Winterdepressionen und Verstimmungen vorbeugen

Mann gebeugt im Meer bei Sonnenlicht

Winterdepressionen und Verstimmungen vorbeugen Mann gebeugt im Meer bei SonnenlichtWinterdepressionen und Verstimmungen vorbeugen

So schön die nahende Winterzeit mit ihren romantischen Seiten sein mag: Für viele Deutsche ist die gleichzeitig dunklere Jahreszeit oftmals mit Belastungen und Depressionen verbunden. Das fehlende Licht und die verminderte Energie bilden eine Kombination der Lethargie und Niedergeschlagenheit, die für manchen Leidensgenossen zu einer Qual werden kann.

Viele Kräuter und noch mehr Therapien gegen Depressionen werden angeboten. Dabei gibt es etwas Wesentliches, das uns hilft, dem vorzubeugen: dem Körper so viel Licht(-energie) wie möglich zuzuführen. Dies ist in den dunklen Monaten oftmals schwerlich möglich.
Eine Tageslichtlampe ist anders als die Lichttherapie ein einfaches, aber sehr effektives Mittel und erfordert keinen großen Aufwand. Wer tagsüber nicht viel Zeit hat, um Sonnenlicht zu tanken, kann dem nachhelfen.

Wichtige Fakten zur Lichttherapie

Psychologen bezeichnen die Winterdepression als saisonale affektive Störung. Der evolutionsbedingte Winterschlaf hat heute ausgedient. Bei vielen Menschen führt der Mangel an Licht in den Wintermonaten zu Symptomen wie Niedergeschlagenheit, erhöhtem Schlafbedürfnis, sozialem Rückzug bis hin zu depressiven Erscheinungen und Gewichtsverlust durch mangelnden Appetit. Abhilfe schaffen Antidepressiva oder Therapien wie ein Psychotherapie oder eine Lichttherapie. Die Kosten für eine Lichtbehandlung werden von den Krankenkassen jedoch nicht übernommen, obwohl die Effektivität durch diese Therapien bereits erfolgreichen nachgewiesen wurden. Winterdepression und Verstimmung!

Eine kostengünstige Alternative stellen Tageslichtlampen dar. Der Körper reagiert auf Licht, genauer gesagt auf sichtblaues Blaulicht. Das Photopigment Melanopsin verrät unserer inneren Uhr, welche Jahreszeit ist und wie lange die Tage sind. Registriert das Pigment zu wenig Blaulicht, wird auf Wintermodus, ergo Energiesparmodus, umgeschaltet. Die Tageslichtlampe simuliert quasi den Sommer. Die Anwendung der Tageslichtlampe ist morgens empfohlen, um den Wirkungsgrad zu erhöhen. Abends könnte es sein, dass die Wirkung zwar ebenso gegeben ist, die Lampe jedoch wach macht und man schlechter einschläft.

Generell ist es so, dass jede Art von Licht positiv auf den Körper wirkt. Energiesparlampen haben zwar einen hohen Blaulichtanteil, aber die Helligkeit reicht nicht aus, um die Winterdepression zu überlisten. Bei einer Lichtstärke von 10.000 Lux für 30 Minuten am Tag ist ideal, um den Körper mit Tageslicht zu versorgen und die positiven Effekte zu nutzen. Übrigens ist es nicht gefährlich, in die Tageslichtlampe zu sehen, da diese Lampen kein schädliches UV-Licht enthalten. In Büros und Arbeitsräumen wären solche Lampen ideal, denn sie steigern die Leistungsfähigkeit und wirken sich positiv auf Gesundheit und Stimmung aus.

Spaziergänge versus Tageslichtlampe

Der tägliche Spaziergang an der frischen Luft schadet nie. Man sollte also die Gelegenheit nutzen, die Wohnung für eine kleine Runde zu verlassen oder in der Mittagspause mal abzuschalten. 7.000 Lux werden an trüben Wintertagen geboten, während die Lampe im Büro oder Wohnzimmer gerade mal 500 Lux erreichen kann, wenn man direkt ins Licht hineinschaut. Dann sind es sogar nur mehr erschreckend wenige 100 Lux. Da scheint ein Spaziergang trotz fehlender Sonne von der Lichtqualität plötzlich deutlich attraktiver. Wer nicht ständig mit Sonnenbrille im Winter rumläuft, wenn sich die Sonne zeigt, gewinnt wertvolle Lichtmomente und beugt einer Winterdepression vor. Wolkenfreie Tage im Sommer verwöhnen uns sogar mit 100.000 Lux.

Es lohnt sich also, die Qualität einer Tageslichtlampe zu schätzen, um sich wieder aktiver und wohler zu fühlen. Warum nicht eine Kombination aus beidem, Bewegung an der frischen Luft und Tageslichtlampe? Damit wird die Vitamin D-Produktion angekurbelt, die für das Immunsystem und die Stabilität der Knochen verantwortlich ist. Zudem wird mehr Serotonin ausgeschüttet, unser Glückshormon, dem wir unsere gute Laune verdanken. Alles gute Gründe, um aktiv gegen eine winterbedingte Depression vorzugehen und dank einer Tageslichtlampe optimal vorzubeugen. Winterdepression und Verstimmung!

Die Lampe überbrückt Schwankungen der Hormone, sodass sich der Hormonhaushalt wieder einpendelt. Das Schlafhormon Melatonin, das abends aktiviert wird, hat durchaus eine sinnvolle Wirkung, da es den Körper in die Ruhephase bringen sollte. Viele Menschen unterschätzen die Wichtigkeit von Sonnenlicht, das sich in vielen Bereichen unseres Körpers in positiver, aber auch negativer Form verdeutlicht, wenn dieser zu viel oder zu wenig Licht bekommt. Die Folgen sind uns hinlänglich bekannt.

Ideale Anwendung der Tageslichtlampe

Am besten, man sitzt sich morgens für eine halbe Stunde bis Stunde vor die Lampe. Es ist nicht notwendig, die Augen dabei zu schließen. Der ideale Abstand beträgt zwischen 50 bis 80 Zentimetern. Am besten, man verbringt diese Zeit mit normalen Aktivitäten wie lesen, essen oder arbeiten. Bereits nach wenigen Tagen sollten sich die Symptome verbessern. Experten sehen eine Stimmungsaufhellung nach rund 14 Tagen. Winterdepression und Verstimmung!

Wer sich von den Tageslichtlampen eine sinnvolle Verbesserung verspricht, sollte darauf achten, dass die Lampe mindestens 2.500 Lux hat. Noch besser sind 10.000 Lux. Entscheidend für die Wirkung der Tageslichtlampe ist lediglich, dass sich das Auge in unmittelbarer Nähe von dieser Lichtquelle befindet. 80 Prozent sprechen bereits in den ersten Tagen positiv auf eine Sitzung vor der Tageslichtlampe an und spüren mehr Vitalität, das Bedürfnis nach Schlaf und Hunger sinkt.

Experten beobachten jedoch bei Patienten, die zusätzlich an einer Angststörung leiden, dass sie nicht so gut auf die Behandlung mit einer Tageslichtlampe ansprechen. Die Lichttherapie wird jedoch generell auch positiv im Zusammenhang mit Jetlag oder Alzheimer genannt. Das Licht ermöglicht es dem Körper, den gewohnten Tagesrhythmus leichter zu finden. In Skandinavien gibt es ein Licht-Cafe, um die dortige regional bedingte Lichtknappheit auf diese Weise bekämpft und einen positiven Beitrag leisten möchte. Immerhin 3.000 Lux empfangen die Gäste des Cafés dabei.

Ersetzt die Lichttherapie Medikamente gegen Depressionen?

Die Lichtdusche ist eine gute Ergänzung und wirkt sich positiv auf den gesamten Organismus aus. Ärzte halten sie jedoch nicht für ausreichend, um Medikamente bei ihren Patienten gänzlich abzusetzen. Bei typischer Wintersmüdigkeit jedoch spricht nichts gegen die Verwendung einer Tageslichtlampe, da ihre aufhellende Wirkung gut tut und sich in vielerlei Hinsicht positiv auf den Körper und das Wohlbefinden auswirkt. Wer bereits Medikamente gegen Depressionen nimmt, kann in Absprache mit dem Arzt möglicherweise die Dosis reduzieren.

Hier muss jedoch verdeutlicht werden, dass eine attestierte Depression nicht mit Winterblues vergleichbar ist. Dieser tritt in der trüben Jahreszeit auf, bedingt durch die kurzen Tage, während manifestierte Depressionen teils andere Ursachen haben können und sich über einen regelmäßigen Zeitraum zeigen. Sich bis zum Frühjahr ein wenig Licht in geballter Form zu gönnen, schadet nicht und hilft dem Körper.

26.11.2017

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