Die 10 größten Mythen der Mainstream-Spiritualität

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Könnte es sein, dass wir vom spirituellen Mainstream auf eine falsche Fährte gelockt wurden? Wäre es möglich, dass die Versprechungen der größte Erfolgs-Coaches und der meistverkauften spirituellen Online-Seminare uns daran hindern, zu wirklicher Bewusstheit zu gelangen?

Mein ganzes Leben lang beschäftigte ich mich intensiv mit den großen Fragen des Lebens. In den ersten Jahren meiner spirituellen Suche begeisterten mich Lehrer wie Dr. Joseph Murphy und Bärbel Mohr, die uns an die Schöpferkraft unseres Geistes erinnerten und vermittelten, dass wir uns jeden noch so großen Wunsch erfüllen könnten, wenn wir nur fest genug daran glaubten. Diese Erkenntnisse halfen mir dann auch vor 25 Jahren dabei, eine Krebserkrankung zu überwinden.

Doch je tiefer ich während meiner Forschung der spirituellen Wahrheit auf den Grund ging,

desto mehr begann in mir das Bild der Wunscherfüllungs-Coaches zu bröckeln. Ich merkte, dass da irgend etwas nicht stimmte.

Es begann damit, dass während meiner spirituellen Reise eine immer größere Liebesfähigkeit in mir entstand, ich aber gleichzeitig die Erfahrung machte, dass die äußere Realität sich nicht in dem Maße änderte, in dem ich mich selbst fortentwickelt. Doch es war nicht die gesamte äußere Realität, die meiner inneren Entwicklung nicht Schritt zu halten schien, sondern vor allem Einzelerfahrungen, die meinem inneren Seins-Zustand ganz und gar nicht entsprachen.

So erforschte ich wieder und wieder die Universellen Gesetzmäßigkeiten und die Grundlagen der Schöpfung. Es gelang mir sogar die Beweisführung der Vollkommenheit der Schöpfung (siehe „Das Handbuch des Lebens – Der Schlüssel zur Verwirklichung Deiner wahren Bestimmung“).

Und dann entdeckte ich den „Fehler“.

Ich erkannte, dass es in unserem physischen Leben innerhalb der Dualität Verzerrungen gibt, welche (scheinbar) die kosmische Ordnung auf den Kopf stellen!

Und diese Verzerrungen beruhten alle auf der Illusion der Trennung, welche Grundlage der Schöpfung innerhalb der Dualität ist.

Im Folgenden gehe ich auf die 10 größten Mythen, auf die 10 größten Irrtümer ein, die in der Mainstream-Esoterik verbreitet werden.

Erkennen wir diese Irrtümer und berichtigen wir sie, so offenbart sich uns unmittelbar der wahre Sinn des Lebens, sogar der große, kosmische Plan, der hinter unserer speziellen Erfahrung in der Dualität steht.

Die 10 Mythen der Mainstream Spiritualität:

Mythos 1: Gut und Böse sind polare Gegensätze und bedingen sich gegenseitig
Mythos 2: Die Dunkelheit ist Teil der Qualitäten Gottes. Die Dunkelheit gehört zum Spektrum des Lichtes
Mythos 3: Es gibt keine absolute Wahrheit. Wahrheit und Lüge sind polare Gegensätze und bedingen sich gegenseitig
Mythos 4: Du bist der alleinige Schöpfer Deiner Realität
Mythos 5: Jeder bekommt, „was er verdient
Mythos 6: Du kannst alles erreichen, was Du willst
Mythos 7: Liebe erduldet alles und lässt alles zu
Mythos 8:Nicht urteilen“ bedeutet, „nichts verändern zu wollen
Mythos 9: Es ist immer möglich, Selbstliebe und die Liebe am Nächsten in die Balance zu bringen
Mythos 10: Es ist (innerhalb der Dualität) möglich, alles „richtig“ zu machen

Mythos 1: Gut und Böse sind polare Gegensätze und bedingen sich gegenseitig

Überall im spirituellen Mainstream finden wir die Behauptung, dass Licht und Dunkelheit, Gut und Böse zwei Polaritäten seien, ebenso wie die Polaritäten des Männlichen und des Weiblichen. Und mit dieser Grundlage wird sogar das Böse rechtfertigt: Kriege seien notwendig, um dem Bösen Einhalt zu gebieten; Menschen müssten mit Gewalt in ihrer Freiheit eingeschränkt werden, damit sie keinen Schaden anrichten usw.

Doch ist dies wahr? Schauen wir uns hierzu einmal die Polaritäten „männlich“ und „weiblich“ an: Beide Qualitäten sind in sich einzigartig. Doch erst die Verbindung zwischen beiden erschafft ein Ganzes.

Aus dieser Verbindung zweier sich gegenseitig zu einer größeren Ganzheit ergänzenden Qualitäten resultiert auch die Anziehungskraft zwischen Mann und Frau, männlich und weiblich. Denn wir wollen alle zu Ganzheit finden. Wir brauchen sowohl männliche als auch weibliche Qualitäten, um unser Leben und unsere Welt harmonisch zu gestalten.

Doch wie sieht es mit Gut und Böse aus?

Auch hier handelt es sich um Zweiheiten, doch diese ergänzen sich nicht zu etwas Größerem, sondern sie schließen sich gegenseitig aus.

Verbinden wir die Pole „männlich“ und „weiblich“ beispielsweise als grundlegende Qualitäten in einem Menschen, so kann dieser sowohl bewusst planen, aktiv handeln, geistige Ideen in die physische Umsetzung bringen, als auch intuitiv umfassende Antworten erhalten, Verbindung schaffen, ganzheitlich fühlen und denken, tragen und nähren. Das Männliche und das Weibliche werden in der Summe zu etwas Größerem, doch es schließt sich nicht gegenseitig aus.

Das „Gute“ ist immer konstruktiv, verbindend; es sucht das höchstmögliche Wohl für Alle und für Alles zu erreichen, weil „es“ um die Einheit der Schöpfung weiß und begreift, dass das höchstmöglich Wohl für das Ganze zum größten Wohl für das Individuum wird.

Das „Böse“ hat dieses Bewusstsein der Einheit verloren; es kämpft nur für den eigenen Vorteil, den eigenen Profit auf Kosten der Anderen.

Das „Böse“ kann erst in Leugnung der Einheit von Allem-Was-Ist entstehen. Dadurch muss „das Böse“ für sich selbst sorgen und das Benötigte „von außen“ holen, weil „es“ die Anbindung an die all-nährende Göttliche Quelle verloren hat.

Somit ist es offensichtlich, das Gut und Böse nicht gemeinsam am selben „Ort“ und in derselben „Zeit“ existieren können – sie schließen sich gegenseitig vollkommen aus.

Wir erkennen auch, dass es ein „absolutes Gutes“ gibt. Da die Einheit von Allem-Was-Ist eine kosmische Ur-Wahrheit ist, ergibt sich daraus logisch das „Gute“ als grundlegende Essenz der allumfassenden Schöpfung. Das „Böse“ kann erst dort entstehen, wo die Universelle Wahrheit der Einheit von Allem-Was-Ist geleugnet wird.

Mythos 2: Die Dunkelheit ist Teil der Qualitäten Gottes. Die Dunkelheit gehört zum Spektrum des Lichtes

Bereits bei der Betrachtung des ersten Mythos haben wir erkannt, dass das Böse nicht Teil der Universellen Wahrheit ist, weil es erst in Leugnung der Universellen Wahrheit des All-Eins-Seins entsteht.

Die „Dunkelheit“ wird oft als Synonym für das Böse verwendet, während das „Licht“ als Synonym für das Gute und für die Essenz Gottes dient.

Nach dem ersten Universellen Gesetz, dem „Gesetz des Geistes“,

entsteht alle Schöpfung zuerst im Geist. Geist ist identisch mit Bewusstsein und gleichzeitig identisch mit Schwingung und Energie. Materie ist Energie in Bewegung. Raum, Zeit und Materie entstehen erst durch diese Bewegung.

Im Physikalischen ist „Licht“ eine Bezeichnung für eine bestimmte Form von Energie, und zwar für elektromagnetische Schwingungen in bestimmten Frequenzbereichen (Schwingungsbereichen). Die Summe aller Lichtschwingungen ergibt „weißes Licht“. Zerlegen wir weißes Licht mit Hilfe eines Prismas in seine verschiedenen Frequenzanteile, so erhalten wir alle Farben des Regenbogens. Doch „schwarzes Licht“ ist im Regenbogen nicht enthalten.

Übertragen auf die Spiritualität können wir auch „Licht“ als die Summe aller möglichen Schwingungsfrequenzen (Bewusstseine, geistige Schöpfungen) betrachten. Die ungerichtete (nicht-materialisierte) Schöpfung ist somit „weißes Licht“ und enthält alle möglichen Schöpfungen als Potenzial.

Schwarzes Licht“ gibt es nicht im Universum.

Dies wäre nämlich die Abwesenheit sämtlichen Lichtes, oder Licht mit der Intensität NULL.

Gäbe es den Tod wirklich, so könnte dieser durch die Entsprechung „Tod = Dunkelheit = Nicht-Licht = Keine mögliche Schöpfung“ umschrieben werden.

Doch das ganze Universum, die ganze Schöpfung ist LICHT.

Dunkelheit kann somit kein Teil der Universellen, Göttlichen Wahrheit sein. Dunkelheit entsteht erst dann, wenn wir etwas dem all-präsenten, Göttlichen Licht entgegenstellen, wenn wir – bildlich gesprochen – unsere Augen vor dem Licht Gottes verschließen und behaupten, „dass da kein Licht sei“.

Dunkelheit entsteht also erst dann, wenn wir das Licht Gottes leugnen. Und damit entsteht auch die Trennungsillusion, die Illusion der Getrenntheit von Gott.

Mythos 3: Es gibt keine absolute Wahrheit. Wahrheit und Lüge sind polare Gegensätze und bedingen sich gegenseitig

Der dritte Mythos lässt sich leicht entlarven, wenn wir uns nochmals die Berichtigung des ersten Mythos anschauen: Wahrheit und Lüge sind nämlich ebenfalls keine Polaritäten, keine Qualitäten, die sich gemeinsam zu einer größeren Ganzheit ergänzen. Tatsächlich widersprechen sich Wahrheit und Lüge, das Eine schließt das Andere aus.

Eine absolute Wahrheit können wir daran erkennen, dass sie ewig, also auch außerhalb von Raum und Zeit, Gültigkeit hat. Eine absolute Wahrheit ist also nicht heute „so“ und morgen „anders“. Sie ist auch nicht abhängig von einer bestimmten Rahmenbedingung, sondern sie gilt immer.

Natürlich gibt es auch „relative Wahrheiten“, zumindest innerhalb unserer Erfahrung innerhalb der Dualität. Relative Wahrheiten sind an spezielle Umstände oder an eine individuelle Erfahrung und Interpretation dieser Erfahrung gebunden.

Betrachten wir wieder die absolute Wahrheit.

Diese bleibt immer eine Wahrheit, selbst dann, wenn wir diese leugnen, also behaupten, sie wäre nicht wahr. Damit braucht die Wahrheit nicht die Lüge als ihr Gegenteil, um zu sein. Eine Lüge ist jedoch immer die Leugnung der Wahrheit und braucht somit die Wahrheit, um Lüge sein zu können.

Glauben wir jedoch dem Mythos, dass Lüge und Wahrheit polare Gegensätze seien, so verhindern wir damit das Erkennen der Größeren, Allumfassenden Wahrheit Gottes. Wir bleiben in der Illusion der Trennung gefangen. Und damit erschaffen wir wieder und wieder die Erfahrung des Kampfes zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkelheit.

Mythos 4: Du bist der alleinige Schöpfer Deiner Realität

Wenn wir uns daran erinnern, dass wir alle EINS sind, wird uns eines bewusst: Unsere Schöpfungen können niemals unabhängig von der Schöpfung irgendeines anderen Mitschöpfers sein. Sie können auch niemals unabhängig vom Rest des Kosmos sein. Wie soll das denn auch funktionieren, wenn wir unser Leben innerhalb der Dualität gemeinsam (!) mit einer unendlichen Anzahl weiterer Schöpfer erschaffen, die ebenfalls „alleinige Schöpfer ihrer Realität“ sind?

Somit ist klar: Wir erschaffen unser Leben und unsere Erfahrungen kollektiv, also gemeinsam mit anderen!

Natürlich gibt es Bereiche in unserem Leben, die weitestgehend unserer eigenen Schöpferkraft unterliegen. Das ist z.B. unser eigener (physischer) Körper, den wir jeden Tag mit jedem Gedanken und jedem Gefühl neu erschaffen.

Natürlich ist dieser Körper auch Umwelteinflüssen und ggf. den Schöpfungen anderer Mitschöpfer unterworfen, doch wir haben hier den „Haupteinfluss“.
Ein zweiter Bereich unseres Lebens, der weitgehend unserer eigenen Kontrolle unterliegt (wenn wir das wollen), ist unser inneres Fühlen. Somit haben wir zumindest in einem relativ großen Umfang die Macht, zu bestimmen, auf welche Weise wir innerlich (!) bestimmte äußere Erfahrungen erleben. Die Art unseres Urteilens und das Maß unserer Bewusstheit bestimmen wesentlich wie unsere eigene Lebenserfahrung aussieht.

Doch im Außen gilt dies nicht. Hier sind wir auf die „Zuarbeit“ von Mitschöpfern angewiesen. Denn diese dürfen ebenso wie wir Einfluss auf ihr Leben nehmen und selbst bestimmen, was sie (mit)erschaffen wollen, und was nicht.

Mythos 5: Jeder bekommt, „was er verdient“

Haben wir Mythos 4 entlarvt, so wird deutlich, dass nicht alles, was uns in unserem Leben widerfährt, die Folge unsere eigenen Schöpfungen ist. Menschen unterschiedlicher Bewusstheit treffen aufeinander und arbeiten – teils konstruktiv, teils destruktiv – zusammen. Somit können wir ein vollkommen achtsamer, liebevoller und bewusster Mensch sein und dennoch auf unbewusste Menschen treffen, die uns achtlos, lieblos oder sogar bösartig und destruktiv behandeln.

Nicht alles, was uns – innerhalb der Dualität (!) – begegnet, ist also Spiegel unserer Innenwelt. Hier irren die großen Erfolgscoaches, wenn sie behaupten, es läge nur an unseren Mindsets, wenn wir destruktiven Menschen begegnen oder diese uns Schaden zufügen.

Ein paar Beispiele hierzu, die dies verdeutlichen:

  • Kinder, die mit Krebs oder einer schweren Körperbehinderung auf die Welt kommen,
  • Kinder, die in unterschiedlichen Umfeldern zur Welt kommen, z.B. in einem Dritteweltland oder als Kind reicher Eltern in einem Industrieland…
  • Kinder, die in einem unbewussten Elternhaus aufwachsen und dort Übergriffe, Gewalt und Missbrauch erleben
  • Indigene Völker, die vollkommen im Einklang mit der Natur und der kosmischen Ordnung lebten und dann brutal von Weißen überfallen, von ihrem Land vertrieben und zu hunderttausenden ermordet wurden.

Alle diese Beispiele zeigen, dass hier nicht „falsche Glaubensvorstellungen“ oder „selbstzerstörerische Mindsets“ die Ursache sind, sondern ein Feld kollektiver Schöpfung, in dem bewusste und unbewusste Schöpfer zusammentreffen.

Werfen wir einen Blick auf die Reinkarnation, so wird deutlich, dass hier größere Zyklen eine Rolle spielen: Unsere verschiedenen Inkarnationen stehen in einem engen Zusammenhang, sowohl was die Entwicklung unserer eigenen Seele betrifft, als auch die Entwicklung von Seelenkollektiven von der Ahnenlinie bis hin zu ganzen Nationen und der ganzen Menschheit.

Übergreifend erleben wir also zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Schicksale, die gemäß dem Gesetz von Ursache und Wirkung (Karma) über die Summe aller Inkarnationen stets ausgeglichen werden. Zumindest auf dieser Ebene stimmt also die Aussage, dass wir immer ernten, was wir säen. Wir müssen ausgleichen, was wir anderen zu irgendeinem Zeitpunkt angetan haben, und umgekehrt.

Doch betrachten wir nur unser aktuelles Leben, so werden wir uns oft vor die Frage gestellt sehen, wie „gerecht“ unser Schicksal sein mag, oder nicht.

Mythos 6: Du kannst alles erreichen, was Du willst

Bereits bei der Betrachtung des vorherigen Mythos wird deutlich: Unser Leben kann nur innerhalb des größeren Kontextes aller unserer Inkarnationen erfasst werden. Über die Ewigkeit hinweg werden wir also tatsächlich alles erreichen, was wir uns als Seele insgesamt vorgenommen haben.

Für ein einzelnes, unabhängig von den anderen Inkarnationen betrachtetes Leben gilt dies jedoch nicht. Denn unser Leben folgt der Agenda unserer Seele. Da ist Karma auszugleichen, da sind Erfahrungen abzuschließen, Fähigkeiten und Qualitäten zu entwickeln und in diesem Kontext auch Seelenvereinbarungen einzuhalten.

Dienen unsere Wünsche der Erfüllung der Agenda unserer Seele, so haben wir eine gute Chance, dass diese sich in unserem Leben erfüllen (sofern bestimmte Mitschöpfer dies – aus Unbewusstheit – nicht zunichte machen, was dann aber in späteren Inkarnationen ausgeglichen werden wird).

Dienen unsere Wünsche nicht der Erfüllung der Agenda unserer Seele, so mag es zwar sein, dass sie sich erfüllen (z. B. wenn wir dadurch etwas lernen können), aber wir können ihre Erfüllung nicht durch noch so intensive Arbeit an unseren Glaubensvorstellungen erzwingen.

Mythos 7: Liebe erduldet alles und lässt alles zu

Machen wir uns nochmals bewusst, dass wir ein Leben innerhalb der Dualität, der Illusion der Trennung erfahren. Wir begegnen hier einer Vielzahl von Schöpfungen, welche Ausdruck des (absolut) Guten sind, aber auch Ausdruck des „Bösen“.

Je mehr wir unsere Liebesfähigkeit entwickeln, desto mehr werden wir erkennen, dass jede Schöpfung innerhalb des Kontextes der individuellen Erfahrungen des dazugehörigen Mitschöpfers auf der Ebene des Mitfühlens „verstanden“, „nachvollzogen“ werden kann. Wir begreifen plötzlich, warum Gutes und Böses geschieht, warum bestimmte Menschen „nicht aus ihrer Haut können“ und sich immer wieder aus tiefster Angst und einem Gefühl des Abgeschnittenseins von Allem für Unbewusstheit entscheiden, bis hin zu schlimmsten Auswüchsen von Gewalt.

Wirkliche Liebe und Bewusstheit auf einer hohen Ebene kann hier „verstehen“, „begreifen“, „erkennen“ und damit auch vergeben.

Das heißt jedoch nicht, dass wer liebt, alles als „gut“ umdefiniert. Denn wahre Liebe erkennt, was ein Ausdruck der Universellen, Göttlichen Wahrheit ist, und was ein Ausdruck der Leugnung der Universellen Göttlichen Wahrheit ist.
Und damit „weiß“ die Liebe immer, welches hinsichtlich höchster Bewusstheit der allumfassenden Göttlichen Wahrheit der ideale Ausdruck der Handlung wäre.

Kommen wir nun zur Selbstliebe. Hier geht es um das Erkennen unserer eigenen Göttlichen Wahrheit als vollkommene Seele, als vollkommenen Ausdruck des Göttlichen. Erkennen wir, WER und WAS wir WIRKLICH sind, so wissen wir, dass Freiheit, Unversehrtheit und Selbstbestimmtheit sowie vollkommene Entfaltung des Selbstes unsere Universellen Grundrechte sind. Wir werden es also als Akt der Selbstliebe nicht zulassen, dass wir selbst durch einen Akt der Unbewusstheit anderer geschädigt werden, selbst wenn wir nachvollziehen oder nachfühlen können, aus welcher „Geschichte“ heraus der Betreffende „uns dies (unbewusst) antut“.

Die Kür der Meisterschaft besteht nun darin, unsere eigene Integrität zu schützen, ohne ins Verurteilen und Verdammen zu fallen.

Mythos 8: „Nicht urteilen“ bedeutet, „nichts verändern zu wollen“

Im Laufe unserer eigenen Seelenentwicklung führt uns wahre Bewusstheit und Liebe zu der Erkenntnis, dass wir – innerhalb der Dualität – als Menschen immer wieder Irrtümer begehen. Wir werden uns dessen gewahr, dass wir selbst so tief in die Irrtümer der Illusion der Trennung und der daraus resultierenden Schöpfungen verstrickt sind, dass wir alle Erfahrungen bereits auf die eine oder andere Weise selbst in diesem oder in früheren Leben durchgemacht haben.

Diese Einsicht führt zum Nicht-Urteilen: Wir werden zum Beobachter, ohne den entsprechenden Umstand oder den anderen Menschen zu verdammen. Wir erkennen in Liebe!

Nicht-Urteilen heißt jedoch nicht, dass wir kein Unterscheidungsvermögen mehr an den Tag legen. Denn mit wachsender Bewusstheit sehen wir sehr wohl, ob eine Tat Ausdruck der Trennungsillusion ist, oder ob eine Tat Ausdruck des Bewusstseins der All-Verbundenheit und der Universellen Liebe ist.

Beobachten wir unbewusste Handlungen, so können wir aus ihnen lernen, indem wir für uns selbst eine andere Wahl treffen. Wir können uns sogar dessen bewusstwerden, in welchem Maß wir selbst noch in der Illusion der Trennung gefangen sind.

Daraus resultiert immer auch der Wunsch, die größere Wahrheit – die Aufhebung der Trennungsillusion – zu verwirklichen. Von daher strebt jede Seele immer (!) zu einer Erweiterung, zu einem Bewusstseins-Wachstum, zur Heilung, zur Ganz-Werdung. Wir werden somit innerlich motiviert, Schritt für Schritt eine Neue Welt zu erschaffen, die immer mehr zum Ausdruck der Allumfassenden, Universellen Göttlichen Liebe ist.

Mythos 9: Es ist immer möglich, Selbstliebe und die Liebe am Nächsten in die Balance zu bringen

Stellen wir uns einmal eine alleinerziehende Mutter vor, die selbst vollkommen erschöpft ist und bereits körperliche Symptome erlebt. Stellen wir uns weiter vor, dass ihr Kind krank wird und ganz besonders viel Hilfe und Unterstützung braucht. Was wird diese Mutter tun, wenn sie ihr Kind liebt? Sie wird bedingungslos für ihr Kind da sein, obgleich sie vielleicht dringend das Bedürfnis verspürt, sich selbst erst einmal auszuruhen.

Ähnlich sieht es auch oft bei Menschen aus, die schwerstkranke Angehörige zuhause pflegen. Sie opfern einen großen Teil ihrer eigenen Kraft für ihre Angehörigen – aus Liebe.

Es gibt also Phasen in unserem Leben, in denen wir tatsächlich unser eigenes Wohl zugunsten des Wohles eines anderen zurückstellen – aus Liebe. Und dennoch lieben wir uns selbst, wünschen uns, dass wir die Möglichkeit haben, ausreichend Kraft zu schöpfen und uns selbst gut zu tun.

Sein eigenes Wohl zurückzustellen zugunsten einer „höheren Aufgabe“ ist also kein Zeichen mangelnder Selbstliebe, sondern ein Zeichen der Bewusstheit, dass wir nicht unser Körper sind, und dass jedes Lebewesen etwas heiliges, Göttliches ist.

So ist es nicht verwunderlich, wenn diese Menschen oft mit ihrem Schicksal hadern, weil sie den Spagat zwischen den Bedürfnissen ihres (physischen) Körpers und den „Anforderungen“ der hilfsbedürftigen Angehörigen nicht mehr schaffen. Die Balance zwischen Nächstenliebe und Selbstliebe ist ins Ungleichgewicht geraten. Und doch folgen sie dem Ruf ihres Herzens weiter, um einem höheren Ideal zu dienen und ihre Angehörigen nicht im Stich zu lassen.

Diese Erfahrung finden wir nur innerhalb der Dualität, denn nur hier können überhaupt Ungleichgewichte entstehen. Gehen wir aber wieder von der Betrachtung des Einzellebens über zur Betrachtung einer Kette von Inkarnationen, so wird all das über die Summe der Inkarnationen ausgeglichen. Denn oft gehen solche besonderen Herausforderungen auf Seelenvereinbarungen zurück, die eine besondere Lernaufgabe (die Entwicklung einer größeren Liebesfähigkeit) zum Ziel haben.

Mythos 10: Es ist (innerhalb der Dualität) möglich, alles „richtig“ zu machen.

Wenn Du in diesem Artikel bis hierher gefolgt bist, wird für Dich deutlich werden, dass sich „richtig“ und „falsch“ mit zunehmender Bewusstheit unserer Seele mehr und mehr auflösen. Wir erkennen, dass wir uns so sehr in die Irrungen und Wirrungen der Dualität, der Illusion der Trennung verstrickt haben, dass eine Handlung, die nirgendwo einen negativen Aspekt erzeugt, fast nicht mehr möglich ist.

Immer müssen wir abwägen und erkennen mehr und mehr die übergreifenden und umfassenderen Folgen unseres Tuns.

Bereits in dem Augenblick, in dem wir morgens aus dem Bett aufstehen und uns waschen, nutzen wir Dinge, die auf die eine oder andere Weise unsere Umwelt schädigen. Wenn wir essen, müssen wir uns bewusst machen, welche Folgen die Erzeugung unserer Nahrung (auch wenn es „bio“ ist) und deren Verpackung und Transporte Schadstoffe erzeugen. Wir sind so sehr in ein unnatürliches Lebensumfeld und System eingebettet, dass wir fast nichts mehr tun können, ohne einen Schaden zu erzeugen.

Doch auch unsere Begegnungen mit anderen Menschen sind mit so vielen Fallstricken durchsetzt, dass wir oft nur abwägen können, welche Handlungsweise die am wenigsten negativen Folgen verursacht.

Wir werden immer wieder mit unseren eigenen Schatten konfrontiert, denn über viele Inkarnationen hinweg haben wir – bewusst oder unbewusst – unseren Teil dazu beigetragen, die Systeme in der Welt zu erschaffen, die heute unser Leben so lebensfeindlich gestalten und – letztendlich – die Universelle, Göttliche Wahrheit auf den Kopf stellen. Wir haben ein System erschaffen, in dem wir unsere Lebenszeit für Geld verkaufen, um uns dann mit dem so „erkämpften“ Geld Ersatzbefriedigungen zu suchen. Wir bezahlen, um leben zu dürfen!

Machen wir uns also bewusst: Es ist kaum möglich, alles „richtig“ zu machen. Oft gibt es kein „richtig“, keine „optimale“ Entscheidungsmöglichkeit mehr, sondern nur den Versuch, möglichst bewusst und mit immer mehr Liebe zu entscheiden und zu handeln.

Dieses Bewusstsein ist aber auf der anderen Seite der Schlüssel, uns selbst zu vergeben und uns mit unseren Schatten anzunehmen und zu lieben. Wir finden auf diese Weise auch zum Nicht-Urteilen, zu einem höheren Gewahrsein, welches die Grundlage für die Aufhebung der Spaltung, der Trennungsillusion ist.

Lösung unserer Probleme 

Haben wir die grundlegende Problematik der Dualität erkannt, so wird deutlich, dass wir die kollektiven Probleme und Herausforderungen der Menschheit nicht individuell und nicht alleine lösen können. Wir müssen uns dessen gewahr werden, dass es keine unabhängige Schöpfung gibt, weil wir alle EINS sind.

Du, der Du jetzt diese Zeilen liest, könntest diesen Artikel und meine Gedanken gar nicht wahrnehmen, wenn wir beide, Du und ich, nicht auf einer höheren Ebene miteinander verbunden – EINS – wären! Wären wir unabhängig voneinander, könnte keiner von uns den jeweils anderen überhaupt bemerken – und auch nicht dessen Schöpfungen.

Alleine diese Erkenntnis lässt uns erahnen, dass die kollektiven Probleme der Menschheit nicht innerhalb des Trennungsbewusstseins von Einzelindividuen gelöst werden können, sondern nur gemeinsam, in EINHEIT.

An dieser Stelle möchte ich den physischen Körper als Bild heranziehen:

Du bist Schöpfer Deines Körpers.
Dein Körper ist Dein eigenes Universum!

Dein Körper besteht aus einer Vielzahl von Organen, Zellen, Blutkörperchen, sogar Bakterien und Viren, die für Dich arbeiten. Dein Körper ist nur dann vollkommen gesund, wenn all die Lebenseinheiten, die ihn bilden, in vollkommener Weise harmonisch und konstruktiv zusammenarbeiten. Jeder Teilorganismus Deines Körpers übt dann seine einzigartige Funktion aus, die nur dieser Organismus ausüben kann.

Doch was geschieht, wenn Du negativ über Deinen Körper denkst, einen Teil davon (z.B. vielleicht einen zu dicken Bauch) ablehnst? Du trennst Dich in diesem Fall von Deinem eigenen Universum ab. Die Zellen und Organe in Deinem Universum fühlen sich von Dir verlassen, und sie beginnen, „ihr eigenes Ding zu machen“.

Es entsteht Chaos: Jede Zelle versucht nun, ihr eigenes Leben und Fortbestehen zu schützen und holt sich die benötigten Nährstoffe und Energien von den Nachbarn. Im schlimmsten Fall entsteht Krebs, da die harmonische Zusammenarbeit zwischen den Teilorganismen versagt.

Schauen wir uns die Menschheit an, so sehen wir genau das:

Einen Krebs der menschlichen Gesellschaft, der entsteht, wenn jeder Mensch für sich alleine kämpft im Glauben, er wäre vom Rest der Welt getrennt und unabhängig.

Was wir benötigen, ist also die Wiederherstellung der bewussten (!) Einheit aller Seelen. Und diese können wir nicht erreichen, solange wir es „alleine“ versuchen. Selbst wenn wir dies nach bestem Wissen und Gewissen probieren, müssen wir zwangsläufig scheitern, weil wir es immer noch „alleine“, „getrennt vom Rest“ versuchen.

Wie können wir diese Einheit, dieses „Handeln-als-Ein-Organismus“ erreichen?

Wir können dies, indem wir unser Leben in Gottes Hand geben, indem wir die Führung von unserem Ego abziehen und sie an Gott übergeben. Gott, das Allumfassende Bewusstsein kann mit Seiner/Ihrer Weisheit genau diese Harmonie und konstruktive Kooperation zwischen allem Leben steuern, wenn alles Leben sich in die Ganzheit, in die EINHEIT wieder eingliedert.

Erinnern wir uns: Jede(r) Einzeln(e) von uns ist Teil des Ganzen, nicht mehr und nicht weniger. Als „Gottes Kinder“ haben wir alle die Schöpfereigenschaft von Gott „geerbt“. Doch wir sind in Wahrheit keine „unabhängigen“ Götter, die – getrennt von Gott – ihre eigene Schöpfung machen können, auch wenn wir dies lange Zeit glaubten (und vielleicht zum Teil noch glauben).

Es geht also darum, diese (vermeintliche) Unabhängigkeit von Gott aufzugeben und uns wieder der kosmischen All-Weisheit unterzuordnen.

Und nein: Gott ist kein Herrscher außerhalb von uns, dessen Diktat wir uns unterziehen müssen! Vielmehr ist unser wahrer Wille letztendlich EINS mit Gottes Willen. Es geht also nicht um „göttliche Versklavung“, sondern um „bewusstes Mitschöpfertum“ in Gewahrsein der Einheit von Allem-was-ist.

Die (Er)Lösung liegt also in unserer Bereitschaft, „nach Hause zu Gott“ zurückzukehren, uns als Teil der Göttlichen Familie zu erkennen, die gemeinsam in Harmonie wundervolle Erfahrungen erschaffen kann.

Der freie Wille dient also letztendlich nur einem einzigen Zweck: Die Trennung von Gott zu erproben und zu erkennen, dass es „zuhause in Gott am schönsten ist“. Denn: Die Entscheidung zur Einheit, zur allverbundenen Liebe kann niemals unfreiwillig erfolgen. Liebe kann nur freiwillig gegeben und erfahren werden!

Kommen wir – freiwillig – zu dieser Entscheidung, so wird der Zugang zum Garten Eden, zum Paradies für uns wieder frei!

26.06.2020
Martin Heinz 
Philosoph, spiritueller Botschafter, Bewusstseinslehrer, Seminarleiter und Autor
https://www.recreate-coaching.de


Martin Heinz
Martin-Heinz1995 stellte eine schwere Lebenskrise in Form einer Krebserkrankung alles in Frage, was er über das Leben wusste. Auf seiner Suche nach Antworten empfing er eine Vision über die Aufgabe, die für sein weiteres Leben vorgesehen war. In Vertrauen auf diese Vision wurde er wieder vollkommen gesund.
Von 2009 bis 2013 führte Martin Heinz mit Genehmigung von Celestine Deutschland GmbH Wochenendseminare und mehrtägige Erlebnisseminare zu den „Prophezeiungen von Celestine“ durch. Er erkannte jedoch, dass eine noch wesentlich größere Tiefe erforderlich war, um zu einem umfassenden Verständnis des Lebens zu gelangen. So entstanden schließlich die ReCreate®-Intensivseminare und -Retreats zur Bewusstseinsentwicklung und positiven Realitätsgestaltung.
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