Bretagne – Torwächter der Zeit
Wie ein wirtschaftlicher Verlust unser Leben grundsätzlich so positiv verändern würde… ahnten wir nicht.
Wir hatten nämlich einen Plan. Wir hatten ein altes Haus in Deutschland gekauft und es jahrelang liebevoll kernsaniert. Es wuchs zu einem wunderbaren Schul-, Praxis-, und Wohnhaus heran. Es war groß. Und es sollte irgendwann mal unsere Rente sein, wenn wir keine Praxis und Gruppen mehr unterrichten würden. Im Alter genügt einem ja ein kleiner Raum, der leicht zu pflegen ist. Aber jetzt brauchten wir Platz… viel Platz. Unsere 10 Behandlungsliegen fanden locker in dem ehemaligen Schwimmbad Platz, welches wir zu einem Seminarraum umgebaut hatten.
Durch die Verbindung mit der Wohnetage konnten wir sehr entspannt sein, wenn mal ein Praxistermin ausfiel, weil wir unsere Zeit ja sofort für etwas sinnvolles anderes nutzen konnten. Und klimatechnisch konnten wir ein Auto abgeben und viel Zeit und CO2 für lange Arbeitswege im Stau einsparen. Das schien so perfekt zu sein.
Doch dann geschah ein wirtschaftliches Disaster…
Ein Fehler, den wir eigentlich gar nicht gemacht hatten. Hätten wir eine andere Beratung gehabt – hätten wir ja eine Entscheidung auf der richtigen Grundlage treffen können. Das wussten wir nicht, aber das interessiert das Universum reichlich wenig. Es war nun unsere Aufgabe – es zu lösen.
Als hätten wir 2 Jahre keine Einnahmen gehabt…
Dabei war noch gar keine Pandemie…
In dieser Lebenserfahrung sollten wir wohl vor vielen anderen eine Erfahrung machen.
Wie sollte man das wirtschaftlich wieder aufholen?
Ein halbes Jahr lang verbrachten wir – wie in einer Parallelwelt des Schrecks.
Solange man noch im Bann des Schrecks, des Verlustes und der Sorgen fixiert ist – scheint die Zeit schrecklich still zu stehen.
Vielleicht kennst du ähnliche Situationen in deinem Leben?
Fehler kann man nicht ändern, aber das Herz kann dennoch beweglich bleiben und die vermeintlichen Fehler im Kontext des Seelenweges als eigentliches Geschenk begreifbar machen. Als Schüler dieser Erde müssen wir immer wieder lernen… diese Bewertung unseren Lehrern zu überlassen. Das ist aber zunächst natürlich leichter gesagt als getan.
Unser Weg verband uns schon seit langer Zeit mit der Bretagne.
In Frankreich kann man aber nicht als Heilpraktiker arbeiten.
Aber die Bereitschaft unsere Praxen und Teile der Schule zu schließen – unseren eigentlichen Plan loszulassen und unser großes schönes Schulhaus zu verkaufen – öffnete Tore einer ungeahnten Schnelligkeit.
Im Nachhinein scheint dann alles so folgerichtig und logisch.
Die Bewertung eines Fehlers auf irdischer Ebene führt meistens zu Bewegungsverlust. Und dieser hat eine sehr große fixierende Kraftauswirkung in unserem Emotional-Körper. Dieser Zustand hat durchaus die magische Kraft der Anziehung, dass man locker sein ganzes restliches Leben darin verbringen kann. Man scheint wie in einem Bann gefangen zu sein.
Ich nehme dich gerne mit in diese kleine Serie unseres Lebenspfades, um zu zeigen, wie man in schwierigen Lebenssituationen aus der Stagnation wieder herausfinden kann.
Das Zusammenspiel mit unserer Ahnenwelt in unseren Notsituationen scheint zunächst kaum sichtbar zu sein. Es ist aber ein unglaublich wertvolles Werkzeug, um das Leben zu begreifen und zu steuern.
In schwierigen Situationen potenzieren sich die ausweglosen Gefühle durch Zeit. Es ist wie eine magische Wiederholung vieler Zeiten gleichzeitig in deinem Leben.
Wir sind mehr als ein Körper in einer Zeitdimension! Wir sind nicht allein… an guten wie an schlechten Tagen!
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Genauso haben viele Menschen gelernt für die unangenehmen Gefühle andere verantwortlich zu machen. Klar – man hat ja auch das Gefühl alles richtig gemacht zu haben und obendrein noch vertraut zu haben.
Das war in unserem Falle auch so. Aber an einer sehr wichtigen Stelle ist dieses erlernte Verhalten unendlich kontraproduktiv. Es war nun mal ein Ausdruck unseres Feldes und lag in nun plötzlich unerwartet in unserer Verantwortung.
An dieser Stelle gilt es die Dimension der Zeit zu begreifen. Wir können nur im Jetzt handeln. Wir können das Alte nicht ungeschehen machen. Aber wir können mit unserem Leben in eine Lehre gehen und die alten Verluste in einen lebendigen Garten verwandeln.
Wenn wir aber nicht mal eine Wahrnehmung dafür haben, wie sich die verschiedenen Zeiten in uns ausdrücken präsentiert sich das „Hier & Jetzt“ wie ein schon längst verlorener auswegloser Kampf.
Und es geht offensichtlich schon lange nicht mehr darum… und ging es wohl unsichtbar noch nie… sich einfach nur selbst zu retten.
Es schürt nur eine große Kluft zur Gemeinschaft. Anschließend werden dann wieder andere dafür verantwortlich gemacht, dass man sich alleine, ausgeschlossen oder sonst wie schwierig fühlt. Es führt zu einer globalen Erschöpfung.
Willkommen im „Hier & Jetzt“! Ich denke wir haben hier eine Aufgabe.
Bretagne – Torwächter der Zeit-1
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Schöne Grüße vom Ende der Welt… manchmal ist die Reise zu den wesentlichen Gefühlen und Verbindungen eben etwas weiter als geplant.
16.07.2021
Mit einem Gruß aus der Seelenküche
Kim Fohlenstein
Heilpraktikerin und Lehrerin bei heil+kunst
Alle Beiträge der Autorin auf Spirit Online
Kim Fohlenstein
widmete sich nach dem Studium der Diplom-Pädagogik und Philosophie der Naturheilkunde und eröffnete 2002 als Heilpraktikerin ihre erste Praxis in der sie mit den Schwerpunkten Cranio-Sacrale Osteopathie, Homöopathie und systemischer Aufstellungsarbeit ihre Arbeit begann, die sich heute zur Ahnenmedizin entwickelt hat. 2005 eröffnete sie gemeinsam mit Felicitas Quelle die Heilpraktikerschule heil+kunst in Darmstadt. Dank ihrer unerschütterlichen Wissbegier ist sie während ihrer Arbeit immer Themen auf der Spur geblieben, die sie nicht losließen. So wie das Thema der archaischen Wunden und ihrer Heilweisen oder das Phänomen der Zeit als Schlüssel für eine ganzheitliche Medizin. Dafür hat Kim zwei Kartensets entwickelt, die unter dem Motto „Lernen – berühren – heilen“ erschienen sind und Ahnenmedizin mit Seelenhomöopathie verbinden.
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