Die heilende Kraft innerer Bilder

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heilende Kraft-innerer Bilder-dreamsInnere Bilder und ihre heilende Kraft

Alles in uns hat einen Sinn. Nichts existiert umsonst. Kein Schmerz, keine Krankheit und auch keine Gedanken, Gefühle oder inneren Bilder. All das ist Hinweis auf den Weg zu uns selbst, zu unserer Mitte, zu unserer Kraft, unserem Licht und letztendlich auch zu unserem Heil.

Innere Bilder und ihre Wirkung auf uns und unseren Alltag

Innere Bilder sind Vorstellungen, oft gespeist aus alten Erfahrungen, von der Vergangenheit oder über die Zukunft.
Wir alle wissen, wie intensiv Bilder, die wir uns vorstellen, wirken können. Wie intensiv unser System auf das reagiert, was wir denken, wovon wir uns ein Bild machen. Das, was wir uns vorstellen, ist für unser Gehirn Realität, denn es ist nicht in der Lage zu unterscheiden, ob wir eine Sache wirklich erleben, oder ob diese nur imaginativ geschieht! Das gilt für Positives genauso wie für Negatives!

Stelle ich mir zum Beispiel vor, in eine saure Zitrone zu beißen, löst alleine diese Vorstellung in meinem System eine Reaktion aus:

zum Beispiel eine unwillkürliche Mimik (Gesicht verziehen) und vermehrter Speichelfluss.

Das heißt, wenn ich immer wieder düstere Bilder vor mein inneres Auge ziehe, macht das etwas mit mir

Das ist sogar messbar: unter Umständen am Blutdruck, an der Konzentrationsfähigkeit, der Aufmerksamkeit…
Nicht sofort und unmittelbar, doch auf Dauer führt es fast immer zu negativen Gefühlen und Empfindungen und manchmal auch zu Störungen im körperlichen Bereich.
Ob wir diese inneren Vorstellungen sehen, hören oder fühlen etc., wir nutzen sie leider meist negativ, unbewusst und häufig schon automatisiert…

Positiv wirkende Bilder kreieren

Wir sind freidenkende Menschen und können selbst entscheiden, was wir tun. Wir können selbst bestimmen, ob wir negative oder positive Bilder kreieren, anstatt uns vom Strom der Gewohnheit mitreißen zu lassen.
Das heißt nicht, innere Bilder einfach umzudrehen und mir das Gegenteil „einzureden“, aus schwarz, weiß und aus schlimmen Erlebnissen, schöne zu machen. So etwas verursacht in uns nur Widerstände.

Unser Gehirn mag den Unterschied zwischen imaginierten und realen Bildern nicht unterscheiden können, doch es ist nicht blöd!
Die Erkenntnis, dass wir unsere Sinne mit einbeziehen, wenn wir Bilder kreieren, können wir bewusst nutzen, um unsere innere Welt bunt und stärkend zu gestalten.

Für den einen mag das ein Blick vom Berggipfel hinunter in ein grünes Tal sein. Für einen anderen die Weite des Meeres, oder die Vorstellung von einem Waldspaziergang im Herbst.
Zuerst muss ich herausfinden, welche Vorstellung mich in einen positiven Zustand, wie zum Beispiel Freude, Geborgenheit, Weite, etc., hineinversetzt.

(Das geht natürlich auch anders herum: Ich überlege mir, dass ich z.B. Stärke verspüren möchte und suche mir das für mich dazu passende Bild.)
Dann verbinde ich dieses Bild mit meinen Sinnen (riechen, hören, fühlen, schmecken, sehen) und stelle mir all das innerlich vor.

Ich achte auf die Größe des Bildes, auf die Farbintensivität, Helligkeit usw. Soll es einen Rahmen haben? Sehe ich mich im Bild oder schaue ich auf mich drauf?
An dieser Stelle probiere ich einfach alles aus, was mir gut tut.

Wenn mein Bild fertig ist, kann ich es „ankern“

Das heißt festigen, indem ich z.B. eine Körperbewegung dazu mache: eine Faust ballen, die Hände in die Höhe recken, aufstampfe , mich drehen…was auch immer mir einfällt und zu mir und meinem Bild passt.
Ich sollte nur beachten, dass ich eine Bewegung wähle, die ich überall ausführen kann, wenn ich mein Kraftbild auch unterwegs oder im Beisein anderer Menschen aktivieren möchte.

Durch ein wenig Übung fällt das Gestalten von neuen Bildern immer leichter, denn auch unser Gehirn ist ein Muskel, der täglich trainiert werden kann! Je detaillierter ich mir etwas ausmale und je mehr Sinne ich dabei anspreche und mit einbeziehe, desto besser!

Inneren Bildern folgen

Eine sehr intensive Arbeit mit inneren Bildern ist, ihnen zu folgen, das heißt, ich schaue mir meine Vorstellungen sehr genau an.
Wenn ich dahinter schaue, kann ich herausfinden, was sie bedeuten und wofür sie stehen. So werden sie zu wertvollen Wegweisern, zu mir selbst.
Sehe ich innerlich vielleicht einen einsamen Strand, dann könnte das zum Beispiel ein Hinweis darauf sein, dass ich mir mehr Ruhe wünsche.
Zeit mit mir selbst. Der Blick von einem Berg könnte für den Wunsch nach Klarheit stehen.

Unsere inneren Bilder können uns also geradewegs zu verborgenen Wünschen führen. Sie können uns helfen, uns selbst besser kennen zu lernen und zu verstehen.

Ebenso lassen äußere Impulse manchmal etwas in uns anklingen. Geschichten, die wir hören, ein Foto das wir finden, ein Zeitungsartikel usw. Vielleicht berührt mich das, was ich höre oder sehe. Vielleicht werde ich traurig oder wütend? Auch solche emotionalen Verbindungen führen mich direkt zu mir selbst.

Bei diesen schaue ich mir dann mein Körperecho an:

  • Wo im Körper spüre ich dieses Gefühl am deutlichsten?
  • Wenn es eine Farbe hätte –welche wäre das?
  • Welche Form hat dieses Gefühl?
  • Welches Gewicht?
  • Welche Temperatur…usw.

Durch das Folgen innerer Repräsentationen gebe ich mir und meinem Unbewussten Raum.

Das Heilsame

Inneren Bilder kann ich nutzen, um mir selbst etwas Gutes zu tun, um mein System auf Heilung zu programmieren, anstatt auf Verlust und Schmerz. Es geht vor allem darum, eine schädigende Gewohnheit zu ändern.
Besonders wichtig ist, MEIN EIGENES kraftvolles inneres Bild zu gestalten, zu dem ich 100%ig „Ja“ sagen kann. Wenn ich dann in dieses Bild hinein tauche, produziert mein Gehirn im besten Fall neue neuronale Verbindungen und produziert Glückshormone.
Immer, wenn dann die alten negativen Bilder auftauchen, stelle ich mir stattdessen sofort mein neues, stärkendes Bilder vor. Abends bevor ich schlafen gehe und morgens, gleich nach dem Aufwachen wirken solche Bilder am Intensivsten, da unser Gehirn noch im Entspannungsmodus ist.

Ähnlich wie in der Meditation

Wenn ich mir angewöhne, mein Kraft-Bild regelmäßig aufzurufen, kann ich auch noch den Automatismus eines heilenden Rituals nutzen.

Diese neue innere Repräsentation kann somit heilsame Wirkung auf mein System wirken und mich im Alltag unterstützen. Ich fülle meinen Geist ganz bewusst mit Schönem und Kraftvollem.Wir heißen das Schwächende und Zerstörende in unseren Gedanken auf so leichtsinnige Art und Weise willkommen und geben ihm Raum. Das Stärkende und Erhebende empfinden wir oft als albern und unecht, oder verschieben es auf später.
Doch in dem Moment, wo wir uns bewusst uns selbst zuwenden, können wir uns neue positive Erfahrungen schaffen und wirklich entscheiden, wie wir leben wollen!

08.03.2019
Heike Erbertz


Foto-Heike-ErbertzHeike Erbertz
„Schon immer habe ich „um die Ecke“ gedacht und war sehr feinfühlig, konnte die inneren Themen der Menschen, ihre „inneren Kinder“ wahrnehmen. Mein Weg führte von der Pädagogik zur Therapie und zur Gesundheit, weiter zur Spiritualität und wieder zurück. Mich faszinieren Zusammenhänge, das große Ganze genauso, wie das kleinste Detail.
Zufriedenheit bedeutet für mich, Balance im sich immer wandelnden Rhythmus der Natur, im ewigen Werden.“
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Meditative Geschichten zur Entspannung und Selbstreflexion“
von Heike Erbertz

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1 Kommentar

  1. Vielen Dank für diesen tollen Artikel! Ein abstraktes Thema auf den Punkt gebracht. Ich kann es Jedem nur ans Herz legen, es einfach mal so anzuwenden wie es Frau Erbertz hier beschreibt. Danke nochmal 🙂

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