[…] werden. Manche bitten gute Freunde darum, sie zu schwängern- auf der Grundlage der Unverbindlichkeit. In mehreren, mir, Wolfgang, bekannten Fällen boten liebevolle Ehefrauen ihren verzweifelten Freundinnen an, dies mit ihrem Ehemann zu bewerkstelligen. Einige Frauen wollen sich gar nicht erst auf eine solche sinnlose Beziehung einlassen und nehmen gleich das Angebot eines Zentrums für Insemination in Anspruch. Nochmal anders verhält es sich mit dem Kinderwunsch, wenn er in Form einer Torschlusspanik später im Leben drängt. An dieser Stelle geht es um die Vervollständigung des Selbstbildes und weniger um das tatsächliche Kind als um das bedürftige innere Kind. Oft investieren Eltern in dieser Situation ein Vermögen um das Kind, das sie früher nie wollten zu erzwingen. Manchmal schaffen sie es in letzter Sekunde, manchmal aber auch nicht und zu guter Letzt bleibt nur die Trauerarbeit um einen unerfüllten Aspekt des eigenen Daseins. Das Kind in Dir. Kindern geht es ähnlich, wie Du vielleicht zu Beginn unserer Texte schon für Dich selbst reflektierst hast: Sie werden manchmal sanft, manchmal weniger sanft in das Leben geworfen, das von nun an darin besteht, sich unausgesetzt auf das einzustellen, was sie vorfinden. Von Anfang dieses Lebens an, für die Dauer von Kindheit, Pubertät und Jugend sind die wichtigsten Begleiter ihres Lebens ihre Eltern oder deren Stellvertreter. Wie bereits in den ersten Texten beschrieben, und auch in den Kapiteln unseres Buches nachzulesen, hängt die Frage, wie glücklich dieses Leben sein wird, entscheidend davon ab, wie klar oder eben nicht klar das JA dieser Eltern zu ihrem Kinde ist. Ist dieses JA klar und liebevoll, bedeutet das eine große Unterstützung für das Kind. Ganz anders liegen die Dinge, wenn die Aussage der Eltern ist: „Mal schauen, ob Du Dich meiner würdig erweist“ oder wenn sie ihrem Kind ein klares Nein entgegenbringen. Auf dieser Grundlage treffen wir bewusst oder unbewusst wesentliche Lebensentscheidungen, zum Beispiel zu der Frage „Wen will/kann ich lieben und mit wem will ich mein Leben teilen?“ Vom Liebespaar zu Eltern. Nach der Schwelle gemeinsam ein Liebespaar zu werden und zusammen zu wachsen, fühlen wir uns meist in der Lage die nächste Generation auf die Welt zu bringen. Es muss hier sicher nicht extra erwähnt werden, wie viele Kinder gezeugt werden, bevor ihre Eltern die besagte Schwelle überwunden haben. Wenn wir aber diese Schwelle überschritten haben und menschlich bereit sind, Eltern zu sein, fühlen wir uns auf einem guten existentiellen Boden auf dem Weg zu neuen Schwellensituationen. 09.01.2020 Wolfgang Krahé Heinz-Jürgen Weigt Mehr unter: www.bridge-into-life.de Alle Beiträge der Autoren auf Spirit Online Alle Bücher und Beiträge von Kamphausen auf Spirit Online Buchtipp: Lebensschwellen Wie Sie Umbrüche in Ihrem Leben erkennen, meistern und daran wachsen von Wolfgang Krahé und Hans Jürgen Weigt Dieses Buch möchte Ihnen die Angst nehmen und soll eine lebendige und ermutigende, zuweilen auch humorvolle Hilfestellung bieten, wenn die Wellen des Lebens gerade vielleicht höher schlagen als sonst. >>> Details zum Buch Lehre vom Baum des Lebens – Wer bist du, Mensch? Mensch Sein und Spiritualität […] […]