Wenn Tiere Herzen öffnen

Wenn Tiere Herzen öffnen Gruppe von Tieren diskutiert auf einer Wiese im Winter

Wenn Tiere Herzen öffnen- die Tierkommunikations- Weihnachtsgeschichte

Dieses Jahr beschloss eine Gruppe von Tieren, ihren Menschen ein ganz besonderes Geschenk zu machen: Sie wollten sie an die Kraft der Liebe erinnern.

Einige Tage vor dem Weihnachtsfest versammelten sie sich also gemeinsam und berieten wie sie es schaffen könnten, das Herz ihres geliebten Frauchens oder Herrchens zu berühren.

Kater Fistus meldete sich zu Wort. „Wir jagen einfach so viele Mäuse wie wir können und bringen sie ihnen als Liebesbeweis. Wenn wir den ganzen Tag ohne Unterlass jagen und die Geschenke vor ihnen auftürmen, werden sie merken wie groß die Liebe zu ihnen ist.“ Sagte er zufrieden. Die Stute Allegra schüttelte angeekelt den Kopf.

„Tote Mäuse als Liebesbeweis? Nein Danke, das ist total ekelig. Ich werde mein Frauchen stundenlang abschmusen, dann spürt sie wie lieb ich sie habe.“ Nahm sie sich fest vor.

Othello, ein grauer Shettyschimmel stampfte mit dem Huf auf. „Nein, wenn du das tust wird sie denken du bist respektlos und dich maßregeln. Die Menschen schätzen es doch nicht, wenn wir eigene Initiative ergreifen. Sie verstehen uns einfach manchmal überhaupt nicht, also warum wir uns so verhalten, wie wir uns verhalten. Wenn ein Pferd sie abschmust, denken sie es sucht ein Leckerli, oder ist unerzogen.“

„Also mein Herrchen mag es sehr, wenn ich ihm meine Liebe durch Schmusen zeige“, meldete sich die Labradorhündin Josie zu Wort. „Wenn er vor dem Fernseher sitzt, dann kuschelt er stundenlang mit mir, streichet mich und freut sich wenn ich mich an ihn kuschle.“ „Das machst du aber ohnehin jeden Tag, Josie. Wir brauchen etwas, was die Menschen aufrüttelt. Sie sind immer so weit weg. Immer in Gedanken, und immer im Streß. Dabei übersehen sie das Wesentliche.“ Meerschweinchen Ernie blickt traurig in die Runde.

„Sie übersehen das Innehalten, das Still-werden, das Genießen der Anwesenheit eines geliebten Wesens.

In ihrer Hektik und ihrem Tun- Müssen haben sie kaum Zeit für die Liebe. Liebe ist für die Menschen etwas begrenztes, sie schränken sie mit vielen Regeln ein, definieren sie. Sie haben genaue Zeiten, Orte, Menschen, Tiere, die sie lieben, wann sie lieben. Liebe ist nicht das Zentrum ihres Lebens. Es ist eine Beschäftigung wie Essen oder Zeitung lesen. Ich finde das einfach traurig.“

Die anderen Tiere sahen betroffen aus. „Das stimmt“ rief das Kaninchen Herkules. „Ich werde immer nach dem Abendessen auf den Schoß genommen und gestreichelt. Meine Menschen haben einen genauen Zeitplan, wann sich die Kinder mit mir beschäftigen dürfen und wann nicht. Sie dürfen nicht einmal zwischendrin in den Käfig greifen und mich streicheln- weil dann müssten sie sich wieder die Hände waschen, um sich nicht mit Keimen anzustecken. Was sind das für Zärtlichkeiten, die nach Zeitplan ablaufen?“

Meerschweinchen Ernie machte einen Schritt auf die anderen Tiere zu. „Was wollen wir tun? Wie glaubt ihr, können wir das Herz unserer Menschen erreichen?“ Die Tiere steckten die Köpfe zusammen, und diskutierten eifrig. Es wurden Pläne geschmiedet, Ideen geboren und wieder verworfen, Theorien gewälzt und erörtert. Es war schon dunkel geworden und die Tiere waren noch keinen Schritt weiter gekommen.
Auf einmal trat die Hamsterdame Sheila vor und sagte zu den anderen Tieren:

„Ich hab´s, ich habe die Idee! Mir ist es gerade eingefallen- an Weihnachten können die Menschen, die reinen Herzens sind, unsere Sprache verstehen! Ich kann mich an letztes Jahr erinnern. Plötzlich konnte ich mit meinem Frauchen sprechen! Sie hat mich verstanden. Es war so wunderschön! Ich habe ihr gesagt, wie lieb ich sie habe und dass ich den Käfig lieber in einer dunkleren Ecke stehen hätte, weil mich die Sonne sonst blendet und aufweckt. Und ich habe sie gebeten mich öfter laufen zu lassen und mir den Bauch sanft zu massieren, weil ich öfters Bauchschmerzen hatte. Und sie hat das alles getan für mich! Es war mein allerschönstes Weihnachten. Ich fühlte mich so geliebt und willkommen und ernst genommen. Und ich habe das Gefühl, dass sich die Beziehung zu meinem Frauchen seitdem komplett verändert hat. Ich merke es an ihren Augen- sie sieht mich als denkendes, fühlendes Wesen mit Wünschen und Vorlieben! Das hat sie, glaube ich, vorher nicht getan.“

Die anderen Tiere sahen Sheila einen Augenblick erstaunt an.

Dann brach ein regelrechter Tumult aus. „Ich möchte auch mit meinem Frauchen reden können!“ „Ich wünsche mir so lange schon ein neues Halsband. Meins kratzt immer so am Hals. Das könnte ich Herrchen endlich erklären.“ „Ich würde so gern wieder einmal Fisch essen. Mein Frauchen gibt mir so selten welchen. Aber der schmeckt so gut! Vielleicht würde sie mir den Wunsch erfüllen?“

„Mein Sattel drückt so und mein Frauchen versteht nicht, dass ich deswegen so steif gehe. Ich könnte es ihr erklären. Vielleicht gäbe es eine Lösung dafür!“ „Ich hätte so gern endlich mal wieder Zuckerrüben. Ich habe schon jahrelang keine mehr bekommen und sie schmecken mir so unendlich gut!“

„Salat! Ich beginne schon, von Salat zu träumen! Fauchen gibt mir so selten welchen. Ich könnte ihr erklären, wie sehr ich mich danach sehne!“ „Ich vermisse meine Kinder so sehr. Vielleicht weiß Frauchen, wo sie sind und ob es ihnen gut geht“

Die Tiere riefen durcheinander und stachelten sich gegenseitig mit Wünschen an, die sie an ihre Menschenfreunde hätten und was sie ihnen alles sagen wollten.

Kaninchen Herkules blickte nachdenklich in die Runde. „Aber was wenn mein Frauchen nicht reinen Herzens ist, dann kann sie mich nicht verstehen, oder? Was tue ich dann?“ Herkules Augen blickten auf einmal ganz traurig. „Ich würde ihr doch so gerne sagen wie lieb ich die Familie habe und wie gut es mir gefällt, durch das Zimmer zu toben. Sie kümmern sich so gut um mich und ich kann nicht einmal danke sagen.“

Hamster Sheila ging zu Herkules und rieb zärtlich ihre Nase an seinem Fell. „Ich habe eine Idee! Wir müssen nur auf den heiligen Abend warten. Unsere Menschen werden den ganzen Tag gestresst sein, beschäftigt mit Kochen und Baum schmücken, Geschenke verpacken. Am Abend sehen sie dann den Weihnachtsbaum, all die bunten Lichter, das Leuchten in den Augen der Kinder und der Familie, und die Freude beim Geschenke auspacken. Wenn alles vorbei ist und sie erfüllt sind vom weihnachtlichen Zauber und Funkeln, dann sprechen wir sie an. Glaubt mir, es kann funktionieren!“

Die Tiere hatten zwar noch ihre Zweifel, ob der Plan gerade bei ihren Menschen funktionieren würde, doch sie gaben sich gegenseitig Hoffnung und beschlossen es einfach zu probieren.

Der Heiligabend kam und die Tiere waren ganz schön aufgeregt ob ihr Plan funktionieren würde.

Wenn Tiere Herzen öffnen Gruppe von Tieren diskutiert auf einer Wiese im Winter
KI unterstützt generiert

Wie verabredet warteten sie den Moment ab an dem ihre Menschen entspannt und erfüllt in ihr Sofa sinken würden.. Yvonne sank erschöpft auf ihr Sofa. Der lange Tag war endlich vorüber und die Anspannung fiel von ihr ab. Alles war gut verlaufen, die Kinder waren begeistert, der Mann hatte sie mit besonders funkelnden Augen angesehen, und sogar mit den Schwiegereltern lief es harmonisch. Die Kinder wurden nicht müde ihre neuen Spielsachen und Geschenke auszuprobieren und die Schokolade vom Baum zu naschen. Die ganze Familie war schon ins Bett gegangen, nur Yvonne ließ den Abend noch nachklingen. Gerade wollte sie sich eine CD auflegen, die sie geschenkt bekommen hatte, als sie plötzlich ein leises Stimmchen hörte.

Sie sah sich erstaunt um konnte aber nur die beiden Meerschweinchen in ihrem geräumigen selbstgebauten Holzkäfig entdecken. „Na kleine Ernie, hast du noch Hunger? Es gibt aber erst morgen wieder etwas.“ Ihre kleine Meerschweinchenfreundin war ganz nah ans die Plexiglasscheibe gekommen.

Yvonne wollte sich schon umdrehen, als sie plötzlich wieder die leise Stimme vernahm. „Bitte noch ein kleines Salatblatt. Mit leerem Magen kann ich so schlecht einschlafen.“ Yvonne ließ erschrocken fast die CD Hülle fallen und Ernie machte einen Satz nach hinten. „Boah, du hast mich aber erschreckt“, sagte Yvonne, schüttelte den Kopf und sagte zu sich selbst: „Ich glaube ich bin wohl übermüdet, jetzt höre ich schon die Meerschweinchen mit mir sprechen.“

„Ich spreche wirklich mit dir. Weißt du nicht dass an Heiligabend die Menschen mit den Tieren sprechen können?“ Yvonne sah Ernie völlig erstaunt an. Langsam dämmerte es ihr, dass Ernie wirklich mit ihr sprach. „Könnte ich vielleicht das Salatblatt haben?“ Ernie sah sie flehend an und Yvonne ging in die Küche, von Ernies erwartungsvollem Pfeifen begleitet. Sie holte zwei Salatblätter für Ernie und Zeus.

„Sag, du kannst wirklich mit mir sprechen? Das ist ja unglaublich! Da kann ich dich auch endlich fragen, ob es dich eigentlich stört dass du Ernie heißt, obwohl du eigentlich ein Weibchen bist.“ „Ist nicht so schlimm. Ich habe mich daran gewöhnt. Das ist ja nur der Name, den ihr Menschen mir gebt. Zeus nennt mich Holly. Und Zeus heißt auch nicht Zeus, sondern Linus. Jedenfalls nenne ich ihn Linus.“
Yvonne sah sie erstaunt an. „Ihr habt gegenseitig andre Namen füreinander? Die sind ja viel schöner als Ernie und Zeus. Holly und Linus- klingt wirklich schön.“

„Ich finde deinen Namen auch sehr schön, Yvonne, das klingt so stark und erdig. Ich mag deinen Namen. Aber ich wollte dir eigentlich unbedingt etwas sagen. Ich möchte dir gern dafür danken, dass du es durchgesetzt hast dass wir so einen schönen Käfig bekommen und dass Linus zu mir kommen durfte. Ich weiß, alle haben es für zu aufwändig gehalten und sich dagegen gesträubt, aber du hattest gelesen dass ein Meeri allein unglücklich ist und außerdem viel Platz braucht. Und du hast nicht locker gelassen bis Linus gekauft wurde und wir einen schönen Käfig bekamen. Ich war so glücklich. Weißt du, dass Leben in Einzelhaft war wirklich schrecklich für mich. Und Linus ist so ein Lieber. Ich habe ihn sehr lieb“.

Yvonne sah Holly liebevoll an.

„Ich habe gemerkt, wie sehr du dich über Zeus- ich meine Linus, gefreut hast.“ „Ich möchte dir aus tiefstem Herzen danken. Und ich möchte dir sagen dass ich gern bei euch bin. Ich freue mich darüber, dass die Kinder lernen könne, wie man mit Tieren umgeht und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Es ist nicht immer einfach, manchmal sind sie schon etwas stürmisch. Aber sie schenken uns so viel Liebe und das ist total schön. Du hast tolle Kinder. Und einen tollen Mann. Und du bist auch eine ganz tolle, liebe Frau! Ich habe dich sehr lieb.“

Yvonne schaute berührt, voller Freude und Liebe, aus Holly und Linus. Sie sah die beiden plötzlich in einem ganz neuen Licht. „Habt ihr irgendwelche Wünsche an mich, kann ich euch das Leben noch schöner machen?“ Holly sah Yvonne dankbar an. „Es wäre schön, wenn du uns länger und öfter frei im Zimmer laufen lassen könntest. Das macht soviel Spaß. Es ist der Höhepunkt unseres Tages.“ Yvonne versprach es und ging im Geiste bereits Bauanleitungen für einen ausgestalteten mobilen Meerschweinchenauslauf durch. Voll kindlichem Staunen und sehr berührt ging Yvonne an diesem Abend ins Bett.

Die Golden Retriever Hündin Yosie konnte es kaum erwarten

bis Heinz am Heiligabend die Hundespazierrunde mit ihr drehte. Als sie ein paar Schritte gegangen waren, blieb sie stehen und sah ihr Herrchen erwartungsvoll an. „Was ist los? Komm, gehen wir weiter.“

Yosie sah ihn schwanzwedelnd und mit großen Augen an. „Weißt du eigentlich wiiiiieeee lieb ich dich habe?“ Heinz ließ vor Schreck fast die Leine fallen. Er blickte sich suchend um, konnte aber niemanden auf der Straße entdecken. Yosie sah ihn weiter schwanzwedelnd an. „Ich habe das gesagt. Zu Weihnachten könnt ihr Menschen unsere Sprache verstehen. Du bist das beste, liebste, tollste Herrchen auf der Welt.“ Yosie sprang an Heinz hoch und schleckte ihm schon das Gesicht ab. Heinz war viel zu baff um es ihr zu verbieten. „Ich habe dich sooooo lieb. Ich hab dich sooooo sehr lieb. Du bist sooo ein tolles Herrchen! Komm, spielen wir im Schnee. Bitte, komm, das macht soviel Spaß!“

Heinz ließ sich lachend von Yosie auf die Wiese ziehen, die voller einladendem Schnee war, und sie tobten ausgelassen durch den Schnee. Heinz hatte sich lange nicht so jung gefühlt. Dann standen beide keuchend bzw. hechelnd in der Wiese und sprachen darüber, wie sie sich kennengelernt hatten, wie Yosie sich als Welpe Heinz ganz zielstrebig ausgesucht hatte und ihm einfach nicht mehr von der Seite gewichen war. Wie sie gute und schwierige Zeiten, Trauer, Verlust, aber auch wunderschöne Tage, Urlaub am Meer, Ausflüge im Schnee gemeinsam erlebt hatten. Und sie sagten einander immer wieder wie lieb sie sich hatten.

An diesem Abend sank Heinz mit einem riesengroßen Lächeln auf den Lippen ins Bett und Yosie machte es sich mit einem zufriedenen Seufzen in ihrem Hundebettchen neben ihm gemütlich.

Allegra, Othello, Herkules und Sheila hatten auch ganz liebevolle Begegnungen mit ihren Menschen.

Sie konnten ihre Wünsche anbringen und vor allem ihren Menschen endlich sagen, wie lieb sie sie hatten. In dieser Nacht veränderte sich etwas in den Leben dieser Tiere und ihrer Menschen. Die Menschen sahen ihre Tiere danach mit ganz anderen Augen. Sie versuchten, mehr auf die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Tiere einzugehen, ihnen die Wünsche buchstäblich einfühlsam von den Augen abzulesen. Und die Tiere dankten es ihnen so sehr. Mit lieben Blicken, Nasenstupsern, Anschmiegen, Kuscheln, einem zufriedenen Gesichtsausdruck und anderen Wohlfühlsignalen. Einfach mit ganz viel Liebe und Dankbarkeit.

Und wie durch ein Wunder sahen die Menschen seit diesem Abend die Welt mehr mit ihrem Herzen. Sie sahen, wieviel Liebe in ihrem Leben vorhanden war, welch wunderbaren Menschen und Tiere mit ihnen ihr Leben teilten. Wie viel Liebe ihnen geschenkt wurde und wie viel Liebe sie schenken durften.

Es war die Nacht, in der ihr Herz wieder die Führung in ihrem Leben übernehmen durfte und sie ihr Staunen, da Leuchten in ihren Augen und den Glauben an Wunder, den sie in der Kindheit verloren geglaubt hatten, wiederfanden.

19.12.2023
Yvonne Sebestyen
www.versteh-dein-tier.de
email@versteh-dein.tier.de

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Wie verstorbene Tierseelen sprechen Yvonne SebestyenYvonne Sebestyen

Tiere sprechen, du musst nur zuhören.
Es ist mir ein Herzensanliegen, Mensch und Tier auf ihrem gemeinsamen Weg zu begleiten.
In der Tierbehandlung kann das Tier nicht immer als vom Menschen getrennt betrachtet werden. Manches Thema das Tieres ist auch gleichzeitig das Thema “seines” Menschen, so dass für eine ganzheitliche Tierbehandlung das Team von Tier und Tierhalter gemeinsam betrachtet werden muss.
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