Komfortzone und parallele Wirklichkeiten
Wir kennen diesen Satz: Wachstum ist nur außerhalb unserer Komfortzone möglich.
Was ist denn eigentlich diese Komfortzone?
- Ist es ein fester, definierter Raum?
- Kann dieser Raum in uns individuell sein?
- Sprich: hat jeder sein eigenes Level an Komfortzone?
- Gibt es unterschiedliche Arten der Komfort-Zone?
Komfortzone ist der Raum, in dem wir uns mit uns selbst sicher und aufgehoben fühlen
Das deutet schon darauf hin, dass er stark davon definiert wird, welche Ängste in uns (noch) vorhanden sind. Wir wissen, dass Angst DAS Merkmal des Egos ist. Dieses Ego, das sich in jeder Inkarnation oder Seelenausdehnung aufgrund der Erfahrungen – ob mitgebracht oder hier erstmals erlebt oder hier stark verstärkt – entwickelt. Je unbewusster wir sind, desto stärker regiert und dominiert dieses Ego.
Wir sprechen also von der Ego-Komfortzone
Aus dieser Ego-Komfortzone sind natürlich unterschiedliche Aktionen und Reaktionen möglich. Wenn jemand besonders angriffslustig ist, stets voranprescht, ständig eher im Kampf als auf der Flucht ist, dann ist das nicht unbedingt Zeichen des innigen Kontaktes mit Seiner Seelenessenz sondern eher ein Hinweis darauf, wie sein Ego gelernt hat, hier einen Ort zu gestalten, in welchem es sich einigermaßen sicher fühlt, um zu überleben.
Wenn jemand sehr im Rückzug ist, vieles mit sich machen lässt, sich eher immer heraushält und für sich bleibt, ist das auch nicht unbedingt Ausdruck der inneren Stärke, des „Zen“, wie es die Buddhisten nennen, sondern ebenfalls eine Coping-Strategie des Egos um die Ego-Komfortzone zu erhalten.
Die Ego-Komfortzone kann individuell weiter oder enger sein
Immer hat sie jedoch Limits, an die wir irgendwann stoßen. Außer, wir haben solch einen Vermeidungsmodus, dass wir immer schön Abstand zu dieser Begrenzung halten, das entspricht dann dem Leben im „Freeze“-Modus. Das bedeutet nicht, dass wir dann ständig die Luft anhalten. Auch von der Vermeidungsstrategie gibt es viele Varianten, oft gut maskiert. Es kann sein, dass wir z.B. ständig fröhlich zu sein scheinen, immer Spaß haben, gesellige Runden lieben, Party machen und Probleme generell eher negieren.
Oder es kann sein, dass wir uns in esoterische Scheinwelten flüchten. Alles ist hier nur Licht, die Menschen, mit denen wir uns umgeben, haben solch ein starkes Licht, sind fähig uns in solch Lichte Räume zu führen – da gibt man sich doch nicht mit jemandem ab, der sich mit Schatten-Themen beschäftigt. Das wird dann eher als „noch nicht erleuchtet“ betrachtet. Auch das ist das Schaffen und Verweilen in der eigenen Ego-Komfortzone.
Wichtig ist: Lassen wir das Be- oder Verurteilen von Ego-Komfortzonen, die uns bei anderen oder auch bei uns selbst bewusst werden. Es sind Überlebensstrategien, mit denen wir hier aufgrund der Dualität umgehen und die wir uns aufgrund der Dualität ständig weiter kreieren oder diese ständig weiter ausbauen. Wir glauben demzufolge, immer mal wieder unsere Komfortzone zu verlassen. Tatsächlich aber basteln wir daran, unsere Ego-Komfortzone noch ein bisschen schnuckeliger zu machen.
Nun kommen wir alle immer wieder in Situationen, die uns genau aus dieser Komfortzone heraus katapultieren. Das kann zum Beispiel im Beruf sein. Alles war so schön und harmonisch und auf einmal bekommen wir eine Kollegin oder einen neuen Chef und plötzlich ist alles anders. Wir werden herausgefordert, das ehemals harmonische Team ist in Aufruhr, schlagartig kämpft jeder nur für sich selbst.
Wie reagieren wir?
Stellen wir uns der Situation, einen neuen Platz in diesem System zu finden? Halten wir das für unmöglich, weil wir glauben:
gegen einen Chef oder eine so dominante Kollegin, die sich auch noch lieb Kind beim Vorgesetzten gemacht hat, kann ich eh nichts unternehmen?
Wir sind außerhalb der Komfortzone katapultiert worden und finden uns in einer für uns unbefriedigenden Situation wieder. Sprich: unser Ego im Sinne dem Sammelbecken der Angst, ist getriggert. Nun können wir versuchen, dagegen anzugehen indem wir intrigieren (fight) oder still leiden (freeze) oder in den offenen Kampf gehen (offener fight). Wir können uns auch in die Situation fügen und innerlich kündigen (freeze).
Wir können uns auch sagen: das habe ich nicht nötig, das brauche ich nicht und wir wechseln den Job. Welche dieser Optionen wir auch wählen – und das können durchaus Varianten dieser Optionen sein, sprich Varianten von „Fight, Flight oder Freeze“ – alles sind Reaktionen des Egos, um unsere Komfortzone wieder herzustellen. Und das ist kein Wachstum sondern ein Coping – also eine Form, wie wir diese für uns unangenehme Situation handhaben.
Eine andere Situation: Wir wähnen uns in einer sicheren, glücklichen Beziehung, obwohl wir auf einer kaum wahrnehmbaren Ebene immer wieder das Gefühl haben, es stimmt etwas nicht. Aber da es nicht greifbar ist, gehen wir davon aus, dass dieses Gefühl aus unserer eigenen inneren Welt kommt.
Dann geschieht etwas, das uns unbewusst aus unserer Komfortzone der glücklichen, sicheren Beziehung katapultiert
Vielleicht entdecken wir, dass unser Partner unser gesamtes Geld durch Glücksspiel verloren hat. Vielleicht werden wir damit konfrontiert, dass er uns schon lange betrogen und hintergangen hat und dies fortsetzt.
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Der Flight Modus in diesem Fall scheint ein Ausdruck einer inneren Stärke zu sein. Wenn diese Entscheidung jedoch aus dem Ego heraus getroffen ist, dann ist sie nicht Zeichen der inneren Seelenstärke sondern eine Stärke des Egos und das ist nicht dasselbe. Diese Unterscheidung gilt es zu verstehen.
Wenn wir in der Beziehung bleiben kann es sein, dass wir alles großzügig unter den Teppich kehren
Der andere „ist halt in seinem Prozess“, „ich halte den Raum für ihn“, ich setze klare Grenzen, etc. Klingt alles sehr großzügig und reif, muss aber nicht wirklich aus unserer Seelen-Essenz kommen, sondern auch das können wieder Mechanismen unserer Ego-Komfortzone sein.
Zusätzlich streicheln wir nämlich unser Ego, indem wir uns selbst das Krönchen der Überlegenheit aufsetzen.
- Wie können wir also dieser Ego-Komfortzone entgehen?
- Gibt es einen sicheren Raum außerhalb dieser Komfort-Zone?
- Sind wir dann nicht gleich in der nächsten gefangen?
Es ist für uns essentiell zu begreifen, dass eine Komfort-Zone – egal wie wir diese für uns ausgestaltet haben – immer ein begrenzter Raum ist. Denn Zone bedeutet „festgelegt, abgegrenzt“. Das kann also gar nicht der Ort des unbegrenzten Wachstums sein. Deshalb stimmt der Satz“ Wachstum ist nur außerhalb der Komfort-Zone möglich“. Allerdings wäre es augenöffnender und zielführender es klarer zu benennen:
Wachstum ist nur außerhalb unserer Ego-Komfortzone möglich.
Was auch immer geschehen mag, durch das sich unser Ego = Angst getriggert fühlt, es kommt aus unserer eigenen inneren Welt. Die äußere Welt, die äußeren Geschehnisse sind lediglich Spiegel dessen, was in uns passiert. Wenn Du in den Spiegel blickst und einen Pickel siehst, dann beginnst Du nicht, den Pickel im Spiegelbild auszudrücken… Du weißt, das bringt nichts.
Bleiben wir beim Beispiel der Beziehung, weil uns das allen sehr nah ist
Nun kommen wir an den Punkt des Entdeckens, dass uns unser Partner/unsere Partnerin hintergangen hat. Ob finanziell oder durch nicht vereinbarte Außenbeziehungen oder –Affären. Es gibt ja durchaus Beziehungen, die offen oder polyamor geführt werden – wenn beide wirklich aus einem freien Raum dem zustimmen, dann ist das kein Hintergehen.
Oberflächlich können wir dem Partner alle Schuld geben:
- Du hast unser ganzes Geld durchgebracht, Du hat mich betrogen….
- Du hast mich verletzt.
- Du hast unsere Beziehung gesprengt, zerstört, was auch immer da in uns hochkommt.
In uns hochkommt?
Genau! Wie reagieren wir darauf, was passiert in uns?
Damit beschäftigen wir uns in Teil 2: “Das Drama der eigenen Schmerzkreation verlassen”.
Teil 2 findest du am 26.12.2018 hier auf Spirit online.
20.12.2018
LaraMarie Obermaier
https://laramarieobermaier.com
LaraMarie Obermaier
Lara’Marie Obermaier
ist Expertin in der angewandten schamanischen Energie- und Frequenzmedizin. Ihr Wissen hat sie in langjähriger Lehrtätigkeit, auch als leitende Lehrerin im Team von Dr. Alberto Villoldo, sowie in tausenden von Klientensitzungen in bisher 13-jähriger Praxis erworben.
Seit 2014 bildet sie westliche Schamanen in der von ihr konzipierten, umfassenden schamanischen Frequenzmedizin-Ausbildung „Fieldhealing“ aus.
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