Die Tonleiter der Vokale und ihre Bedeutung für die Vornamensdeutung
In der Beitragsreihe “Die Methoden und Werkzeuge der Vornamensdeutung” geht es diesmal um die Bedeutung der Tonleiter der Vokale für die Vornamensdeutung. Vokale geben in Wörtern und auch in Namen den Ton an. Der Ton macht bekanntlich die Musik! Welchen Ton können wir mit welchem Vokal anschlagen?
Mit einem „U“ können wir nicht in höchsten Tönen jubeln und mit einem „I“ nicht in die Tiefe gehen! Mit dem höchsten Vokal „J“, das dem „I“ zugeordnet ist, und dem tiefsten Vokal „U“ in einem Vornamen wie bei Julia geht es die Tonleiter hinauf und herunter. Julia geht vom höchsten Vokal „I“ zum tiefsten Vokal „U“ und dann wieder hinauf zum „I“. Das verlangt alleine von der Stimme Beweglichkeit und erzeugt Lebendigkeit und Fröhlichkeit.
Jede Sprache hat ihr eigenes Temperament
Schauen Sie sich südländische Sprachen an. Die vielen Vokale der italienischen Sprache lassen ein völlig anderes Temperament zu als eine Sprache aus dem hohen Norden, die im Vergleich ruhig, bedacht, klar und zuweilen kühl wirken kann. Das ist nichts für Südländer.
Im Italienischen verfügen Worte nicht nur über erstaunlich viele Vokale, diese laufen zudem die Tonleiter in Windeseile hinauf und herunter. Das Sprechen eines Wortes geht damit fast in ein Singen über – monotones Sprechen ist ausgeschlossen.
Der Vorname Jakob heißt auf Italienisch Giacomo. Aus einem sachlich klingenden deutschen Kommissar wird auf Italienisch ein commissario.
Italiener äußern sich sehr gefühlvoll. Durch die vielen Vokale werden beim Sprechen eine Vielzahl Gefühle zum Klingen gebracht und das in einer zuweilen so hohen Geschwindigkeit, dass der schnelle Wechsel auf der Vokalleiter mit Gestik unterstützt werden muss – als drohe der Sprecher sonst das Gleichgewicht zu verlieren.
Die Tonleiter der Vokale (*1)
Das „U“
Wollen wir jemanden erschrecken, so geben wir ein „Hu“ von uns. Das „U“ ist ein dunkler Vokal. Es ist dem Wurzelchakra zugeordnet. Es steht für Tiefgründigkeit, Spiritualität und Weisheit. Untersuchungen von Wissenschaftlern aus den USA haben ergeben, dass Menschen, deren Vorname mit einem „U“ beginnt, in der Schule und auch im Leben nicht so häufig aufgerufen und angesprochen werden (*2). Um die Tiefe macht man gerade in einer zur Oberflächlichkeit tendierenden Leistungsgesellschaft gerne einen großen Bogen.
Mit dem Umlaut „Ü“, auch „UE“ geschrieben, kommen wir aus der Tiefe des „U“ durch das „E“ in den Ausdruck. Denn das „E“ ist der Stimme zugeordnet.
Das „I“
Das „I“ steht als Gegenpol zum „U“. Mit einem schrillen „I“ können wir die Angst, die uns das „Hu“ beschert hat, wieder ausgleichen. Das „I“ ist lautlich hell, klar und kühl. Ein kleines „i“ ähnelt, wie bereits beschrieben, einer brennenden Kerze. Das „I“ ist dem Stirnchakra zugeordnet. Mit dem „I“ können wir jemandem die Stirn bieten. Es steht für Selbstbewusstsein, Geradlinigkeit und Wachheit.
Das „O“ Tonleiter der Vokale
Die Vokale „O“, „A“ und „E“ stehen zwischen den Extremen „U“ und „I“. Mit einem „Oh“ drücken wir lautlich Erstaunen und Überraschung aus. Das „O“ ist eine runde Sache, es klingt voll. Es ist dem Nabelchakra und Solar Plexus zugeordnet und steht für Gefühl, Leidenschaft und Kreativität.
Im Umlaut „Ö“, auch „OE“ geschrieben, bringen wir mit dem „E“ das Gefühl zur Sprache.
Das „A“
Mit einem „Ah“ reagieren wir auf Aha-Erlebnisse. Es hat einen offenen Klang. Dementsprechend ist unser Mund beim Sprechen des „A“ ganz offen. Das „A“ ist dem Herzchakra zugeordnet und steht für Warmherzigkeit und innere Reife. Das „A“ steht aber auch polar entgegengesetzt für Größe und einen klaren, kühlen Kopf. Es gilt, die innere Reife des sogenannten „Herzens-A“ mit der äußeren Größe des sogenannten „Adler-A“ in Balance zu bringen.
Wir können mit dem Umlaut „Ä“, „AE“ geschrieben, durch das „E“ Herz und Größe zur Sprache bringen.
Das „E“ Tonleiter der Vokale
Das „E“ ist dem Kehlkopfchakra zugeordnet, mit dem die Stimme gebildet wird. Das „E“ hat einen hellen und gedehnten Klang. Mit dem „E“ bringen wir uns auf der Erde mit der Stimme zum Ausdruck.
Mit bestimmter Stimme können wir unserer Bestimmung folgen.
Die Tonleiter der Vokale im Spiegel der Chakren
Der Konsonant „W“
Der Konsonant „W“ ist, wie wir an der englischen Bezeichnung „double-u“ sehen können, dem Vokal „U“ zugeordnet.
Das „Y“ Tonleiter der Vokale
Das „Y“, das auch als „i-grec“, als griechisches „i“ bezeichnet wird, ist dem Vokal „I“ zugeordnet.
Das „J“ ist dem „I“ zugeordnet.
Chakren sind spirituelle bzw. feinstoffliche Nervenzentren
Chakren sind in der indischen Philosophie spirituelle bzw. feinstoffliche Nervenzentren. Das Sanskritwort cakra (englisch chakra) bedeutet in der wörtlichen Übersetzung Rad. Die sieben Hauptchakren liegen übereinander auf der Wirbelsäule entlang des sogenannten Sushumna-Kanals, sie sind aber nicht biologisch-materiell mit dem Körper verbunden, sondern es besteht eine feinenergetische gegenseitige Beeinflussung von Organismus und Energiezentren, die Auswirkungen auf Befindlichkeit und Gesundheit hat. Die Vokale korrespondieren nun mit einzelnen Qualitäten der Chakren (*3).
Der praktische Nutzen der Tonleiter der Vokale in der Deutung von Vornamen
Im Folgenden betrachten wir die Deutung von Vornamen anhand ihrer Vokale. Diese geben nicht nur den Ton an und bestimmen die Stimmung von Vornamen, sondern auch die Stimmungslagen von Namensträgern. Die Vokalfolgen ergeben eine Art Melodie. Können wir als Namensträger mitschwingen, fühlen wir uns authentisch und werden auch von anderen so wahrgenommen.
Die Vokalleiter des Vornamens Claudia
Ein Hinauf und Herunter der Vokale spiegelt sich in der Regel auch im Temperament von Claudia wider. Sie ist nicht selten Stimmungsschwankungen unterworfen. Im Positiven kann sie auf vielen Hochzeiten tanzen und auf vielen Ebenen unterwegs sein. Ihre große Kraft aus der Tiefe drängt immer wieder nach draußen. Claudia will sich zeigen. Es tut ihr gut, als Ausgleich regelmäßig in Klausur zu gehen, um sich immer wieder zu sammeln. Ohne diese Ruhe läuft sie Gefahr, sich im Außen zu verschleißen. In der Ruhe liegt auch für Claudia die Kraft. Diese Weisheit kann sich diese Namensträgerin besonders zu Herzen nehmen.
Die Vokalleiter des Vornamens Ede
Die Wahrscheinlichkeit, dass Ede im Vergleich zu Claudia eher gelassen und gleichmütig wirkt, ist sehr groß. Dennoch wird er dank des Vokals „E“, der für Stimme und Sprache steht, den Menschen direkt zugewandt sein. Der Namensträger Ede kann sich gut entwickeln, wenn er sich zur Sprache bringt und gut mit Menschen kommuniziert.
Die Vokalleiter der Schlagersänger Heintje und Heino im Vergleich
Der Schlagersänger Heintje konnte in höchsten klaren Tönen singen, während der Sänger Heino bekannt ist für seine gefühlvollen Lieder mit tiefer Stimme, was wir am Vokal „o“, mit dem Heino endet, erkennen können. Er steht für Gefühl und Leidenschaft.
Machen Sie selbst eine Darstellung der Tonleiter der Vokale Ihres Vornamens und lassen Sie sich von der Wirkung, die diese Darstellung auf Sie ausübt, überraschen.
(*1) Vgl. J. Schaffer-Suchomel, Nomen est Omen, München 2007, S. 658 ff.
(*2) Vgl. B. W. Pelham, M. C. Mirenberg, J. K. Jones: Susie sells seashells by the seashore: Implicit egotism and major life decisions. In: Journal of Personality, 2007.
(*3) Die Zuordnung der Vokale zu den Chakren wurde von vielen Runenforschern vorgenommen. Die Darstellung der Tonleiter selbst wurde vom Autor J. Schaffer-Suchomel entwickelt. Vgl. J. S.-S., Nomen est Omen, München 2007.
Herzliche Grüße Anagramm
Joachim Schaffer-Suchomel
04. Februar 2023
Joachim Schaffer-Suchomel
Joachim Schaffer-Suchomel ist ein deutscher Diplom-Pädagoge, Coach und Sachbuchautor. Im Jahr 1998 gründete er gemeinsam mit seiner Frau das Brainfresh-Institut für frisches Denken. Er arbeitet als Coach für Privatpersonen, Wirtschaftsunternehmen, Politik und Verbände, u. a. zu den Themen „Konfliktlösung“, „Teambildung“ sowie „Paradigmenwechsel“.
In seinem Buch “Handbuch der Vornamen” hat sich Joachim Schaffer-Suchomel intensiv mit der Bedeutung von Vornamen beschäftigt und seine Erkenntnisse zur Namensdeutung niedergeschrieben.
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