Der Ursprung der Yoga-Philosophie

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Unsplash-mann-yogaDer Ursprung der Yoga-Philosophie

Die indische Lehre der Yoga-Philosophie hat vor allem in den 1960er Jahren ihren Weg in die westlichen Länder gefunden. Die bis in die 90er Jahre noch als spirituelle Praxis verstandenen Yoga-Übungen und Rituale, haben sich inzwischen jedoch viel mehr als eine Sportart etabliert, die sich oftmals stark von der ursprünglichen Lehre und ihrer Intention unterscheidet. Auch die Wellness-Industrie hat sich diese Trendbewegung zunutze gemacht und bietet Yoga-Praktiken in Form von kostspieligen Retreats und Entspannungskursen an. Doch wo liegen eigentlich die Ursprünge dieser Philosophie und wie konnte sie sich überhaupt im Westen so tief verankern?

Wurzeln des Yoga

Die Yoga-Philosophie stammt ursprünglich aus Indien und der dort größten Religion, dem Hinduismus. Ein Teil des Yoga wurzelt jedoch auch im Buddhismus. Hier wird der menschliche Körper nicht wie im Westen als der Inbegriff des Individuums gesehen, sondern vielmehr als eine materielle Hülle, die mit dem Verstand, den Sinnen und der Seele verbunden ist. Um diese in Einklang miteinander zu bringen und sie kontrollieren zu lernen, gibt es die Lehre des Yoga. Diese vereint geistige und körperliche Übungen miteinander, welche uns beibringen sollen, wie wir den Körper mit unserer Seele verbinden und darüber einen vollkommenen Bewusstseinszustand und eine umfassende Selbsterkenntnis erreichen können. 

Die ältesten Quelltexte der Yoga-Philosophie sind die sogenannten Upanishaden, welche ein Teil der Veden sind. Diese stellen eine philosophische Schriftensammlung dar, welche Aufschluss über den Kern des Yoga geben. Der wichtigste Leitfaden dieser Lehre findet sich allerdings im Yogasutra des Patanjali, dem wichtigsten Ursprungstext und Kern des Yoga. Eine weitere wichtige Quelle ist die Bhagavad-Gita, die in die unterschiedlichen Formen von Yoga unterscheidet und die philosophischen und spirituellen Hintergründe für das Verständnis der Lehre erklärt. Daher enthält sie unter anderem auch direkte Anweisungen für das Leben, Handeln und Praktizieren eines Yogi. 

Yoga-Praktiken

Ein Yogi zu sein bedeutet die Verfolgung eines ganzheitlichen Ansatzes, um Körper, Geist und Seele in ein Gleichgewicht zu bringen. In ihren Wurzeln verfolgt die Yoga-Lehre das Ziel der Selbstvervollkommnung durch die Kontrolle von Begierden und die Ausführung von Reinigungsritualen. Der genaue Sinn und die Herangehensweisen des Yoga können jedoch nicht hundertprozentig festgelegt werden, da sich die Praktiken aus verschiedenen Teilen des asiatischen Raums zum Teil stark voneinander unterscheiden. 

Dementsprechend obliegt es dem Yogi selbst, welchem Guru (Lehrer) und welchem Weg er folgt. Traditionell werden jedoch Körperhaltungen (Asanas), Bewegungsabläufe, Atemtechniken, Meditation, Mantren und Mudras (z.B. Fingerhaltungen) miteinander kombiniert, um die Lebensenergie und die Chakren als Energiezentren zu stimulieren. Im modernen Yoga ist das Ziel zumeist eine gesteigerte Lebenskraft sowie eine innere Ruhe und Gelassenheit. 

Yoga im Westen 

In die westlichen Länder gelang das Yoga vor allem durch den Yogi und Guru Paramahansa Yogananda, welcher in den 1920er Jahren in westliche Länder reiste, um die spirituelle Lehre und die Meditation zu verbreiten. Sein Wirken in über 30 verschiedenen Ländern wurde inzwischen in dem biografischen Film Awake – The Life of Yogananda festgehalten. Auch heute gibt es noch viele Anhänger und Gurus seiner Lehren, die das traditionelle Yoga schützen und vor dem Untergang durch die Aneignung verschiedener Industrien bewahren. 

15.01.2022
Spirit online
Foto: Indian Yogi (Yogi Madhav)/ Unsplash (https://unsplash.com/photos/8Nt8AR38T0I) 

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