Die sieben Arten von Trauma: Erkenntnisse aus dem antiken Chakrensystem
Die Sieben Arten von Trauma – Wenn wir von “Trauma” sprechen, meinen wir damit nicht unbedingt so verheerende Ereignisse wie Kriege, Überfälle oder tödliche Krankheiten. Wir können uns unter “Trauma” vielmehr tief verwurzelte, negative Erinnerungen vorstellen, die starke und möglicherweise unauslöschliche Spuren in unserem Wesen hinterlassen haben. Es steht für jeden Fall, in dem dein etabliertes Lebensmuster durch ein Ereignis aus der Bahn geworfen wird, das deinen Geist und Körper überwältigt. Die Welt gerät aus den Fugen, verwandelt sich in etwas Unerwartetes und Unerwünschtes, und du fühlst dich hilflos und unfähig, angemessen zu reagieren.
Dieser Artikel widmet sich dem Verständnis der sieben Kategorien von Traumata, gegliedert nach dem antiken Chakren-System. Der außergewöhnliche Vorteil des Sieben-Chakra-Rahmens ist, dass er uns eine umfassende Landkarte unserer psychologischen Landschaft und unserer Lebenserfahrungen liefert. Dies stattet uns mit der Fähigkeit aus, die volle Bandbreite traumatischer Erfahrungen zu enthüllen.
Während ich die sieben Traumakategorien erläutere, ist es möglich, dass negative Erlebnisse, die du gemacht hast, in deinem Geist auftauchen. Du kannst diese relevanten Erinnerungen gerne dokumentieren und vielleicht entscheidest du dich dafür, dich mit einigen von ihnen näher zu beschäftigen. Es kann sehr aufschlussreich sein, herauszufinden, welche deiner Chakren die meisten oder die einschneidendsten Traumata tragen.
Wurzelchakra-Traumata: Der wackelige Boden der Existenz
Im Allgemeinen manifestiert sich ein Trauma zunächst in unserem Wurzelchakra, was bedeutet, dass alle Traumata als Wurzelchakra-Traumata betrachtet werden können. Im Grunde genommen ist ein Trauma ein grundlegendes Ereignis im Wurzelchakra. Der schiere Schock, das instabile Fundament, der Verlust der Sicherheit, das Gefühl, dass die Existenz zu einem gefährlichen Ort geworden ist – all das hat seinen Ursprung im Wurzelchakra. Es verkörpert die verunsichernde Erkenntnis, dass es keinen sicheren Halt mehr gibt. Das Wurzelchakra sammelt diese Eindrücke und wandelt sie in Abdrücke um, die dann als Gedanken und Emotionen auf unsere mentale Leinwand projiziert werden. Unsere ursprünglichsten Gedanken sind Warnungen vor Gefahren und oft überflüssige Bereitschaft für körperliche, emotionale oder mentale Bedrohungen.
Es gibt aber auch spezifische Wurzelchakra-Traumata. Diese drehen sich vor allem um das physische Überleben und lebensbedrohliche Umstände. Dazu zählen schwerwiegende Krankheiten oder chronische körperliche Beschwerden, die ein plötzliches Gefühl der Verletzlichkeit hervorrufen, wenn geliebte Menschen gefährdet sind, das Miterleben des Todes – sei es von Menschen, die wir kennen oder von Fremden, unsere persönlichen Nahtoderfahrungen, gewalttätige Angriffe oder körperlicher Missbrauch. Im Grunde genommen jede reale Bedrohung des Lebens, oder jede Erfahrung, die mit dem Gefühl zusammenhängt, dass es nicht sicher ist, einen Körper zu bewohnen.
Solche Erfahrungen können auch Naturkatastrophen einschließen, Kriege, Terroranschläge oder auch einschüchternde Erfahrungen in der freien Natur. Überraschenderweise zählen auch körperliche Schocks dazu, die im Mutterleib oder währende der Geburt erlebt wurden!
Auch wirtschaftliche Traumata spielen eine Rolle, wenn wir mit drohender Not oder Hunger konfrontiert werden, Traumata die mit dem Verlust des Zuhauses zusammenhängen, damit in ein anderes Land umzuziehen oder die Verantwortung für das Überleben der Familie übernehmen zu müssen. Es ist wichtig anzuerkennen, dass unser kollektives Bewusstsein einen großen Einfluss auf uns hat. Insbesondere wenn unser Wurzelchakra im Ungleichgewicht ist, und wir dadurch von den physischen Traumata unserer Nation, Religion oder ethnischen Gruppe betroffen sind.
Solche Traumata zu erleben, führt oft dazu, dass wir das Leben als gefährlich empfinden und vielleicht sogar unsere eigene Existenz bedauern. Manchmal fühlen wir uns den Hürden des Lebens gegenüber so machtlos, dass wir eine Opferhaltung einnehmen und glauben, das Leben wolle uns schaden. Das kann zu Ängsten und dem Wunsch nach einem sehr vorhersehbaren und monotonen Leben führen. Wir könnten alles tun, um uns von den vielfältigen Erfahrungen und Abenteuern des Lebens fernzuhalten und möglicherweise Hypochondrie entwickeln. Die Angst kann sich durch die Furcht vor bestimmten Möglichkeiten des Sterbens äußern, wie z. B. Angst vor Höhen, Tieren, Autos, Aufzügen oder tiefem Wasser. Unsere Angst kann sich so sehr verstärken, dass wir jede Form von Veränderung, wie z. B. eine scheiternde Ehe oder den Verlust des Arbeitsplatzes, als Bedrohung für unsere Existenz wahrnehmen.
Sakralchakra-Traumata: Intensität, die schmerzhaft wurde
Beim Sakralchakra dreht sich alles um unsere Fähigkeit uns ganz auf die kraftvollen Erfahrungen des Lebens einzulassen und die intensiven und freudvollen „verbotenen Früchte“ des Lebens zu genießen. Es ist aber auch der Speicher für Traumata, die wir beim Experimentieren und Erleben erlitten haben. Es speichert unsere traumatischen Erinnerungen von Ereignissen und Momenten, in denen wir uns intensiven Erfahrungen hingegeben haben, die dann desaströs geendet sind. Möglichkeiten, die uns sehr erregt haben, Gelegenheiten, unsere Wünsche und Triebe zu befriedigen, die aber zu tiefen Verletzungen, Enttäuschungen oder sogar körperlichen Schäden geführt haben. Vielleicht eskalierte eine abenteuerliche Reise oder ein aufregendes Erlebnis zu einem lebensbedrohlichen Szenario. Stell dir zum Beispiel vor, dass du nach der Einnahme einer psychoaktiven Droge eine erschütternde Erfahrung machst, dass du verspottet oder blamiert wirst, wenn du deiner Leidenschaft folgst, oder dass eine sexuelle Begegnung körperlich oder emotional qualvoll wird. Es ist der direkte Übergang von Vergnügen zu extremem Schmerz.
Dazu gehören auch traumatische sexuelle Erlebnisse, bei denen wir unsere Vorsicht vernachlässigt haben, und möglicherweise ausgenutzt oder erniedrigt wurden. In Situationen sexuellen Missbrauchs, die nicht mit unseren persönlichen Experimenten zusammenhängen, werden unsere Sexualorgane traumatisiert, was zu einer irrationalen Korrelation zwischen Sexualität, Schmerz und Bestrafung führt. Dazu gehören auch Traumata, bei denen wir zu riskanten Abenteuern gezwungen wurden.
Einige von uns haben vielleicht die Kontrolle verloren und andere aggressiv sexuell missbraucht. Wir haben unsere Verfehlungen erkannt und sind zu dem Schluss gekommen, dass sexuelle Impulse von Natur aus gefährlich sind und unweigerlich zu Aggression und Ausbeutung führen.
Zu dieser Kategorie von Traumata zählen auch unschuldige Erkundungen, die zu einer harten Bestrafung führten, häufig ohne, dass wir den Grund dafür wirklich verstanden. Ein klassisches Beispiel wäre ein Kind, das versucht zu masturbieren, dabei erwischt und dann betraft wird. Solche Traumata prägen moralische Schlussfolgerungen über Sünde und Strafe, Schuld und Scham in uns ein.
Ein unausgeglichenes Sakralchakra, das von diesen Erfahrungen geprägt wurde, hält uns davon ab, uns voll und ganz auf das Leben einzulassen, da es glaubt, dass es genau diese Bereitschaft vollkommen zu leben war, die zu diesen negativen Erlebnissen führte. Wenn Liebe auszudrücken nur zu Ablehnung führt, warum sollten wir es dann überhaupt riskieren, Liebe auszudrücken? Die übergreifende irrationale Schlussfolgerung ist, dass “Erfahrungen gefährlich sind”. Und daraus folgt unvermeidlich die Angst davor, Risiken einzugehen, sich auf aufregende Abenteuer einzulassen, starke Emotionen zu erleben und hemmungslose Sexualität zuzulassen. Dieses Bestreben, die stärksten Erfahrungen des Lebens zu vermeiden, kann zu Depressionen, verminderter Kreativität, Unfähigkeit, sexuelle Lust zu empfinden (Frigidität), sexuellen Funktionsstörungen, Süchten, zwanghaften Lustgedanken und dem Zögern, überwältigende Freude und Ekstase zu erleben, führen.
Solarplexus-Chakra-Traumata: Machtlosigkeit und Tyrannei
Die im dritten Chakra gespeicherten Traumata sind gesellschaftlicher Natur. Sie entstehen, wenn wir mit sozialem Druck konfrontiert waren, der uns an unsere Grenzen gebracht hat. Dazu gehören missbräuchliche oder erniedrigende Autoritäten, ein Umfeld, das unsere Individualität unterdrückt oder ihr feindlich gegenübersteht, ein Umfeld, das so rau ist, dass wir den äußeren Druck oder die Negativität nicht ertragen oder verarbeiten können, und alle anderen erdrückenden Begegnungen mit Tyrannei, Dominanz und gesellschaftlicher Kontrolle.
Diese Traumata beziehen sich also auf Konfrontationen mit Kräften, die uns überschatteten und uns das Gefühl gaben, machtlos zu sein und keinen Einfluss auf die Ereignisse oder unser eigenes Schicksal nehmen zu können.
Wir mögen zahllose Beispiele für diese Art von Trauma haben, vor allem aus unserer Jugendzeit – einer Zeit, in der sich unsere Individualität am eifrigsten entwickeln wollte. In dieser Phase strebten wir danach, unsere einzigartige Identität zu entwickeln und fühlten uns dabei oft von Eltern, Lehrern und anderen Autoritätspersonen ausgebremst. Wir sahen uns häufig mit mobbenden Gleichaltrigen konfrontiert, die wie wir versuchten, ihre Individualität zu definieren, indem sie andere herabsetzten. Wenn wir zu “anders” oder außergewöhnlich waren, sahen wir uns wahrscheinlich einem enormen Druck ausgesetzt, uns anzupassen. In manchen Fällen wurden wir ausgegrenzt. Gelegentlich wurden wir dafür bestraft, dass wir aufmüpfig waren und standhaft geblieben sind.
Unweigerlich führten uns Interaktionen mit verletzenden oder missbräuchlichen Individuen zu der Überzeugung, dass Menschen, insbesondere solche in Machtpositionen gefährlich sind. Dies könnte ein tiefes Gefühl der Bedeutungslosigkeit und Machtlosigkeit auslösen und eine Angst davor, Verantwortung zu übernehmen und Macht auszuüben, selbst wenn dies zur Selbstbestimmung notwendig ist. Vielleicht haben wir sogar eine besondere Form der Rebellion entwickelt, bei der wir uns jeder Verantwortung entziehen und kindlich bleiben, nur um unseren Trotz zu zeigen.
Ein solches Trauma kann zu zwei primären Verhaltenstendenzen führen. Die erste Reaktion kann eine verstärkte Konformität und eine Sehnsucht nach der Anerkennung durch eine Autoritätsperson sein, wodurch wir möglicherweise von dem Gefühl der Sicherheit abhängig werden, das uns eine vertrauensvolle Autorität vermittelt. Dies kann zu einem masochistischen Verlangen führen. Die zweite mögliche Reaktion ist eine verstärkte Individualität, bei der wir uns bewusst von jeder Gruppe oder Gesellschaft isolieren und auf ständiger “Unabhängigkeit” bestehen, selbst wenn dies bedeutet, dass wir uns gesunden Einflüssen und Verbindungen zu anderen widersetzen. Dies könnte ein starkes Misstrauen gegenüber jeder Form von sozialer Integration hervorrufen, insbesondere gegenüber idealistischen, eng verbundenen Gruppen.
In seltenen Fällen kann ein solches Trauma dazu führen, dass wir uns Menschen suchen, die wir dominieren und missbrauchen können, um so unseren vermeintlichen Machtverlust zu kompensieren.
In ganz anderen Fällen waren wir vielleicht selbst die Aggressoren und haben andere mit Gewalt ausgebeutet. Wenn wir über die Folgen unseres Handelns nachdenken, sind wir vielleicht zu dem Schluss gekommen, dass Macht gleichbedeutend mit Gefahr ist, und haben so unser Durchsetzungsvermögen eingeschränkt und das Feuerelement unseres Selbstausdrucks gedämpft.
Herzchakra-Traumata: Liebe und Verlust
Die vierte Traumaebene, die den drei vorigen ähnelt, beherbergt einige unserer wichtigsten emotionalen Wunden.
Emotionale Traumata entstehen, wenn eine tiefgreifende Beziehung zu einer schweren Enttäuschung führt. Dazu gehören die Vernachlässigung durch die Eltern oder durch geliebte Menschen, der physische Verlust eines geliebten Menschen, der eine Kombination aus Wurzel- und Herzchakra-Störungen widerspiegelt, der plötzliche oder vermeintliche Verrat durch eine vertraute Person, der wir vielleicht unser Leben gewidmet haben – das kann sogar eine spirituelle Autorität oder eine Gottheit sein. Dazu gehören alle Erfahrungen, bei denen unser tief verwurzeltes Vertrauen durch die unerwarteten Handlungen einer Person, auf die wir uns emotional verlassen haben, erschüttert wurde. Dazu gehören auch Fälle, in denen wir die Bestätigung unserer Liebe suchten und stattdessen von wichtigen Personen in unserem Leben zurückgewiesen wurden. Bei Traumata im vierten Chakra fällt es uns oft schwer, den Herzschmerz loszulassen, den die Erinnerungen an die Liebe und den anschließenden Verlust auslösen.
Die wichtigste Schlussfolgerung, die aus Herztraumata gezogen wird, ist: “Die Bindung an jemanden oder etwas stellt ein Risiko dar”. Diese Schlussfolgerung ist gepaart mit einem Gefühl der Einsamkeit in der Welt und der Überzeugung, dass es im gesamten gleichgültigen Kosmos keine echte Liebe gibt. Wenn wir uns nun der Intimität und Verletzlichkeit aussetzen, alarmiert das Gehirn den gesamten Körper und die Psyche – schließlich könnte eine übermäßige Bindung aufgrund dieses verletzlichen Zustands zu erheblichen Auswirkungen führen.
An diese Traumata sind verschiedene Emotionen geknüpft. Wir können rachsüchtig werden, Groll und Hass hegen, was zu aggressivem Verhalten in Beziehungen führen kann. Wir können auch misstrauisch, eifersüchtig, besitzergreifend und dominierend werden, weil wir befürchten, dass uns “unsere” Liebe jeden Moment entrissen werden könnte. Es fällt uns schwer zu glauben, dass jemand uns wirklich lieben kann, obwohl wir es vehement von ihm/ihr fordern. Es ist möglich, dass wir unser emotionales System herunterfahren, aufhören zu fühlen und uns nur noch auf intellektueller Ebene mit anderen verbinden.
Kehlchakra-Traumata: Die zum Schweigen gebrachte Stimme
Die Traumata des fünften Chakras beziehen sich auf die Kommunikation und haben ihren Ursprung immer in Situationen, in denen der Selbstausdruck negative Folgen hatte. Das können Momente sein, in denen wir mutig unsere tiefsten, authentischen Bedürfnisse geäußert haben, nur um auf harsche Ablehnung zu stoßen (wie ein Künstler, der auf der Bühne gedemütigt wurde), oder Momente, in denen unsere Meinung herabgesetzt oder lächerlich gemacht wurde.
Dazu gehören auch Situationen, in denen das Aussprechen unserer inneren Wahrheit nicht nur verachtet wurde, sondern auch zu einer schweren Konsequenz wie Bestrafung oder einem großen Verlust führte. Es gibt auch Fälle, in denen wir grobem Unrecht ausgesetzt waren, zu Unrecht verurteilt wurden und nicht in der Lage waren, unsere eigene Sichtweise zu auszudrücken. Das kann in unserer Kindheit oder Jugend vor einem Richter, einem Journalisten, einer Menschenmenge, in einem vom Lästern geprägten Umfeld oder sogar vor unseren Eltern geschehen sein.
Es spiegelt also eine deutliche Diskrepanz zwischen unserer inneren Wahrheit und der äußeren Realität wider. Unsere Version der Wahrheit oder unser Standpunkt bleibt unausgesprochen und unverteidigt. Oft gibt es eine Chakrakarte von 3+5, die soziale Demütigung, Machtlosigkeit, Druck und die Konfrontation mit einer Menge miteinschließt. Wir bemühen uns, unsere Individualität, unser Wissen oder unsere Wahrheit auszudrücken, aber dabei wird die Botschaft verzerrt oder sogar lächerlich gemacht.
Die unvermeidliche Schlussfolgerung aus solchen Traumata lautet: “Mich auszudrücken und meine innere Welt und meine Meinung zu offenbaren, stellt ein Risiko dar”. Diese Schlussfolgerung kann natürlich zu verschiedenen Verhaltensmustern führen, z. B. zur Anpassung unseres Ausdrucks an das, was andere hören wollen, zur erheblichen Unterdrückung unserer Bedürfnisse, zum Stottern, Lampenfieber und zur Zurückhaltung.
Traumata des dritten Augenchakras: Zerrüttete Realitäten
Ein mentales Trauma tritt auf, wenn unser Verständnis der Realität so grundlegend erschüttert wird, dass wir nicht mehr unterscheiden können, was wahr und was falsch ist; wenn wir in einen Zustand beunruhigender Verwirrung geraten. Dies kann durch ein Ereignis entstehen, bei dem sich das, was wir als real wahrgenommen haben, plötzlich in eine Illusion verwandelt. Denken wir an den Glauben an den Weihnachtsmann in der Kindheit. Die Erkenntnis, dass der Weihnachtsmann nicht real ist, kann ein großer Schock sein! Oder wenn du als Erwachsener erfährst, dass die Menschen, die du als deine Eltern kanntest, nicht biologisch mit dir verwandt sind, kann das eine ähnliche Wirkung haben.
Solche Traumata können auftreten, wenn ein tief verwurzelter Glaube oder eine Weltanschauung angesichts einer neuen Realität (oder einer Enthüllung der tatsächlichen Realität) zusammenbricht. Unser fester religiöser Glaube kann in Frage gestellt werden, wenn wir mit realen Erfahrungen konfrontiert werden; ein starker psychedelischer Drogentrip kann unsere Wahrnehmung der Realität stören und uns bisher ungesehene Dimensionen eröffnen; intensive Meditation kann erschreckende Tiefen aufdecken und uns das Gefühl geben, dass alles, was wir für real hielten, nur eine Illusion war.
Manchmal können sich unsere festen Überzeugungen über das Leben oder die Menschen um uns herum – unsere Annahmen darüber, wie die Dinge sein sollten – durch die tatsächlichen Ereignisse als falsch erweisen. Es gibt auch Zeiten, in denen wir in Verwirrung versinken und nicht wissen, welchen Weg wir einschlagen oder was wir als Nächstes tun sollen, was als gefährliche und destabilisierende Phase empfunden werden kann.
Vielleicht durchlaufen wir sogar Phasen der Manie oder des Größenwahns, in denen wir am Rande des Wahnsinns zu stehen scheinen – ein völliger Zerfall unserer mentalen Interpretation der Realität. Diese Erfahrungen zeigen, dass wir unseren Verstand nicht kontrollieren können und dass es gefährlich ist, unsere Rationalität und Selbstkontrolle auch nur ansatzweise in Frage zu stellen. Das gilt für jede Art von Geistes- oder Gehirnstörung.
Diese Art von mentalem Trauma kann zu einer polarisierten Schlussfolgerung führen: “Wissen ist gefährlich, Unwissenheit auch” – was bedeutet, dass man, wenn man glaubt, etwas zu wissen, brutal entblößt werden kann, und wenn man nichts weiß, ist man völlig verloren und ausgeliefert. Wenn wir uns dafür entscheiden, dass Wissen gefährlich ist, kann uns das zu Nihilismus, Zynismus und der irrationalen Ablehnung aller Ideen treiben und dazu führen, dass wir uns auf ein automatisches Denken einlassen, das keine höheren Werte kennt. Das kann manchmal zu extremer Unentschlossenheit und Zögerlichkeit führen, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen oder wenn eine klare Haltung zu einem Thema erforderlich ist. Wenn wir umgekehrt zu dem Schluss kommen, dass Nichtwissen gefährlich ist, kann dies dazu führen, dass wir bis zur Realitätsverweigerung übertheoretisieren; wir könnten starr an unserem Glaubenssystem festhalten, selbst wenn sich alles um uns herum verändert hat.
Kronenchakra-Traumata: Abkopplung vom Göttlichen
Ein spirituelles Trauma ist eine ungewöhnliche Form von Trauma. Es tritt auf, wenn wir eine verfrühte Auflösung der Grenzen unseres Selbst erleben; wenn wir direkt mit spiritueller Wahrheit oder Energie in Berührung kommen, die wir nicht verarbeiten können, was zum Zusammenbruch unseres etablierten Weltbildes oder zu einem überwältigenden Gefühl der Bodenlosigkeit führt.
Das kann während der Meditation oder in anderen spirituellen Offenbarungsmomenten passieren, in denen wir unerwartet und ohne angemessene Vorbereitung mit der Leere oder dem grenzenlosen Raum konfrontiert werden (für Gläubige kann das eine religiöse Krise auslösen). Es kann auch beim Experimentieren mit psychedelischen Substanzen und psychoaktiven Pflanzen passieren, die unser Gehirn und unsere feinstoffliche Anatomie für illusorische oder reale andere Dimensionen empfänglich machen. Gelegentlich kann uns eine unpassende Begegnung mit einem spirituellen Meister aus dem Gleichgewicht bringen (das kann auch bei einem trügerischen spirituellen Lehrer passieren, der uns an den Rand des Zusammenbruchs bringt).
Ein spirituelles Trauma kann auch während eines unerwarteten spirituellen Erwachens oder einer Kundalini-Krise auftreten, bei der die spirituelle Energie aufgrund bestimmter psychologischer oder physischer Blockaden unregelmäßig durch das feinstoffliche Nervensystem fließt. Manchmal kann der Zusammenprall zwischen spiritueller Offenbarung und einem unvorbereiteten Gehirn und einer unvorbereiteten Psyche einen Menschen in eine Form von “Wahnsinn” wie Manie oder Größenwahn treiben. Ein Trauma kann bei denjenigen auftreten, die zu sehr nach schneller Erleuchtung streben und mit Praktiken experimentieren, die zu einem Ungleichgewicht des Pranas führen; am Ende sind sie völlig verwirrt und orientierungslos und meiden fortan spirituelle Praktiken. Ein weiterer möglicher Auslöser für ein spirituelles Trauma ist eine negative Nahtoderfahrung.
Die übergreifende Schlussfolgerung aus dieser Art von Trauma ist: ‘Völlige Offenheit ist gefährlich’. Wir werden sehr skeptisch gegenüber dem spirituellen Aspekt des Lebens und seinen “Botschaftern” – spirituellen Meistern und esoterischen Traditionen. Wir entwickeln eine tiefe Angst vor meditativen Erfahrungen und bemühen uns, uns ständig zu erden. Manchmal lehnen wir Spiritualität ab und fallen in das andere Extrem des “einfachen Lebens” zurück. Wir wehren uns gegen unsere spirituellen und feinstofflichen Tendenzen und fürchten das Gefühl der Losgelöstheit. Wir legen eine starre Definition von Vernunft fest und halten eifrig an logischem Denken fest. Für manche kann es Jahre dauern, bis sie verstehen, dass Spiritualität kein destabilisierender Prozess sein muss und dass es in der Welt ausgewogene Lehren und Lehrer gibt.
Bestimme den Ort deiner Erinnerung in deinem Körper
Es ist wichtig zu verstehen, dass Traumata immer mit bestimmten Chakra-Interaktionen verbunden sind, oder mit dem, was wir als Chakrakarten bezeichnen. Während alle Traumata das Wurzelchakra betreffen, gibt es häufig Kombinationen wie 2+4, 3+5 und 1+2. Es gibt immer ein Hauptchakra, das mit mindestens einem anderen Chakra interagiert. Gemeinsam stellen sie das umfassende Narrativ des Traumas dar.
Wenn du dich an ein traumatisches Ereignis erinnerst, achte darauf, wo in deinem Körper du es am stärksten spürst. Das ist das Epizentrum oder der Ursprung des Traumas. Denke daran, dass dein Körper und deine Chakren eine Weisheit besitzen, die dein bewusstes Verständnis und deine Vermutungen übersteigt, also gehe nie davon aus, dass du den Ursprung des Traumas bereits gefunden hast!
Dieser Artikel widmet sich dem Verständnis der sieben Kategorien von Traumata, gegliedert nach dem antiken Chakren-System. Der außergewöhnliche Vorteil des Sieben-Chakra-Rahmens ist, dass er uns eine umfassende Landkarte unserer psychologischen Landschaft und unserer Lebenserfahrungen liefert.
22.08.2023
Shai Tubali
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Jahres-Schule mit Dr. Shai Tubali – Beginn im November: https://go.shaitubali.com/
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Shai Tubali
Shai Tubali, PhD, ist eine herausragende Autorität auf dem Gebiet der Selbstentfaltung und Selbstermächtigung. In seinen Büchern und Lehren verbindet er gekonnt Psychologie, Philosophie, yogische Traditionen und fernöstliches Denken und Praktiken zu kraftvollen Prozessen der inneren Transformation. In seinem neuesten Buch “Llewellyn’s Complete Book of Meditation”, das im Januar 2023 erschienen ist, …
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