Geistiges Vermögen, innere Bilder zu sehen

Frau in Haengematte die sich entspannt

Geistiges Vermögen, innere Bilder zu sehen – Alltagsstress und Wege zur Entspannung!

Wir alle erleben wiederholt folgende Situation: Wir rufen einen Kollegen oder eine Freundin an und bemerken an den ersten Worten des Gesprächs eine gewisse Kurzatmigkeit. Bei Nachfrage antwortet unser(e) Gesprächspartner*in kurz und knapp: „Sorry, ich bin im Stress und habe jetzt keine Zeit zum Plaudern“. Klar, kann ja mal passieren, dass man gerade im falschen Moment anruft. Aber ich kenne viele Menschen, die im Dauerstress sind oder sich darin wähnen und ein spontanes Telefonat mit dem obigen Argument abwürgen bzw. darum bitten, ein Telefonat vorher per WhatsApp anzukündigen!

Was verstehen wir unter Stress und wie können wir ihm begegnen?

Es sind zwei Formen von Stress bekannt, dem positiven Eustress und dem negativen Distress. Wobei der positive Stress durchaus belebend und anregend sein kann. Wir empfinden dies beispielsweise bei einer Tätigkeit, die uns zwar über alle Maßen in Anspruch nimmt, dennoch sind wir mit Freude und Eifer dabei und erleben einen hohen Motivationsfaktor. Oder wir gehen zum Bergsteigen und sind körperlich sehr beansprucht und wünschen uns, den Gipfel bald zu erreichen. Trotz dieser Anstrengung fühlen wir uns mental ausgeglichen und sehr wohl.

Ganz anders ist es beim negativen Stress, der sich nicht nur auf den Körper sondern auch auf unser Gehirn auswirkt. Wir fühlen uns überbeansprucht. Die Wahrnehmung ist verzerrt und das Selbstwertgefühl ist angeschlagen. Wir empfinden ein stressbeladenes Ereignis instinktiv als Bedrohung. Das Gehirn meldet dem Körper in Stresssituationen: „Achtung, Gefahr droht, fertig machen zum Kampf.“

Achten Sie bei sich selbst auf die körperliche Veränderung. Man zieht die Schultern nach vorne, die Gesichtsmuskeln spannen sich, die Magenmuskeln verhärten sich und selbst die Gesäßmuskulatur ist angespannt. Der Atem geht schneller, damit das Blut mehr Sauerstoff und die Zellen mehr Energie bekommen. Der Adrenalinspiegel steigt. Ist der Stress-Reiz vorbei und der Adrenalinspiegel wieder auf ein normales Niveau ge- sunken, ist der Körper geschwächt. Wenn der Stress längere Zeit anhält, verlangsamt sich die Zellerneuerung.

Dies kann zur Folge haben, dass die geschwächten Körperzellen den Angriffen von Keimen und Viren oft nicht standhalten können und Erkrankungen ausgelöst werden. Die harmlose Form ist ein Schnupfen. Wir haben im wahrsten Sinne des Wortes „die Nase voll“! Schlimmer wird es mit durch Stress hervorgerufenen ernsthaften Krankheiten, Übergewicht, Hautausschlag, Schlaflosigkeit oder gar Depressionen. Die Bewältigung dieser Krankheiten verursacht unter Umständen zusätzlichen Stress.

Stress ist zweifellos eine Art Kraft,

die die Funktionen des Körpers und des Gehirns in verschiedenster Weise beeinträchtigen kann und verformt. Der unter Stress stehende Mensch fühlt sich matt, nicht in der Lage, sich auf etwas Neues einzulassen, und darum schiebt er vieles, was eventuell zu einer Änderung seines Zustandes beitragen könnte, immer wieder vor sich her. Er wartet förmlich schon darauf, dass sich etwas Negatives ereignet. Das würde bedeuten, dass die Ursache von Stress teilweise in unserer eigenen Einstellung zu den Dingen liegt. Stress wird im Grunde genommen nicht durch das Problem verursacht, sondern durch unsere Einstellung dem Problem gegenüber.

Auch wenn wir die individuellen Ursachen im Einzelfall nicht kennen, lassen Sie uns versuchen, besser damit umzugehen und nach Lösungen zu suchen. Die Dunkelheit in einem Raum kann nur verschwinden, wenn man Licht hereinlässt.

Stress kann nur verschwinden, wenn man Entspannung in sich hineinlässt!
Niemand kann gleichzeitig entspannt und gestresst sein. Durch gezielte Entspannung mildert man den Stress, verringert dadurch die negativen Auswirkungen und steigert das eigene positive Leistungspotential.

Was ist Entspannung und wie wird diese in kurzer Zeit erreicht? Geistiges Vermögen, innere Bilder zu sehen Frau in Haengematte die sich entspannt

Jeder von uns entspannt täglich mehr oder weniger, mindestens dann, wenn wir schlafen. Aber Studien zeigen, dass etwa 25% der Erwachsenen nicht einschlafen oder durchschlafen können und unter Schlafstörungen leiden. Gesunder Schlaf ist wichtig für unsere Gesundheit, die auf einem harmonischen Gleichgewicht von Anspannung und Entspannung, Leistung und Erholung basiert. Nachdem unser Alltag, unsere Arbeit, unsere Freizeit und unsere Familie immer mehr Anforderungen an uns stellen, kommt die Entspannung oft zu kurz. Unsere Aufmerksamkeit ist meist nach außen gerichtet, damit wir unseren Aufgaben gewachsen sind. Körperfunktionen wie…

Atmung
Herzschlag
Verdauung
Frieren
Schwitzen

… und viele mehr laufen, je nach Gegebenheit, automatisch oder unbewusst ab. Diese Vorgänge sowie auch Leistung und Erholung werden vom vegetativen oder autonomen Nervensystem gesteuert und sind deshalb vom Willen unabhängig. Die Autonomie stellt eine wesentliche Entlastung des Bewusstseins dar.

Der Körper wird “automatisch” gesteuert. Das autonome Nervensystem ermöglicht es uns jedoch, durch Selbstbeeinflussung diese Vorgänge weitgehend zu steuern, um somit ein Gleichgewicht zwischen Entspannung und Anspannung herzustellen. Wenn wir also mit Hilfe bestimmter Techniken wie Autogenes Training, Yoga, Meditation oder Alpha- Training ganz bewusst entspannen lernen, können wir nach etwas Übung in kurzer Zeit den höchstmöglichen Erholungseffekt erzielen und fühlen uns schon nach 10 Minuten wie nach einem erquickenden Schlaf.

Kreatives Denken, positive Lebenseinstellung und stabile Gesundheit

setzen ein intensives Entspannungstraining voraus. Inzwischen ist es erwiesen, dass durch eine gewisse psychosomatische Beeinflussung unsere Organe krank oder im Umkehrschluss auch gesund werden. Hier verweise ich auf den Placeboeffekt. Gemeint ist die Hoffnung und der Glaube an die sich einstellende Besserung. Dies allein hat schon eine erstaunliche körperliche Wirkung und ist wesentlicher Bestandteil der intensiven Entspannung. Was wir in unserer Entspannungsphase gezielt tun können, ist eine Suggestion unserer Selbst. Bei Hypnose entsteht ein ähnlicher Effekt. Das Bewusstsein fokussiert sich nach innen, unsere Vorstellungen gleichen der erlebten Wirklichkeit und dadurch stellt sich eine psychosomatische Wirkung ein.

Stellen Sie sich vor, Sie beißen in eine saftige Zitrone. Unvermittelt wird sich bei diesem Gedanken ihr Gaumen zusammen ziehen und Sie spüren dieses pelzige Gefühl auf der Zunge. Dies alles spielt sich in Ihrer Imagination ab. Aber genauso können wir unsere Imagination auch in der positiven Vorstellung nutzen. Um Ihnen dies nahezubringen, hier eine gängige passive Form der Entspannung sowie eine dynamische Entspannungsmethode:

Autogenes Training

Ich würde mir wünschen, dass bereits bei Kindern im Kindergarten und später in der Schule eine leichte Form von Mentaltraining praktiziert würde. Diese kleinen Übungen verbessern die Konzentration, trainieren die Kreativität und lassen den sogenannten „Zappelphilipp“ ruhiger werden. Die einfachste und gängigste Form von Mentaltraining ist das Autogene Training.

Jede Volkshochschule, viele Ärzte, Seminaranbieter und die Krankenkassen haben einen solchen Kurs im Programm. Das Autogene Training erzeugt eine passive Entspannung, d.h. unser Gehirn, die Gliedmaßen, die Organe, die Muskeln und selbst unser Pulsschlag wechseln in eine wohltuende Entkrampfung und Sie fühlen sich leicht und unbeschwert.

ALPHA Training

In diesem Artikel möchte ich Sie mit dem sogenannten ALPHA Training bekannt machen. Diese Methode kann sowohl als passive Entspannung genutzt werden oder führt mit einiger Übung zu einer Art von dynamischer Entspannung. Was meine ich damit?

Nun, mit diesem Instrument können wir sowohl unsere geschäftlichen Erfolge steigern als auch unsere Kreativität um 100 Prozent steigern, obwohl wir uns ja eigentlich entspannen. Imagination ist die Fähigkeit, geistige Vorstellungsbilder von Dingen zu entwerfen. Imagination ist eng mit dem Tagtraum oder der Phantasie verbunden.

Beim Tagträumen lassen wir dem Fließen innerer Bilder freien Lauf obgleich wir wach sind, während unsere Fantasie Bildkombinationen im Geist entstehen lässt, die wir bisher so noch nicht erfahren haben. Man nennt das Visualisieren und es ist eine Kombination aus passiver und aktiver Entspannung.

Das geistige Vermögen, innere Bilder zu sehen.

  • Imagination ist ein grundsätzlicher Bestandteil unserer menschlichen Natur. Jeder besitzt Imaginationsvermögen, nur der Grad der Verwirklichung ist unterschiedlich.

  • Die innere Vorstellung von Bildern kommt häufiger vor als die von Klängen oder Bewegungen und beweist, das visuelle Imagination schon vor dem Sprachvermögen existiert.

  • Die beste Imaginationsfähigkeit besitzen Schauspieler, Schriftsteller, Künstler im Allgemeinen und natürlich Kinder. Leider verkümmert diese Fähigkeit im Laufe der Erziehung, da die Betreuer großen Wert auf das Sprechen und das logische Schluss- folgern legen.

  • Das Imaginieren oder Visualisieren ist zum größten Teil in der rechten Hirnhälfte zu Hause. Kinder machen sich erst nach und nach die linke Hirnhälfte (Vernunft) zu eigen.

  • Vernunft, logisches Denken (linke Hirnhälfte) und Imaginieren oder Visualisieren (rechte Hirnhälfte) sind zwei grundverschiedene Funktionen von denen jede ihren eigenen Zweck und Nutzen hat.

  • Wahre Kreativität ist die ausgewogene Kombination von logischem Denken und Imagination. Mit anderen Worten:

Der schöpferische Mensch bringt die Möglichkeiten

der linken und rechten Hirnhälfte miteinander in Einklang.

Um diese Fähigkeit des Imaginierens oder Visualisierens zu aktivieren und sinnvoll zu nutzen, bedarf es einiger Übungen. Zunächst müssen wir lernen, uns in die sogenannte “ALPHA STUFE” zu versetzen, die einer meditativen Phase gleichkommt.

Der ALPHA – Zustand ist eine Art elektronische Energie (Wellen), die vom Gehirn produziert werden. Diese können mit Hilfe eines EEG (Elektro Enzephalogramm) gemessen werden. Der Rhytmus dieser Wellen wird in Zyklen pro Sekunde gemessen. Diese Werte nennt man wie folgt:

14 Zyklen pro Sek. und mehr BETA – Wellen
7 – 14 Zyklen pro Sek. ALPHA – Wellen
4 – 7 Zyklen pro Sek. THETA – Wellen
4 Zyklen pro Sek. und darunter DELTA- Wellen

Nun verehrte Leser und Leserinnen, wie wir uns ziemlich einfach in diesen ALPHA-Zustand versetzen können und welche Möglichkeiten wir in dieser Phase nutzen können, erkläre ich Ihnen in einem nächsten Artikel. Bleiben Sie gelassen und vor allem… bleiben Sie stressfrei!

16.11.2023
Ihre
Gabriele Skarda 
Autorin
www.skarda-seminare.de

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Über die Autorin:

Akzeptanz, Toleranz - Wenn die Seele fliegen lernt  Gabriele Skarda
© Heidi-Foto München

Gabriele Skarda ist eine sehr geerdete Frau, die seit mehr als drei Jahrzehnten selbstständig und erfolgreich ein Gewerbe in der Kultur- und Kreativwirtschaft betreibt und viele Künstler auf „die Bretter die die Welt bedeuten“ begleitet hat.

Darüber hinaus hält sie seit 20 Jahren Fachseminare, schreibt Artikel in Fachmagazinen, hat bereits 2010 ein erfolgreiches Fachbuch veröffentlicht und ist seit 15 Jahren bundesweit als Business-Coach für Existenzgründer und Bestandsunternehmen in der Musik– und Veranstaltungswirtschaft unterwegs.

Daneben engagiert sie sich ehrenamtlich als Prüferin der IHK (München und Frankfurt) für Berufe und Weiterbildung der Veranstaltungsbranche.
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www.skarda-seminare.de

 


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Wenn die Seele fliegen lernt:
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von Gabriele Skarda

Es gibt zwei feststehende Punkte in unser aller Leben – die Geburt und der Tod. Obwohl der Mensch ungern an diesen Endpunkt denkt, so ist dieser unweigerlich präsent. Dazwischen, in der Periode unseres irdischen Daseins, gibt es Möglichkeiten, Chancen und möglicherweise auch Katastrophen. Aber über allem steht die Liebe, die Akzeptanz, die Toleranz und unser grenzenloses Dasein!

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