Österliche Auferstehungsfreude

Oesterliche Auferstehungsfreude

Österliche Auferstehungsfreude

Übergang vom Alten in das Neue

Die Auferstehung ist mehr als das bloße Erscheinen Jesu vor den Jüngern nach seinem Tod. Die wahre Auferstehung ist die völlige Überwindung der Welt. Sie ist Jesu Reise jenseits von Raum und Zeit in die Ewigkeit, in die Wirklichkeit.
Wir müssen nicht auf unseren körperlichen Tod warten, sondern können bereits jetzt diese ewige Welt betreten.
Jesus verließ den Körper, um im Geist gegenwärtig zu sein.
In der Kontemplation begegnen wir nicht dem körperlichen, sondern dem geistigen Christus. Die heutige Kirche ist dazu auf-gerufen, die Grenzen der Institutionen und Strukturen zu durch-brechen und sich selbst der Gegenwärtigkeit des Geistes,
der in der Kirche und in jedem Christen ist, zu öffnen.
Die Auferstehung ist ein zeitloser Vorgang.
Sie ist der Übergang vom Alten in das Neue.
Die Ewigkeit ist immer da, und sie ist gleichermaßen am Anfang, in der Mitte und am Ende gegenwärtig.
Wenn man stirbt, wechselt man nicht einfach in ein anderes Leben über, sondern man überschreitet die Schwelle zur ewigen Wirklichkeit, die man in seinem eigentlichen Sein bereits ist.
Jeder von uns ist in der Tiefe seines (unseres) Seins eins mit dem transzendenten Mysterium, aus dem das ganze Universum kommt — jenseits unseres Körpers mit all seinen Begrenzungen.
(Mönch & Mystiker Dom Bede Griffiths, 1906 – 1993)

Man braucht kein begabter Schriftgelehrter zu sein, um die Botschaft aller großen erleuchteten Meister und Mystiker zu verstehen. Es geht in allen großen religiösen Traditionen um 3 Dinge:

Weg, Wahrheit & Leben, nicht um Tod.

  • „Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht“ (Johannes 3, 21).

  • „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14, 6).

  • „Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht kennt“ (Johannes14, 7).

Paulus von Tarsus (ca. 3 – 64 n.Chr.), griechisch παΰλος, hebräischer Name Scha’ul, davon lat.: Saulus ist nach der Überlieferung des Neuen Testaments der erste und wichtigste Theologe in der Geschichte des Christentums und wahrscheinlich der Erfolg-reichste Missionar des Urchristentums. Er war Jesus Christus nie persönlich begegnet und gehört daher auch nicht zu den 12 Aposteln, den unmittelbaren Jüngern.

Ein Apostel, griech.: απόστολος/apóstolos bzw. aramäisch: saliah = Gesandter, Sendbote ist im Verständnis der christlichen Tradition jemand, der von Jesus Christus direkt als „Gesandter“ beauftragt worden ist.

Als griechisch gebildeter Jude und gesetzestreuer Pharisäer verfolgte Paulus zunächst die Anhänger des gekreuzigten Jesus von Nazareth, dem er nie begegnet war. Doch seit seinem Damaskuserlebnis verstand er sich als von Gott berufener „Apostel des Evangeliums für die Völker“ (Galater, 1, 15). Als solcher verkündete er vor allem Nichtjuden den auferstandenen Jesus Christus. Dazu bereiste er den östlichen Mittelmeerraum und gründete dort einige christliche Gemeinden. Durch seine Paulusbriefe blieb er mit ihnen in Kontakt.

Paulus musste nie „vom Saulus zum Paulus“ bekehrt werden, wie uns das Sprichwort glauben macht. Den lat. Namen Paulus (griech.: Paulos) trug er von Geburt an. Er hatte einen zweisprachigen Doppelnamen, wie es unter den Juden der Diaspora nicht unüblich war. Er stammte aus einer wohlhabenden Weberfamilie; er kannte sich in der griechischen Kultur aus und besaß das römische Bürgerrecht. Verglichen mit den Fischern vom See Genezareth war er der weltläufige Intellektuelle.

Paulus gründete die erste christliche Gemeinde auf europäischem Boden in Philippi (Ost-Mazedonien) um das Jahr 50 n.Chr. Die Auferstehung von den Toten wurden von den Korinthern, die Paulus zu überzeugen versuchte, stark angezweifelt.

Paulus war von einer großen Glaubenskraft und Hoffnung durchdrungen.

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„Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei. Doch am größten unter ihnen ist die Liebe.“
( 1 Korinther 13, 13).

Paulus hatte eine Idee von der Auferstehung, aber keinerlei Beweise.

„Wie werden die Toten auferweckt, was für einen Leib werden sie haben? Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Und was du säst, hat noch nicht die Gestalt, die entstehen wird. Es ist nur ein nacktes Samenkorn, zum Beispiel ein Weizenkorn oder ein anderes. Gott gibt ihm die Gestalt, die er vorgesehen hat, jedem Samen eine andere. Auch die Lebewesen haben nicht alle die gleiche Gestalt. Auch gibt es Himmelskörper und irdische Körper. Die Schönheit der Himmelskörper ist anders als die der irdischen Körper. Der Glanz der Sonne ist anders als der Glanz des Mondes…. So ist es auch mit der Auferstehung der Toten. Was gesät wird, ist verweslich, was auferweckt wird, ist unverweslich…“
(1 Korinther 15, 35 – 42).

Paulus hatte sich selbst zum Apostel ernannt. In seiner Grußadresse in seinem Brief an die Römer (1, 1) schreibt er: „Paulus, Knecht Jesu Christi, berufen zum Apostel, auserwählt, das Evangelium Gottes zu verkündigen…“

Paulus befand sich zu keiner Zeit in einer direkten Meister-Schüler-Beziehung, wo eine Übertragung von Herz zu Herz stattfindet.

In seinem 1. Korinther-Brief 11, 23-24 schreibt er allerdings:

„Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis…“

Seinem Selbstverständnis als Völkerapostel gemäß wollte Paulus das Evangelium Jesu Christi so weit wie möglich ausbreiten.

Von Ephesus aus reiste Paulus durch seine zuletzt gegründeten Gemeinden, um eine Kollekte einzusammeln und nach Jerusalem zu bringen. Sein eigener Plan sah eine Weiterreise nach Rom und von dort die Mission des westlichen Mittelmeerraumes bis Spanien vor (Römer 15, 22). In Jerusalem wurde er jedoch von den römischen Behörden verhaftet und nach längeren Verhandlungen, wo er vermutlich den Märtyrertod erlitt.

Paulus beschreibt in seinen Briefen an verschiedene Stellen von persönlichen Leiden, die er als Folge seiner Christusverkündigung deutet. Er stieß deswegen bei Juden und Römern/Hellenisten immer wieder auf starke Ablehnung, die bisweilen auch zu „Aufruhr“ führte: So überlebte er diverse körperliche Auseinandersetzungen, Steinigungsversuche und Strafgeißelungen (siehe 2 Korinther 11, 24; Apostelgeschichte 14, 19). Dies könnte ihn dauerhaft körperlich beeinträchtigt haben.

Auf dem Weg nach Damaskus hat Paulus eine Wende erlebt (Apostelgeschichte 22, 6-11), vom Alten zum Neuen. Der Übergang vom alten Sein zum neuen Leben bleibt die tragende Struktur seiner gesamten Theologie und Spiritualität. Viele seiner Einsichten verstehen wir besser, wenn wir sie im Prozess dieses Überganges deuten.

Die „Wende“ bedeutet für Paulus eine Erweiterung des Denkhorizonts. Aus der Enge des traditionellen gesetzlichen Denkens wurden er und seine Schüler befreit (Philipper 3, 5-8) und zur Weite des universalen Heils geführt.

„Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“
(1 Timotheus 2, 4).

Die Wende in seinem Leben bedeutete eine Öffnung in der Grundhaltung des Christseins von Anfang an.

Paulus beschreibt das universale Heilswirken Gottes in drei Phasen.

Zunächst spricht Gott jeden Menschen durch die Vernunft an: „Seit der Erschaffung der Welt wird Gottes unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit“ (Römer 1, 19-20).

Oft wird aber der Mensch die göttliche Stimme des Gewissens nicht beachten, sondern den Begierden nachgeben (Römer 1, 24-25).

Das hat Folgen: Das Herz wird verfinstert (Römer 1,21-24).

Paulus hatte eine große Achtung vor dem Gesetz (Römer 7,22) und Liebe für seine jüdischen Schwestern und Brüder (Römer 9,3). Aber der Glaube an die Selbsthingabe Gottes in Christus verdeutlichte ihm die Botschaft Jesu als das Licht und die Kraft geistlichen Lebens.

„Für mich ist Christus das Leben“ (Philipper 1,20-21).
Sich an Christus halten heißt nicht, die anderen Gottes­offen­barungen abzuwerten, sondern sie im gesamten Prozess der universalen Heilswirkung des unfassbaren göttlichen Geistes zu verstehen und zu achten. Dann werden wir erkennen, dass wir mit anders-glaubenden Menschen mitpilgernde Schwestern und Brüder sind.

Nach der Wende auf dem Damaskusweg zog sich Paulus in die Einsamkeit der Arabischen Wüste zurück. In Askese und Meditation dachte er über das gewaltige Erlebnis nach (Galater 1,17). Er schaute tief in sich hinein und nahm den inneren Kampf wahr, der ständig in ihm und in jedem Menschen geschieht, die fortlaufende Spannung zwischen dem Alten und dem Neuen.

Eine von der Botschaft Jesu inspirierte einfachere Lebenshaltung setzt ein Zeichen gegen die alles verschlingende Konsumkultur von heute.

Nach der Hinwendung zum Glauben an Christus erkannte Paulus, dass ihn seit Jahren viele Zwänge getrieben hatten. Nicht bloß in seiner Psyche, sondern auch in seiner gesetzestreuen Religiosität stellte er solche Zwänge fest. Wenn man einen hoch oben thronenden patriarchalischen Gott vor sich hat, lebt man unvermeidlich mit vielen moralischen Ängsten.
Aus diesem Zustand konnte ihn das Gesetz nicht befreien.

„Wir waren im Gefängnis des Gesetzes, und das Gesetz hat uns in Zucht gehalten“ (Galater 3,23f).

„Zur Freiheit hat Christus uns befreit“ (Galater 5,1). Dies ist die Grundverkündigung von Paulus. Wer an Christus glaubt, handelt nicht mehr unter dem Zwang des Gesetzes. „Denn das Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht vom Gesetz der Sünde und des Todes“ (Römer 8,2). „Ihr wart Sklaven der Sünde. Jetzt aber wurdet ihr aus der Macht der Sünde befreit“ (Römer 6,17).

Freiheit ist nicht Freizügigkeit.

Freiheit verlangt Verantwortung: für sich und für die anderen, für Gerechtigkeit in der Gesellschaft und für die Bewahrung der Schöpfung. Freiheit bedeutet, dass wir jeden Menschen respektieren und die einzigartige Weise achten, durch die der Geist Gottes das Leben jedes Einzelnen verwandelt. Versucht, sagt der Apostel, allen Menschen Gutes zu tun.

„Einer trage des anderen Last; so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Galater 6,2; Galater 6,10).

Einer soll den anderen höher einschätzen als sich selbst. Jeder soll auf das Wohl der anderen achten (Philipper 2,3 ). So kann wahre Freiheit den anderen in Liebe bejahen und annehmen. So kann Freiheit als Gabe des Geistes erfahren werden und ins Leben umgesetzt werden.

Die Wende bei Paulus bedeutete eine Befreiung von der Enge einer religiösen Zugehörigkeit zur Weite der spirituellen Erfahrung. Er sah ein, dass das Bewusstsein, das „Volk Gottes“ zu sein, nicht mehr auf die Herkunftsgesellschaft beschränkt bleiben darf, sondern auch die Nicht-Juden umfassen, die Heiden umarmen soll. Gott will, dass alle Menschen zum Heil gelangen (1 Timotheus 2,4). Gottes Geist, der sich in Christus manifestierte, reißt die Mauern nieder und waltet über die Grenzen der Kulturen und Religionen hinaus (Epheser 2,14). Diesem großen Geist Raum geben — darum geht es in der neuen Geisteshaltung.

Letztlich geht es um die Erkenntnis, dass alle Menschen zur universalen Familie Gottes eingeladen sind: Alle sind berufen, Kinder Gottes zu werden. Die belebende und vereinigende Kraft dieser Zugehörigkeit ist der Geist Gottes, der in den Herzen aller Menschen wirkt. Die verwandelnde Gegenwart des Geistes erkennt Paulus in der Vielfalt der Geistesgaben.

„Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen“ (1 Korinther 12 ,4-6).

Die Vielfalt der Geistes­gaben darf respektiert werden, aber die Einheit im Geist soll wahrgenommen werden.

In der Barmherzigkeit erfahren wir die Ausströmung der göttlichen Liebesenergie aus der Tiefe. Barmherzigkeit oder Compassion kann so eine Gegenkultur bilden gegen den herrschenden Konkurrenzdrang oder Competition.

Die geistige Wende, die Saulus zu Paulus verwandelte, bedeutet letztlich den Übergang vom Tod zum Leben. Paulus verwendet häufig diese beiden Worte, die einen tiefgreifenden Sinn haben.

Mit dem Tod meint Paulus nicht den auf den Körper bezogenen Tod, das Ende des irdischen Lebens. Es ist vielmehr ein Symbol für die Abtrennung von Gott, für die Entwurzelung vom göttlichen Seinsgrund, für das Verfehlen des allerletzten Ziels.

Paulus hatte eine tiefgreifende Erfahrung der mystischen Einheit mit Gott in Christus. So konnte er sagen:
„Für mich ist Christus das Leben“ (Philipper 1,21).
„Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir“ (Galater 2,20).
Die geistige Eingliederung in das Leben Christi ist ein Prozess:
„Wir werden in sein eigenes Bild verwandelt“ (2 Korinther 3,18).

Der Geist Christi verwandelt unser Leben in das göttliche Leben in Christus. Die großen Mystiker der Kirche bezeichnen diesen Prozess als Vergöttlichung des Menschen (theosis). „Gott ist Mensch geworden, damit der Mensch göttlich werde“, so Augustinus.

Erkenne, wer du bist; werde, der du bist: Du bist göttlich!

Dies ist der ständige Ruf der großen Meister aller Zeiten.

In dieser Erkenntnis treffen sich alle Religionen. In dieser Erkenntnis erreichen wir die Tiefe der christlichen Spiritualität. „Durch den Glauben wohne Christus in eurem Herzen. In der Liebe verwurzelt und auf sie gegründet, sollt ihr zusammen mit allen Heiligen dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen und die Liebe Christi zu verstehen, die alle Erkenntnis übersteigt. So werdet ihr mehr und mehr von der ganzen Fülle Gottes erfüllt“ (Epheser 3, 17-19).

Der auferstandene Christus begegnet uns mit den Worten:
„Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“
(Matthäus 28, 20).

An Christus glauben, das heißt nicht einfach zurückblickend der geschichtlichen Person Jesu zu gedenken, sondern vielmehr sich auf den göttlichen Prozess in der Gegenwart einzulassen und sich im Hier & Jetzt dem Geist Christi anzuvertrauen. Viele Heilige, Propheten und spirituelle Meister inspirieren uns von der Vergangenheit her. Christus jedoch begegnet uns aus der göttlichen Tiefe der Gegenwart. Der Auferstandene hat die Macht des Todes gebrochen und die Enge der Zeitlichkeit überwunden (2 Timotheus 1,10). Er ist uns immer gegenwärtig (Matthäus 28,20). Er begegnet uns im Jetzt. So dürfen wir den auferstandenen Christus als die verwandelnde Gegenwart Gottes in uns und um uns erfahren. Letztlich ist dies eine Gnadenerfahrung, die uns durch die Auferstehung Christi versprochen ist.

Christus ist auferstanden.

GRIFFITHS Porträt 85 Geburtstag
Mönch & Mystiker Dom Bede Griffiths An seinem 85. Geburtstag am 17. Dezember 1991 Foto: ©Roland Ropers

Diese Botschaft tönt durch den ganzen Kosmos. Sie pulsiert in jedem Atom und schwingt in jeder Lebenszelle. Sie braust im Strom und tobt im Meer. Sie erklingt im Gesang der Vögel und ertönt im Rauschen des Windes. Der auferstandene Christus ist die Vorgestalt und Zusage des verwandelten Endzustands des Kosmos.

Alles wird in Christus erneuert, alles wird zum Leib Christi verwandelt (Kolosser 1,20; 2 Korinther 3,18).
Die ganze Schöpfung wird zu einer Christophanie, zu einer Erscheinung Christi. Die Auferstehung Christi ist Verheißung und Vergewisserung der kosmischen Auferstehung.

Der auferstandene Christus befreit uns ebenfalls von Ängsten. „Habt keine Angst, ich bin bei euch“ ist die vielfach wiederholte Zusage des Auferstandenen.

Im Licht der Auferstehung dürfen wir unseren Leib als sakralen Raum annehmen. Der Leib ist nicht nur eine materielle oder biologische Wirklichkeit.

Der Leib ist der „Tempel des göttlichen Geistes“ (1 Korinther 6,19). Gottes Licht erstrahlt durch unseren Leib, Gottes Leben gestaltet den Leib neu, Gottes Geist verwandelt den Leib zu einer neuen Wirklichkeit, die wir im auferstandenen Christus erleben. „Wenn das göttliche Licht in dir aufgeht, wird dein ganzer Leib voll vom Lichte sein“, sagt Jesus (Lukas 11,36).

Die Auferstehung Christi verleiht unserer schöpferischen Arbeit auf der Erde einen sakralen Sinn. Arbeit vergeistigt die Materie und verleiblicht den Geist. Durch diesen Prozess nehmen wir teil am göttlichen Werk der Neuschaffung. Durch die formende Kraft der Arbeit gestaltet der Mensch auf der Erde das neue Sein mit. Wenn der Bauer auf dürrem Boden pflügt, engagiert er sich in einem sakralen Bereich. Wenn der Gärtner neue Samen in die Erde legt oder Pflanzen mit Wasser belebt, pflegt er die Erde als Gottes Leib. Wenn der Bergarbeiter die Güter der Erde ausgräbt oder aus den verborgenen Energie-quellen schöpft, entdeckt er die für alle Menschen, für alle Zeiten gott-gegebenen Schätze. In all diesen Tätigkeiten wird die Arbeit nur dann sakral, wenn sie nicht von Profitgier und Gewinndenken motiviert (Lukas 12,15), sondern vom Respekt für die Schöpfung getragen ist. Die Güter der Erde sollen für alle Generationen bewahrt bleiben. Der auferstandene Christus ist Gottes Kritik an allem, was die Erde bloß als Ausbeutungsgegen-stand betrachtet, sie erniedrigt und verwüstet.

Die Auferstehung Christi verleiht auch unserem Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit einen sakralen Sinn. Diesen begnadeten Frieden hat der auferstandene Christus uns versprochen.
„Meinen Frieden gebe ich euch, nicht einen Frieden,
wie die Welt ihn gibt“ (Johannes 14,27).

Friede kommt zustande, wo Gerechtigkeit herrscht und Menschen trotz aller Unterschiede respektvoll miteinander umgehen.

28.03.2024
Roland R. Ropers
Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher, Buchautor und Publizist

www.KARDIOSOPHIE-NETWORK.de


Über Roland R. Ropers

Ehrfurcht vor dem Leben Roland Ropers

Roland R. Ropers geb. 1945, Religionsphilosoph, spiritueller Sprachforscher,
Begründer der Etymosophie, Buchautor und Publizist, autorisierter Kontemplationslehrer, weltweite Seminar- und Vortragstätigkeit.
Es ist ein uraltes Geheimnis, dass die stille Einkehr in der Natur zum tiefgreifenden Heil-Sein führt.

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Andrea Fessmann, Dorothea J. May, Dr. med. Christiane May-Ropers, Helga Simon-Wagenbach, Prof. Dr. phil. Irmela Neu

Die intellektuelle Kopflastigkeit, die über Jahrhunderte mit dem Begriff des französischen Philosophen René Descartes (1596 – 1650) „Cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“) verbunden war, erfordert für den Menschen der Zukunft eine neue Ausrichtung auf die Kraft und Weisheit des Herzens, die mit dem von Roland R. Ropers in die Welt gebrachten Wortes „KARDIOSOPHIE“ verbunden ist. Bereits Antoine de Saint-Exupéry beglückte uns mit seiner Erkenntnis: „Man sieht nur mit dem Herzen gut“. Der Autor und die sechs Co-Autorinnen beleuchten aus ihrem individuellen Erfahrungsreichtum die Vielfalt von Wissen und Weisheit aus dem Großraum des Herzens.

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