Zitronen und Honig

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Zitronen und Honig
Innerliche und äußerliche Anwendungen für die Gesundheit

Bewährte Hausmittel Serie von Maria Lohmann / Folge 6 Zitronen und Honig

Frische Zitronen sind ideale Vitamin-C-Spender. Sie besitzen antibakterielle, antivirale und entzündungshemmende Eigenschaften und stärken das Immunsystem. Zitronen sind reich an Vitamin C, Bioflavonoiden, Eisen, Magnesium und Schwefel. Obwohl sauer schmeckend, wirken Zitronen im Köper basisch und auf den Säure-Basen-Haushalt ausgleichend. Die Anwendung als Hausmittel erfolgt heiß oder kalt. Verwenden Sie dazu ungespritzte Bio-Zitronen.

Gurgeln mit Zitrone: Bei den ersten Anzeichen von Kratzen im Rachen oder Halsweh lässt sich mit Zitronenwasser gegensteuern. Dazu den Saft einer frischen Zitrone mit etwas Wasser verdünnen und mehrmals täglich etwa 30 Sekunden gurgeln. Die Anwendung wirkt zusammenziehend und desinfizierend.

Zitronen-Halswickel: Zitrone in dünne Scheiben schneiden, 5 bis 6 Scheiben auf ein Baumwolltuch um den Hals von Ohr zu Ohr legen, mit Schal befestigen.

Salz-Zitronen-Inhalation: 1 TL Meersalz mit 2 EL frischgepresstem Zitronensaft und einigen Tropfen Öl in 1 Liter heißem Wasser lösen. Dreimal täglich damit inhalieren

Für warme bzw. heiße Anwendungen: 1/2 Zitrone unter heißem Wasser in einer Schüssel mit Messer und Gabel aufschneiden, anschließend mit einem Wasserglas unter das Wasser ausdrücken, um die ätherischen Öle zu gewinnen.

Aus der chinesischen Heilkunst: Bei drohender Erkältung mit Frösteln ein kleines Stück Ingwer raspeln, mit etwas Zitronensaft aufkochen und abends zwei Tassen trinken. Der Ingwertrunk wärmt innerlich intensiv auf, fördert das Schwitzen; am nächsten Tag sind die Beschwerden oft verschwunden. Kann bei Bedarf öfter wiederholt werden.

Kopfschmerzen / Migräne: Sobald sich ein Anfall anbahnt, kann ein doppelter Espresso (notfalls geht auch eine Tasse starker Kaffee) mit einem Schuss Zitrone den Schmerzverlauf ausbremsen.
Hintergrund: Koffein verengt die im Akutfall weit gestellten Blutgefäße und hemmt Entzündungsstoffe; Zitrone fördert die körpereigene Schmerzdämpfung.

Reise-Prävention Zur Vorbeugung vor Thrombosen bei langem Sitzen: Trinken Sie Zitronensaft kurz vor der Abreise und dann alle vier bis fünf Stunden ein halbes Glas Zitronensaft, aufgefüllt mit Wasser. Es gibt Hinweise, dass die Inhaltsstoffe der Zitrone die die Durchblutung fördern. Nutzen Sie außerdem jede Gelegenheit zur Bewegung, wie Fußwippen oder Aufstehen.

Insektenstiche: Mit einer aufgeschnittenen Zitrone abreiben bzw. die Scheiben auflegen.

Schuppen und juckende Kopfhaut: Etwas Olivenöl und einige Tropfen frischgepressten Zitronensaft vermischen, abends die Kopfhaut damit einreiben (Handtuch unterlegen oder Duschhaube aufsetzen) und über Nacht einwirken lassen. Am nächsten Tag mit einem milden Shampoo auswaschen.

Für blondes Haar: Den Saft von zwei Zitronen in die Haare einreiben, 10 Minuten einwirken lassen und gründlich ausspülen. So werden die Haare auf natürliche Weise gebleicht. Allerdings wirkt die Anwendung auch austrocknend, daher anschließend eine Pflegepackung auflegen.

Spülung für jeden Haartyp: Einen Schuss Zitronensaft bei der letzten Spülung in die Haare geben.

Honig, das unverfälschte Naturprodukt

Honig ist ein hochwertiges Nahrungsmittel, das in vielerlei Sorten angeboten wird. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Blüten- und Waldhonig. Besonders bekannt hierzulande sind Raps-, Akazien-, Linden-, Lavendel und Edelkastanienhonig (siehe Foto). Die individuelle Zusammensetzung der Inhaltsstoffe bestimmt den Geschmack des Honigs.

Honig enthält etwa 180 verschiedene Inhaltsstoffe. Dazu zählen Zucker (überwiegend Fruchtzucker und Traubenzucker), Wasser, Pollen, organische Säuren, Vitamine, Eiweiße und Enzyme wie zum Beispiel Acetylcholin. Auf diese Substanz führt man die beruhigende Eigenschaft des Honigs zurück.
Honig gilt wegen seines hohen Traubenzuckeranteils als ein schneller Energiespender.

Bei all seinen Vorzügen sollte jedoch nicht vergessen werden, dass der enthaltene Zucker Karies fördern kann. Honig enthält zudem einen höheren Anteil an Fruktose als der übliche Fabrikzucker. Bei Fruktoseintoleranz wird vom Verzehr von Honig abgeraten.

Auch in der Hausapotheke ist Honig bei vielen Alltagsbeschwerden hilfreich. Er besitzt eine leicht antibiotische und wundheilungsfördernde Wirkung. Er regt die Verdauung an, stärkt die Nerven und beruhigt die Schleimhäute. Zudem wirkt er hustenlindernd.

Honig in Kombination mit antibiotisch wirkenden Pflanzen

Dem aus Neuseeland stammende Manuka-Honig werden besondere Heilwirkungen nachgesagt. Speziell aufbereiteter keimfreier Honig („medizinischer Honig“), siehe Foto, wird wegen seiner antiseptischen und antibiotischen Wirkungen von medizinischen Fachkräften mit Erfolg in der Wundversorgung eingesetzt, wie schlecht heilende Wunden, Beingeschwüre oder Verbrennungen 1. und 2. Grades.

Ab einer Temperatur von 40° Grad werden Heilstoffe im Honig zerstört. Als Hausmittel eingesetzt, ist Honig besonders vorteilhaft in Kombination mit Nahrungsmitteln, die über einen hohen Anteil an antibiotischen, sekundären Pflanzenstoffen verfügen, wie etwa Zwiebeln, Rettich oder Meerrettich verfügen.

Ein bekanntes Beispiel ist Rettich mit Honig: Einen Rettich aushöhlen und mit Honig füllen. An einen warmen Ort füllen und den Honig etwa drei Stunden einwirken lassen.

Bewährt bei Erkältungen und Husten ist ein Sirup aus rohen Zwiebeln und Honig.

Ein selbstgemachter Sud aus Zwiebeln leistet gute Dienste bei Erkältungen und Husten. Dazu zwei Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Die Ringe in einem Liter warmem Wasser etwa 15 Minuten zugedeckt stehen lassen. Anschließend den Sud abseihen, die Zwiebeln gut auspressen, drei Teelöffel Honig hinzufügen. Die Flüssigkeit warmstellen. Mehrmals täglich in kleinen Schlucken trinken.
Altbewährt bei Atemwegsbeschwerden ist auch mit Honig gesüßter Lindenblütentee.

Bronchial-Packung: Dieses alte Rezept des berühmten römischen Arztes Dioskurides macht die Bronchien frei: 1 TL Honig, 1 TL Meersalz und 1 TL Apfelessig in einem Liter warmem Wasser lösen, ein Tuch darin tränken, ausdrücken und noch feucht auf die Brust legen. Mit einem Handtuch und der Bettdecke abdecken.

Trockene Lippen: Da unsere Lippen keine Talg- und Schweißdrüsen besitzen, trocknen sie leicht aus. Dagegen hilft: Die Lippen mit etwas mit Honig einreiben. Das macht sie weich und geschmeidig.

Gesichtsreinigung mit Zitronen-Buttermilch: 100 ml Buttermilch, 1 EL frischgepressten Zitronensaft und 1 EL Honig mit dem Schneebesen gut vermischen, in eine saubere Flasche füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Morgens mit einem Wattepad auf Gesicht und Hals auftragen, kurz einwirken lassen und mit warmem Wasser abwaschen.

Lohnender Blick auf das Etikett: Heimischer Honig aus der Region

Günstiger oder billiger Honig aus dem Supermarkt stammt häufig aus dem Ausland, kann mit Pestiziden belastet sein und enthält in der Regel weniger gesundheitsfördernde Stoffe. Die Angabe „Mischung aus EG- und Nicht-EG-Länder” legt den Verdacht nahe, dass es sich nicht um nachhaltige Imkerei handelt und die artgerechte Haltung der Bienen ebenfalls nicht gewährleistet ist. Der Hinweis „verschiedene Quellen“ auf dem Etikett lässt Zweifel an der Reinheit des Honigs aufkommen und kann ein Fingerzeig auf Verunreinigungen sein.

Geben Sie daher heimischem Bio-Honig den Vorzug. Von hoher Qualität ist „Echter Deutscher Honig“, ein Siegel, das ausschließlich von Mitgliedern des Deutschen Imkerbundes verwendet werden darf. Zudem finden sich immer mehr regionale Anbieter mit Direktverkauf oder auf dem Wochenmarkt. Mit dem Kauf stellt man sicher, dass die Bienenhaltung und die Herstellung nach hohem Standard erfolgen sowie Artenvielfalt und regionale Anbieter mit kurzen Tarnsportwegen unterstützt werden.

Honig ist ein wertvolles Nahrungsmittel, das die Bienen mit großer Anstrengung für sich selbst produzieren. Das ist einer der Gründe, warum VeganerInnen keinen Honig essen.
Verwenden Sie Honig nicht verschwenderisch, sondern wertschätzend und in kleinen Mengen.

22.09.2022
Maria Lohmann
https://www.maria-lohmann.de/

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Maria-Lohmann-MankauMaria Lohmann
Ihre Leidenschaft für Naturheilkunde, traditionelle Heilverfahren und gesunde Ernährung hat sie zum Beruf gemacht. Seit 1992 ist sie Heilpraktikerin, Medizinjournalistin und Autorin zahlreicher Veröffentlichungen und Bücher.
Einer der inhaltlichen Schwerpunkte von Maria Lohmann ist die Ernährungstherapie, insbesondere der Säure-Basen-Haushalt.
Maria Lohmann zeigt, dass man mit einfachen Mitteln sehr viel für seine Gesundheit tun kann. Sie zeigt Möglichkeiten auf, den Körper auf natürliche Weise zu unterstützen, um eine Balance wiederherzustellen.
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