Die Verbindung zur inneren Quelle – Übung: mit Deinem Selbst verbinden
Oder: Wie wir wieder lernen, aus unserer eigenen Mitte heraus zu leben
Wir Menschen sind soziale Wesen, die sich am besten und gesündesten entwickeln, wenn sie in einem positiven Umfeld, geprägt von emotionaler Wärme und liebevollem Kontakt aufwachsen. Je zuverlässiger und sicherer die ersten Bindungserfahrungen mit wichtigen Bezugspersonen sind, desto mehr (Ur-) Vertrauen und Widerstandskraft kann in uns entstehen. Die Verbindung zur inneren Quelle –
Diese ersten liebevollen Beziehungen,
in die wir als Kind hinein geboren werden, helfen uns, uns vor Schaden zu bewahren und Resilienz aufzubauen, die wir später brauchen, um mit den Herausforderungen des Lebens zurecht zu kommen. Ein Gefühl von Sicherheit entsteht und die Gewissheit, wertvoll und wichtig zu sein.
Sind wir andernfalls in einer unsicheren Bindung aufgewachsen, haben wir zunehmend gelernt, unsere Aufmerksamkeit ins außen zu lenken.
Verzweifelt versuchen wir dann dort Anerkennung und Aufmerksamkeit zu erhalten,
um unser Bedürfnis nach Nähe zu befriedigen, denn ohne Kontakt, ohne Bindung können wir nicht existieren. Oft wird diese Suche zu einem nie erfüllbaren Lebensziel, da das Defizit in uns selbst liegt und auch nur dort geheilt werden kann.
In den letzten Jahrzehnten haben wir viel über diese Zusammenhänge lesen können. Und viele von uns haben ihre Vergangenheit regelrecht durchleuchtet: Wir haben nach Trennungen oder Verlusten in unserer Biografie gesucht, nach traumatisierenden Situationen oder vererbten Gefühlen von Angst.
Und die Frage, wie wir den vielleicht erlebten Schaden wieder heilen können, wurde immer lauter.
Die Verbindung zur inneren Quelle – Doch das, was wir immer wieder übersehen, ist die Ver-Bindung zu uns selbst!
In den ersten Jahren unseres Lebens lernen wir auch, uns selbst zu spüren und wahrzunehmen. Wir lernen, dass wir uns auf uns selbst verlassen und unserer Intuition vertrauen können. Manchmal geht dieser Kontakt im Laufe der Jahre wieder verloren, oder wir konnten ihn nie richtig ausbilden.
Doch gerade diese Verbindung zu mir selbst, die immer vorhanden ist, ist so wichtig und unendlich wertvoll.
Es ist die Verbindung zu meiner inneren Weisheit.
Meinem eigentlichen Sein.
Wir vergessen immer wieder, uns Zeit und Raum für uns zu nehmen und mit uns selbst in Kontakt zu gehen. Der Alltag stresst uns, wir leben in ständiger Hetzte und äußerem Druck -und entfernen uns damit immer mehr von unserer eigenen Mitte.
Manchmal erscheint es uns sogar sicherer, uns von uns selbst zu entfernen und abzugrenzen. Dann richten wir unsere “Antennen“ nach außen, um für das Kommende, für drohende Gefahren, gewappnet zu sein.
Wir können das Leben nicht kontrollieren –und auch nicht unser Schicksal. Vieles, das uns begegnet, lässt uns sogar wachsen und stark werden.
Sobald wir uns (wieder) vertrauen, haben wir Zugang zu allem, was wir brauchen, um den Herausforderungen des Lebens mutig zu begegnen.
In der Verbindung zu uns selbst,
finden wir all unsere verborgenen oder vergessenen Talente, unseren Fähigkeiten und auch unsere Träume. All unsere Stärken sind hier gespeichert und können von uns genutzt werden. Nichts hilft und schützt uns gleichzeitig mehr, als diese innere Kraft.
Hier sind wir im wahren Kontakt, hier finden wir die heilende Quelle unseres Selbst. Und hier erkennen wir, wer wir in Wahrheit sind.
Wir brauchen diese innere Verbundenheit, denn ohne sie, kann keine tiefgreifende, keine wahre Veränderung entstehen und am Ende auch keine wirkliche Zufriedenheit. Ohne diese Verbindung zu uns selbst, können wir weder lernen wahrhaft zu vertrauen noch in liebvollem Einklang zu leben.
Wenn wir wirklich auf uns selbst vertrauen und aus unserer inneren Mitte heraus leben,
können wir die anderen auch gut lassen, wie sie sind und ihnen mit Freundlichkeit und Gelassenheit begegnen.
Dann suchen wir nicht mehr nach Anerkennung oder Kontrolle, sondern können achtsam miteinander SEIN.
Die Verbindung zur inneren Quelle – Hier eine Übung, wie Du Dich mit Deinem Selbst verbinden kannst.
Je öfter Du sie durchführst, desto leichter wird es, aus Deiner inneren Mitte heraus zu leben.
Verändere die Übung so, dass sie für Dich angenehm ist und zu Dir und Deinen Bedürfnissen, passt! Achte darauf, Dich nicht zu überfordern!
Bitte mach diese Übung nur, wenn Du Dich dazu in der Lage fühlst!
Nimm Dir Zeit und komm zur Ruhe.
Am Anfang kann das etwas länger dauern. Doch wenn Du den Weg kennst, wird es immer schneller gehen. Solltest Du Schwierigkeiten haben, Ruhe auszuhalten, arbeite zuerst an den Gründen dafür und löse sie so gut es geht auf.
Lege Deine Hände auf Deine Haut.
Wenn Du magst, kannst Du sie vorher ein paar Sekunden schnell aneinander reiben, bis sie warm sind.
Lege Deine Hände dorthin, wo Du ihre Wärme jetzt spüren und mit Dir in Kontakt gehen möchtest.
Vielleicht magst Du sie (überkreuz) auf Dein Herz-Chakra legen oder auf Deinen Bauch. Folge einfach Deiner Intuition.
Berühre Dich sanft und achtsam.
Atme ein paar Mal tief in Deinen Bauch ein und wieder aus. Beobachte Deinen Atem, wie er Deinen Bauchraum füllt und Deinen gesamten Körper nährt.
Lass Dich von Deinem Atem in Dich selbst hinein tragen. Konzentriere Dich auf Dein Inneres und denke: „Ich bin bei mir!“ Nimm dabei Deine Hände auf Deinem Körper wahr.
Du bist bei Dir angekommen, wenn es still in Dir wird und nur noch Du / Dein Inneres übrig ist. So, als säßest Du Dir selbst in einer kleinen Höhle gegenüber.
Genieße diese Stille in Dir und die wiegenden Atembewegungen.
Dann „schau Dich an“. Bleib dabei.
Warte darauf, welche Gedanken und Gefühle sich zeigen. Welche innere Bilder oder Symbole. Bleib einfach achtsam und beobachte.
Gib Dir Zeit und nimm Dir den Raum, der Dir nun zur Verfügung steht.
Besonders am Anfang, werden Dir vielleicht ein paar Gefühle begegnen, die Du nicht magst. Das heißt, Dir könnte zum Beispiel die Angst begegnen, nicht zu genügen, Ärger auf Dein eigenes Unvermögen oder Gefühle von Scham. Vielleicht spürst Du auch eine tiefe Trauer in Dir, nicht wertvoll zu sein.
Gehe mutig durch diese Empfindungen und Gedanken hindurch. Mache Dir bewusst, dass Du in Sicherheit bist.
Bitte achte dabei immer Deine eigenen Grenzen und beende die Übung, wenn es Dir zu viel wird!
Dahinter gelangst Du zu Deinem wahren inneren Selbst.
Andere Beiträge von Heike Erbertz
Du spürst, wenn es Zeit ist, diese Übung zu beenden –vertraue auf Dein Gefühl. Dann bedanke und umarme Dich und lass Dich von Deinem Atem zurück in den Raum tragen.
Vertraue auf Dein Selbst!
16.04.2020
Namasté!
Heike Erbertz
Heike Erbertz
„Schon immer habe ich „um die Ecke“ gedacht und war sehr feinfühlig, konnte die inneren Themen der Menschen, ihre „inneren Kinder“ wahrnehmen. Mein Weg führte von der Pädagogik zur Therapie und zur Gesundheit, weiter zur Spiritualität und wieder zurück. Mich faszinieren Zusammenhänge, das große Ganze genauso, wie das kleinste Detail.
Zufriedenheit bedeutet für mich, Balance im sich immer wandelnden Rhythmus der Natur, im ewigen Werden.“
mehr erfahren
Buchtipp:
„Im Tal der goldenen Sonne –
Meditative Geschichten zur Entspannung und Selbstreflexion“
von Heike Erbertz
Die Verbindung zu uns selbst, dass wir lernen, wirklich auf uns selbst zu vertrauen und aus unserer inneren Mitte heraus zu leben, ja, genau das wird in dieser Zeit immer wichtiger.
Danke für den Artikel und die schöne Übung.
LG Kira Klenke