Der eigene Weg

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steine weg irelandDer eigene Weg

In jedem Menschen existiert sein eigener individueller Weg. Dieser umfasst sein Denken und Fühlen genauso, wie seine Art zu glauben und zu leben. Der eigene Weg entspringt der Mitte unserer Seele, unseres Seins. Niemand kann ihn gehen, niemand kennt ihn –außer wir selbst.
Leider haben wir es uns angewöhnt, den Wegen der anderen hinterher zu tapsen und wundern uns, dass sich deren Fußspuren merkwürdig unpassend anfühlen.

Niemals zuvor stand den westlichen Menschen solch ein Überfluss an Nahrungs- und Genussmitteln zur Verfügung. Luxusartikel, Technik und Unmengen an Materiellem überfluten nicht nur unsere Geschäfte, sondern auch unsere Wohnungen. Vor allem aber unser Geist droht, unter diesen unfassbaren Mengen zu ersticken und sich selbst zu verlieren.

Immer mehr Menschen leiden unter Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen, Erschöpfungszuständen etc. Und egal, ob wir diese Symptome mit Arbeitsüberlastung oder Sonnen-Eruptionen erklären, ob wir der Meinung sind, dass diese Ausdruck von Planeten- und Mondkonstellationen oder gerade aktuellen Erkrankungen sind. Im Grunde beschreiben alle dasselbe: Sie geben eine Erklärung dafür, warum wir uns unwohl fühlen.
Und da wir es nicht anders gelernt haben, suchen wir wieder im außen nach Hilfe, anstatt in uns selbst.
Ja, es ist eine Herausforderung in der Fülle, die uns alle umgibt, das für uns Passende herauszufiltern. Es ist so verlockend sich in dieser Fülle zu verlieren, nachzuplappern, was andere uns vorsetzen und einfach nur sinnlos (ohne unsere Sinne) hinterher zu trotten. Taub, blind, ohne Verstand und ohne Gefühl für uns selbst und unseren eigenen Weg.

Aber wie gelangt man nun inmitten dieses Chaos auf seinen eigenen Weg?

Wir müssen uns zuerst einmal bewusst machen, was wir tun:
Wir denken in Kategorien und Schubladen und lassen uns von Äußerlichkeiten blenden, ohne diese mit unserem Inneren abzugleichen.
Das Außen liefert uns gerne Erklärungen für etwas, was wir nicht wahrhaben, womit wir nicht umgehen oder womit wir uns nicht beschäftigen wollen.

Andererseits haben wir uns selbst dazu entschieden, das Spiel der Macht und der Hierarchien mitzuspielen. Das heißt, wir haben uns in dem Glauben an diese Hierarchien verfangen und bewusst oder unbewusst, anderen die Macht über uns selbst in die Hände gegeben.
Nicht alles, was uns begegnet ist schlecht. Auch, wenn es uns wenig attraktiv erscheint, niemand sich dafür interessiert oder ohne Brimborium daher kommt. Doch wir vertrauen lieber auf „größer, schneller, besser“ und merken gar nicht, dass wir uns schon längst in diesem Wettkampf verloren haben.
Wir wollen etwas Besonderes sein und stellen uns nur zu gerne über andere.
Doch am Ende ist all das nur Ausdruck dafür, dass wir uns nicht mit uns beschäftigen und nicht in uns hinein fühlen wollen. Ausdruck unserer tiefen Angst, vor unserem wahren Selbst.

Wie kann auch so etwas Profanes, wie fühlen und in der Stille sitzen, wertvoll oder gar anerkannt sein?

Fühlen beschränkt sich ja meistens darauf, was wir beim anderen wahrnehmen, was gerade in der Welt los ist -aber nicht, wie es mir geht.
Setze ich mich mit meinen Emotionen auseinander, mit meiner Vergangenheit, mit meinen Themen? Oder verliere ich mich in Ablenkungen und tue es als „Karma“ ab? Karma heißt übrigens, ich bringe ein Thema mit, das ich hier und jetzt lösen will. Und zwar an aktuellen Geschehnissen und nicht in vergangenen Leben.
Es geht darum, dass wir uns selbst leben. Und das geht nur, wenn wir unseren eigenen Weg gehen, uns nach innen richten, uns zuhören und unsere individuellen Themen anschauen.
Nein, das ist nicht bequem. Und oft auch nicht einmal glanzvoll.

Wir wollen wissen, welche (Lebens-) Aufgabe wir haben, welcher Lebensweg unserer ist und verlieren uns auch dabei in der Hierarchie von besser und schlechter. Doch wir können so lange nicht finden, wie wir im Außen nach Antworten, Beweisen und Anerkennung suchen.

Gerade jetzt gibt es so viel Energie um uns herum, dass wir uns trauen und sicher sein können. Jetzt ist die Zeit, um uns mit dem zu beschäftigen, warum wir hergekommen sind: mit unserem Selbst und mit unserem individuellen Weg. Und egal, was wir in uns auch finden, wir müssen wissen, dass wir nicht nur trotzdem, sondern gerade deshalb geliebt, gewollt und richtig sind!
Jetzt geht es darum, Altes zu transformieren und alles in uns und um uns herum heller und lichter werden zu lassen. Die Materie in uns selbst zu transformieren -unsere Gedanken und Gefühle.
Aufstieg bedeutet nicht, dass uns allen Flügel wachsen und wir über Wasser laufen können. Aufstieg bedeutet, wir werden (uns) bewusst, wir werden gewahr.

Wir erwachen in Klarheit und bewusster Wahrnehmung:

Hier stehe ich und fühle mich eifersüchtig oder wütend oder einsam… und gleichzeitig ist mir bewusst, dass ich mit allem verbunden bin, das wir alle eins sind, pure Energie.
Und wenn es uns gelingt, ein Stückchen dieser niederen Schwingungsfrequenz in Höhere umzuwandeln, dann wachsen wir. Und mit uns das Ganze. Dafür müssen wir aber anfangen zu fühlen. Dafür müssen wir bei uns selbst sein. Dafür müssen wir uns sicher sein, dass wir so, wie wir sind, richtig und gewollt sind und dass das alles mit zu dem gehört, was wir uns für dieses Leben vorgenommen haben. Und wir müssen den Mut haben, bei uns selbst zu schauen, uns ins eigene Gesicht zu gucken und diesen einen Weg zu gehen, egal wie unspektakulär er auch ist. Jede und jeder Einzelne ist wichtig und hilft mit, mehr Licht auf die Erde zu bringen.

Wenn wir uns nur nach anderen richten, machen wir einfach nur weg. Wegmachen bedeutet, dass etwas nicht existent ist. Es geht aber darum, das was ist, wahrzunehmen und zu fühlen. Diesen Weg gehen wir alle alleine.
Und was uns auch immer gesagt oder geboten wird:
Nur ich selbst kann meine Gefühle spüren. Nur ich kann den Mut aufbringen und anfangen, mich mir selbst zuzuwenden und mir das anschauen, was ich gar nicht haben will. Ganz irdisch, im Hier und Jetzt.

Wahrnehmen, wo es drückt und schmerzt –körperlich, wie seelisch.

Dann können wir uns auch auf den Weg machen: besser essen, mehr bewegen, in die Ruhe kommen, in die Stille gehen, eine Entscheidung treffen… Was auch immer dran ist und passt -das weiß und kann nur jeder Mensch selbst. In dem Moment, wo wir uns ins außen orientieren, geben wir die Verantwortung ab.

Wenn wir nicht ins Fühlen kommen und uns stattdessen über das Irdische erheben, kicken wir uns selbst aus dem Prozess. Wenn wir glauben, dass wir besser als die anderen sind, die sich „noch“ mit sich auseinandersetzen, dann schweben wir über der Realität. Dann sagen wir: „Damit habe ich nichts zu tun.“
Aber das ist keine Transformation. Transformation heißt, ich bin im Hier und Jetzt, fühle und setzt mich mit dem auseinander, was sich mir zeigt. Ich bin mir darüber im Klaren, was meine Gefühle mir sagen.

Ich kann mich beispielsweise fragen:

  • Warum ist dieses Gefühl (gerade jetzt) entstanden?
  • Was ist wichtig daran?
  • Was ist gut daran?
  • Was kann ich damit machen?
  • Wohin führt es mich?
  • Welche Bilder, Assoziationen, Erinnerungen tauchen auf?

Wenn mir die Antworten dazu bewusst sind, fange ich an, zu wachsen und erhalte eine andere, weitere Wahrnehmung.
Und wenn wir anfangen, uns selbst zuzuhören, dann merken wir ganz schnell, was uns hilft und gut tut. Was wir wann, wirklich brauchen. Dann lernen wir uns selbst kennen und unserer inneren wahrhaftigen Stimme zu vertrauen.
Dann können wir aufhören in Kategorien und Schubladen zu denken, zu projizieren und auch, aufhören zu kämpfen. Dann müssen wir uns auch nicht mehr ständig mit den Wünschen und Erwartungen der Außenwelt ablenken, die nur dazu führen, dass wir unser Selbst vergessen und unsere innere Stimme verstummt.
Es geht darum, dass wir uns wieder auf uns selbst verlassen und dass wir uns treu sind. Dass wir wissen und spüren, wer wir in der Tiefe sind.

Es ist nichts „heiliges“ daran, mich, meine Geschichte und meine Gefühle aus Angst, zu verleugnen und stattdessen alles im Licht der Meditation zu begraben. Mir zu verbieten, dass das ist, was ist. Wenn wir so leben, nähren wir nur unser Ego und gehen ihm mit all seinen Taschenspieler-Tricks auf den Leim.
Es war noch nie so leicht, wie jetzt. Unsere Möglichkeiten sind mehr als vielfältig. Die Frage ist nur: Womit gehe ich in Resonanz?

Bisher haben wir uns an den vorgegebenen Bedeutungen und Erklärungen orientiert.

Nun ist es an der Zeit, mir klar zu machen, was die Dinge in mir auslösen und für mich bedeuten, womit ich schwinge und auf was ich reagiere.
Die Dinge, die nicht zu mir gehören, mit denen ich kein Thema habe, werden mir auch nicht auffallen und auch keine Emotionen in mir hervorrufen. Andersherum hat alles, was eine Emotion in mir hervorruft, eine Bedeutung und will (von mir) bewusst wahrgenommen werden. Das gilt für das Negative genauso, wie für das Positive.
Und dann heißt es, dich und dein Leben so zu verändern, dass du dich darin wohl und zuhause fühlst. Wahrzunehmen, was (zu) dir passt und was sich für dich richtig anfühlt. Niemand sonst kann dir das sagen!

Andere können dir nur Angebote machen. Aber (aus) wählen musst du selbst. Und wählen bedeutet, im Einklang mit deiner Intuition eine Entscheidung zu treffen und nicht durch rationale Manipulation.
Dieses intuitive Wählen geht am besten, wenn du ganz bewusst bei dir selbst bist. Du erkennst deinen eigenen Weg daran, dass du dich glücklich, zufrieden oder im Einklang mit dir fühlst. Daran, dass Körper, Geist und Seele zustimmen.
Höre auf deine Intuition!

Wir wissen inzwischen alle, dass das, was für den einen gut ist, für den anderen schlecht sein kann und umgekehrt.
Also hören wir auf, uns in die Wege der anderen einzumischen und bleiben mit unserer Aufmerksamkeit bei uns selbst. Da, wo sie hingehört und da, wo für uns am meisten zu tun ist.
Wir sind uns über die letzten Jahrzehnte selbst fremd geworden und gehen lieber die vorgegebenen Wege der anderen. Das fängt bei der Nahrungsaufnahme an und hört bei jeder einzelnen Entscheidung auf. Wir müssen wieder in Kontakt kommen mit uns selbst und Schritt für Schritt ausprobieren, was uns ausmacht, was wir in Wahrheit sind und wollen.

Heilung und Versöhnung fangen in uns an.

Und anstatt danach zu streben, alle und alles gleich zu machen, sollten wir in Erwägung ziehen, dass andere schon können, was wir noch lernen müssen: fühlen, wahrnehmen und den eigenen Weg gehen.

Wer fühlt, ist näher dran –und zwar an sich selbst und an seiner ureigenen Wahrheit.

Wenn wir unseren eigenen Weg gefunden haben und bereit sind, ihn zu gehen und uns selbst zu vertrauen, dann werden wir auch aushalten können, dass die anderen anders sind, als wir. Nur so können wir alle unsere Individualität, unsere Bestimmung leben und zufrieden sein.
Wir sind alle verschieden und damit einzigartig. Deshalb braucht auch jeder etwas anderes, um glücklich zu sein.
Wir dürfen uns nicht schrecken lassen, von der Rationalität und vermeintlichen „Logik“ derer, die bisher davon profitiert haben, dass wir nicht ins Fühlen gekommen sind.

Sei mutig! Du bist nicht alleine!
Alles, was du hier und jetzt auf deinen Weg bringst, macht einen Unterschied! Für dich selbst und für uns alle!
Steh auf! Es ist Zeit!

Engel heike erbertz

„In Wahrheit sind wir nichts, als pures Licht und grenzenlose Liebe. Geschöpft aus der ewigen Quelle, des wahren Seins. Hinter den Illusionen des Egos sind wir frei. Aufgerufen, die Wahrheit in einem jeden Geschöpf zu erkennen, auszudehnen und wieder Ganz zu sein.“

09.01.2022
Namasté!
Heike Erbertz


Heike ErbertzHeike Erbertz 2021
„Schon immer habe ich „um die Ecke“ gedacht und war sehr feinfühlig, konnte die inneren Themen der Menschen, ihre „inneren Kinder“ wahrnehmen. Mein Weg führte von der Pädagogik zur Therapie und zur Gesundheit, weiter zur Spiritualität und wieder zurück. Mich faszinieren Zusammenhänge, das große Ganze genauso, wie das kleinste Detail.
Zufriedenheit bedeutet für mich, Balance im sich immer wandelnden Rhythmus der Natur, im ewigen Werden.“
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Im Tal der goldenen Sonne
Meditative Geschichten zur Entspannung und Selbstreflexion
von Heike Erbertz

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1 Kommentar

  1. Danke für den interessanten und (gerade jetzt in dieser Zeit) wichtigen Artikel. Die Fragen, „welche (Lebens-)Aufgabe wir haben, welcher Lebensweg unserer ist“ und wie gelingt es „uns selbst zuzuhören“, damit wir aufhören „uns nach anderen zu richten“, liegen mir schon Jahrzehnte so am Herzen, dass ich dazu ein Buch geschrieben habe (s. https://spirit-online.de/finde-deinen-seelenpfad-das-soulpath-training.html ; interessanterweise ähnelt das Bild in diesem Artikel sogar dem Coverbild).

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