser (besonders Quellen) und dem Feuer. Einmal schnitt er in einem unbewachten Augenblick seiner Cousine alle Fäden ihres Webstuhls ab. Seine Mutter brauchte eine ganze Nacht, um alles wieder einzurichten! Für ihn waren auch die Menschen auf spiritueller Ebene mit unsichtbaren „Fäden“ verbunden und verstrickt, wie sie auch von ihren eigenen Neigungen, Lastern und Leidenschaften gefesselt waren.

Er sagte, er selbst sei mit dem Gedanken geboren worden, Bindungen zu durchtrennen und die Menschen von ihren Fesseln zu befreien, um ihnen zu helfen, den einen Faden, den goldenen – die Verbindung mit dem Göttlichen, der Welt des Lichts und der Glückseligkeit – wieder herzustellen und zu stärken. Er wollte, dass die Menschen zu ihrem verlorenen Glück zurückfinden und wusste, dass dieses nur in den hohen, reinen Regionen zu finden ist. Er kletterte auch gerne auf Pappeln. Er liebte es, hoch oben über allem zu sitzen und einen Überblick über das Leben unter sich zu haben. Diese Vorliebe verwandelte sich später in die Liebe zu den göttlichen Höhen, zu allem, was rein, edel und schön ist und was Überblick und Klarheit gibt.

Er liebte seit frühester Kindheit die Schönheit, die Poesie, die Harmonie.

„Ich liebe Gott, weil Er schön ist. Wäre Er es nicht, so könnte ich Ihn nicht lieben. Aber Er ist schön.”

Schon kurz nach seinem neunten Geburtstag starb sein Vater. Die ersten Schuljahre waren hart für Mikhael. Seine Mutter konnte ihm keine Schulbücher kaufen. Oft ging er mit leerem Magen und ohne Schuhe zur Schule und lernte seine Aufgaben beim raschen Lesen aus den Büchern der Kameraden. Seine Mutter wurde aus Sorge um die Zukunft schwer krank. In dieser Zeit pflegte Mikhael sie, kochte und versorgte auch seinen drei Monate alten Bruder. Schließlich heiratete seine Mutter wieder, vor allem, um die Existenz der Familie zu sichern, zu der noch drei weitere Kinder hinzu-kommen sollten. Dennoch lebte die Familie immer am Rande der Armut.

Mit 16 Jahren beschäftigte er sich ausgiebig mit Farben. Er malte die Scheiben seines Zimmers nacheinander mit den sieben Spektralfarben an, um die verschiedenen Wirkungen zu erfahren. Er meditierte bei jeder Farbe einige Tage und beobachtete ihre Wirkung. Bei Lila gelang es ihm mühelos, aus seinem Körper herauszutreten. Er entdeckte auch, dass er besondere psychische Fähigkeiten besaß; Gedanken lesen und Hypnotisieren konnte. Einmal stieg er mit einer Gruppe von Freunden auf den 2.925 Meter hohen Berg Mussala.

Das Tal lag in dichtem Nebel. Er fragte seine Freunde, welchen der Seen sie im Tal sehen wollten, hob dann seine Hand, und zum Staunen aller zeigte sich klar der gewünschte See. Dann senkte er die Hand – der See verschwand wieder im Nebel. Diesen Spielchen setzte eine innere Vision ein Ende: Er sah eines Tages zwei Wesen. Das eine hatte eine eindrucksvolle Gestalt, es verkörperte Kraft und Macht, aber sein Gesicht war hart, sein Blick finster und schrecklich. Das andere war strahlend, sehr schön und sein Blick drückte endlose, göttliche Liebe aus. Er fühlte, dass er sich entscheiden musste und wählte das Wesen mit dem Antlitz Christi, auf dem sich Sanftmut, Güte und Opferbereitschaft spiegelten.

Von da an wandte er sich in übertriebener Weise spirituellen Übungen zu.

„Ich hatte mich Hals über Kopf in verschiedene Atem- und Konzentrationsübungen aus dem Yoga gestürzt, und man kann sagen, dass ich dadurch meine fünf Sinne nicht mehr ganz beisammen hatte. Die Tage und Nächte waren angefüllt mit Studien, Fasten, Meditationen, Atem- und Konzentrationsübungen und darüber war ich mager geworden, bleich und sehr geschwächt. Meine Mutter war der Verzweiflung nahe…”.

Er wurde ernsthaft krank und war dem Tode nahe. In seinem Delirium verlangte er nur nach Büchern über Philosophie, Religion und Wissenschaft, die ihm seine armen Eltern dann auch brachten. Und wie durch ein Wunder genas er.  Er hatte in dieser Zeit, mit 16 Jahren, schon wunderbare, mystische Erlebnisse. Er erzählte später:

„Ich fühlte  ein Feuer in mir brennen und weinte vor Entzücken, war in Ekstase. Da ich aber in den Büchern nichts darüber gelesen hatte, verstand ich nicht, was es war. Nach einer Reihe beharrlicher Übungen und geistiger Arbeiten war das Feuer entfacht und loderte in mir. Ich begriff nicht, was vorging. Aber von da an ereigneten sich seltsame, unglaubliche Dinge. Damals geschah es, dass ich die Sphärenmusik vernahm… Erst viel später wurde mir klar, dass jenes Feuer ein Lichtfunke des Äthers, ein Hauch des Pranas, des komischen Geistes war… Ich wurde aus meinem Körper herausgehoben und bekam die Sphärenmusik zu hören. Niemals sonst habe ich derartige Empfindungen erlebt, von einer solchen Fülle, einer solchen Intensität. Es gibt nichts Vergleichbares. Das war so unbeschreiblich, beinahe unerträglich, so überwältigend war dieses Gefühl von Erweiterung, von Ausdehnung im Raum. So schön, so göttlich, dass ich es mit der Angst zu tun bekam. Ja, ich bekam Angst vor dieser Pracht, denn ich fühlte, dass mein ganzes Sein derart weit wurde, dass ich Gefahr lief, mich aufzulösen und im unendlichen Raum aufzugehen. Da habe ich den Zustand dieser Ekstase abgebrochen und bin zur Erde zurückgekehrt. Jetzt bedauere ich das. Doch habe ich immerhin einige Augenblicke lang erlebt, gesehen und gehört, wie das gesamte Universum schwingt… Die Sphärenharmonie, die ich gehört habe, war für mich die Krönung all meiner Forschungen, all meiner Arbeit und all meiner außerkörperlichen Erfahrungen. Und seither gilt für mich dies als ein Maßstab, ein Muster, ein Modell, als Anhaltspunkt zum rechten Verstehen und Einordnen aller Dinge.”

Omraam Mikhaël AïvanhovMit 17 Jahren endlich traf er seinen spirituellen Meister Petar Danow (1864 – 1944),

Gründer der „Universellen Weißen Bruderschaft“ und seine „gefährlichen“ geistigen Übungen wurden in gesunde Bahnen gelenkt. Petar Danow war ein äußerst begabter Mensch mit großem Charisma. Er war Mystiker, Philosoph, Theologe, Heiler, Hellseher und ein wunderbarer Musiker. Er wollte das esoterische Christentum wiederbeleben.

Mikhaël Aïvanhov war überglücklich, ihn gefunden zu haben:
„Wenn ich euch beschreibe, welche Freude, welches Glücksgefühl mich erfüllte, als ich meinem Meister zum ersten Mal begegnete, dann würdet ihr mir nicht glauben. Und dieser Zustand dauert immer noch an… Als ich meinen Meister traf, hatte ich den Eindruck, dass mein Kopf und mein Herz randvoll waren mit den Schätzen des Universums. Ich fühlte mich reich, unermesslich reich!”

Er war zwanzig Jahre lang dessen aufmerksamer und begnadeter Schüler, obwohl er zur selben Zeit auch noch an der Universität Vorlesungen in Psychologie, Pädagogik, Philosophie, Physik, Mathematik, Chemie, Astronomie und Medizin besuchte. In jedem Fach arbeitete er gerade nur so viel, dass er sein erforderliches Zertifikat erhielt, denn sein Hauptanliegen war seine innere Entwicklung, die von Meister Petar Danow gefördert und überwacht wurde. Er prüfte seinen jungen Schüler auf vielerlei Weise.

Einmal gab er ihm eine besonders schwierige Prüfung: Er sollte in einer mondlosen Nacht auf den Gipfel des Mussala steigen. Er musste dabei einen finsteren Wald durch-queren. Die Dunkelheit war so intensiv, dass er kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Auch wusste er, dass es im Wald von Bären, Wölfen und Wildschweinen nur so wimmelte. „In derartigen Augenblicken betet man mit besonderer Inbrunst. Ich fühlte, dass ich nie zuvor so gebetet hatte. Kurz nach diesem innigen Gebet leuchtete ein Licht auf, das den Weg auf etwa zwei Meter erhellte. Von da an marschierte ich voller Freude im Schein des Lichts. Ich begann zu singen und fühlte eine Regung in mir, als würde ich von neuen Strömen durchflutet.”

1937 erhielt er von seinem Meister den Auftrag, seine Lehre nach Frankreich zu bringen und sie im Westen zu verbreiten.

Im Laufe von 49 Jahren bis zu seinem Tod am 25. Dezember 1986 in Fréjus hatte Mikhaël Aïvanhov diese Lehre weiterentwickelt und dabei fast 5.000 Vorträge (auch in den USA, Kanada, der Schweiz, in Skandinavien)  gehalten. Seine Werke beruhen auf den Vorträgen, die mitstenographiert oder auf Band aufgezeichnet und in einer 32-bändigen Gesamtausgabe herausgegeben worden sind.

Mikhaël Aïvanhov  arbeitete ständig weiter an sich, war sich selbst gegenüber streng und duldete keine Schwäche. Durch Selbsterkenntnis und Beharrlichkeit erklomm er immer höhere Stufen. Als er einmal im Rilagebirge meditierte, hatte er ein wunderbares Erlebnis.
„Plötzlich dachte ich, ich müsse wohl Halluzinationen haben, denn alles um mich her schien lebendig zu werden; die Steine, das Gras und die Bäume begannen plötzlich zu schwingen und zu leuchten wie durch Zauberhand. Das Phänomen dauerte längere Zeit an, und meine Begeisterung und mein Erstaunen waren so groß, dass ich mich von dem Schauspiel nicht losreißen konnte. In dem Augenblick wurde mir klar, wie schrecklich unwissend wir sind, was das wirkliche Wesen der Natur betrifft. Hinter ihrer sichtbaren Fassade verbirgt die Natur eine Wirklichkeit, von der die Menschen noch nicht einmal träumen.”


Buchtippcover-Omraam-Mikhael-Aivanhov

Der Weg des Lichtes (Biografie): Omraam Mikhael Aivanhov,
ein Geistiger Meister im Westen
von Louise M Frenette

Wenn wir ‘geistiger Meister’ hören, denken wir zuerst an die großen spirituellen Persönlichkeiten des Ostens. Doch auch im Westen gab es immer schon bedeutende Mystiker und Meister. Omraam Mikhaël Aïvanhov (1900–1986) wurde in Bulgarien geboren und lebte ab seinem 37. Lebensjahr in Frankreich. Er steht ganz in der Tradition der großen spirituellen Lehrer, doch etwas ist neu: Er verbindet die Weisheiten des Ostens und Westens zu einer aktuellen Philosophie, die für den modernen Menschen klar, logisch und anwendbar ist. Sein ganzes Leben lang hatte er nur ein einziges Ziel….
>>> Zum Buch


 10.06.2021
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist

www.KARDIOSOPHIE-NETWORK.de


Über Roland R. RopersRoland-Ropers

Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.
>>> zum Autorenprofil

Alle Beiträge des Autors auf Spirit Online

Buch Tipp:

 Unvergänglichkeit Cover Mystiker und Weise Roland RopersMystiker und Weise unserer Zeit
von Roland R. Ropers
Sie sind Künstler, Wissenschaftler, politische Aktivisten, Mönche die von Gott erfüllten Menschen, die auch heute etwas aufleuchten lassen von der tiefen Erfahrung des Ewigen. Und oft sind sie alles andere als fromm.

> Jetzt ansehen und bestellen <<< 

 

 

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*